Beiträge getaggt mit Hamas

Was endlich kapiert werden muss

mullahsJeder einigermaßen vernünftige Mensch studiert, bevor er urteilt und sich positioniert, beide Seiten in einem Konflikt.

Ein Staat der per Strafgesetz Menschen eingraben lässt um sie dann mit Steinen hinzurichten, dabei penibel die Größe der Steine und die Reihenfolge der Werfer festlegt, ein Staat der Menschen mit  Peitschenhieben öffentlich wegen Vergehen gegen die Kleiderordnung bestraft, ein Staat der Dieben die Hände oder Finger abhacken lässt, ein Staat der den Holocaust leugnet und die Vernichtung der Juden ankündigt ist ein faschistischer Staat.

Wer hierzulande den faschistischen Staat Iran mit seinen Terrorgruppen von der Hamas bis zur Hisbollah auf eine Stufe mit dem demokratischen Staat Israel stellt, wer die Verbrechen und die Ideologie dieses faschistischen Staates relativiert, tabuisiert oder rechtfertigt und gleichzeitig den demokratischen Staat Israel dämonisiert und delegitimiert, macht sich zum Kombattanten dieser faschistischen Ideologie.

Die Kombattanten dieser faschistischen Ideologie sind, wenige Jahrzehnte nach Auschwitz, ein Angriff auf die Zivilisation. Hamas-,  Hisbollah-, Terror- und Ahmadinejad-Versteher haben das Recht verwirkt bei anderen Themen als gleichberechtigte Gesprächspartner ernstgenommen zu werden.

Der letzte Referenzpunkt der Linken ist ein Humanismus der keinerlei Schnittmengen mit dieser faschistischen Ideologie zulässt.  Die Grenze ist klar gezogen und sie muss kompromisslos verteidigt werden, egal ob die Nazis von rechts oder links kommen.

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Aufruf zum Judenmord und deutsches Schweigen

Der Mufti der Palästinensischen Autonomiebehörde, Muhammad Hussein, hat eine Rede gehalten, in der er zur Ermordung aller Juden aufrief. Muhammad Hussein ist der ranghöchste geistliche Führer der PA und wurde von Palästinenserpräsident und Fatah-Vorsitzenden Mahmud Abbas ernannt. Hussein hatte die Ermordung aller Juden zur Vorbedingung für die Stunde der Auferstehung der Toten erklärt: „Der jüngste Tag wird nicht kommen, bis die Muslime gegen die Juden kämpfen und sie töten, so dass sich die Juden hinter Bäumen und Steinen verstecken. Und jeder Baum und Stein wird sagen: ,Oh Muslim, oh Diener Gottes, da ist ein Jude hinter mir. Komm und töte ihn.’“ Die Rede des Muftis wurde über den offiziellen Fernsehsender und die offizielle Webseite der Palästinensischen Autonomiebehörde ausgestrahlt und alle anwesenden palästinensischen Vertreter unterstützen diese Rede. Der Moderator, der den Mufti vorstellte, erklärte vor laufenden Kameras: „Der Krieg gegen die Juden sei ein „heiliger Krieg gegen die Nachfahren von Affen und Schweinen.“

Antisemitismus und Aufrufe zum Judenmord sind  im arabischen Raum nichts Ungewöhnliches, fast täglich sind vergleichbare Reden in den Nachbarländern Israels zu hören. Beispielsweise in der „Charta der Hamas“ werden die Vernichtung der Juden und die Zerstörung Israels gefordert. Im Gazastreifen wie auch in der Westbank ist es das Ziel der palästinensischen Führer die Juden zu vernichten.

Bemerkenswerter als der eigentliche Vorgang ist, dass siebzig Jahre nach der Wannseekonferenz in Deutschland kaum darüber berichtet wird und die Schar der angeblich friedliebenden „Israelkritiker“ über solcherart  Aufrufe zum Judenmord schweigen. Für die deutschen „Freunde des Friedens“ sind der aktuelle und die vielen vorangegangenen Aufrufe zum Judenmord offenbar nicht der Rede wert. Woran mag es liegen, dass es keine Proteststürme, Unterschriftenaktionen, Großdemonstrationen, Aufrufe zu Boykottmaßnahmen gegen die Palästinenser in Deutschland gegeben hat?

Eine Antwort dafür liefert möglicherweise die Studie eines unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus, die von der Bundesregierung in Auftrag gegeben wurde. Laut dieser Studie meinten 2007 47,9% und 2008 40,5% der Deutschen: „Was der Staat Israel heute mit den Palästinensern macht, ist im Prinzip nichts anderes als das, was die Nazis im Dritten Reich mit den Juden gemacht haben.“ „Israel führt einen Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser“, meinten im Jahre 2010 57,3% der Deutschen. „Ich ärgere mich darüber, dass den Deutschen auch heute noch die Verbrechen an den Juden vorgehalten werden“, „dachten“ im Jahre 2008 67,5 % der Deutschen!!

Das Mitglied des Expertenrates, der Soziologe Werner Bergmann antwortete in einem Interview auf die Frage, “Aber woher kommt es, dass immer wieder die Juden als Sündenböcke herhalten müssen?“: Ich denke, gerade in Deutschland fühlt man sich durch das Dritte Reich und den Holocaust mit Schuld belastet, die man dadurch abzuwehren versucht, dass man den Juden selber bestimmte „Schandtaten“ oder negative Eigenschaften zuschreibt. In Bezug auf Israel ist deutlich, dass dort sehr häufig mit Begriffen operiert wird wie „Apartheids-Staat“ oder „Rassengesetze“. Man vergleicht den Gaza-Streifen mit dem Warschauer Ghetto, oft ist die Rede von einem Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser oder von Genozid – das sind deutliche Zeichen dafür, dass man sagen möchte: „Die Juden sind eigentlich auch nicht besser als wir, also dürfen sie uns nicht immer unsere Verbrechen während des Holocausts vorhalten.“ Wenn man sich die Umfrageergebnisse anschaut, gibt es einen sehr hohen Anteil an Befragten, die sagen, sie ärgern sich, den Holocaust immer noch vorgehalten zu bekommen. Dann wird gefragt, wer ein Interesse daran habe und geschlussfolgert, dass die Juden dies aus wenig moralischen Interessen heraus täten. Der Nahost-Konflikt ist also ein Mittel, so eine Täter-/Opfer-Umkehr oder eine Aufrechnung zu formulieren.“

Siebzig Jahre nach der Wannseekonferenz sollten Deutsche eigentlich wissen, dass Aufrufe zum Judenmord, die mit tausendfachem Raketenbeschuss, faschistoidem Terrorismus und Selbstmordattentaten beinahe täglich untermauert werden, ernst zunehmen sind. Wer angeblich Frieden mit Israel anstrebt, aber tausendfach die eigene Bevölkerung zum Judenmord aufhetzt, lügt und verdient es nicht unterstützt zu werden.  Ist es vermeintlich „ehrbarer Antisemitismus“ der das antijüdische Schweigen der Deutschen erklärlich macht?

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Gilad Schalit – Einer gegen tausend

Gilad Schalit

Gotteskrieger der Hamas

Im Sommer 2006 wurde  Gilad Schalit, Ehud Goldwasser und Eldad Regev von israelischem Boden von der Hamas in den Gazastreifen, beziehungsweise von der Hisbollah in den Libanon entführt. Bei den beiden terroristischen Entführungsaktionen ermordeten Hamas und Hisbollah weitere israelische Staatsbürger.

Im Juli 2008 tauschte Israel die Leichen von Ehud Goldwasser und Eldad Regev  gegen fünf inhaftierte Terroristen, darunter den Massenmörder Samir Kuntar, der unter anderem ein vierjähriges jüdisches Mädchen mit einem Gewehrkolben ermordete, nachdem er den Vater des Mädchen vor deren Augen erschoss. Der Unterschied zwischen Barbarei und Zivilisation wurde deutlich als an der Grenze zum Libanon zwei Särge von den israelischen Angehörigen übernommen wurden. Die Hisbollah und die libanesische Regierung bereiteten Samir Kuntar einen triumphalen Empfang, bei dem sich Kuntar mit den Hitlergruß zeigte. Dieser  unerträgliche Triumph der Hisbollah verletzte nicht nur alle israelischen Familien, sondern jeden, der menschliches Mitgefühl besitzt. In den bürgerlichen deutschen Medien feierte man den Bundesnachrichtendienst der den Austausch vermittelt hat.

Nach fünf Jahren Geiselhaft von Gilad Schalit soll nun wieder durch Vermittlung Deutschlands und Ägyptens ein Austausch stattfinden. Für Gilad Schalit sollen über tausend rechtskräftig verurteilte Palästinenser freikommen, darunter knapp 300 Mörder. Israel hofft die Aktivitäten der Freigelassenen geheimdienstlich überwachen zu können. Ob das gelingen kann bezweifeln viele Menschen in Israel. Vor allem Angehörige der Opfer der palästinensischen Terroristen protestieren gegen die geplante Freilassung. Wenn die Mörder ihrer Angehörigen frei und erhobenen Hauptes das israelische Gefängnis verlassen werden, wird ihr Schmerz von neuem beginnen. Für die Hamas ist dieser Deal natürlich eine Aufforderung weitere Juden zu entführen um auch die verbliebenen Mörder zukünftig befreien zu können.

Wenn nichts dazwischen kommt wird Gilad Schalit in dieser Woche freikommen und seine Eltern und seine Geschwister in die Arme schließen können. Der Tausch „Einer gegen Tausend“ ist ein Sieg der israelischen Humanität, ein weiterer Beweis für die Zivilität Israels und ein weiterer Beleg für die Barbarei der offen antisemitischen Hamas, auch wenn viele Antisemiten und Israelgegner in Deutschland dies anderes sehen dürften, was die Berichterstattung von der Süddeutschen Zeitung über die Bildzeitung bis zur „Jungen Welt“ erahnen lässt.

Man stelle sich vor in Deutschland entführt eine rechtsradikale Terrorgruppe einen 19-jährigen Deutschen. Dieser wird fünf Jahre gefangen gehalten. Die Eltern wissen nicht ob er lebt oder tot ist. Würde die Deutsche Regierung einem Gefangenentausch zustimmen? Wäre Angela Merkel dazu bereit? Angenommen die Deutsche Regierung würde einem Gefangenentausch zustimmen. Über 1000 teilweise rechtsradikale Mörder, Terroristen und Schwerverbrecher würden im Austausch freigelassen. Wie würden die deutschen Medien darüber berichten? Ob die deutsche Bevölkerung und die bürgerlichen deutschen Medien dann auch so viel Verständnis für den Deal, für die Entführung zeigen würden?

Auf welcher Seite der „Barrikaden“, also Humanität oder Barbarei, große Teile der „Linken“ stehen belegt eindrucksvoll die nationalbolschewistische Tageszeitung „Junge Welt“ am 17.10.2011 in einem Interview mit Mohammad Abu-Rous: “..Wir freuen uns auf die Freilassung von 1000 Palästinensern, aber für die Gefangennahme des israelischen Soldaten bezahlten wir durch die israelischen Vergeltungsschläge mit mehr als 5000 Toten. Dieser hohe Preis soll auch bei den Verhandlungen nicht vergessen werden. Jetzt sind wir um so mehr besorgt um die hungerstreikenden Gefangenen. Die Freilassung eines Teils der Streikenden wird einen Schlag gegen die Moral der verbleibenden darstellen. Deswegen setzen wir auch unseren Streik fort. Der Ausstand in den Gefängnissen geht also weiter.“

Die Hamas fordert einen reaktionären Gottesstaat in Palästina und will ihre Forderung mit rechtsradikalem Terrorismus, wie der Entführung von Gilad Schalit  durchsetzen und ihre Adepten der „Jungen Welt“ jubeln ihr bedingungslos zu. Wie ideologisch verwahrlost müssen „Linke“ sein wenn sie sich mit  faschistischem Islamismus verbünden, der gegen alles steht, wofür die Linke jemals eingetreten ist. Die antisemitische Hamas verfolgt jedes marxistische Denken mit gnadenloser Unterdrückung und Folter, die antisemitische Hamas stellt Homosexualität unter Todesstrafe und behandelt die Frauen als Menschen zweiter Klasse.

Israel lässt seine Bürger nicht im Stich, fordert keine Märtyrer. Israel liebt das Leben, die Hamas liebt den Tod. Ob dieser Gefangenenaustausch, mit seinem moralischen Klassenunterschied den „ehrbaren Antisemiten“ Deutschlands weit über die „Junge Welt“ hinaus peinlich sein könnte, muss bezweifelt werden.

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Vom Jom-Kippur-Krieg bis zur Operation „Gegossenes Blei“

Eine Trilogie – Teil 3

„Der Antizionismus ist ein von Grund auf reaktionäres Phänomen, das von den revolutionären progressistischen antikolonialistischen Phrasen über Israel verschleiert wird“, sagte neulich Robert Misrahi, ein französischer Philosoph, der, gleich dem vorhin zitierten Claude Lanzmann, zur weiteren Sartre-Familie gehört. Der Augenblick einer Revision und neuen geistigen Selbstbestreitung der Linken ist gekommen; denn sie ist es, die dem Antisemitismus eine ehrlose dialektische Ehrbarkeit zurückgibt. Die Allianz des antisemitischen Spießer-Stammtisches mit den Barrikaden ist wider die Natur, Sünde wider den Geist, um in der vom Thema erzwungenen Terminologie zu bleiben. Leute wie der polnische General Moczar können sich die Umfälschung des kruden Antisemitismus zum aktuellen Anti-Israelismus gestatten: Die Linke muss redlicher sein. Es gibt keinen ehrbaren Antisemitismus. Wie sagte Sartre vor Jahr und Tag in seinen „Überlegungen zur Judenfrage“: „Was der Antisemit wünscht und vorbereitet, ist der Tod des Juden.“ Jean Améry – Der ehrbare Antisemitismus (1969)

Hamas "Friedenskämpfer" beim Hitlergruß

Hamas "Friedenskämpfer" beim Hitlergruß

Nachdem der jordanische König 1970 über 5000 Palästinenser ermorden ließ, gründete die PLO mit Anspielung auf dieses Massaker die Terror-Organisation „Schwarzer September“. Zwischen 1971 und 1973 verübte der „Schwarze September“ zahllose Terrorattentate. 1972 brachen bei den Olympischen Sommerspielen in München palästinensische Terroristen in die Schlafräume des israelischen Teams ein und ermordeten zwei dieser Sportler. Nach einem stümperhaften bundesdeutschen Rettungsversuch in Fürstenfeldbruck kamen alle neun jüdischen Geiseln ums Leben. Drei Terroristen wurden lebend festgenommen und trotz schärfsten Protestes der israelischen Regierung nach zwei Monaten von der deutschen Regierung freigelassen. Nachdem die Terrororganisation1973 noch sechzig Attentate begangen hatte, löste sie sich Ende des Jahres auf, gleichzeitig begann der Jom-Kippur-Krieg, mit dem anschließenden Öl-Embargo. Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder drosselte bewusst die Fördermengen um die westlichen Länder bezüglich ihrer Unterstützung Israels unter Druck zu setzen.

Die israelische Regierung unter Regierungschefin Golda Meïr befand sich 1973 in der fatalen Annahme, dass keine arabische Armee es wagen würde sie anzugreifen, obwohl Sadat bereits 1972 mit Krieg gedroht hatte. Die Sowjetunion setzte auf Entspannung mit den USA und lehnte Sadats Kriegswünsche ab, worauf dieser kurz darauf 20.000 sowjetische Berater aus Ägypten auswies. Am 6. Oktober 1973, an Jom Kippur, dem höchsten israelischen Feiertag, unternahmen Ägypten und Syrien einen Überraschungsangriff gegen Israel. Auf den Golanhöhen standen etwa 180 israelische Panzer dem Ansturm von 1400 syrischen Panzern gegenüber. Entlang des Suezkanals wurden weniger als 500 israelischen Soldaten von 80.000 Ägyptern angegriffen. Nachdem Israel seine Reserven mobilisierte, konnte es nach schweren Verlusten die Eindringlinge zurückschlagen und den Kriegsschauplatz nach Syrien und Ägypten verlagern. Als Israel während des Jom-Kippur-Krieges einer arabischen Endlösung der Judenfrage so nah war wie nie zuvor, sperrte die deutsche Bundesregierung deutsche Häfen für amerikanische Nachschublieferungen, die in Israel dringend gebraucht wurden. “Die Neutralität und Ausgewogenheit der Bonner Nahost-Politik gebiete dies“, beschönigte damals der deutsche  Staatssekretär Paul Frank. Zwei Wochen später wurde Ägypten vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, unter dem ehemaligen NS- Kriegsverbrecher und damaligen UN-Generalsekretär Kurt Waldheim, vor einer katastrophalen Niederlage bewahrt. Solange die Araber auf der Siegerstraße waren hat derselbe Sicherheitsrat stillgehalten, was müßig ist zu erwähnen. Trotz des militärischen Erfolgs im „Jom Kippur Krieg“ seiner Streitkräfte wertete Israel den Krieg als diplomatische und militärische Niederlage. Insgesamt waren 2.688 israelische Soldaten ums Leben gekommen. Neun arabische Staaten, darunter vier, die nicht in der Krisenregion lagen, hatten die ägyptisch-syrischen Kriegsbestrebungen aktiv unterstützt. Kurz vor dem Jom-Kippur-Krieg entsandte der Irak eine Schwadron Kampfflugzeuge nach Ägypten. Während des Krieges wurden eine 18.000 Mann starke irakische Abteilung und mehrere hundert Panzer auf den Golanhöhen stationiert, welche am 16. Oktober am Angriff gegen die israelischen Stellungen teilnahmen. Vom Libanon griffen palästinensische Terroristen zivile israelische Siedlungen an. Palästinenser kämpften an der „Südfront“ an der Seite von Ägyptern und Kuwaitis. Darüber hinaus unterstützen Irak, Saudi-Arabien, Pakistan, Algerien, Tunesien, Sudan, Marokko, Libanon und Jordanien den Kampf gegen Israel. Der syrische Verteidigungsminister Mustafa Tlas schilderte im Dezember 1973 vor der syrischen Nationalversammlung das folgende Beispiel für die „höchste Tapferkeit“ der syrischen Truppen: „Es handelt sich um den Fall eines Rekruten aus Aleppo, der ganz allein 28 jüdische Soldaten ermordet hat. Er hat sie hingemetzelt wie Schafe. Seine bewaffneten Kameraden waren Zeugen. Drei von ihnen schlachtete er mit der Axt ab und enthauptete sie … Mit einem von ihnen geriet er in den Nahkampf. Dem brach er mit einem Axthieb das Genick und verschlang vor den Augen seiner Kameraden sein Fleisch. Dieser Fall ist ein ganz besonderes Beispiel für Heldenmut; der Mann verdient die Medaille der Republik. Ich werde diese Medaille jedem Soldaten verleihen, dem es gelingt, 28 Juden zu töten, und werde ihn für seinen Mut mit Anerkennung und Ehren überhäufen.“ Das Öl-Embargo infolge des „Jom Kippur Krieges“ der Araber trieb die Europäer zu einer Befriedungspolitik auf Kosten Israels. Sie schlugen sich auf die arabische Seite und gaben der Unnachgiebigkeit Israels die Schuld am Konflikt. Dadurch begriff Israel wie erfolgreich der palästinensische Terror bereits war. Zum Zeichen seines guten Willens zog sich Israel von den Frontlinien des Oktoberkrieges zurück. Statt Verhandlungsbereitschaft zu signalisieren verschärften die Palästinenser den Terror gegen die israelische Zivilgesellschaft. Ein traumatisches Erlebnis war für die Israelis ein Anschlag in Maalot. Ein palästinensisches Terrorkommando drang im Morgengrauen in eine Privatwohnung ein und ermordete ein jüdisches Ehepaar und deren vierjährigen Sohn. Danach machten sich die Terroristen auf den Weg in die Schule, dort hatten wegen eines Ausfluges viele Kinder übernachtet. Einigen gelang es vor den Angreifern zu fliehen, 24 Kindern gelang dies nicht, sie wurden von den Terroristen ermordet. Einige Kinder konnten von der israelischen Armee befreit werden. Durch diese Bluttat offensichtlich ermutigt, kam am 9. Juni in Kairo der Palästinensische Nationalrat zusammen und verabschiedete sein 10-Punkte Programm in dem unter anderem das Ziel bekräftigt wird Israel von der Landkarte zu tilgen. Die Terroranschläge gegen Juden von Antizionisten gingen unvermindert weiter. 1976 entführten deutsche und palästinensische Antizionisten ein französisches Verkehrsflugzeug und selektierten die jüdischen Passagiere von den nichtjüdischen mit der Androhung sie zu ermorden, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden würden. Mit einer gewagten Militäraktion befreite die israelische Armee die Geiseln.

Ende 1978 trafen in Camp David in den USA Israels Ministerpräsident Menachem Begin und Ägyptens Präsident Anwar as-Sadat zu geheimen Verhandlungen zusammen. Das Ergebnis war die Unterzeichnung des Israelisch-ägyptischen Friedensvertrages im März 1979. Das kleine Land Israel gab Land für Frieden und zog seine Truppen bis vom Sinai ab und übergab die Sinai-Halbinsel an Ägypten. Gleichzeitig räumte Israel alle israelischen Siedlungen im Sinai inklusive der neu errichteten Stadt Jamit. Ägypten geriet durch diesen Separatfrieden innerhalb der arabischen Welt eine Zeit lang in Isolation. Anwar as-Sadat bezahlte diesen Friedensvertrag mit seinem Leben, ein Islamist ermordete ihn. Danach sollten in den 1980er Jahren die schwerwiegendsten Fehlentscheidungen von israelischen Regierungen folgen. Im März 1978 verübten palästinensische Terroristen einen furchtbaren Anschlag auf jüdische Zivilisten. Zwischen Haifa und Tel Aviv ermordeten sie einen amerikanischen Touristen und entführten einen Reisebus. Die Entführer schossen aus dem Bus wild um sich und warfen Granaten aus dem Bus. Bis der Bus vor Tel Aviv gestoppt wurde starben 35 Israelis und dutzende wurden verletzt. Die israelische Politik Druck auf die Länder auszuüben, welche Terroristen Zuflucht gewährten, griff nicht mehr, da der Libanon durch seinen Bürgerkrieg am auseinanderbrechen war, die libanesische Zentralregierung war machtlos und von daher nicht unter Druck zu setzen. Der libanesische Bürgerkrieg dauerte von 1975 bis 1990. Es gab seit langer Zeit Spannungen zwischen arabischen, islamischen Nationalisten und prowestlichen Christen. Als 1970 die PLO nach ihrer Niederlage in Jordanien ihren Hauptstützpunkt in den Libanon verlegte, eskalierte der Konflikt. Syrien intervenierte 1976 mit 20.000 Soldaten, auch weil Syrien den Libanon als syrische „Heimaterde“ betrachtete. Für die arabischen Einwohner des Südlibanon war die PLO-Anwesenheit ein Albtraum. Sie besetzten ganze Landstriche, terrorisierten die Bevölkerung und nahmen sich Regierungsvollmachten heraus. Je länger der Krieg im Libanon dauerte umso komplizierter wurde dieser Krieg für Israel. Die israelische Regierung unter Menachem Begin entschloss sich fatalerweise zu einem Bündnis mit den christlichen Falange Streitkräften, da diese denselben Feind bekämpften, die PLO und die Syrer. 1981 provozierten die Falangisten Syrien zu brutalen Gegenschlägen um die Israelis in den Kampf zu zwingen. In Nordisrael fielen israelische Zivilisen der PLO-Artellerie und Katjuscha-Raketen zum Opfer, darauf bombardieren die Israelis die PLO Stützpunkte und töteten dabei viele unschuldige Zivilisten. Als israelische Streitkräfte im Juni 1982 im Libanon einmarschierten, hatte die PLO das zivile Leben in Nordisrael durch ihre wiederholten Bombenangriffe auf israelische Städte unerträglich gemacht. In den elf Monaten zuvor kam es nach israelischen Angaben zu 270 Terroranschlägen in Israel, der Westbank, im Gazastreifen und entlang der libanesischen und jordanischen Grenze. Auf einen israelischen Vergeltungsschlag vom 4. und 5. Juni 1982 antwortete die PLO mit massivem Artillerie- und Granatfeuer auf zivile Ziele in Galiläa. Daraufhin marschierten am 6. Juni die israelischen Streitkräfte im Libanon ein, um die Terroristen aus dem Land zu vertreiben. Mindestens 30.000 Libanesen starben während dieses Bürgerkrieges, darunter tausende Zivilisten. Am 16. und 17. September 1982 kam es zu einem Massaker in den Flüchtlingslagern Sabra und Shatila. Die israelischen Truppen hatten den Falangisten den Zutritt zu Sabra und Shatila gestattet, weil sie terroristische Zellen ausheben sollten. Die libanesische christliche Falange-Miliz ermordete aus Rache für die Ermordung des libanesischen Präsidenten Bashir Gemayel 800 Palästinenser, darunter 35 Frauen und Kinder. Die Unzufriedenheit der israelischen Bevölkerung mit seiner Regierung wuchs und eskalierte mit dem Massaker in Sabra und Schatila. Es kam zu Protestkundgebungen, mit dem Höhepunkt einer Massendemonstration von 300.000 Menschen. Die Kahan-Untersuchungskommission, die auf Druck der israelischen Öffentlichkeit von der Regierung eingesetzt wurde, kam zu dem Schluss, dass Israel indirekt für das Massaker verantwortlich war, weil es die Möglichkeit gewalttätiger Ausschreitungen durch die Falangisten nicht einkalkuliert hatte. Die Entlassungen von Verteidigungsminister Ariel Sharon und General Raful Eitan und der Abzug der israelischen Truppen waren die unmittelbare Folge, während die Falangisten, die das Verbrechen eigentlich begangen haben, ungeschoren davon kamen. Die unmittelbaren Haupttäter um den Befehlshaber der Falange-Miliz Elie Hobeika wurden von arabischer Seite nicht belangt. Im Gegenteil, er hatte im von Syrien kontrollierten Libanon nach dem Bürgerkrieg mehrere Ministerämter inne. Für Israel war der Libanonkrieg in strategischer, politischer und moralischer Hinsicht eine Katastrophe. Statt den Bürgerkrieg zu beenden, verstärkte sich die syrische Kontrolle im Libanon und die Hisbollah etablierte sich zu einem Machtfaktor im Libanon. In seinem Buch „Die Wut der arabischen Welt“ schreibt Bernhard Lewis: “Auslöser der Ereignisse von Hama war ein von der radikalen Muslimbruderschaft angeführter Aufstand, gegen den die syrische Regierung rasch und mit aller Härte vorging. Damaskus setzte weder Wasserwerfer noch Gummigeschoße ein. Es entsandte auch keine Soldaten, um die Stadt Haus für Haus nach Aufständischen unter der lokalen Bevölkerung zu durchsuchen und sich dabei von Heckenschützen beschießen oder von Sprengfallen in Stücke reißen zu lassen. Die Methode der Syrer war einfacher, sicherer und effektiver: Sie griffen die Stadt mit Panzern, Artellerie und Bomben an und schickten dann Bulldozer, die das Zerstörungswerk vollendeten. Binnen kürzester Zeit waren große Teile der Stadt dem Erdboden gleichgemacht. Amnesty international schätzte die Zahl der Toten auf zehn- bis fünfzehntausend. Der vom damaligen syrischen Präsidenten Hafis al-Assad befohlene und beaufsichtigte Angriff erregte kaum internationales Aufsehen – ganz im Gegensatz zu dem weltweiten Aufschrei, der ein paar Monate später auf ein Massaker in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Shatila im Libanon folgte. Das Massaker, bei dem eine mit Israel verbündete, libanesische Christenmiliz sieben- bis achthundert Palästinenser abschlachtete, löste einen gegen Israel gerichteten, weltweiten Proteststurm aus, der bis heute nachhallt.“

Im Dezember 1987 brach die erste Intifada aus, sie dauerte bis 1991, gleichzeitig wurde die Hamas gegründet. Ein Kapitel der von Anfang an gewaltbereiten Intifada ist die Lynchjustiz unter den Palästinensern. Personen, die mit der Besatzung zusammenarbeiteten, wurden fortan als Kollaborateure angesehen und grausam verfolgt. Alleine im Jahre 1991 kam es durch die Intrafada zu 238 innerpalästinensischen Morden. 1992 wurden fast 200 Palästinenser von ihren palästinensischen Brüdern getötet, mehr als doppelt so viele, wie bei den Zusammenstößen mit der israelischen Armee ums Leben kamen. Zu den Mordmethoden, gehörten Enthauptungen, Verstümmelungen, das Abschneiden von Ohren und Gliedern und das Verätzen des Gesichts mit Säure. Die erste Intifada dauerte bis 1991. Im Laufe der Zeit stellte sich die israelische Armee auf die aufgebrachte und gewaltbereite Menge ein und es wurden immer weniger Zivilisten verletzt, im Gegensatz zum syrischen Präsidenten Assad, der bei einem vergleichbaren Intifada-Aufstand von Islamisten in der Stadt El-Hama die Luftwaffe einsetzte und dabei 20.000 Syrer tötete. Israel hätte die militärische Kapazität gehabt die Intifada niederzuschlagen, tat es aber nicht. Nach der ersten Intifada, am 25. Februar 1994 kam es zu einem Amoklauf eines jüdischen Siedlers in Hebron. In der Ibrahims-Moschee ermordete Baruch Goldstein, ein extremistischer israelischer Siedler mit einem Maschinengewehr 29 Palästinenser. Eine Untersuchungskommission unter Rabin stellte fest, dass Goldstein 109 Kugeln verschossen hatte. Palästinensische Selbstmordattentate, meist organisiert und durchgeführt von der Hamas, folgten. Die schreckliche Tat des amoklaufenden Einzeltäters Goldstein wurde unisono in der israelischen Gesellschaft verurteilt. Der „Lynchmord von Ramallah“ im  Oktober 2000 wurde im Gegensatz dazu von den palästinensischen Passanten in Ramallah bejubelt.

Bereits vor dem legitimen Besuch Ariel Sharons am 28. September 2000 auf dem Tempelberg kam es zu Ausschreitungen. Sharon machte keinerlei Versuch, eine Moschee zu betreten. Schon einen Tag vor Sharons Besuch wurde der IDF Posten David Biri ermordet. Dies war der Beginn der zweiten Intifada, der al-Aqsa-Intifada, sie sollte bis 2007 andauern. Die offiziellen Medien der palästinensischen Autonomiebehörde riefen die Palästinenser zum Aufstand auf. Ungefähr 1500 palästinensische Jugendliche skandierten Slogans in dem Versuch, die Stimmung aufzuheizen. Es begann der Ausbruch ungehemmter Gewalt, die von langer palästinensischer Hand geplant war. Am 12. Oktober 2000 lynchten in der palästinensisch kontrollierten Stadt Ramallah im Westjordanland über 1.000 Palästinenser zwei in einer Polizeistation festgenommene israelische Reservisten, Vadim Nurzhitz und Yossi Avrahami , die wegen einem Verkehrsdelikt festgenommen wurden. Der palästinensische Mob stürmte die Polizeistation schlug und stach auf die beiden Israelis ein und rissen ihnen die Augen und Organe heraus. Ein palästinensischer Polizist beteiligte sich an den Morden. Danach wurden die beiden, mittlerweile brennenden, Leichen unter palästinensischem Jubel durch die Straßen gezogen. Nach einem Attentat der Hamas in Netanja mit 30 Todesopfern und 140 Verletzten rückte die israelische Armee am 3. April 2002 in das Flüchtlingslager Dschenin ein. Nach tagelangen blutigen Kämpfen zerstörten israelische Abrisskommandos mit Bulldozern Teile des Flüchtlingslagers. 23 israelische Soldaten und 30 Hamas Kämpfer sowie 22 Zivilisten kamen dabei ums Leben. Die Weltpresse sprach sofort von einem israelischen Massaker. Eine von der UNO durchgeführte Untersuchung der Ereignisse stellte das Gegenteil fest. Israel zählte während der al-Aqsa-Intifada 20.406 Anschläge, darunter 138 Selbstmordanschläge. 1036 Israelis, davon 715 Zivilisten und 3592 Palästinenser, davon 985 Zivilisten kamen ums Leben. 365 Palästinenser wurden von ihren eigenen Landsleuten getötet, in der Regel im Rahmen von Lynchjustiz, Blutrache und Ehrenmorden, an tatsächlichen oder vermeintlichen Kollaborateuren. Am 8. Februar 2005 hatten Abbas und Scharon einen Waffenstillstand vereinbart.

Die Hisbollah‚ die „Partei Gottes“, ist eine islamistische, libanesische Organisation, deren Führer Hassan Nasrallah ist. Sie entstand 1982 als paramilitärische Organisation durch den Zusammenschluss verschiedener schiitischer Gruppen. Die Hisbollah hat sich der Vernichtung Israels und der Errichtung einer „Herrschaft des Islams“ sowohl in Jerusalem als auch im Libanon, nach dem Vorbild des Irans verschrieben. Laut Führer Hassan Nasrallah will seine Organisation so lange kämpfen bis die angestrebte Vernichtung Israels erreicht ist. Im Jahre 2000 sagte Hassan Nasrallah: “Israel sei eine „verdorbene Bakterie und die Mutter der List und habe „keine andere Wahl als den Tod. Die Hisbollah hat nach Schätzungen einige tausend aktive Kämpfer, aber viele tausende Unterstützer und Sympathisanten. Finanziert wird die Hisbollah vor allem durch den Iran und auch Syrien. Der eigentliche Kopf der Terrororganisation ist deshalb Irans Ayatollah Seyyed Ali Khamenei. Die Hisbollah verfügt mit Al-Manar über einen eigenen Fernsehsender, der über Satellit weltweit empfangen werden kann. Mit extrem antisemitischen Beiträgen versucht Al-Manar seine Anhänger zu mobilisieren. In der UN-Resolution 1701 steht zwar, dass die Hisbollah zu entwaffnen sei, die Arabische Liga im Verbund mit Europa, an vorderster Front das araberfreundliche Frankreich akzeptieren jedoch de facto das diesbezügliche Veto der Hisbollah. Eine Gruppe von Hisbollah-Milizionären griff am 12. Juli 2006 mit Panzerabwehrraketen zwei gepanzerte Fahrzeuge der israelischen Armee an, die sich auf der israelischen Seite der israelisch-libanesischen Grenze auf Patrouille befanden. Dabei wurden zwei israelische Soldaten entführt und drei weitere durch die Hisbollah ermordet. Gleichzeitig beschoss die Hisbollah die nordisraelische Stadt Shlomi und israelische Stellungen bei den Sheeba-Farmen mit Katjuscha-Raketen. Damit war die Hisbollah der eindeutige Aggressor im Zweiten Libanonkrieg, der bis zum 14. August andauern sollte. Während der Kampfhandlungen verhängte Israel eine Seeblockade und begann mit Luftangriffen auf Ziele im gesamten Libanon, während die Hisbollah Orte im Norden Israels mit Raketen beschoss. Im späteren Verlauf setzte Israel zudem seine Landstreitkräfte im Südlibanon ein. Durch die Raketenangriffe der Hisbollah wurden 44 Zivilisten getötet, eine halbe Million Israelis flohen vor den Raketenangriffen in den Süden Israels. Laut libanesischen Angaben kamen 1191 Soldaten, Hisbollah-Kämpfer und Zivilisen ums Leben. Die israelische Militäraktion war schlecht geplant und Ministerpräsident Olmert stand innenpolitisch unter Druck, denn die Hisbollah wurde zwar stark geschwächt, aber nicht besiegt und viele Zivilisten kamen ums Leben.

Das Judenbild im Islam ist ein anderes als das Judenbild des Christentums. Hier haben die Juden nicht den Propheten getötet sondern der Prophet die Juden. Nachdem Mohammed vor rund 1.400 Jahren an den Juden ein Exempel statuierte und an einem Tag 900 männliche Juden geköpft hat und jüdische Frauen und Kinder in die Sklaverei verkaufte, wurden die Juden als Dhimmis mehr oder weniger geduldet. Dies änderte sich ab 1930. Der Antisemitismus nationalsozialistischer Prägung wurde importiert. Sayyid Quitb übernahm den Rassenantisemitismus der Europäer. Der Jude blieb auch dann Feind wenn er Moslem geworden war. Der Aufstieg des radikalen Islam ist Teil der Geschichte der Konfrontation zwischen arabischer und westlicher Welt. Islamisten sehen ihre eigene Kultur als höherwertig an und führen gegen alle Krieg die sie als dekadent begreifen, also gegen den westlichen aufgeklärten Lebensstil. Sayyid Quitb war der geistige Kopf der 1930 gegründeten Muslimbruderschaft. Die islamistische Widerstandsbewegung Hamas wurde 1987 als palästinensischer Zweig der Muslimbruderschaft gegründet. Die Hamas lehnt eine Zweistaatenlösung ab, ihre Charta verlangt die Beseitigung Israels und die Schaffung eines islamischen Gottesstaats auf dem ehemaligen Mandatsgebiet Palästina zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan. Die Hamas leugnet den Holocaust und bezeichnet ihn als zionistische Geschichtsfälschung. Die Hamas sieht sich als Wächter einer verrückten Reinheits- und Erlösungsmission. Der Hass auf Juden ist größer als die Angst vor dem eigenen Tod. Das Motiv für ihre suizidalen Massenmorde ist ihr Antisemitismus. Die Enthumanisierung der Juden und ihre Dämonisierung zum Menschheitsfeind, veranlasst die Islamisten, Juden in überfüllten Bussen, Restaurants, Diskotheken, Musicals oder Wolkenkratzern zu töten und jede noch so vage Gelegenheit für eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts mit immer neuen Massakern zu torpedieren. Finanziert wird die Hamas von Iran, Saudi-Arabien, Syrien und neben anderen von vielen NGOs und Palästinasolidaritätsgruppen aus Europa. Neben ihrem Antisemitismus trugen zur Beliebtheit der Hamas, ihre sozialen Dienstleistungen und die Hoffnung auf ein Ende von Korruption bei. So errang bei den Wahlen im Jahre 2006 die Hamas die absolute Mehrheit der Mandate im palästinensischen Legislativrat. Es kam zu einem offenen Machtkampf zwischen der ehemals regierenden Fatah und der Hamas. Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen fiel der Gazastreifen an die Hamas, die Westbank an die Fatah. In der Präambel der Charta der Hamas steht: „Israel existiert und wird weiter existieren, bis der Islam es ausgelöscht hat, so wie er schon andere Länder vorher ausgelöscht hat.“ Beispielsweise in Artikel 7 steht:„Das Jüngste Gericht wird nicht kommen, solange Moslems nicht die Juden bekämpfen und sie töten. Dann aber werden sich die Juden hinter Steinen und Bäumen verstecken, und die Steine und Bäume werden rufen: ‚Oh Moslem, ein Jude versteckt sich hinter mir, komm‘ und töte ihn.'“ Dass die Hamas dies alles ernst meint, beweist sie, mit den bestialischen Morden und der Unterdrückung der eigenen Bevölkerung, sowie mit ihren hinterhältigen Anschlägen und Selbstmordattentaten an unschuldigen jüdischen Zivilisten. Bemerkenswert ist in dem Zusammenhang immer wieder die Solidarität von europäischen, deutschen, oft linken Palästinaunterstützergruppen die offensichtlich das Weltbild der Hamas schätzen und den islamischen Hamas-Gottesstaat herbeisehnen.

Mit dem Scharon Plan zogen sich 2005 die israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen zurück, die dort gegründeten israelischen Siedlungen wurden gegen den massiven Protest der jüdischen Siedler geräumt. Als sich Israel zurückzog, intensivierten palästinensische Terrorgruppen zum Dank ihren Raketenbeschuss, woraufhin Israel die Grenzkontrollen verschärfte und mit einem Sperrzaun Gaza vom israelischen Gebiet abtrennte. Prompt kam der Vorwurf „das größte Gefängnis der Welt“« errichtet zu haben. Nachdem die Hamas im Januar 2006 die Parlamentswahlen der palästinensischen Autonomiegebiete gewann, kam es zu einem starken Anstieg der Raketenangriffe auf den Süden Israels. Mehr als 4.000 Raketen wurden seit April 2001 aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet abgefeuert, die ungleich meisten nach dem israelischen Abzug aus dem Gazastreifen. Außerdem kam es zur Entführung des israelischen Soldaten Gilad Schalit. Nachdem etwa die Hälfte der Einwohner der israelischen Stadt Sderots geflohen waren, wurden ab März 2008 mit iranischen Grad-Raketen auch Ofakim und die Großstadt Ashkelon vom Gazastreifen heraus angegriffen.“Wir sind sehr stolz darauf zu sehen, dass die Bewohner von Sderot ihre Kinder und ihr Gepäck zusammensuchen und allen zur Evakuierung raten, sagte im November 2006 Muhammad Abed al-Aal, der Sprecher des „Volkswiderstandskomitees“ in Gaza. „Wir werden die Bewohner zwingen aus Ashkelon davonzulaufen, wie wir es schon in der Siedlung Sderot getan haben“, sagte ein Hamas-Funktionär im  Mai 2007. Durch den ständigen Raketenbeschuss aus Gaza solidarisierte sich ganz Israel mit den Bewohner von Sderot und der Nachbarorte. Im Gaza-Krieg zur Jahreswende 2009 hatte Israel mit militärischer Gewalt auf lang andauernden Raketenbeschuss durch die Milizen der Hamas reagiert. Bei den Kämpfen waren 13 Israelis und 1400 Palästinenser getötet worden, unter ihnen viele Zivilisten. Durch den israelischen Militäreinsatz wurden Hunderte von Terroristen getötet, darunter mehrere hochrangige Hamas-Führer, dutzende von Hauptquartieren und Munitionslagern zerstört sowie Tunnel gesprengt, durch die die Hamas Waffen und Munition geschmuggelt hatte. Während des Krieges platzierte die Hamas Raketenwerfer auf den Dächern von Schulen und Krankenhäusern. Sie bombardierte die israelische Zivilbevölkerung und nahm gleichzeitig die eigene Zivilbevölkerung als Schutzschild und Geisel. Während des Krieges unternahm Israel alles, um der Zivilbevölkerung im Gazastreifen nicht mehr Leid zuzufügen, als es in einer solchen Situation unvermeidlich ist. So wurden 400 Lastwagenladungen mit rund 10.000 Tonnen medizinischen Versorgungsgütern und Nahrungsmitteln den palästinensischen Behörden und verschiedenen Regierungen in den Gazastreifen geliefert. In israelischen Krankenhäusern wurden verletzte Palästinenser behandelt. Mit Flugblättern, Anrufen und Textnachrichten auf Mobiltelefone warnt die israelische Armee Bewohner und Nachbarn von Gebäuden, gegen die Luftangriffe geflogen werden sollen. Die Hamas beschoss Israel weiterhin mit Raketen, sie richtete angebliche „Kollaborateure“ hin, teilweise sogar in Krankenhäusern. Im Gegensatz zum zweiten Libanonkrieg 2006 war die Operation „Gegossenes Blei“ bedeutend besser vorbereitet und veränderte die für Israel unannehmbare Lage merklich. Die Hamas war geschwächt, die Raketenangriffe aus Gaza tendierten gegen Null, offenkundig wurde die Spaltung der arabischen Welt. Viele Araber hofften auf eine vollständige Zerschlagung der Hamas. Die Hamas, ist keine Organisation, die einen wie auch immer gearteten Kompromiss oder Ausgleich mit Israel anstrebt, sie kämpft mit terroristischen Mitteln und eliminatorischem Antisemitismus nicht für einen palästinensischen islamistischen Gottesstaat an der Seite, sondern an der Stelle Israels. Andererseits wurde während des Gazakrieges wieder einmal in vielen ausländischen Medien die ausweglose Situation für Israel deutlich. Was immer Israel unternimmt, seine Feinde sehen darin immer nur weitere Belege für seine Bösartigkeit. Dieses Denkmuster ist antisemitisch. Der gegen Israel, den Juden unter den Staaten, gerichtete Antizionismus ist eine geopolitische Kopie des Antisemitismus. Obwohl die islamfaschistische Hamas eindeutig der Aggressor im Gaza-Krieg war, wird Israel die Schuld an Tod und Elend gegeben. Israel hätte sich nach Ansicht der debilen antisemitischen Friedensfreunde von Pax Christi bis zur Linkspartei nicht verteidigen dürfen, wie sie sich in keinem Krieg, der gegen ihre Existenz geführt wurde, hätte verteidigen dürfen.

Für viele „Nahostexperten“ ist die scheinbar verfehlte Siedlungspolitik Israels ein angeblich wichtiges Hindernis für den Frieden in der Region. Etwa 80 bis 90 Prozent der jüdischen Siedler leben in Gebieten, die praktisch als Vorstädte israelischer Großstädte wie Jerusalem und Tel Aviv gelten können. Zu Beginn der arabisch-israelischen Friedensgespräche Ende 1991 gab es in über 80 Prozent des Gebiets der Westbank gar keine oder nur sehr kleine israelische Siedlungen. Heute leben schätzungsweise 200.000 Juden in knapp 150 Gemeinden in der Westbank. Die überwältigende Mehrheit dieser Siedlungen hat weniger als 1000 Einwohner. Um die 80 Prozent dieser jüdischen Siedlungen könnten durch geringe Modifikationen der „grünen Linie“, der inoffiziellen Grenze nach 1967, hinter die israelische Grenze verlegt werden. Seit 1989 sind etwa eine Million Juden nach Israel eingewandert. Die Mehrheit von ihnen, etwa 80 Prozent, kam aus der ehemaligen Sowjetunion. Israel muss für diese Immigranten Nahrung, Wohnraum, Arbeitsplätze und Ausbildungsmöglichkeiten schaffen. Das Bauprojekt in Har Homa bildet die letzte Stufe eines umfassenden Wohnungsbauprogramms für die Stadt Jerusalem, mit dem bereits 1968 begonnen wurde. Zu Beginn des Projekts war das Gebiet unbebaut. Es befindet sich auch kein anderes arabisches Wohngebiet in der Nachbarschaft. 1996 entschied Ministerpräsident Shimon Peres von der israelischen Arbeitspartei, dass das Projekt Har Homa in Angriff genommen werden sollte. Israels Ministerpräsident Ehud Barak bot im Jahre 2000 in Camp David an, über 100 Siedlungen, das sind etwa zwei Drittel der gesamten Siedlungen und weite Teile von Jerusalem aufzugeben und den Palästinensern die Kontrolle über fast 96 Prozent der Westbank zu überlassen. Die Palästinenser lehnten den Vorschlag jedoch ab, er war für sie nicht einmal ansatzweise befriedigend. Vieles an der israelischen Siedlungspolitik ist zu kritisieren, was nicht heißen darf, dass die Westbank „judenrein“ sein müsste. Die Probleme wegen der Siedlungen wären bei gutem Willen von beiden Seiten relativ einfach zu lösen. Die Ursache für den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis ist keineswegs in der Siedlungspolitik zu suchen. Der prinzipielle Unwille, Israel anzuerkennen, ist der Kern des arabisch-israelischen Konflikts. Wenn Israel nur das Stadtgebiet von Tel Aviv umfassen würde, wäre der Judenstaat seinen Feinden noch zu groß. Am Ende seines Buches, Israels Existenzkampf, schreibt Yaacov Lozowick: „In dieser Phase ihrer langen Geschichte hat nahezu die Hälfte der Juden entschieden, sich am Experiment eines souveränen Staates zu beteiligen – ebenso wie die Sambier, die Usbeken, die Bolivianer und die Norweger. Der Zionismus war nicht die Erfindung verzweifelter Flüchtlinge, die von den Nazis geflohen sind, er war bereits vor dem Holocaust, in dem die meisten seiner potentiellen Bürger ermordet wurden,, ein gutes Stück auf seinem Weg zur Erreichung seiner Ziele vorangekommen. Er war nicht die Entscheidung fundamentalistischer religiöser Fanatiker zur Verwirklichung eines uralten Traumes, sondern die Idee atheistischer, realistischer Kinder der Aufklärung. Er entsprang nicht dem europäischen Imperialismus und er war auch kein Bollwerk des Westens oder des Kommunismus. Er war auch keine Lösung des Antisemitismus. Vielmehr war er die beste Lebensversicherung für den Antisemitismus. Zionismus ist keine Verschwörung gegen die Araber, sondern das jüngste Kapitel in einer alten Geschichte, ein Versuch der Juden, ihren Platz in der modernen Welt zu definieren, und ihre Weigerung auszusterben oder einfach zu verschwinden. Der Zionismus ist viel erfolgreicher als seine Gründer zu träumen gewagt haben. Israel muss noch ein einziges seiner utopischen Ziele erfüllen. Sein Aufbau war von mindestens so viel Unsicherheit, Unfähigkeit, Misstrauen, Verschwendung, schlechter Geschmack, Gefühllosigkeit, und Dummheit begleitet wie jedes andere Projekt dieser Größenordnung –obwohl es entschieden weniger Morde als bei den meisten anderen Prozessen der Nationbildung gab. Ist der Zionismus bei all seiner Unvollkommenheit es überhaupt wert, dass auch noch die Kinder unserer Kinder und deren Kinder dafür kämpfen und sterben? Natürlich ist er das“.

Die palästinensischen Massen begreifen bis heute nicht, dass ihre einzige Chance für eine bessere Zukunft im emanzipatorischen Sinn an der Seite Israels läge. Die palästinensische Minderheit die dies begreift, wird von der islamistischen und reaktionären Mehrheit unterdrückt, vertrieben oder ermordet. Eine palästinensische Kulturrevolution gigantischen Ausmaßes wäre also nötig dies zu ändern. Wenn die Palästinenser es wünschen, könnte, um die Lebensbedingungen zu verbessern, die Westbank als vorläufiger eigenständiger Bundesstaat von Jordanien verwaltet werden und entsprechend der Gazastreifen von Ägypten. Natürlich wären dann Jordanien und Ägypten für die militärischen Aktionen seiner Einwohner verantwortlich. Nach einigen Jahren könnten die Palästinenser immer noch entscheiden ob sie sich die Westbank und den Gazastreifen als einen überlebensfähigen Staat vorstellen können. Vermutlich aber sind die arabischen Protagonisten an einer pragmatischen Lösung und an einem friedlichen Zusammenleben nicht interessiert.

Bemerkenswerter als die Geschehnisse im Nahen Osten sind die antisemitischen Ansichten der meist sehr eifrigen Palästinenser-Solidaritätsvereinigungen in Deutschland. Die Gründer Israels und später ihre verantwortlichen Politiker waren, von Theodor Herzl über Ben Gurion bis zu Benjamin Netanjahu mehr oder weniger atheistische, realistische „Kinder der Aufklärung“. Die Führer der Palästinenser und ihre Politiker waren, angefangen bei Amin el-Husseini, Yassir Arafat bis Ismail Haniyeh vor allem antisemitische, reaktionäre, religiös fanatisierte „Kinder des Mittelalters“. Wenn sich deutsche Linke kritiklos für einen islamischen Gottesstaat in Palästina einsetzen und zugleich alle berechtigten Verteidigungsmaßnahmen des demokratischen  Israel ablehnen, ist dieser Israelhass nicht rational erklärbar, wie  Antisemitismus nicht rational erklärbar ist. Wenn angeblich aufgeklärte Europäer eine „Einstaatenlösung“, die aufgrund des demographischen Faktors und den damit verbundenen Mehrheitsverhältnissen des Ende der Juden in Palästina bedeuten würde, fordern, wenn deutsche Mitglieder der Linkspartei mit rechtsradikalen türkischen Islamisten auf der Free-Gaza-Flotte dem Staat Israel schaden wollen oder wenn „Linke“ zu Boykottmaßnahmen gegen Israel aufrufen, belegt dies eindrucksvoll, dass dieser „ehrbare“ Antizionismus deckungsgleich ist mit dem Antisemitismus, wie er seit Jahrhunderten in Europa „gepflegt“ wurde. Die deutsche „Linke“ sollte in der Lage sein, zu erkennen wofür die palästinensische Aggression und ihre weltweite Unterstützung steht, sie muss sich entscheiden ob sie an der Seite von Intifada, Islamfaschismus, Frauenverachtung, organisiertem Volkstum und barbarischem Terror steht,  oder ob sie sich auf die Seite von Aufklärung und Emanzipation schlägt, also Partei nimmt für Israel.

Quellen: Tilman Tarach – Der ewige Sündenbock | Alan M. Dershowitz – Plädoyer für Israel | Léon Poliakov – Vom Antizionismus zum Antisemitismus | Yaacov Lozowick – Israels Existenzkampf | Matthias Küntzel – Islamischer Antisemitismus und deutsche Politik  | Matthias Küntzel – Djihad und Judenhass | Jean Améry – Aufsätze zur Politik und Zeitgeschichte | Mitchell G. Bard – Behauptungen und Tatsachen | Helga Baumgarten – Hamas

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Was ist (heute) „links“?

Nach der französischen Revolution wählte sich Frankreich eine Gesetzgebende Versammlung, in der ganz rechts die Monarchisten saßen, während die republikanischen Jakobiner  mit diesen nichts zu tun haben wollten  und deshalb die Plätze ganz links einnahmen. Die Politik der Jakobiner  war für das einfache Volk,  für Arbeiter und Kleinbürger, sie waren gegen den Krieg und forderten den Verkauf der Nationalgüter, wollten ein geeintes, zentralistisches Frankreich und Planwirtschaft. Seit der Zeit kümmern sich „Linke“ um Dinge, die sie nichts angehen. Viele „Linke“, so auch ich, sind der Meinung, dass Menschen die dies nicht tun, die Achtung vor sich selbst verlieren müssten, dass sie moralisch Selbstmord begehen.  „Links“ ist deshalb, wo das Herz ist. Das Eintreten für eine  sozial gerechtere Gesellschaft, gegen die Herrschaft von Menschen über Menschen, für die Gleichberechtigung der Geschlechter, für die Gleichberechtigung der Nationen inklusive einer gerechteren Verteilung  des Reichtums, gegen Krieg, gegen  Diskriminierung von Minderheiten, gegen den Aberglauben der Religionen und gegen Antisemitismus stand  damals und steht  heute auf der Agenda der „Linken“. Die Geschichte der“ Linken“ weist einige „dunkle Schatten“ auf. Die Spaltung der Arbeiterklasse in SPD und KPD wegen der „Burgfriedenspolitik“, das Querfrontdenken der KPD in den 30er Jahren, die stalinistischen Säuberungen in der Sowjetunion bis in die 50er Jahre, die Fehler der Regierenden in der DDR bis zum heutigen linken Antisemitismus sind trauriger Beleg für die vielen Irrtümer und Verbrechen von „Linken“. Die Fehler müssen teilweise, im Kontext ihrer Zeit gesehen, sollten trotzdem nicht entschuldigt werden. Die rote Armee befreite das KZ  Auschwitz, die Überlebenden der NS- Konzentrationslager waren die ersten Regierenden der neu entstandenen Staaten Israel und  DDR. Das Blockdenken des „Kalten Krieges“ brachte unheimliche Allianzen, die aus rein pragmatischen Gründen geboten waren. Seit der Zeit der Jakobiner spaltete sich die „Linke“ mehrfach in reformistische, radikalere und esoterische Gruppierungen, so gab und gibt es innerhalb und außerhalb der parteipolitischen und gewerkschaftlichen Gruppierungen viele abstruse Ansichten, angefangen von kleinbürgerlichen Rassisten, nationalen Stalinisten, Eugenikern, Sozialdarwinisten, Esoterikern, Anthroposophen, religiös motivierten Antisemiten bis zu den „linken“ Antizionisten. Diese Kräfte befinden sich im Wettstreit mit ihren aufgeklärten, humanistischen, antinationalistischen Gegenspielern. Im Folgenden versuche ich, fragmentarisch darzulegen, was für mich linke Positionen sind und welche Positionen mit „linkem Denken“ unvereinbar sind:

1) „Links“ ist – sich jederzeit selbst hinterfragend der Aufklärung, verpflichtet zu fühlen, dabei für den nachhaltigen Fortschritt seiner Umgebung/Gesellschaft einzutreten. Die Aufklärung richtete sich zuerst gegen die christliche Religion, denn Wissen sollte Glauben ablösen. Karl Marx schreibt: „Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik“. Gott wurde vom Menschen erschaffen und nicht umgekehrt. Religion ist Ideologie, sie ist falsches Bewusstsein, sie lenkt als „Opium des Volks“ die Menschen von ihren existenziellen Problemen ab, mit ihrer Hilfe werden Menschen von herrschenden Despoten unterdrückt. Die Menschen sind also keinem Gott verantwortlich, der Mensch ist nach „linkem“ Weltbild dem Menschen verantwortlich, nicht nur für seine  Individualität, sondern  er ist verantwortlich  für alle Menschen.  Eine „Linke“ kann daher niemals strategisch, gemeinsam mit christlichen Kirchen oder islamischen Gruppierungen gegen fundamentale Missstände vorgehen. Die Trennung von Staat und Kirche ist eine unveränderliche „linke“ Forderung.  Frauenunterdrückung, mit ihren sichtbaren Symbolen wie die erzwungene Verschleierung von Frauen durch Burka, Niqab oder Kopftuch,  wie sie in islamischen Gesellschaften am extremsten zu Ausdruck kommt, kann von „Linken“, die sich der Emanzipation verschreiben, nicht toleriert werden. “Jedes Stückchen Emanzipation der Menschheit, noch das bescheidenste, ist nicht mit, sondern gegen Religion und Kirche erkämpft worden. Und schlichtester Anstand müßte es verbieten, einer religiösen Organisation, deren Geschichte eine einzige breite Blutspur zeichnet, den Gebrauch des Wortes »Menschenrecht« anders zu quittieren als mit Hohnlachen oder einem Schlag auf die Pappn. Geschieht das? Keineswegs: Nicht die Propheten und Mitläufer des Aberglaubens haben zu beweisen, daß sie, obwohl Christen, ansonsten einigermaßen anständige Leute sind. Entschuldigen müssen sich die andern, die Ketzer ”, schrieb einst Hermann L. Gremliza in „Konkret“. Wenn Religion öffentlich wird, wenn sie nicht mehr „Privatsache“ bleibt, wenn Religion missioniert, muss „linker Geist“ aktiv werden. Sigi Zimmerschieds „Kardinal daschlogn“ ist diesbezüglich sicherlich die „letzte“ Lösung.   2) „Links“ ist – Kapitalismuskritik, die zuerst den eigenen bürgerlichen Staat kritisiert, der den Reichtum von unten nach oben lenkt, ebenso zu erkennen, dass privater Produktionsmittelbesitz mit Ausbeutung verbunden ist. Redliche Kritik am Kapitalismus ist nicht zu verwechseln mit der Suche nach Sündenböcken, zumeist in kapitalistischen Krisenzeiten. Die „Heuschrecken-Kampagnen“ sowie die Unterscheidung zwischen „raffendem“ und „schaffendem“ Kapital ist rechte Kapitalismuskritik, die von „Linken“ kritisiert werden muss. Die Kritik am Finanzkapital steht meist im Zentrum einer regressiven Kapitalismuskritik, die die Totalität des kapitalistischen Systems verkennt. Die Hetze gegen “Heuschrecken” läuft immer Gefahr, die Systemkritik zu personalisieren und dadurch die kapitalistische Vergesellschaftung nicht als „gesellschaftliches Verhältnis“ mit abstrakten Zwängen zu begreifen, sondern die konkreten Akteure als persönlich Verantwortliche für Elend, Armut und Ausbeutung auszumachen. Diese Kritik am Kapitalismus von „rechts“ muss aufs Schärfste kritisiert werden.  3) „Links“ ist – die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit, Umweltschutz, „Gleichheit vor dem Gesetz“, internationaler Verteilungsgerechtigkeit und Chancengleichheit. 4) „Links“ ist, nicht zu Schweigen bei Diskriminierung von Migranten, Ausländern, wie aktuell bei den Aussagen des den bayerischen Ministerpräsidenten, oder anderen Minderheiten. Diese Solidarität darf nicht mit falscher Toleranz verwechselt werden. Toleranz oder Wegsehen bei religiös motivierter Frauenunterdrückung kann keine „linke“ Position sein.  Nicht zu Schweigen etwa über die Verbrechen des iranischen Regimes oder anderer islamfaschistischer Gruppierungen oder Regierungen ist ein entscheidender Grundpfeiler linker, humanistischer Gesinnung. Denn die Menschen im Nahen Osten benötigen dringend eine grundlegende Veränderung der Verhältnisse. Zu einer Demokratisierung und Liberalisierung in Ländern wie Iran, Pakistan oder Saudi Arabien gibt es keine Alternative. Aufgabe der „Linken“ ist daher die Unterstützung und Solidarität emanzipatorischer Bewegungen wie der Frauen- und der Studierendenbewegung in den arabischen und islamischen Ländern. „Linke“ verurteilen die iranischen Antiisrael-Konferenzen mit Holocaustleugnern, sie verurteilen den Terror der islamischen Sittenpolizei dem Schwule und Lesben unterliegen, die für ihre Lebensweise gehängt oder gesteinigt werden. 5)  „Links“ ist – sich für den Frieden einzusetzen. Bei militärischen Auseinandersetzungen zu Erkennen wer Aggressor und wer Angegriffener ist. Jedes Land hat das Recht sich zu verteidigen. Die entsprechenden Aggressoren, wie beispielsweise Hamas oder Hisbollah, müssen benannt und geächtet werden. 6) „Links“ ist – zu erkennen, dass Revolution kein Selbstzweck ist, da Revolution das äußerste Mittel zur Herstellung einer gerechten Gesellschaft ist. Sie ist die letzte Maßnahme zur Verwirklichung menschenwürdiger Zustände.  „Am Anfang aller Brüderlichkeit steht der Brudermord, am Anfang aller politischen Ordnung steht das Verbrechen. Für diese uralte, durch die Jahrhunderte getragene Überzeugung, von dem Beginn aller menschlichen Angelegenheiten ist die Annahme eines Naturzustandes nur eine letzte, theoretisch gereinigte Paraphrase, und sie klingt noch deutlich nach in Marx’ berühmten Ausspruch von der Gewalt als der mächtigen Geburtshelferin der Geschichte.“, schrieb Hannah Arendt bereits 1963. Revolutionäre Befreiungsbewegungen wie etwa die FMLN, FSLN oder der Vietcong, die gegen Militärdiktaturen oder imperialistische Aggression kämpften, verdienten die weltweite Solidarität der “Linken“. „Revolutionäre“  Bewegungen,  die einen Gottesstaat fordern, egal ob dieser fundamental christlich oder islamfaschistisch ist, sind nicht ansatzweise emanzipatorisch, sondern fanatisch reaktionär. Ein Gottesstaat wie der Iran mit seinen Ayatollahs, ist deshalb aufs Schärfste zu kritisieren. Die siegreiche sozialistische kubanische Revolution von 1959 ist dagegen ein gutes Beispiel für eine gelungene soziale, emanzipatorische Umwälzung.   7) „Links“ ist – ein klares Geschichtsbewusstsein, als Teil der Bildung, mit der Reflexion der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Ohne das Verstehen der „Urkatastrophe“ des 1. Weltkrieges, der Fehler der Weimarer Republik, der Machtübernahme der Nationalsozialisten, den „einmaligen“ Verbrechen der NS-Diktatur, kann aktuelle Politik nicht begriffen werden. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, nach dem 11. September haben sich die Welt-Koordinaten verschoben. Das überholte antiimperialistische Weltbild kann die Welt nicht mehr erklären. Aus diesem Antiimperialismus heraus bezeichnen „Betonlinke“  Israel als imperialistischen Brückenkopf der USA. Dieser  Antiimperialismus führt über den  Antizionismus zu linkem Antisemitismus. Die Mehrheit der heutigen Feinde Amerikas sind keine nationalen Befreiungsbewegungen mehr, die fortschrittliche Ziele verfolgen, sondern antimoderne, frauenfeindliche, antisemitische Bewegungen des politischen Islam. Deutsche Nazis haben die Anschläge am 11. September in New York City bejubelt, deutsche Nazis sind mit Palästinensertüchern auf Anti-Israeldemos unterwegs und erneuern ihren Hass auf Israel und ihre Solidaritätsaufrufe mit den Palästinensern. Wenn „Linke“ in „dasselbe Horn blasen“, entsteht eine neue, alte verhängnisvolle,  Querfront.  8)“Links“ ist – die Solidarität mit Israel, weil der arabische Antisemit, den Tod des Juden will. Die Liquidierung Israels steht auf dem Programm der PLO, der Hamas, des Dschihad und der Hisbollah. Wo es Stärkere gibt, steht  die „Linke“ auf der Seite der Schwächeren und stärker,  das sind die Araber,  stärker an Zahl, stärker an Öl, stärker an Dollars, stärker ganz gewiss, an Zukunftspotential. Deshalb ist, wie Jean Améry schreibt, die Allianz des antisemitischen Spießer-Stammtisches mit den Barrikaden wider die Natur, Sünde wider den Geist. Leute wie Horst Mahler oder Ahmadinejad  können sich die Umfälschung des kruden Antisemitismus zum aktuellen Anti-Israelismus gestatten: Die Linke muss redlicher sein. Es gibt keinen ehrbaren Antisemitismus.  Israel ist auch die Staat gewordene Konsequenz aus Auschwitz. Israel ist der erste und einzige Zufluchtsort für von Antisemiten verfolgte Juden. Eine Linke die sich ernst nimmt, muss solidarisch mit Israel, dem „Juden unter den Staaten“,  sein, dazu gehört auch die Solidarität mit den überlebensnotwendigen Verteidigungsmaßnahmen Israels. Deshalb stellen sich redliche Linke dem alten und neuen Antisemitismus oder Antizionismus entgegen, solange es diesen gibt. Dass die israelischen Regierungen seit der Staatsgründung auch Fehler machten ist unbestritten, aber welche Regierung machte keine Fehler? 9) „Links“ ist – internationalistisches Denken und die Kritik an der eigenen bürgerlichen Gesellschaft, weil der unsägliche, speziell der deutsche, Nationalismus mit seiner irrationalen Leidenschaft und seinen Vorurteilen, die Quelle für Mord und Totschlag war und ist. „Linke“ sind als  gesellschaftlich geprägte Individuen potentiell so nationalistisch und antisemitisch wie die sie umgebende Gesellschaft. Der deutsche Nationalismus, mit seiner fehlenden oder unzureichenden Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Verdrängungsmechanismen in Form eines sekundären Antisemitismus und Antiamerikanismus ist leider auch innerhalb der Linken virulent. Die Aufgabe einer sich als radikal begreifenden und historisch reflektierenden politischen Linken wäre es, sich dieser Auseinandersetzung zu stellen und den Antizionismus als das aufzuweisen und zu denunzieren, was er ist.  10)“Links“  ist – Widerstand gegen bornierte (vermeintliche) Mächtige, Betondeppen, Kadavergehorsam und gegen die „Gefangenschaft eindimensionalen Denkens“, weil dies zum einen, das Gebot der Stunde ist und außerdem auch mächtig Spaß machen kann. Der bayerische anarchistische „Paradelinke“ Oskar Maria Graf wollte während des ersten Weltkriegs, 1916 weg von der Front und weg vom Krieg. Er verweigerte einen Befehl, riskierte die standrechtliche Erschießung, gaukelte dabei Wahnsinn vor und kam dafür später in eine Irrenanstalt. Er sollte abgeurteilt werden, in seiner Zelle trat er in einen 10-tägigen Hungerstreik, nach einigen Tagen meinte der Leutnant: “ Warum essen sie denn nichts? Sind sie krank? “  Graf: „Nein, aber ich habe keinen Appetit.“ Leutnant: „So, so …  wissen Sie auch, dass man Sie zum Essen zwingen kann?“  Graf:“ Jawohl Herr Leutnant, aber nicht zum Appetit“

Wenn „Linke“ die DDR eventuell zu blauäugig, 20 Jahre nach dem Untergang der selbigen, beurteilen, ist dies zwar betrüblich, aus meiner Sicht jedoch nicht verwerflich. Wenn „Linke“ im Jahre 2010, dagegen ein islamfaschistisches Regime, wie den Iran und ihre Ausläufer wie Hamas und Hisbollah  huldigen,  Israel ihr legitimes Verteidigungsrecht absprechen, so halte ich dieses Verhalten dagegen, alleine wegen seiner Aktualität und der „deutschen Vergangenheit“,  für verwerflich. Wenn „Linke“ im Gleichklang mit  geschätzten 70 % der restlichen Deutschen den Juden Auschwitz nie verzeihen wollen, müssen diese „Linken“, notfalls schmerzhaft, auf ihre Vorurteile hingewiesen werden. Wenn „Linke“ in der aktuellen Wirtschaftskrise, Sündenböcke im Finanzkapital suchen, ähnlich wie die  Nationalsozialisten um Gottfried Feder,  oder die Lösung der aktuellen Probleme in Esoterik, Biologismus, Schwundgeld, Anthroposophie oder in einer Volksfront mit Nationalsozialisten suchen, muss auf die Sackgasse dieses gefährlichen Denkens hingewiesen werden. Wenn scheinbar „linke“ Medien diese „Sackgasse“ in Print- und Onlineartikeln sowie Leser-Foren befördern, machen sie sich freiwillig zum Komplizen der jeweiligen obskuren Ansichten.  1974 schrieb Jean Améry : „Die Linke ist Wirklichkeit  in ihrer Praxis, nicht in ihrer Dogmatik. Ihr letzter Referenzpunkt ist ein Humanismus, den aus verqueren theoretischen Gründen in Frage zu stellen, im günstigsten Fall Spinnerei ist, im üblen Sabotage. Denn es ist der Humanismus keine bürgerliche Mystifikation, wenn auch sein Banner von der Bourgeoisie nur allzu oft zu Mystifikationszwecken rauschend geschwenkt wurde.“

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