Beiträge getaggt mit Slánský

Von der Gründung Israels bis zum „Schwarzen September“

Eine Trilogie – Teil 2

„So schwer es dem Freund des Friedens fallen mag, das zu begreifen: Israel führt nicht Krieg, wie die Deutschen ihre Kriege geführt haben und führen, nicht um Raum für ihr Volk ohne Raum, um den Zugriff auf Rohstoffe oder um weltpolitische Bedeutung. Israel führt Krieg, um den Juden, die der Hass der Völker nach Palästina getrieben hat, endlich ein Leben in Sicherheit zu bieten. Die Juden versuchen nicht, andere unter ihre Herrschaft zu zwingen oder zu ihrem Gott zu bekehren. Sie versuchen, sich zu retten. Ob ihre Regierung das immer auf die vernünftigste Weise tut, mag bezweifelt werden. Welche Regierung täte das?“ (Hermann L. Gremliza  Israels Krieg – Konkret 2006)

Eine Gruppe von Kämpfern der Jiftach-Brigade bei einer Kampfpause im Juli 1948. Bei dem Soldaten links unten ist die Nummer von Auschwitz zu sehen. - Quelle: Yad Vashem

Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel von David Ben Gurion ausgerufen, die Juden bekamen ihren eigenen Saat, nachdem die Welt die in den verschiedenen Ländern assimilierten Juden über Jahrhunderte nicht vor Antisemitismus, vor Judenpogromen schützen und den deutschen Mord an den europäischen Juden nicht verhindern konnte. Die israelischen Pioniere hatte eine Utopie: Sie wollten in einem Land, das von reaktionären, islamistischen Ländern umgeben war, einen emanzipatorischen, aufgeklärten Staat errichten und in Frieden mit seinen Nachbarn leben. Insgeheim hofften sie, dass die fortschrittlichen Kräfte in der arabischen Welt ermuntert werden könnten, es ihnen gleichzutun. Mit David Ben Gurion 1948, bis Schimon Peres 1986, stellte ausschließlich die Arbeiterpartei den israelischen  Ministerpräsidenten, bzw. von 1969 bis 1974 mit Golda Meïr die Ministerpräsidentin. Mit einer unglaublichen Pionierleistung machten die Israelis  die Wüste fruchtbar und legten die malariaverseuchte Sümpfe trocken. In  sozialistischen ländlichen Kollektivsiedlungen (Kibbuz) lebten in der Gründungszeit rund zehn Prozent der israelischen Bevölkerung. Mit dem Staat Israel wurde den weltweiten antisemitischen Vorurteilen (Rast und Wurzellosigkeit, Internationalität, Abstraktheit, parasitär von fremder Arbeit lebend, alle Werte zersetzend, usw.) ein schwerer Schlag versetzt. Dass der Judenhass 1945 nicht aufhörte zu existieren zeigten beispielsweise die Morde am 4. Juli 1946 in der polnischen Stadt Kielce, wo über vierzig polnische jüdische Überlebende des Holocaust bei der Rückkehr in ihre Häuser von polnischen Antisemiten ermordet wurden. Die Ereignisse in Polen  waren keine Einzelfälle. Die britische Regierung schickte 1947 über 4500  Auschwitz-Überlebende auf der „Exodus“ wieder zurück in ihre französischen Lager, anstatt sie nach Palästina einreisen zu lassen. Knapp zwei Jahre zuvor, im November 1945 verübten in Ägypten Muslimbrüder ein antijüdisches Pogrom, eines der größten in der Geschichte Ägyptens, Demonstranten fielen in das jüdische Viertel Kairos ein, plünderten Häuser und Geschäfte und steckten Synagogen in Brand. Sechs Juden wurden getötet, hunderte verletzt. 1946 sorgten die Muslimbrüder dafür, dass der als Kriegsverbrecher gesuchte Mufti von Jerusalem, Amin al Husseini, in Ägypten Exil und eine neue politische Wirkungsstätte erhielt. Palästina in zwei Staaten zu teilen, war für die Muslimbrüder „ein internationales Komplott“. Die nationalsozialistische Wahnidee von der jüdischen Weltverschwörung gewann in großen Teilen der islamischen Welt neue Resonanz. Die in Europa gesuchten Nazis zogen, größtenteils mit Hilfe des Vatikans, scharenweise nach Ägypten, wo die ehemaligen Muslimbrüder Gambal Abdel Nasser und Anwar as Sadat das berüchtigtste Textbuch des Antisemitismus, „Die Protokolle der Weisen” von Zion verbreiteten.  Noch in der Gründungsnacht erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem neuen Staat Israel den Krieg. Nach der Gründung der israelischen Armee im Mai 1948 machten Holocaustüberlebende etwa die Hälfte der israelischen Streitkräfte und ein Viertel derer, die im Kampf fielen aus. Etwa 1.170 Holocaustüberlebende fielen im Kampf gegen die arabischen Angreifer. Nach dem Waffenstillstandsabkommen von 1949 besetzten Ägypten und Jordanien den  Gazastreifen und das Westjordanland bis 1967, worüber sich eigenartigerweise keine Menschenrechtsgruppe aufgeregt hat. Ebenso gab es weltweit kaum Proteste wegen der Vertreibungen von Juden aus den arabischen Ländern nach 1948.  Im Jemen lebten seit knapp 3000 Jahren Juden, im Irak war die jüdische Gemeinde mindestens 2700 Jahre alt. Von den 130.000 Juden im Irak blieben einige hundert, 75.000 Juden verließen Ägypten, 25.000 verließen Syrien, 63.000 den Jemen, 40.000 Libyen, mehr als 100.000 Tunesien, 140.000  Algerien und 250.000 Marokko. Insgesamt wurden knapp 800.000 jüdische Flüchtlinge aus den muslimischen Staaten von 1948 bis 1950 vertrieben. Selbst nach der Ermordung der sechs Millionen Juden in Europa blieben einige hunderttausend in Europa, die muslimische Welt hatte sich in kürzester Zeit von ihren Juden befreit. Es blieben in den arabischen Ländern nur winzige Gemeinden in Bagdad, Damaskus und Kairo. Die Einwohnerzahl Israels verdoppelte sich und stellte die Regierung vor große Herausforderungen, in denen nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen wurden. Nach dem Angriffskrieg der arabischen Staaten verließen 650.000 Palästinenser zwischen 1947-48 aus unterschiedlichsten  Gründen ihre Häuser. Diese palästinensischen Flüchtlinge genießen eine groteske Sonderstellung.  Nur für sie  hat die Uno eine zweite Flüchtlingsorganisation geschaffen, die UNRWA,  das UNHCR ist weltweit für alle übrigen Flüchtlinge zuständig. Der Flüchtlingsstatus, der von der UNRWA versorgten Palästinenser ist nach den UN-Richtlinien, anders als bei allen anderen vererbbar!  Die ganz überwiegende Mehrheit der heutigen „palästinensischen Flüchtlinge“ ist deshalb niemals geflüchtet, sondern erlangte diesen einträglichen Status einfach dadurch, dass sie von echten Flüchtlingen abstammt.

Trotz des Waffenstillstandes befand sich Ägypten weiterhin im Kriegszustand mit Israel. Im August 1949 schloss Ägypten entgegen den Vereinbarungen des Waffenstillstandes den Suezkanal für den israelischen Schiffsverkehr.  Am 1. September 1951 befahl der Sicherheitsrat Ägypten die Öffnung des Kanals für den israelischen Schiffsverkehr. Ägypten weigerte sich, dem Befehl Folge zu leisten. Der ägyptische Außenminister Muhammad Salah al-Din sagte Anfang 1954: „Das arabische Volk scheut sich nicht zu erklären: Wir geben uns erst dann zufrieden, wenn Israel von der Landkarte des Nahen Ostens ausradiert ist.“ 1955 sagte der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser: „Ägypten hat beschlossen, seine Helden, die Jünger Pharaos und Söhne des Islam, in den Krieg zu schicken, und sie werden Palästina reinigen. Es wird keinen Frieden an Israels Grenze geben, weil wir Rache fordern, und Rache bedeutet Israels Tod.“ Im Juli 1956 sperrte Nasser die Straße von Tiran und verstaatlichte den Suezkanal. Am 14. Oktober meinte Nasser: „Ich kämpfe nicht nur gegen Israel. Meine Aufgabe ist es, die arabische Welt vor der Vernichtung zu bewahren, die ihr durch die Intrige Israels droht, deren Wurzeln jedoch im Ausland liegen. Unser Hass ist stark. Es ist sinnlos, über einen Frieden mit Israel zu reden. Es besteht nicht die geringste Chance für Verhandlungen„. Die Fortsetzung der Sperrung des Suezkanals und des Golfs von Akaba für den israelischen Schiffsverkehr und die verstärkten Angriffe von Fedajin veranlassten Israel, Ägypten am 29. Oktober 1956 anzugreifen. Großbritannien und Frankreich griffen ebenfalls an. Die israelischen Streitkräfte eroberten den Gazastreifen, einen Großteil der Sinai-Halbinsel und Sharm al-Sheikh. Der israelische UN-Sonderbotschafter Abba Eban sagte: „Während der sechs Jahre, in denen wieder und wieder gegen das Waffenstillstandsabkommen verstoßen wurde, kam es zu 1843 bewaffneten Überfällen und Raubzügen, 1339 bewaffneten Zusammenstößen mit ägyptischen Streitkräften, 435 Einfällen aus ägyptisch kontrollierten Gebieten und 172 Fällen von Sabotage durch ägyptische Truppeneinheiten und Fedajin in Israel. Infolge dieser ägyptischen Kampfhandlungen auf israelischem Boden wurden 364 Israelis verletzt und 101 Personen getötet. Allein im Jahr 1956 wurden auf Grund der ägyptischen Anschläge 28 Israelis getötet und 127 verletzt.“ Auf Druck der USA zog Israel sich aus den eroberten Gebieten zurück, ohne dass die Ägypter irgendwelche Zugeständnisse machen mussten. Damit war die Saat für den Krieg von 1967 gelegt. Die Sowjetunion hat sich infolge des Kalten Krieges längst von Israel abgewandt und unterstützte die arabischen Königshäuser und Militärdiktatoren politisch und militärisch. Stalins Antizionismus wurde zur Staatsdoktrin. Die CSSR lieferte  in den Jahren um 1948 unter dem KP Generalsekretär Slánský, auf russischen Wunsch, Waffen und Munition für Israel. Wegen dieser Waffengeschäfte  wurde der jüdische Teil der tschechoslowakischen KP-Führung vier Jahre später der prozionistischen Agententätigkeit angeklagt. Rudolf Slánský wurde am 3. Dezember 1952 zusammen mit zehn weiteren fast ausschließlich jüdischen Mitangeklagten hingerichtet. Den Höhepunkt des sowjetischen antisemitischen Hassfeldzuges bildete das sogenannte „Ärztekomplott“ von Anfang 1953. Die angeklagten Ärzte, unter ihnen auch Stalins Leibärzte, waren fast alle Juden und wurden bezichtigt, Mordpläne gegen Stalin geschmiedet zu haben und mit zionistischen Spionen im Bunde zu sein. Die USA verhielt sich zu der Zeit mit Blick auf die Ölvorkommen im Nahen Osten relativ neutral.

1957 gründete Jassir Arafat in Kuwait die Bewegung zur Befreiung Palästinas (al-Fatah), aus der 1959 die gleichnamige politische Partei hervorging. Die Organisation verfolgte laut ihrer Verfassung von 1964 als Ziele die „komplette Befreiung Palästinas“, die „Gründung eines unabhängigen demokratischen Staates mit vollständiger Souveränität über die palästinensischen Gebiete und Jerusalem als Hauptstadt“ sowie die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“. In der gleichen Verfassung betrachtete sie die „israelische Existenz in Palästina“ als „zionistische Invasion mit kolonialer Expansionsbasis“.  Als 1964 die PLO gegründet wurde, rief sie nicht zur Befreiung dieser jordanisch und ägyptisch besetzten Gebiete auf, sondern zur Zerstörung Israels. Die Fatah ist die stärkste Fraktion innerhalb der PLO. Im politischen Spektrum nimmt sie den Platz einer nationalistischen, konservativen Partei ein. In Artikel 24 ihrer Charta von 1964 verzichtete die PLO ausdrücklich auf Souveräni­täts­ansprüche auf das West­jordanland und den Gaza-Streifen. Die ersten militärischen Aktionen der PLO waren Brückensprengungen, Minenlegen und Angriffe auf Kibbuzim. 1965 kam es zu 35 Übergriffen arabischer Terroristen gegen Israel, 1966 war die Zahl der Übergriffe auf 41 gestiegen, und schon in den ersten vier Monaten des Jahres 1967 kam es zu 37 Angriffen. In der Zwischenzeit hatten die von den Golanhöhen aus erfolgenden Angriffe Syriens auf israelische Kibbuzim einen israelischen Vergeltungsschlag provoziert, bei dem israelische Flugzeuge am 7. April 1967 sechs syrische MiGs russischer Herkunft abschossen. Es folgte der Sechstagekrieg vom 5. bis zum 10. Juni 1967. „Auch wenn Israel die ersten Schüsse abgab, man ist sich heute einig: angezettelt haben den Krieg Ägypten, Syrien und Jordanien. Die unrechtmäßige Entscheidung Ägyptens, die Straße von Tiran militärisch zu blockieren, wurde von der internationalen Gemeinschaft als kriegerischer Akt anerkannt“, schreibt Allan M. Dershowitz in seinem Buch „Plädoyer für Israel“. Neben der Entscheidung den Golf von Aqaba für die israelische Schifffahrt zu schließen wurde den UNO Truppen der Abzug aus dem Sinai befohlen.

Am 16. Mai 1967 forderte Nasser den Rückzug der UN-Friedenstruppen, die seit 1956 auf der Sinai-Halbinsel stationiert waren. Nach dem Rückzug verkündete Radio Kairo am 18. Mai 1967: „Ab heute gibt es keine internationalen Friedenstruppen mehr, die Israel beschützen. Unsere Geduld ist zu Ende. Wir werden uns nicht mehr bei den Vereinten Nationen über Israel beklagen. Ab jetzt herrscht der totale Krieg gegen Israel, und er wird zur Auslöschung des Zionismus führen“. Israel war umzingelt von etwa 250.000 Soldaten, davon fast die Hälfte im Sinai, über 2000 Panzern und 700 Flugzeugen. „Wir wussten“, prahlte Ägyptens damaliger Präsident Nasser, die Schließung des Golfs von Aqaba bedeutet Krieg mit Israel und das Ziel ist die Vernichtung Israels“. Laut Nasser sollte es in diesem Krieg nicht um die Straße von Tiran gehen sondern um die Vernichtung Israels. Wie bereits beim Überfall von 1948 war man von arabischer Seite auf einen Vernichtungskrieg aus. Aus Ägyptens Radiosendern hallte es: Israel liquidieren! Der Ministerpräsident des Irak prophezeite: Es wird praktisch keine jüdischen Überlebenden geben. Die ägyptische Armee führte Kanister mit Giftgas mit sich, es stellte sich nur noch die Frage, ob den arabischen Armeen der Erstschlag gelang. Der israelische Ministerpräsident Levi Eschkol sagte am 21. Mai: „Die Ägypter planen die Meerenge zu schließen oder den Atomreaktor in Dimona zu bombardieren. Ein allgemeiner Angriff soll folgen. Es würde zu einem Krieg kommen, bei dem die ersten fünf Minuten entscheidend sein dürften.“ Selbst der israelkritische Historiker Tom Segev erkannte, dass die Angst um die nackte Existenz der Israelis durchaus real war, er schreibt in seinem Buch „1967 – Israels zweite Geburt“: „Obwohl die Bürger dazu ermuntert wurden, den Soldaten, wohl auch wegen des moralischen Rückhalts, Care Pakete zu schicken, wurde der Brief, den der Soldat Aron David Grabow in seinem Paket mit Süßigkeiten fand, von der Absenderin sicher aus eigenem Antrieb beigefügt: Sie sei in Auschwitz gewesen, hieß es da, wo ihr Mann und ihre vier Kinder ermordet worden seien. Nach einer langen Leidenszeit sei sie nach Israel gelangt und habe eine neue Familie gegründet. Sie habe kleine Kinder, vertraue auf die israelischen Streitkräfte und bete jede Nacht für deren Wohl. Zweifellos ebenso aufrichtig ist die Botschaft der Mitglieder des Kibbuz Lochamei ha-Getaot in einem Rundschreiben an ihre eingezogenen Soldaten. Das Ausheben von Gräben im Kibbuz habe sie an die Vorbereitungen 1939 vor dem Einmarsch der Nazis in Polen erinnert. Sie sähen zu einem Krieg mit Ägypten keine Alternative. Und als sie die Lage dem kleinen Amosi, einem Kind der zweiten Generation im Kibbuz, erläuterten, habe der gesagt:“ Das heißt, wenn Nasser siegt, sind wir alle umsonst auf die Welt gekommen“. Nachdem alle diplomatischen Optionen ausgeschöpft waren und die ägyptische Luftwaffe vor dem Angriff stand, griff die israelische Armee ägyptische, syrische und irakische Militärflugplätze an. Jordanien ignorierte die Israelischen diplomatischen Offerten und begann die israelische Zivilbevölkerung mit Granaten zu beschießen, 6000 Geschosse landeten in israelischen Wohngebieten. Schwere jordanische Geschütze nahmen die Vorstädte von Tel Aviv unter Beschuss. Jordanische, syrische und irakische MIGs bombardierten die Zivilbevölkerung in Städten und Kibbuzim. Erst darauf griff Israel jordanische Militärflugplätze an. Die israelische Regierung nahm einen von der UNO vorgeschlagenen Waffenstillstand an, der Jordanien allerdings nicht interessierte. Erst dann nahm die israelische Armee die Westbank und die Jerusalemer Altstadt ein. Nach dem Sechstagekrieg kam es zu einem weiteren Flüchtlingsproblem. Nach dem jordanischen Angriff vom 5. Juni flohen etwa 320.000 Palästinenser aus der Westbank. Es waren jordanische Staatsbürger, die aus der Westbank nach Jordanien flohen. Manche Palästinenser flohen, weil sie es vorzogen, in einem arabischen Staat zu leben statt unter israelischer Militärherrschaft. Nach nur sechs Tagen Krieg kontrollierte Israel den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem. Fast unmittelbar nach dem Krieg signalisierte Israel seine Bereitschaft, über die Rückgabe bestimmter Gebiete zu verhandeln. Die arabischen Staaten antworteten auf der Konferenz von Khartum mit dem berühmt gewordenen „dreifachen Nein“.  Nein zum Frieden mit Israel, nein zur Anerkennung Israels, nein zu Verhandlungen mit Israel . Die Ausnahme war Habib Bourguiba, der Präsident der säkularen tunesischen Repu­blik, war schon 1965 für eine Einigung mit Israel eingetreten.  Nach späteren entsprechenden Verhandlungen mit Jordanien und Ägypten gab Israel über 90 Prozent der in diesem Verteidigungskrieg eroberten Gebiete zurück. Das kleine Israel, 1,5 Promille der Fläche der 18 Staaten der Arabischen Liga,  gab Land, doch Frieden bekam es dafür nicht. Die Palästinenser und die syrische Regierung haben bis heute keine Bereitschaft gezeigt im Austausch für Land den Frieden zu garantieren. Über die Besatzung der Westbank schreibt Allan M. Derschowitz: “Wie auch immer, die Besetzung hat zweifelsohne zur Zunahme sowohl der Zahl als auch der Tödlichkeit terroristischer Überfälle seitens der Palästinenser beigetragen, auch wenn der Terrorismus  seit den 1920er Jahren grassierte und die PLO, die von Anfang an den Terror als wesentliches Mittel zur Befreiung ganz Palästinas auf ihre Fahnen geschrieben hatte, bereits 1964, also schon vor der Besetzung, gegründet worden war“.

Die PLO war 1970 in Jordanien so etwas wie ein „Staat im Staate“. Die PLO war für den jordanischen König ein unkalkulierbarer Machtfaktor geworden. Vor allem die palästinensische Volksfront unter George Habbash forderte offen den Sturz des Königs. Arafat distanzierte sich dagegen von der PFLP, er wollte das reaktionäre, arabische Königreich nicht hinwegfegen und stattdessen eine säkulare Palästinenserrepublik errichten. Arafat meinte: „Wir mischen uns nicht in die inneren Angelegenheiten von Jordanien ein. Wenn uns der König in Ruhe lässt, dann lassen wir ihn in Ruhe. Arafat bekämpfte lieber das bürgerliche, säkulare, demokratische Israel.“ Unser Ziel liegt im heutigen Israel nicht in Jordanien“, meine Arafat weiter. Am 15. April 1970 demonstrierten Palästinenser in Amman vor der US-Botschaft und wollten den königlichen Palast angreifen. Arafats Einheiten vertrieben die Demonstranten. Arafat, der mittlerweile mit der CIA zusammenarbeitete, rettete nicht nur die US-Botschaft sondern auch den Thron des Königs. Am 1. September 1970 verübte die marxistisch-leninistische Demokratische Front zur Befreiung Palästinas ein erfolgloses Attentat auf König Hussein. Es kam in der Folge zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen den PLO-Milizen und der jordanischen Armee. Die PFLP entführte zur selben Zeit drei Flugzeuge, wodurch sich ein „Nervenkrieg“ um die Freilassung der Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene entwickelte. Nachdem die Geiseln endlich freigelassen wurden sprengte die PFLP die Flugzeuge. Am 16. September eskalierte die Situation und König Hussein gab den Befehl zur endgültigen Niederschlagung des Aufstandes. Am 17. September nahm die jordanische Armee den Kampf gegen die bewaffneten Palästinenser auf. Syrien ließ zur Unterstützung der PLO Panzer nach Jordanien einrollen. Diese wurden am 22. September zurückgeschlagen. Es wurden palästinensische Flüchtlingslager in Amman bombardiert. Insgesamt wurden von der jordanischen Armee über fünftausend Palästinenser getötet. Gegen die überlegenen Panzerverbände der jordanischen Armee hatten die Palästinenser mit ihren leichten Waffen keine Chance. Syrien zog seine Panzer aus Nordjordanien zurück. Übereinstimmend beklagen alle Berichte vom „Schwarzen September“ die Brutalitäten und Grausamkeiten der jordanischen Armee. Unter Vermittlung von Gamal Abdel Nasser kam es am 27. September 1970 zu einem Abkommen zwischen Hussein und der PLO. König Hussein lenkte unter dem Druck arabischer Staatschefs ein und einigte sich mit auf einen Waffenstillstand.

Der in Deutschland gern gesehene Antizionist Uri Avnery wetterte vor einigen Jahren gegen Ariel Sharon, dieser habe 1981 den Plan gehabt, „die Palästinenser zu ermutigen, in Jordanien eine Revolution auszulösen und König Hussein abzusetzen“, um dann „Jordanien in einen palästinensischen Staat unter Yassir Arafat zu verwandeln und mit der palästinen­sischen Regierung in Amman über die Zukunft der Westbank zu verhandeln“.  “Was hätte eigentlich wirklich gegen eine „jordanische Option“ gesprochen? Und was spräche heute gegen sie? Jordanien war ursprünglich wie Restpalästina Teil der vom britischen Empire beherrschten palästinensischen Region („Mandatsgebiet Palästina“), auf deren Fläche für einen jüdischen und einen arabischen Staat reichlich Platz gewesen wäre; es umfasst 78 Prozent dieses Gebiets und wurde 1922 von den Briten als „Transjordanien“ abgetrennt. Restpalästina dagegen, das heute aus Israel plus Westjordanland plus Gaza-Streifen besteht und insgesamt nur wenig größer als Kuwait ist, verträgt kaum zwei souveräne Staaten, die sich zudem noch feindlich gesonnen sind. Werfen wir einen nüchternen Blick auf die Hintergründe: Das jordanische Staatsgebiet ist mehr als viermal so groß wie dasjenige Israels, und seine Bevölkerungs­dichte beträgt nur ein Sechstel derjenigen Israels. Die meisten palästinensischen Flücht­linge der Kriege von 1948 und 1967 leben in Jordanien, etwa 60 Prozent aller Jordanier nennen sich „Palästinenser“, und auch der Rest unterscheidet sich von diesen, soweit es sich um Araber handelt, weder in Sprache, Religion noch Kultur. Bis 1967 war das Westjordanland jordanisch besetzt und auch förmlich annektiert, die dort lebenden palästinen­sischen Araber galten als Jordanier (und sind auch heute häufig im Besitz eines jordanischen Passes). Aber bezeich­nen­der­weise hat in jener Zeit keiner von ihnen eine Intifada gegen Jordanien ausgerufen, um im Westjordanland einen palästinensischen Staat zu schaffen, und kein palästinensischer Araber kämpfte je in Gaza gegen die Ägypter, die den Gaza-Streifen seit 1948 besetzt hatten: Der Kampf richtete sich immer nur gegen die Existenz Israels[..]“, meint nicht nur Tilman Tarach.

Der Sechstagekrieg war ein Wendepunkt in vielerlei Hinsicht, neben den Auswirkungen für die betroffene Region änderte sich das Bild Israels innerhalb der westdeutschen Berichterstattung. Die  sozialistischen Länder waren durch Stalins Antizionismus, spätestens seit 1952 proarabisch eingestellt. Von der Springerpresse bis zu Augsteins Spiegel wurde vom israelischen Blitzkrieg gesprochen. Es hatte den Anschein als ob sich die Deutschen freuten, da die Juden scheinbar endlich auch „Untaten“ begingen und Krieg führen wie andere auch. Ein latent vorhandener Schuldabwehrantisemitismus konnte nun offen unter der scheinbaren Tarnkappe des Antizionismus ausgelebt werden. Innerhalb kürzester Zeit kippte die Position der „Neuen Linken“ weg von einer Neutralität, hin zu bedingungsloser proarabischer Solidarität. Von einem Tag auf den anderen wurde Israel als imperialistisches, faschistisches Staatsgebilde bezeichnet, während die Al Fatah zur progressiven sozialrevolutionären Organisation stilisiert wurde. Ernst Bloch, Herbert Marcuse, Jean Améry, Jean Paul Sartre, Iring Fletscher, die  für Israel leidenschaftlich Stellung bezogen und auf die nationalistische, antisemitische Demagogie der arabischen Propaganda hinwiesen, wurden nicht gehört. Im jüdischen Gemeindehaus in Berlin wurde von einer  linken Palästinagruppe eine Brandbombe deponiert. Man sprach von den vom Faschismus vertriebenen Juden, die selbst Faschisten wurden. Der Antizionismus der Linken war deshalb nicht diskreditiert, in den siebziger Jahren hatte der deutsche Antizionismus Hochkultur, viele Palästina-Komitees wurden gegründet.  Die Bombardierung des jordanischen Königs 1970 von palästinensischen Flüchtlingslagern mit über 5000 Toten erregte kaum Zorn bei deutschen Antizionisten, wenn Israel auf palästinensische Terrorangriffe reagierte, war dagegen der antisemitische Unmut kaum zu bändigen. Einen unfassbaren Tiefpunkt erlebte der deutsche Antizionismus 1976 mit einer ungeheuerlichen Selektion, durchgeführt von dem deutschen Antizionisten Wilfried Böse: Deutsche und palästinensische Antizionisten entführten 1976 ein französisches Verkehrsflugzeug und selektierten in Entebbe jüdische von nichtjüdischen Geiseln. „Dem Volke dienen“ war die Parole größerer Teile innerhalb der Linken. Spätestens seit der deutschen Wiedervereinigung belegt die Linke, dass sie potentiell so nationalistisch und antisemitisch ist, wie die sie umgebende Gesellschaft. Nach 1945 war der bisherige Antisemitismus nicht mehr salonfähig.  Der Antizionismus ist ein reaktionäres Phänomen, wie es der Antisemitismus vor 1945 war. Boykottaufrufe gegen Israel, Gleichsetzungen von Israel und dem Nationalsozialismus, das Anwenden von  zweierlei Maß bezüglich Israel  oder Solidaritätsbekundungen mit der klerikalfaschistischen Hamas,  wie sie täglich von Antizionisten zu hören sind, belegen auf widerlichste Weise, dass der Antisemitismus  weltweit wieder auf dem Vormarsch ist.

Quellen: Tilman Tarach – Der ewige Sündenbock  |  Alan M. Dershowitz – Plädoyer für Israel    |   Léon Poliakov – Vom Antizionismus zum Antisemitismus | Yaacov Lozowick – Israels Existenzkampf  | Abdallah Frangi – PLO und Palästina | Tom Segev – 1967 Israels zweite Geburt

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Slánský, Stalin und der linke Antisemitismus

Für jemanden der nicht an religiöse Aussagen glaubt, stellen sich unter anderem folgende Fragen: Warum bestehen seit hunderten von Jahren Vorurteile gegenüber Juden? Warum ist Israel der „Sündenbock“, dem man die meisten Fehler und damit die Verantwortlichkeit für den Nahostkonflikt zuschiebt? Warum gibt es in der Beurteilung zwischen Israel und seinen Nachbarn keine Äquivalenz? Warum wird, auch von vielen „Linken“, von einer demokratisch gewählten Regierung Israels verlangt, dass sie einen unprovozierten Raketenkrieg gegen die eigene Zivilbevölkerung hinnehmen soll? Warum hält sich der Antizionismus auch innerhalb einer, aufgeklärten Linken? Vielleicht ist die Wurzel, zumindest für die Israelgegnerschaft, in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg in den osteuropäischen Ländern zu suchen.

Die stalinistischen „Säuberungen“ und Schauprozesse in den 30er Jahren hatten bereits antisemitische Züge. Der traditionelle russische Antisemitismus wurde von Stalin für seine innenpolitische Machtpolitik funktionalisiert. Der Auftakt für die antijüdische „Säuberungen“ nach dem 2. Weltkrieg bildete die Ermordung des großen jüdischen Schauspielers Shlomo Michoels durch Stalins Geheimpolizei im Januar 1948. Michoels war Vorsitzender des Jüdischen Antifaschistischen Komitees. Kurz darauf wurde das JAFK verboten. Am 12.8.1952 wurde auf Befehl Stalins die Elite der jiddischen sowjetischen Schriftsteller, darunter die weltberühmten Dichter Perez Markisch, ltzik Fejfer und David Bergelson, hingerichtet. Laut Arno Lustiger, ein einzigartiger Vorgang in der Weltliteratur. Den Höhepunkt des antisemitischen Hassfeldzuges bildete das sogenannte „Ärztekomplott“ von Anfang 1953. Die angeklagten Ärzte, unter ihnen auch Stalins Leibärzte, waren fast alle Juden und wurden bezichtigt, Mordpläne gegen Stalin geschmiedet zu haben und mit zionistischen Spionen im Bunde zu sein. Der Tod Stalins am 5.3.1953 verhinderte ein landesweites Pogrom und die geplante Massendeportation der russischen Juden nach Sibirien. 1948 unterstützte die Sowjetunion die Gründung des Staates Israel. Ein Grund dafür war die damit verbundene Schwächung von Großbritannien in der Region. Innenpolitisch wurde der Antisemitismus unter Stalin als Kampf gegen „Kosmopoliten“ und als Kampf gegen den „Zionismus“ verkleidet. Angesichts des militärischen Angriffs 1948 der umliegenden arabischen Staaten, war für Israel die einzige Quelle für Waffenlieferungen die im Einflussbereich der Sowjetunion stehende Tschechoslowakei. Die CSSR lieferte unter dem KP Generalsekretär Slánský, auf russischen Wunsch, Waffen und Munition für Israel. Wegen dieser Waffengeschäfte und eines angeblichen Putschversuches wurde der jüdische Teil der tschechoslowakischen KP-Führung vier Jahre später der prozionistischen Agententätigkeit angeklagt. Die Anklage lautete auf „Bildung einer trotzkistisch-titoistisch-zionistischen Verschwörung“, die den Umsturz der sozialistischen CSSR plante. Die Angeklagten wurden auf Wunsch Stalins ganz im Sinne des alten Verschwörungsmythos beschuldig. In den Akten standen neben den Namen der Angeklagten die Worte „jüdischer Abstammung“ Wenn Namen nicht jüdisch klangen wurden in den Akten und im Urteil die ursprünglichen Namen angeführt, also „Slanský, alias Salzmann“, „Ludvik Frejka, alias Ludwig Freund“, „Andre Simone, alias Otto Katz“ usw. Der Chefankläger gegen Slanský und Genossen war Major Smola, ein berüchtigter Antisemit und Bewunderer Hitlers. Arthur London, stellvertretender tschechoslowakischer Außenminister, Mitangeklagter und selber Jude, schreibt in seinem Buch: „Ich gestehe“ über die Methoden des Staatsanwalts Smolá: „Er packte mich an der Gurgel und brüllte: Sie und Ihre dreckige Rasse, wir werden sie schon noch ausrotten. Nicht alles, was Hitler getan hat, war richtig, aber er hat die Juden vernichtet, und das war gut! Es sind noch viel zu viele von euch der Gaskammer entkommen.““ Rudolf Slánský wurde am 3. Dezember 1952 zusammen mit zehn weiteren fast ausschließlich jüdischen Mitangeklagten hingerichtet.

Ab 1950 brach die antijüdische Hysterie auch in der DDR aus. Im ND steht am 30.November 1952 vom großen Prozeß gegen den Juden Rudolf Slánský und 13 jüdischen Mitangeklagten. Geständnisse und Urteile wurden seitenlag dokumentiert. Am zweiten Verhandlungstag gestand, laut ND, der Angeklagte Bedrich Geminder, dass er dem deutschen Trotzkisten Paul Bender Spionagematerial geliefert habe. Paul Merker habe im Dienste des Imperialismus und Zionismus Propaganda betrieben. Im Leitartikel stand: „Die Vernichtung der Slánský -Bande – ein Sieg der Friedenskräfte.“ Im Zuge des Slánský Prozesses lehnte die SED jegliche Wiedergutmachung mit der Begründung ab, diese würde allein „israelischen Großkapitalisten“ und „zionistischen“ Monopolkapitalisten zugute kommen. In dem Kapitel: Die antisemitisch-antizionistische Welle im Frühjahr 1953 im Buch „Antisemitismus von Links“ schreibt Thomas Haury: „ Nach den Berichten über den Slánský -Prozess und der Veröffentlichung der „Lehren“ trugen weitere Artikel im Neuen Deutschland zur Schaffung eines antisemitisch-antizionistischen Klimas bei: Die „Lehren“ wurden kommentiert, die „Entlarvung“ der „Ärzteverschwörung“ im Kreml wurde bekanntgegeben und es wurde über zionistische Agenten in Jüdischen Gemeinden und der VVN berichtet; Artikel mit Überschriften: „Den Zionismus entschieden bekämpfen!“ erklärten den Staat Israel zur „zionistischen Agentur des amerikanischen Imperialismus“ Der „Nichtjude“ Paul Merker, wurde als Zionist aus seinen Ämtern entlassen. Es sollte der deutsche Slánský werden. 1952 befahl die Sowjetunion der DDR alle Juden zu registrieren. Durch die Säuberungswelle in der DDR verlor die DDR mehr als die Hälfte ihrer staatstreuen jüdischen Bürger.Zugleich wurde tausenden von ehemaligen Nazis und Wehrmachtsofizieren per Gesetz im Oktober 1952 ihre volle staatsbürgerliche Gleichberechtigung in der DDR garantiert, wodurch sie im Staatsdienst eingesetzt werden konnten. Neben Paul Merker wurden viele weitere „jüdische“ Genossen verhaftet, wie beispielsweise Leo Bauer Chefredakteur des Deutschlandsenders, Bruno Goldhammer, Intendant des Berliner Rundfunks, Staatssekretär Paul Baender. Jürgen Kuczynsky, der Generalsekretär des DDR Kulturbundes Alexander Abusch, Gerhard Eisler und viele andere Kommunisten jüdischer Abstammung wurden von ihren Funktionen entlassen. Am 4. Januar 1953 schrieb das ND: “Unter jüdisch-nationalistischer Flagge segelnd, getarnt als zionistische Organisation und als Diplomaten der amerikanischen Vasallenregierung Israels, verrichten diese amerikanischen Agenten ihr Handwerk.„ Auch später, in der Breshnew-Zeit kam es zu einer ungeheueren Verschärfung des Antisemitismus unter dem Deckmantel des Antizionismus. Von 1967 bis 1980 erschien allein in der sowjetischen Presse 1700 antizionistische Karikaturen, deren Stil von den „Stürmer“ Karikaturen inspiriert war. (vgl. Arno Lustiger Rotbuch: Stalin und die Juden Aufbau Verlag 1998) „Der nationalistische Wunsch nach einem „guten deutschen Volk“ zeigt sich gerade auch in den Versuchen eine Verkehrung von Täter und Opfer, in denen deutsche Kommunisten eine jüdische Mitschuld am Faschismus behaupteten und zugleich das „deutsche Volk“ als Opfer zeichneten – in der Vergangenheit als Opfer des Hitlerregimes und in der Gegenwart als Opfer „jüdischer“ Geldforderungen sowie „imperialistisch-zionistischer“ Unterwanderung. Durch das spezifisch „deutsche“ Thema Wiedergutmachung sowie der Täter-Opfer Verkehrung zur Entlastung des „deutschen Volkes“ erweist sich der Antizionismus in der DDR als ein von deutschem Nationalismus und seinen Begründungsschwierigkeiten nach 1945 gespeister und geprägter, antizionistisch verkleideter „sekundärer Antisemitismus“. (vgl. Thomas Haury – Antisemitismus von Links – Kommunistische Ideologie, Nationalismus und Antizionismus in der früheren DDR Hamburger Edition 2002) Seit 1949 lebte Bert Brecht in der DDR. Viele seiner Freunde, wie beispielsweise Therese Giehse, Helene Weigel, Hanns Eisler, Carola Neher waren jüdischer Herkunft. Bertolt Brecht war bestürzt über die antisemitischen Morde und Verfolgungen in „seinem“ sozialistischen System. Die jüdische Schauspielerin Carola Neher, die er 1922 in München kennen lernte, ging mit ihrem Mann, dem deutschen Kommunisten Anatol Becker, 1932 in die Sowjetunion. Becker wird während der Stalin`schen Säuberungen 1937 hingerichtet, Neher als angebliche trotzkistische Spionin zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Brecht setzte sich erfolglos für Neher ein. Der ebenfalls emigrierte deutsche Schauspieler Hermann Greid berichtet, die Nachricht von der Verurteilung Nehers habe bei Brecht einen Wutausbruch über den „schändlichen und schamlosen Henkersknecht Stalin“ ausgelöst. Neher stirbt 1942 in einem Straflager an Typhus. Brecht versucht zuletzt 1952, über die Ost-Berliner Sowjetbotschaft Auskunft über das Schicksal Nehers zu erhalten. Bertolt Brecht verarbeitet in den „Buckower Elegien“ den 17. Juni 1953 und die damit verbundenen stalinistischen Fehlentwicklungen im sozialistischen System. In seinem Brief an Peter Surkamp vom 1. Juli 1953 schreibt Brecht u.a.: „In der Provinz wurde „befreit“. Aber als die Gefängnisse gestürmt wurden, kamen merk- würdige Gefangene aus diesen „Bastillen“, in Halle die ehemalige Kommandeuse des Ravensbrücker Konzentrationslagers, Erna Dorn. Sie hielt anfeuernde Reden auf dem Marktplatz. An manchen Orten gab es Überfälle auf Juden, nicht viele, da es nicht mehr viele Juden gibt.“ (vgl. Bertolt Brecht – Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe Briefe 3 – Band 30 1998)

Die grundsätzliche und kritiklose Übernahme des damaligen sowjetischen Antizionismus lebt noch heute innerhalb der Linken weiter. Auch die Zersplitterungen und Spaltungen der Linken in Trotzkisten, orthodoxe Kommunisten, Stalinisten, „Volksfrontler“, „Querfrontler“, Friedensforscher, Maoisten, Anhänger von nationalen Befreiungsbewegungen in der „Dritten Welt“ und anderen, haben keine Änderung dieser „antizionistischen“ Konstante bewirkt. „Terroristisch“ ausgerichtete Gruppierungen wie die RAF oder die „Revolutionären Zellen“ (RZ) verbündeten sich mit Palästinenser-Organisationen und unterstützten deren Kampf gegen Israel. Der Gründer der linksradikalen RZ, Winfried Böse, Brigitte Kuhlmann und Mitglieder der palästinensischen PFLP entführten 1976 eine Air-France-Maschine von Tel Aviv nach Paris. Sie selektierten in Entebbe die jüdischen Passagiere als Geiseln und ließen die anderen Passagiere frei. (Zur Erinnerung: Die Auswahl von nach Auschwitz verschleppten Juden auf der Rampe wurde „Selektion“ genannt.) Diese Selektion in Entebbe brachte einige Linke, in ihrem Verhältnis zu Israel, zum Umdenken. Wenn Ludwig Watzal, der auch für die Zeitung „der Freitag“ schreibt, vor einer Israelisierung der Welt warnt oder den palästinensischen Terrorismus als legitimes Widerstandsrecht bezeichnet, dann könnten die Wurzeln solcher Aussagen im sowjetischen Antizionismus zu finden sein. Auf der anderen Seite gibt es erfreulicherweise auch Widerspruch. Der Antizionist Norman Finkelstein spricht nicht in Berlin. Teile der Linkspartei konnten dies verhindern.

Unter http://www.freitag.de/community/blogs/fidelche/slnsk-stalin-und-der-linke-antisemitismus wurden folgende Kommentare in der „Freitag Community“ gepostet. Nach 292 Kommentaren wurde das Blog ohne Angabe von Gründen von der Freitag-Redaktion gesperrt. Die Verleumdungen von „Columbus“ gegenüber T. Tarrach habe ich hier nicht wiedergegeben. Gegebenenfalls kann ich diese, den Straftatbestand der Verleumdung erfüllenden, Unglaublichkeiten „nachliefern“. Die Redaktion hat diese Verleumdungen von Columbus erst nach mehreren Aufforderungen von T.  Tarrach gelöscht.

Kommentare im „Freitag“: (Kommentarfunktion wurde bei 295 Kommentaren gesperrt)
Magda schrieb am 05.03.2010 um 13:39

„Jürgen Kuczynsky, der Generalsekretär des DDR Kulturbundes Alexander Abusch, Gerhard Eisler und viele andere Kommunisten jüdischer Abstammung wurden von ihren Funktionen entlassen“Du trägst so brav und bieder alles zusammen, was es auf dem Gebiet gibt. Antisemitismus ist in fast allen politischen Strömungen zu finden. Da gibt es nichts „entgegen zu schleudern“. Auch die Stalinsche Unterdrückung hatte eine antisemitische Seite, ist doch nicht strittig. Den verdeckten Antisemitismus in der DDR haben auch schon viele Leute benannt und darüber publiziert.Übrigens zu diesem Jürgen Kuczynsky gibt es was aktuelles zu berichten.SPD Weißensee-City lehnt Benennung nach Jürgen Kuczynski ab PressemitteilungDennis Buchner
Die Benennung des südlichen Antonplatzes nach dem Historiker und Wirtschaftswissenschaftler Jürgen Kuczynski wird von der SPD Weißensee-City abgelehnt.„Wir halten diese Entscheidung des Bezirksamtes für falsch“, erklärt der örtliche SPD-Vorsitzende Dennis Buchner.Jürgen Kuczynski mag sich wissenschaftliche Verdienste erworben haben. Er hat sich, im Wesentlichen im fortgeschrittenen Alter, auch kritisch über die Zustände in der DDR geäußert. Dem vorangegangen ist allerdings eine lange Karriere in höchsten Funktionen des Staatsapparates, darunter auch im Zentralkomitee der SED. In den sechziger und siebziger Jahren hat Jürgen Kuczynski die höchsten Auszeichnungen der DDR entgegen genommen.Wir kommen in der Gesamtbetrachtung und gerade vor dem Hintergrund der Aussagen von Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, die in der Wendezeit die Sozialdemokratische Partei in der DDR gegründet haben, zu dem Schluss, dass eine so massive Auszeichnung wie die Benennung einer Straße oder eines Platzes in Weißensee für Herrn Kuczynski nicht in Frage kommen darf.“Tja, der hat jetzt Pech, er ist jüdisch, geriet unter Partei- und Staatsbeschuss, war dennoch wieder Berater dieser Partei. Lauter ganz schlimme Sachen.Dass auch die CDU die Benennung eines Platzes nach Kuczynski ablehnt, ist klar.www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0114/berlin/0039/index.html
fidelche schrieb am 06.03.2010 um 00:25
@MagdaMir ist klar, dass der verdeckte Antisemitismus in der DDR bereits viele Leute vor mir benannt haben. In den beiden anderen Blogs von mir wurde Antisemitismus von links weitgehend bestritten. Ich habe den Antizionismus in den Ostblockstaaten fragend in Verbindung mit der heutigen Israelgegnerschaft gebracht.
Dass Sie den linken Antisemitismus in der DDR bestätigen und nichts „dagegen schleudern“ freut mich. Meine Intention ist nicht mehr und nicht weniger.
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
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carlfatal schrieb am 05.03.2010 um 17:01
Eine Diskussion ist ja auch nicht erwünscht, da der Autor die Wahrheit auf seiner Seite und sich selbst über alle Kritik erhaben weiß. Hier will jemand nur provozieren, mehr nicht, und dafür bringe ich weder genug Zeit noch Lust auf.
hibou schrieb am 05.03.2010 um 17:07
dann sag nix 🙂
Fro schrieb am 05.03.2010 um 17:26
@hibouich sag auch nix:) – und soweit ich weiß ist Stalin auch schon tot
Rahab schrieb am 05.03.2010 um 17:35
und mir ist, in abwandlung des alten und hoffentlich bekannten spruches, auch schon ganz schlecht!
fidelche schrieb am 06.03.2010 um 00:31
@carlfatal
Ich habe nur Fragen gestellt. Dann den Versuch gemacht eine Antwort auf die Fragen zu geben. Ob die Antwort wahr sein könnte, kann Jede oder Jeder selbst bestimmen. Wenn etwas an den Aussagen nicht stimmt, kann dies ja benannt werden. Die Wahrheit habe ich nicht gepachtet.
fidelche schrieb am 06.03.2010 um 00:41
@Rahab
Die Ultraorthodoxen in Israel kritisiere ich genauso wie Du. Da sind wir uns wunderbarerweise einig. Dass sich Frauen in Israel nur mit Zustimmung ihres Mannes scheiden lassen können, dass man nicht staatlich heiraten und sich scheiden lassen kann, ist mehr als kritikwürdig.
Auf der anderen Seite würde ich mir von Dir aber wünschen, dass Du Dich auch über die weitaus schlimmere Frauendiskriminierung in Gaza oder in der Westbank in diesem Forum aufregen würdest. Oder hab ich da was überlesen?
M1xP1yne schrieb am 07.03.2010 um 20:21
„Auf der anderen Seite würde ich mir von Dir aber wünschen, dass Du Dich auch über die weitaus schlimmere Frauendiskriminierung in Gaza oder in der Westbank in diesem Forum aufregen würdest. Oder hab ich da was überlesen?“Habe ich auch nicht gelesen, aber…“Die Ultraorthodoxen in Israel kritisiere ich genauso wie Du. Da sind wir uns wunderbarerweise einig. Dass sich Frauen in Israel nur mit Zustimmung ihres Mannes scheiden lassen können, dass man nicht staatlich heiraten und sich scheiden lassen kann, ist mehr als kritikwürdig.“…wo ist nochmal IHR Text zu der erwähnten Problematik? Oder anders gefragt: Muss ich bei jeder Kritik an einem Staat auch gleich alle anderen kritisieren?Wenn ich jetzt also die Chinesen kritisiere, muss ich die Inder auch dazunehmen? Und die Japaner? Und die Vietnamesen?Oder ist das nur ein billiger Versuch, anderen Leuten Antisemitismus zu unterstellen, um von den eigenen vollkommen verschobenen Maßstäben abzulenken? Fragen über Fragen…
nuntius schrieb am 05.03.2010 um 17:35
Sehr ausführlich zusammengestellt, allerdings stelle ich mir beim Lesen die ganze Zeit die Frage, worum geht es hier eigentlich? Was ist Antizionismus, bzw. Zionismus? Unter antijüdisch kann ich mir ja noch was vorstellen, im Rahmen der sogenannten Säuberungen hätten diese Toten eine Begründung gehabt, während hunderttausende nicht wußten warum. Eine sehr perfide Denkweise von der ich mich distanziere, die aber dem Blog zu Grunde liegt.
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Uwe Theel schrieb am 05.03.2010 um 17:53
Ich werde mich ebenfalls hier an keiner Diskussion mit fidelche beteiliegen.Diese entbehrte auch jeder Möglichkeit und zwar schlicht aus dem Grunde, weil fidelche nur in letztlich sinnlos, mechanisch addierender Weise Fakten zusammentägt, selbst aber überhaupt keinen Idee zu besitzen scheint, diese Informationen, geschweige denn die, die hier im Blog eingebracht würden, eigenständig zu verarbeiten, bzw. überhaupt zu bemerken, wie andererseits die Aussagen, die er glaubt in seinem Sinne zu präsentieren, wenn sie zusammenhalten, zusammenhalten.Da würde man lange reden und nichts sagen.
Magda schrieb am 05.03.2010 um 20:00
Ja, ich sehe auch nur zusammengetragene Buchexzerpte, die dann triumphierend (warum eigentlich) präsentiert werden.Hier nix Debatte nur Rechthaberei. Mir gins ja oben nur um den Hinweis auf das Theater von CDU und SPD gegen Kuczynski.
Dr.Boedele schrieb am 06.03.2010 um 00:05
„Da würde man lange reden und nichts sagen.“, was Ihrer Natur entgegenzukommen scheint.dr.b
Dr.Boedele schrieb am 06.03.2010 um 00:12
Sie sind die einzige, die einen „linken Antisemitismus“ hier einräumt, die restlich Community bestreitet das weitgehend! Warum Herr fidelche weder Affiermatives noch Kritisches auf meine weitgehende Kongruenz von sich gibt, weiß ich nicht. Jeder moniert eine schlechte Gesprächskultur, aber keiner liefert Essenz.dr.b
Dr.Boedele schrieb am 06.03.2010 um 00:16
Entschuldigung wegen der schlechten Zuordnung meiner Kommentare! Der erste bezog sich auf Herrn Theel, der zweite auf Frau Magda!dr.b
fidelche schrieb am 06.03.2010 um 01:03

@ Uwe TheelTja, Uwe,ich hab am Anfang Fragen gestellt und eine mögliche Antwort auf die Fragen gegeben.
Du könntest jetzt schreiben, das stimmt nicht, ist Unsinn oder irgendetwas dergleichen.
Was Du machst, ist das schreiben von Worthülsen, ohne greifbare Aussage.
Ist der zitierte Ausschnitt von Brecht falsch, den er an Peter Surkamp schrieb?
Oder stimmt was nicht bei den Zeilen über Carola Neher. Denk mal darüber nach was Du in dem Blog „Der Einarmige“ über Brecht geschrieben hast. Ich rate Dir dringend mal in den Spiegel zu sehen.
Ich bin übrigens sehr gespannt auf Deinen ersten Blog und vor allem auf Dein erstes Argument, dass Du vielleicht irgendwann einmal in diesem Forum zum Besten gibst.
Allerdings, ich gebe zu, irgendwie fasziniert mich Deine inhaltslose Rhetorik.
weinsztein schrieb am 06.03.2010 um 01:15
Na schön, aber das war zu erwarten. Herr fiedelche schiedsrichtert nun auch einzelne Kommentare, rät einem Kommentator, in den Spiegel zu sehen und stellt inhaltslose Rhetorik fest.Da wünsche ich noch viel Spaß bei der Diskussion.
Uwe Theel schrieb am 06.03.2010 um 01:29

@ Dr.Boedele am 06.03.2010 um 00:05Ich weiss nicht welchen Eindruck Sie mit Ihrem nicht einmal Anderthalbzeiler““Da würde man lange reden und nichts sagen.“, was Ihrer Natur entgegenzukommen scheint.“für einen Art von Argumentation vortäuschen wollen?Wenn Sie nicht in der Lage sind, meine inhaltlichen Ausführungen z.B. z. Thema Antisemitismus in der DDR oder Brechts Verhalten am 17.06.53 in den vergangenenen Blogs von Fidelche als solche zu erkennen, oder mindestens an deren Beispiel Ihren Vorwurf an mich zu substanzieren, dann habe ich hier auch keine Inhalte, über die ich mit Ihnen ins Gespräch kommen bräuchte. Im übrigen entdecke ich bei Ihnen allenfalls Vorwürfe an die Person – in diesem Fall gegenüber mir – wo Sie Argumente in der Sache vortragen sollten.Sollten Sie mit der Formulierung „weitgehende Kongruenz“ darauf referieren, dass Sie Fidelches Position selbst „weitgehend“ einnehmen, dann belegen Sie nur, dass Sie Fidelches Position auch nicht besser vertreten als dieser selbst. Aber vielleicht habe ich in der Vergangenheit da einige Texte von Ihnen nicht gelesen; Sie dürfen mich gerne darauf hinweisen.
Uwe Theel schrieb am 06.03.2010 um 01:48
@ fidelche am 06.03.2010 um 01:03Ich habe mich, entgegen Deiner nicht nur mir gegenüber fortgesetzten Behauptung, Deiner Fragen sehr wohl angenommen. Allerdings hast Du bis heute nicht gemerkt, dass Deine Fragen nur einem Muster gehorchen nämlich dem“Wie hältst Du es mit der HAMAS?“wobei „HAMAS“ gegebenenfalls durch andere Agenten von Kritik an Israel, d.h. seiner Politik Außernden, oder toten Theoretikern der Linken ersetzt werden könnte.Du bemerkst nicht, dass Dir die Distanzierung von Seiten Deiner Gesprächspartner gegenüber dort gar nicht geleugneten Unrechtstaten gegen Israel nicht reicht, sondern dass Du die permanente, pauschale Unschuldserklärung für Israel verlangst, ohne Diskussion der Politik Israels, als wenn allenfalls eine Frage der Aufrechnung begangenen Unrechts auf beiden Seiten anzustellen wäre.Das ist keine Basis einer fruchtbaren Diskussion.Von Deinen methodisch/theoretischen Fehlern in der Formulierung Deiner Thesen, die allenfalls Behauptungen sind (Ich meine damit nicht die Richtigkeit der historischen Fakten, die Du ohne je wirklich argumenattiven Bezug positivistisch aufhäufst), will ich an dieser stelle nicht erneut näher reden.Und auch an Dich die Forderung: Wenn schon Vorwürfe („inhaltslose Rhetorik“), dann bitte Textarbeit von Deiner Seite.
fidelche schrieb am 06.03.2010 um 12:14
Sorry Uwe,
hab Dich wohl mit dem Text überfordert. Kann aber gerne versuchen Dir zu helfen. Die Ausgangsfrage war: Warum das Vorurteil gegen Israel? Ich suchte die Quelle dieses Vorurteils in der Innenpolitik der SU. Ich versuchte anhand von Beispielen den Antisemitismus ab den 50er Jahren im Ostblock zu belegen.
Es ist legitim durch Vorfälle in der Vergangenheit heutige Verhältnisse zu erklären. Egal ob in Psychoanalyse, Politik usw.
Dabei ist es egal ob die Politiker von damals tot sind oder nicht.
Am Ende des Textes komme ich in die „Jetztzeit“ und „brachte“ Beispiele von Leuten wie Watzal, Finkelstein oder Immanuel Steinberg.In meinem Text geht es nicht um die Hamas sondern um linken Antizionismus. Belegt an Beispielen in der SU, CSSR und der DDR. Die grundsätzliche Übernahme des damaligen sowjetischen Antizionismus lebt noch heute innerhalb vieler Linker weiter. Die Politik dieser Staaten, hatte meiner Meinung Auswirkungen auf die Linke zumindest in Europa.Ich positionierte mich beispielsweise im Afghanistan Krieg 1979 eher auf der Seite der SU. Meine Begründung damals: Wenn ich mir beide Konfliktparteien ansehe, auf der einen Seite Babrak Karmal mit der SU und auf der anderen Seite die islamistischen Mudjaheddin, dann dürfte Karmal die progressiveren Ideen haben.
Im Nahostkonflikt betrieb die SU eine Außenpolitik, die ich größtenteils nicht positiv empfand. Natürlich spielte der Ost-Westkonflikt dabei die Hauptrolle, das würde an dieser Stelle jedoch zu weit führen.Noch eine Frage: Wusstest Du das Brecht in seinem Brief (1. Juli 1953) an Surkamp Überfälle auf Juden beklagte?
War Dir bekannt dass Brecht zuletzt 1952 versuchte, über die Ost-Berliner Sowjetbotschaft Auskunft über das Schicksal Nehers zu erhalten?
Uwe Theel schrieb am 06.03.2010 um 13:40

@ fidelche am 06.03.2010 um 12:14Sorry zurück:Weder fühle ich mich überfordert, noch sind Deine Fragestellungen intelligent genug, um mehr als Trivialitäten zu produzieren.Deine Frage,“ob ich wüßte dass Brecht …“ist völlig fehl am Platz.Ob ich diese oder jene Einzelheit über Bracht wüßte oder nicht, ist egal. Die Irrtümer, aber auch die Weisheit Brechts sind Allgemeingut des Wissens und mir bekannt, auch wenn ich nicht alle „Stellen“ kenne.Wenn Du Brecht in Deiner Beurteilung zwischen Versager (in Deiner Sprache „linker Antisemit“) und bewundertem Dichter („mein Lieblingsdichter“) undefiniert osszilieren läßt und darüber hier im Blog nach Antworten über Zusammenhänge suchst, die dies nicht hergeben, dann drückt das mindestens mangelnde Durchdringung der Thematik aus, der hier schwer Abhilfe zu schaffen möglich scheint.Deine Arbeitsweise erinnert mich an suchende Schüler ab der eften Klasse, die in ihren Schriften wohl suchen, aber eben auch noch viel zu lernen haben, bevor Antworten erwüchsen, die tragen würden.Deine „konkrete“ Diskussion hier im Blog jedenfalls ist allenfalls eine rückwärtsgewandte. Sie impliziert, dass das Problem des Antisemitismus bei, ich wiederhole es, einer Minderheit von PSEUDOlinken einer Lösung der aktuell anstehenden Probleme in der Weltpolitik, hier Nah- und Mittelostpolitik, ein Hindernis sei. Eine zeitgemäße Diskussion wäre die einer politischen Diskussion der Möglichkeiten einer gerechten Friedenslösung in Nah- und Mittelost, insbesondere im Angesicht der Gefahr einer Ausweitung des Krieges durch einen preemptive strike Israels/USA gegen Iran. – Und jetzt komme bitte nicht schon wieder mit deinem nur buchhalterischem Argument,“ob ich nicht wüßte dass der Iran …“Wenn Du andereseits Gedichte interpretieren möchtest, dann kannst Du das natürlich auch hier tun, aber auch dafür gibt es Regeln, die dann einzuhalten wären.Die hermeneutische These, dass das Gedicht mehr wisse als sein Autor, der Interpret, mehr als das Gedicht ist zwar tragfähig, aber nicht zum Tragen zu bringen, wie Du es versuchst.Grüßeut
fidelche schrieb am 06.03.2010 um 17:33

@Uwe TheelEs ist „herrlich“ wie Du auf meine Fragen „eingehst“. Wenn ich Dich richtig verstehe sind Deine Antworten „ die richtige Basis für eine fruchtbare Diskussion“.
Also ich stelle fest Du willst auf die beiden letzten Fragen nicht antworten. Ist Dein gutes Recht. Wo ich Brecht als Versager oder linken Antisemiten bezeichnet hätte, ist mir ein Rätsel. Aber lassen wir das, diesbezüglich kommen wir nicht weiter.Hast Du wenigstens die anderen Dinge zur Kenntnis genommen? Das es legitim ist, durch Vorfälle in der Vergangenheit heutige Verhältnisse zu erklären. In der Psychoanalyse wird das gern gemacht. ;)Tja, Uwe, ich weiß nicht in welchem Bundesland Du Abitur gemacht hast und welche Schriften Du in der 11. Klasse gesucht hast, dass bringt uns ebenso eher nicht viel weiter. Ich kann leider mit Deinen Kommentaren wenig bis nichts anfangen.
Eine zeitgemäße Diskussion wäre sicherlich die Problematik Iran/Israel/USA. Mach doch einen Blog dazu auf. Ich würde mich freuen. Du hast jedenfalls das Recht dazu.Ich meine aber auch, dass ich das Recht habe, einen Blog über linken Antisemitismus „zu machen“. Wenn Du der Ansicht bist, dass ich das Recht nicht habe, dann unternimm doch was dagegen. Am besten mit Argumenten.Da Du am 06.03.2010 um 01:48 was mit der Hamas Problematik verwechselt hast, vermute ich dass Du was Konkretes von mir darüber hören willst.
Also ich sage, dass die Hamas der Aggressor im Gaza Krieg war. Israel hat auf die Aggression reagiert. Das ist doch eine konkrete Aussage.
In Erwartung dass Du auch mal konkret wirst.mit sozialistischem Gruß
fidelche
Uwe Theel schrieb am 06.03.2010 um 19:01
@ fidelche,einer meiner Englischlehrer – und das war schon in der neunten Klasse – pflegte uns immer zu fragen:“Jungs, wollt er net versthähje, od´r könnt er net?“Wenn ich die Transkription jetzt richtig hinbekommen habe, dann weist Du jetzt, in welchem Bundesland ich 1969 Abuitur gemacht habe, wenn ich auch ursprünglich aus Berlin komme. – Wozu immer dieses Wissen Dir überhaupt nütze sein sollte.Zur Sache:1) Weder habe ich Dir hier irgendein Recht abgesprochen, irgendetwas in diesem Blog nicht tun zu dürfen, noch brauchst Du mir das Recht zu bestätigen irgendetwas hier im Blog zu tun oder zu lassen.2) Eine Psychoanlyse wollte ich hier eigentlich weder selber bekommen, noch sie an einem anderen vornehmen.3) In Deinem Fall gehst Du von einer Diagnose aus, die haltlos ist: Es gibt keinen linken Antisemitismus. Was Du so nennst, ist Antisemitismus von Leuten, die sich für links ausgeben, sich aber, im Falle sie agieren antisemitisch dieses Attributs entledigt haben, wenn sie es denn je zu recht trugen. Wir können also Antisemitismus weiterhin in jedem Fall einfach Antisemitismus nennen, der sicherlich und natürlich seinen Wurzeln in der Vergangenheit hat. – Wo sonst?4) Zum xten mal: Deinen berühmten Fragen erfahren von mir deswegen nicht die Antworten, die Du erwartest, weil Deine Fragen allzu vordergründig um die Bestätigung einer Selbstverständlichkeit (Verbrechen gegen die Menschlichkeit als solche anzuerkennen) bitten, was dir im übrigen niemand hier je bestritten hat, in Wahrheit daraus aber einen Freibrief für die gesamte israelische Politik ableiten willst, da Du die gesamte Politik Israel grundsätzlich als Politik im Kampf eines allgegenwärtigen Antisemitismus ansiehst und als sonst nichts; kleinen oder auch größere Fehler darin werden von dir anerkannt, aber nicht als wesentlich betrachtet.Daher gerinnt dir Dein Argumentationsaufbau auch nur – wie hier schon von verschiedenen Teilnehmern bemerkt – zu einem Wettbewerb der Schwere der Taten, zu einer buchhalterischen Aufrechnung, aus der Du glaubst, Qualitäten ableiten zu können.5) Nicht ich bin derjenige der konkret werden müsste, indem ich Dir z.B. bestätigte dass die HAMAS der Agressor im Gaza Krieg wäre (Wem oder was, würde das was nützen?) , sondern Du müsstest endlich einmal konkret sagen, ob das Ziel deiner Blogs sei, zu belegen, dass der von Dir so genannte „linke Antisemitismus“ es sei, der einer Friedenslösung in Nahost wesentlich entgegenstehe, wir dazu hier ersteinamal herausfinden müßten wie diese Spezies von antisemitismus denn überhaupt immer wieder so hartnäckig entstünde, wie man ihn beseitigen könnte, bzw. was um Himmels willen, Du eigentlich sonst willst.Eine bloß pseudoakademische Diskussion, die sich erst den Popanz aufbaut, auf den sie dann eindrischt sollte nicht geführt werden. Du solltest Dich daher nicht wundern, dass Deine Diskussion hier nicht stattfindet. Versucht haben es viele hier, gescheitert ist sie an deiner Prämisse, die sie nicht tragen kann.P.S.: Achso auf Berlinisch hieße es.“Jungs, könnta nich vastehn, oda wollta nich?“
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 11:43
@Uwe TheelDanke , mit Deinem Kommentar vom 06.03.2010 um 19:01 kann ich etwas anfangen. So wie ich es sehe sind wir nicht so weit auseinander.zu 1) einverstanden
zu 2) einverstandenzu3) einverstanden. Dann sind Ludwig Watzal, Wagenknecht, Norman Paech usw. keine Linke. Sehe ich auch so.zu4) Ich will keinen Freibrief für Israel. Nur eine Gleichbehandlung. Man darf von Israel nicht mehr verlangen als von Spanien, Italien, Deutschland, Nicaragua, Iran, Syrien usw.zu 5) Der deutsche „linke Antisemitismus“ steht, soweit ich das sehe, nicht einer Friedenslösung in Nahost entgegen. Linke Deutsche haben nicht so sehr viel Einfluss auf die deutsche Außenpolitik im Nahen Osten. Und das ist auch gut so!Wenn Du nun (zwischen den Zeilen) z.B. bestätigst, dass die HAMAS der Aggressor im Gaza Krieg ist, befürchte ich dass Du Dich bei vielen in diesem Forum unbeliebt, machen könntest.Die Teilnehmer weinsztein, goedzak, Fro, Rahab usw. könnten sich von Dir abwenden. Also stell das lieber nochmal klar, wer der Aggressor im Gazakrieg war.
Rahab schrieb am 07.03.2010 um 11:53
fidel’che! komm runter von deinem thron! im zweifel ist’s eh nur der olle pisspott aus kindertagen.
Uwe Theel schrieb am 07.03.2010 um 13:07
@ fidelche am 07.03.2010 um 11:43… bitte nicht böse sein, aber Deine Äußerungen sind mir trotz aller offensichtlichen Eindeutigkeit auf der einen Seite auch hier wieder zu unpräzize, um daruf, noch dazu im Rahmen einer Blogdiskussion wirklich antworten zu können. Ich freu mich natürlich wenn Du mich in einigen Punkt meinen Texte als verstanden kennzeichnest, auch wenn Du dann wieder Folgerungen ziehst, die mit Deinen Text selbst wieder nicht belegt werden (Sahra Wagenknecht keinen Linke, weil ich sagte Antisemiten seien keinen Linke, Sahra Wagenknecht sei also Antisemitin???)Wie Du hier mit sozilistischem Gruß unteruzeichnest und gleichzeitig begrüßt, dass „die“ deutsche Linke keinen gößeren Einfluß auf die deutsche Nahostpolitik habe, ist für mich nicht nachvollziehbar und lohnt mir auf dieser Ebene keinen Diskussion.P.S.: Ich habe hier an keiner stelle gesagt, die HAMAS sei der Agressor im Gaza Krieg. Gleichzeitig kann ich Dir sagen, dass ich hier, wie sonst niemandem nach dem Mund schreibe, oder wegen Beifalls von irgendeiner Seite – Verstanden möchte ich werden.Wenn ich Beifall will, dann spiele ich auf dem Theater.
fidelche schrieb am 08.03.2010 um 23:08
@Uwe TheelAch Uwe, wie könnte ich Dir böse sein. Ich versuchte nur in „Deiner Welt“ zu denken. Ich hab das mit oca schon geklärt: Wagenknecht, Paech, Watzal, HechtGalinski usw. sind natürlich Linke, leider mit dem „bösen“ a. davor.Das mit der Hamas lassen wir besser. Du musst nichts dazu sagen. Ist zu intim, verstehe ich inzwischen.
[  1 ]
weinsztein schrieb am 06.03.2010 um 01:08
Interessant finde ich Eintrittspreis für diese Diskussion. Erst muss man sich über die Frauendiskriminierung in Gaza und Westbank aufregen. Danach darf man sagen, dass die Ultraorthodoxen in Israel auch Frauen diskriminieren, aber weniger schlimm als in Gaza oder Westbank.Ansonsten, viel Boedele und dr. fidelche. Unter deren Vorgaben möchte ich nicht die Perversionen der Stalin-Zeit diskutieren.Die (notwendige) Trauerarbeit möchte ich weder mit selbst ernannten Schiedsrichtern (mit Megaphon auf der Tribüne) noch mit Verfassern von Provokatiönchen per Traktätchen teilen.
fidelche schrieb am 06.03.2010 um 01:14
@weinsztein
Sehen Sie Unterschiede bezüglich der Frauendiskriminierung in Gaza und Israel?
[ 34 ]
Rahab schrieb am 06.03.2010 um 02:18
befragt, ob ich unterschiede bezüglich des exorzismus von f und b sehe, erkläre ich, dass im prinzip nein.
und erkläre weiter, daß ich auf exorzitien keine lust habe.
sondern bestenfalls mit belustigung zur kenntnis nehme, dass philosemitismus in judophilie umbenannt wurde.
weinsztein schrieb am 06.03.2010 um 03:23
Ob dr. b oder das fidelsche – es ist dieses erstaunlich Gleichzeitige, in geordneter Formation. Hier bissig, dort etwas moderater, und beide sehr überzeugt.s’fidelche schrieb am 06.03.2010 um 01:14 @weinsztein
Sehen Sie Unterschiede bezüglich der Frauendiskriminierung in Gaza und Israel?weinsztein am 06.03.2010 um 3:23
Nö. Sie denn? Ist das ein Wettbewerb?
fidelche schrieb am 06.03.2010 um 18:04
@weinsztein
Ich wäre, wenn ich Frau wäre, nicht besonders scharf darauf die schwarze Jalabib tragen zu müssen.
Als Frau wäre ich auch nicht besonders glücklich wenn die Sharia für mich gelten würde.Ich würde mich sicher gegen ein System entscheiden in dem die Sharia gilt, wenn die Alternative ein demokratischer Staat ist.
Rahab schrieb am 06.03.2010 um 19:19
aua!
dieser und jener preis und dank gepfiffen, dass das fidel’che nicht eine frau ist!
Uwe Theel schrieb am 06.03.2010 um 21:51
@ rahabnix gegen Frauen oder Männer, aber für wen soll es warum besser sein, da (nicht: daß) fidelche ein Mann ist?
Reflexione galore schrieb am 06.03.2010 um 22:03
du „vergaßt“ intersexuelle ;o)
Reflexione galore schrieb am 06.03.2010 um 22:05
ähhh, forgott.
Uwe Theel schrieb am 06.03.2010 um 22:10
forgiven
Reflexione galore schrieb am 06.03.2010 um 22:17
vor und ohne „gott“ sind auch alle (fast) gleich.
Reflexione galore schrieb am 06.03.2010 um 22:19
genug des spaßes im/bei/mit… ernst für mich, zunäx. gude.
Reflexione galore schrieb am 06.03.2010 um 22:34
„forgive“, schrieb uwe theel(liboy)und bezug zu rahab(baukin):
meinte euch b e i d e, deshalb s.o..
(aussage, dass ich pennen gehe,hat sich geändert) :o)
Rahab schrieb am 06.03.2010 um 23:25
@uwe theel
für’s fidel’che. nicht auszudenken, wie unglücklich das wäre, wenn’s eine frau wäre!
Uwe Theel schrieb am 06.03.2010 um 23:53
@ rahab.. noch unglücklicher?
Rahab schrieb am 07.03.2010 um 00:06
@uwe theelnoch unglücklicher als ….?
Uwe Theel schrieb am 07.03.2010 um 00:09
@ rahab,… er, fidelche, selbst.
Rahab schrieb am 07.03.2010 um 00:12
@uwe theeldu meinst, das geht?
Uwe Theel schrieb am 07.03.2010 um 00:25
… nichts ist unmöglich!
Uwe Theel schrieb am 07.03.2010 um 00:34
@ rahab.by the wy:Wenn wir hier so weiter machen, kriegen wir hier entweder noch ein Gedicht ohne Reime und mit unregelmäßigen Rythmen hin, das fidelche dann wieder auf linken Antisemtismus abklopft, oder es wird ein ebensolcher, zudem surrealistischer Theatertext.In jedem Fall steigern wir die Zahl der Blogeinträge. Ob das so gut ist?
Reflexione galore schrieb am 07.03.2010 um 00:44
@u.t.: aha, ‚ferndiagnosen‘ zusammenspinnen mit frauen geht dann doch irgendwie, was? zumindest hier:“@ rahab,… er, fidelche, selbst.“
Fro schrieb am 07.03.2010 um 00:52
Fast bin ich geneigt ihn zu trösten. Armes Fidelche.Es kann ja durchaus sein, dass in Kritikern der brutalen Israelischen Politik gegenüber den Palästinensern, der über Generationen abgespeicherte Antisemitismus in die Bewusstseinssphäre aufsteigt.
Ein interessantes Thema.
Aber wie Fidelche es anstellt ist es zu plump. Er müsste erst einmal Hinweise liefern, wo er so etwas aktuell innerhalb der Linken beobachtet hat. Insofern kein Trost, sondern viele Fragezeichen hinter der Frage: Was soll das?
Uwe Theel schrieb am 07.03.2010 um 00:53
@ Reflexione galore am 07.03.2010 um 00:44also, … ja, „zusammen mit frauen spinnen, geht dann doch irgendwie“, da kommen dann eben Texte raus.“Ferndiagnose“ mache ich nie, sondern eben Texte der einen oder anderen Art und höchstens mal Hausbesuche, das aber selten: Die Glasfaserkabel sind so dünn, die Kupferkabel so kalt.
Reflexione galore schrieb am 07.03.2010 um 01:03
ja, das haben ‚wir‘ schon des öfteren bei deinen ersten textenn gesehen. und weitere beobachtung hat MIR feholfen, um deine muster zu verstehen.
Uwe Theel schrieb am 07.03.2010 um 01:41
@ Reflexione galore schrieb am 07.03.2010 um 01:03… wir?“Ach weh, mir Armem!“(Dagobert Duck in der Übersetzung von Dr. Erika Fuchs)
Fro schrieb am 07.03.2010 um 02:32
Alles ok mit dir Uwe – müssen wir uns Sorgen machen?
Rahab schrieb am 07.03.2010 um 09:28
um uwe theel doch nicht! aber, wenn jetzt fidel’che … müssten wir dann nicht die sharia ändern?
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 11:49
@Fro
Am Ende des Blogs steht:Wenn Ludwig Watzal, der auch für die Zeitung „der Freitag“ schreibt, vor einer Israelisierung der Welt warnt oder den palästinensischen Terrorismus als legitimes Widerstandsrecht bezeichnet, dann könnten die Wurzeln solcher Aussagen im sowjetischen Antizionismus zu finden sein.
Auf der anderen Seite gibt es erfreulicherweise auch Widerspruch. Der Antizionist Norman Finkelstein spricht nicht in Berlin. Teile der Linkspartei konnten dies verhindern.Einfach mal auf die Links bei Ludwig Watzal – der Freitag – Israelisierung der Welt – Der Antizionist Norman Finkelstein spricht nicht in Berlin
– klicken.Da könnte man sich schon mal Hinweise abholen. Dann reden wir weiter. Ist das ein Vorschlag oder doch zu viel verlangt?
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 11:52
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 11:57
@Rahabok, gut. Ich muss meine Aussage doch noch etwas relativieren.Für bestimmte Frauen wäre doch auch in Deutschland über eine Burka-Pflicht nachzudenken.
Uwe Theel schrieb am 07.03.2010 um 11:58
@ Rahab am 07.03.2010 um 09:28… auch MM gelesen, wie ich annehme?ad fidelche (im Ernst): Ich glaube mit der sharia sollte wohl kein Scherz gerieben werden, aber von diesen Dingen habe ich zugegeben fast keinen ahnung.Wenn ich vom Unglücklichsein fidelches sprach, dann meinte ich damit das (politische) Unglück, das aus seinen Texten spricht, wo er mit monomanischer Energie einen, seinen einzigen Gedanken verfolgt, als sei er ganz alleine, der irgendetwas von Relevanz bemerkte und so für seine möglichen Gesprächspartner unerrreichbar bleibt.Das nenne ich einen Form von Unglück.
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 12:03
@Frowenn die Links gelesen wurden,
dann mal unter
www.jungewelt.de/
bei „Suchen“ Israel eingeben.
Dann die Autoren Leukefeld, Rupp, Pirker auf sich wirken lassen.
Rahab schrieb am 07.03.2010 um 12:04
@u.t.MM? bitte übersetzen. hat aber zeit – erst mal ist bei mir family-life angesagt.@fidel’cheshari’a ist ein weites und kompliziertes feld. kürzlich erschien das buch eines rechts- und islamwissenschaftlers, welches mir beim anhören einer rezension geeignet schien, etwas mehr licht ins dunkel zu bringen. mal gucken, ob ich das gegen ganz später, denn jetzt: s.o.
Uwe Theel schrieb am 07.03.2010 um 12:51
@ Rahab am 07.03.2010 um 12:04ad MM = Micky Maus dort Donald DuckDr. Erika Fuchs und Donald Duck, ein Quell meiner sprachlichen Sozialisation (Reihenfolge beliebig)Errata:Es war Donald Duck, nicht Dagobert:„Weh mir! Weh mir Armem!
Welch schrecklich Unheil
dräuet mir! Verloren bin ich,
ganz verloren!“(Übersetzung von Dr. Erika Fuchs. Quelle: Duckipedia)Weiter:www.duckipedia.de/index.php5?title=Erika_Fuchss. auf dieser Seite besonders den Abschnitt „Zitate“oder auch sehr schön:www.savoy-truffle.de/zippo/donaldpics.html
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 13:21
@Uwe TheelIch gestehe doppelt:1. Ich hab auch mal MM gelesen.2. Richtig, ich bin politisch unglücklich, da ich in dem Spektrum, in dem ich mich seit meinem (ca.)15. Lebensjahr bewege, politische Meinungen kursieren, die ich für untragbar halte. Richtig bewusst wird mir dies immer mehr.
Irgendwer schrieb einmal in einem früheren Blog dass ich hier eine Art Selbsterfahrungsgruppe aufmache. Der Schreiber hatte wohl nicht ganz unrecht.Ein fiktives Beispiel:
Wenn Du seit 40 Jahren einen Freund hast, mit ihm durch dick und dünn gehst und dann, nach diese langen Zeit bemerkst, dass er rechtsradikal ist, Ausländer bedroht, NPD Mitglied ist usw., dann kommst Du wahrscheinlich auch ins zweifeln und bist unglücklich über Deine eigene Blindheit, oder?
Rahab schrieb am 07.03.2010 um 22:09
@uwe theel
danke!
ich war schon am überlegen, wie du jetzt auf Margarete Mitscherlich kommst…
Uwe Theel schrieb am 08.03.2010 um 01:07
@ rahabDie Mitscherlichs könnte fidelche brauchen, dass er lernte, den Verlust seines fiktiven Freundes in Trauer zu verarbeiten und so nicht unglücklich bliebe.
[ 1 ]
goedzak schrieb am 07.03.2010 um 03:19
Die fidelche-Methodik zeigt sich sehr prägnant in folgendem Dialog:Magda, am 05.03.2010 um 13:39: „Den verdeckten Antisemitismus in der DDR haben auch schon viele Leute benannt und darüber publiziert.“
fidelche, am 06.03.2010 um 00:25:“Dass Sie den linken Antisemitismus in der DDR bestätigen und nichts ‚dagegen schleudern‘ freut mich.“Alles klar?
Magda schrieb am 07.03.2010 um 13:33
@ goedzak – Genau. Völlig sinnlos, aber wie man manchmal so ist, man schreibt was und weiß genau, wie sinnlos das ist.
[  15 ]
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 13:32
Ich hab nochmal darüber nachgedacht. Wenn wir hier in Deutschland die Burkapflicht für bestimmte Frauen einführen, wer bestimmt dann wer sie tragen muss?
Nur die hässlichsten Frauen oder die Dümmsten? Oder nur die, welche die Sharia oder die Verschleierung von Frauen für gut befinden?
Welches demokratisch gewähltes Gremium könnte so etwas leisten? Brauchen wir dazu eine Grundgesetzänderung?Das sind schwierige Fragen. Natürlich auch die Überwachung. Wer überwacht das Ganze und welche Strafen gibt’s für Nichtbefolgung. Gibt’s dann Säure ins Gesicht? Ausgeführt und überwacht von irgendwelchen Milizen.
Meinte Oskar Lafontaine, mit den Schnittmengen linker und islamischer Politik, Vergleichbares?
Magda schrieb am 07.03.2010 um 13:35
„Ich hab nochmal darüber nachgedacht“Tatsache? Ich erkenne nichts von Nachdenken, nur von Wichtigtuerei und böser hämischer unguter Diffamierung.
Fro schrieb am 07.03.2010 um 13:58
Fidelche fährt hier eine Diffamierungskampagne. Er will nicht wirklich über Antisemitismus diskutieren. Er folgt einer Mission. Warum macht er das?Lafontaine sagte:Sind islamistische Strömungen eine Bedrohung für die Aufklärung?Die Aufklärung ist vielfach bedroht. Aber die Linke hat eine besondere Aufgabe, den Dialog mit dem Islam zu suchen – gerade weil sie sich der Aufklärung verpflichtet fühlt. Die Aufklärung will die Gesellschaft der Freien und Gleichen, sie setzt Toleranz voraus. Es gibt Schnittmengen zwischen linker Politik und islamischer Religion: Der Islam setzt auf die Gemeinschaft, damit steht er im Widerspruch zum übersteigerten Individualismus, dessen Konzeption im Westen zu scheitern droht. Der zweite Berührungspunkt ist, dass der gläubige Muslim verpflichtet ist zu teilen.Mehr
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 14:53
@Fro
Die Jungs und Mädels von der Antifa in Bonn sehen es etwas anders:www.neveragain.antifa.net/lafontaine.pdfLafontaine hat große Verdienste für die Linke geleistet. Keine Frage. In diesem Punkt irrt er.
Eine Linke, die Schnittmengen von Linken und Islam konstatiert ist mir suspekt.
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 14:58
@MagdaOk, ich hab nochmal darüber nachgedacht.Auch wenn es für bestimmte Frauen in Deutschland sehr lehrreich wäre, sagen wir einmal nur für 4 Wochen, die Burka tragen zu müssen, bin ich eindeutig gegen eine solche Maßnahme.
Als Linker fühle ich mich der Aufklärung verpflichtet.
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 15:04
Ergänzung:…wir einmal nur für 4 Wochen, die Burka im Sommer tragen zu müssen…
Fro schrieb am 07.03.2010 um 15:12
Höchst seltsame Quelle, die du da angibst. Die gibt es wahrscheinlich auch garnicht mehr.„Eine Linke, die Schnittmengen von Linken und Islam konstatiert ist mir suspekt.“

Es soll sogar Linke geben, die Schnittmengen mit dem christlichen Glauben sehen.Alles ok – das versteht ein Spaltungsfixierter natürlich nicht.
Deaktivierter Nutzer schrieb am 07.03.2010 um 15:20
Lieber Fro,
in der Tat weist der von mir durchaus deutlich kritisierte Islam, wie auch das Christentum, die von Dir angesprochenen positiven sozialen Aspekte auf; ich finde es gut und richtig, dass Du gerade hier darauf beharrst.
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 16:02
@FroSeltsame Quelle oder nicht. Ich würde mich an Deiner Stelle mal mit dem Inhalt befassen.Zum einen sehe ich Unterschiede zwischen den säkularisierten Christentum in Europa und den islamisch regierten Ländern im Nahen Osten.
Zum anderen verstehe ich auch die Schnittmengen von Linken mit christlichem Glauben nicht. Ich halte es da mit Karl Marx.
In seiner Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie schreibt er:
„Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik“.
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 16:11
@FroNachtrag:
Es ist kein Zufall gewesen, dass sich der Fundamentalkatholik Stoiber im Karikaturenstreit gegen die dänischen Zeichner gewandt hat. Seiner Meinung dürfen religiöse Gefühle durch Satire nicht verletzt werden. Die Zeitschrift „Titanic“ musste diesbezüglich schon einiges „blechen“ (Gotteslästerungsparagraph)Ist natürlich ein anderes Thema (Religion) und würde hier zu weit führen.
Fro schrieb am 07.03.2010 um 16:25
Marx hat die Religionen nicht bekämpft – er wollte eine Gesellschaft, in der sie überflüssig wird.
Er würde Lafontaines Position m.E. heute 100%ig teilen:“Aber die Linke hat eine besondere Aufgabe, den Dialog mit dem Islam zu suchen – gerade weil sie sich der Aufklärung verpflichtet fühlt. Die Aufklärung will die Gesellschaft der Freien und Gleichen, sie setzt Toleranz voraus.“
M1xP1yne schrieb am 07.03.2010 um 20:35
„Eine Linke, die Schnittmengen von Linken und Islam konstatiert ist mir suspekt.“Sollte es in Ihrem Fall nicht eher heißen:
„Der Islam ist mir suspekt.“
Rahab schrieb am 07.03.2010 um 22:07
atemberaubend, welch ein strafbedürfnis hier zutage tritt!
dabei müßte dies garnicht so weit in eine zusammenfantasierte shari’a schweifen – die geschichte der europäischen neuzeit liefert doch bis in die allerneuste zeit ausreichend vorlagen dafür, wie unbotmäßige frauen zu bestrafen seien. und auch der gedanke, dass frauen das unter sich ausmachen sollen ist so wahnsinnig neu nicht.
kurzum, fidel’che: das nennt sich misogynie, was da zum vorschein kommt.
besonders erstaunt bin ich darüber nicht.
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 22:23
@Rahabim Gegensatz zu anderen bin ich gegen die Sharia und gegen die Burka und ähnliche Verschleierungen.
Dass Du das noch nicht mitbekommen hast wundert mich.
Frauenhasser sind die jenigen die Sharia, Burka usw. verharmlosen oder gar fordern!
PS: Das Thema Sharia hast Du in diesen Blog eingebracht – ich hab nur darauf reagiert!
Rahab schrieb am 07.03.2010 um 22:36
herzelchen, darf ich an dieses deinige erinnern?
„fidelche schrieb am 06.03.2010 um 18:04 @weinsztein
Ich wäre, wenn ich Frau wäre, nicht besonders scharf darauf die schwarze Jalabib tragen zu müssen.
Als Frau wäre ich auch nicht besonders glücklich wenn die Sharia für mich gelten würde.Ich würde mich sicher gegen ein System entscheiden in dem die Sharia gilt, wenn die Alternative ein demokratischer Staat ist.“ich wandle auch gern den letzten satz darin ab in „ich würde mich sicher gegen ein system entscheiden, in dem die StPO/ZPO gilt, wenn die alternative ein demokratischer staat ist.“ oder dasselbe mit GG in der aktuellen fassung.
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 22:57
@M1xP1yneMir sind alle Religionen suspekt. Ich würde mich als Atheisten bezeichnen, vorsichtig ausgedrückt, zumindest als Agnostiker.Aktuell sehe ich in islamischen Ländern (Pakistan, Iran, Saudi Arabien) die extremsten Fundamentalisten/Terroristen.Andererseits gibt es kluge fortschrittliche Kräfte in islamischen Gesellschaften, welche meiner Meinung bedeutend mehr gefördert werden müssten. Von „linker Seite“ geschieht hier zu wenig.
[ comments 12 ]
Deaktivierter Nutzer schrieb am 07.03.2010 um 14:48
Den Arabern in Palästina wurde ihr Land geraubt, und dieser Landraub setzt sich bis heute fort.
Damit, dass ich diese Tatsache formuliert habe, bin ich in Ihrem Sinne, liebes „fidelche“ (was das auf Schwäbisch bedeutet, darf ich hier nicht sagen, denn es wäre in der Tat unsachlich beleidigend), sicherlich hier als ein Antisemit endgültig entlarvt (wobei es wahrscheinlich ebensowenig eine Rolle spielt, dass da Semiten vertrieben wurden und weiterhin enteignet werden).
Nu gut. Sie können wahrscheinlich gar nicht anders. Ihre Argumentationsweise ist so dünn und nichtig, dass es jeder merkt.
Von daher gesehen danke ich Ihnen für Ihren Beitrag.
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 15:25
@Magnus GöllerWas ich von Ihnen halte möchte ich lieber hier nicht schreiben. Den Beitrag habe ich aber gerne für Sie und andere geschrieben, also gern geschehen.Was sagen Sie eigentlich zum Lob des NPD-Ideologen Jürgen Gansel bezüglich Sarah Wagenknechts nebst Parteifreundinnen: „Erstmals hätten Bundestagsabgeordnete “eine Ergebenheitsgeste gegenüber Israel” verweigert. Peres habe im Bundestag “eine Schuld- und Sühne-Messe zelebriert”, zu der sich “die Bundestagsabgeordneten mit Büßerhemd und Narrenkappe zu Ovationen” erhoben hätten – mit Ausnahme der Linkspolitikerinnen“
Deaktivierter Nutzer schrieb am 07.03.2010 um 15:49
Lieber Fidelche,
Sie dürfen hier gerne darüber schreiben, was Sie von mir halten, nur zu, zumal Sie mir ja auch noch eine Frage gestellt haben.
Wenn Sie sich mit mir näher austauschen wollen, mein Klarname liegt vor; Sie finden mich leicht im Netz; sodann kläre ich auch Sie gerne über Dinge auf, die Sie wahrscheinlich gar nicht wissen wollen.
An dieser Stelle lasse ich Sie jetzt aber alleine, es sei denn, Sie unternähmen es zum wiederholten Male, mich illegalerweise falsch zu zitieren und auch auf Ansage hin darauf zu beharren, nichts davon zurückzunehmen.
Fro schrieb am 07.03.2010 um 16:07
Frau Wagenknecht schreibtErklärung zur Rede des israelischen Staatspräsidenten Shimon Peres im Bundestag am 27. Januar 2010Ich habe am 27. Januar 2010 an der Gedenkfeier des Deutschen Bundestags aus Anlass des 65. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz teilgenommen.Zum Gedenken an die Opfer des Holocaust habe ich mich selbstverständlich von meinem Platz erhoben. Dass ich nach der Rede von Shimon Peres nicht an den stehenden Ovationen teilgenommen habe, liegt darin begründet, dass ich einem Staatsmann, der selbst für Krieg mitverantwortlich ist, einen solchen Respekt nicht zollen kann. Zudem hat Peres mit der Behauptung, der Iran verfüge über Nuklearwaffen, in seiner Rede die Unwahrheit verbreitet. Wie gefährlich solche Äußerungen werden können, ist seit dem Krieg gegen den Irak bekannt.Mein Verhalten bedeutet in keinster Weise, dass ich dem Anlass der Rede, dem Gedenken an das von Deutschen verübte Verbrechen des Holocaust, den Respekt versage. Vor den Opfern der Shoa verneige ich mich in tiefer Demut.Sahra Wagenknecht
01. Februar 2010Und Evelyn Hecht-Galinski schreibt
weinsztein schrieb am 07.03.2010 um 16:23
Lieber fro,danke für den Link auf den Beitrag von Evelyn Hecht-Galinski in der online-Zeitung nrhz. Die Neue Rheinische Zeitung hat eine Menge an Hintergrund und linker Diskussion zu bieten, ich lese sie sehr gern.
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 16:35
@FroMit dem Link tust Du Dir keinen Gefallen!Hältst Du diese Aussage von Hecht-Galinski nicht für antisemitisch:„Aber was heißt schon Einmaligkeit, wenn ein jüdischer Staat die ethnische Säuberung der Palästinenser betreibt? Im Namen des Holocaust sollten wir eine Lehre daraus ziehen und uns gegen diesen Blockade-Siedlungs-Krieg und die Ausrottungspolitik des jüdischen Apartheid-Staates stellen.“Jetzt bin ich mal gespannt auf Deine Antwort.PS: Demnach war das Verhalten von Wagenbach ok für Dich, oder.
Fro schrieb am 07.03.2010 um 17:19
Der ganze Absatz.“Wer sich weiter mit diesem Treiben solidarisiert, macht sich noch schuldiger als bisher schon geschehen. 1,5 Millionen eingeschlossene Gazaner, 1.400 Tote der Aktion „Vergossenes Blei“ – vergossenes Blut – klagen uns an. Der jüdische Staat hat schon bei seiner Gründung die Araber (Palästinenser – dieser Begriff existiert nicht in Israel) mit den Nazis verglichen und weist seitdem immer wieder auf die Einmaligkeit des Holocaust hin, um jegliche Israel-Kritik im Keim zu ersticken. Aber was heißt schon Einmaligkeit, wenn ein jüdischer Staat die ethnische Säuberung der Palästinenser betreibt? Im Namen des Holocaust sollten wir eine Lehre daraus ziehen und uns gegen diesen Blockade-Siedlungs-Krieg und die Ausrottungspolitik des jüdischen Apartheid-Staates stellen. Das sollte Pflicht sein am 27. Januar – nicht aber eine Diskussion und Verunglimpfung von PolitikerInnen, die sich weigern, für Schimon Peres als Repräsentanten dieser Politik im Bundestag aufzustehen. Gerade die deutschen Medien wären besser beraten, anstatt „Hofschranzen-Journalismus“ sauberen Journalismus zu betreiben.“Das ist eine heftige Kritik an der Israelischen Politik – kein Antisemitismus.Ich kann Frau Wagenknechts Haltung verstehen – und respektieren.
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 20:13
@Fro…weist seitdem immer wieder auf die Einmaligkeit des Holocaust hin, um jegliche Israel-Kritik im Keim zu ersticken. Aber was heißt schon Einmaligkeit, wenn ein jüdischer Staat die ethnische Säuberung der Palästinenser betreibt? Im Namen des Holocaust sollten wir eine Lehre daraus ziehen und uns gegen diesen Blockade-Siedlungs-Krieg und die Ausrottungspolitik des jüdischen Apartheid-Staates.Diese Aussagen sind antisemitisch – siehe Definition unten!PS: Frau Hecht-Galinski darf laut Gerichtsbeschluss Antisemitin genannt werden!
PPS: Frau Wagenknechts Haltung wird innerhalb der Linkspartei scharf kritisiert (Lederer, Gysi)
M1xP1yne schrieb am 07.03.2010 um 20:38
„Was sagen Sie eigentlich zum Lob des NPD-Ideologen Jürgen Gansel bezüglich Sarah Wagenknechts nebst Parteifreundinnen: „Erstmals hätten Bundestagsabgeordnete “eine Ergebenheitsgeste gegenüber Israel” verweigert. Peres habe im Bundestag “eine Schuld- und Sühne-Messe zelebriert”, zu der sich “die Bundestagsabgeordneten mit Büßerhemd und Narrenkappe zu Ovationen” erhoben hätten – mit Ausnahme der Linkspolitikerinnen““Was für einen Wert hat diese Frage?
Ungefähr den gleichen, als wenn ich fidelche fragen würde, was er vom Lob der NPD für seinen Ideologen-Kumpel Henryk M. Broder hält…Na, was hält er denn davon?
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 22:27
@M1xP1yneEtwas konkreter bitte, welches NPD Lob für Broder meinen Sie?Wenn es ein solches Lob geben sollte, dann würde ich antworten, dass ich nicht in der Partei von Broder bin, es mich also nicht tangiert.
M1xP1yne schrieb am 09.03.2010 um 03:16
@ fidelchenwww.politblogger.eu/die-geister-die-broder-rief/Dieses Lob hier ist gemeint…Und sich damit herausreden, dass sie nicht der gleichen Partei angehören, ist in diesem Fall wohl nicht möglich. Denn Sie haben oben Herrn Göller mit einer vergleichbaren Frage konfrontiert und das obwohl Herr Göller meines Wissens nicht Mitglied der Linken ist. Außer natürlich, Sie wissen da mehr als ich.Sie stellen Herrn Göller einfach mal ideologisch in eine Reihe mit Wagenknecht. Entsprechend verfahre ich hier auch mit Ihnen.Also, wie siehts denn mit dem Lob aus?
Noergler schrieb am 09.03.2010 um 12:56
Der Kommentar wurde aufgrund eines Verstoßes gegen die Netiquette und die AGBs editiert.
Noergler schrieb am 09.03.2010 um 19:19
Netiquette und AGBs auf einen Streich. Da will ich in der ironiefreien Kuschelecke nicht weiter stoeren wenn sich die Linksfuehler gegenseitig ihrer naturgegebenen Menschenfreundlichkeit versichern.
Phineas Freek schrieb am 07.03.2010 um 16:09
…was ist eigentlich dran am Gerücht, dass Che Guevara der Cousin von Ariel Sharon war…?
[ comments 13 ]
Uwe Theel schrieb am 07.03.2010 um 17:21
@ fidelche schrieb am 07.03.2010 um 16:35″Demnach war das Verhalten von Wagenbach ok für Dich, oder.“Ja, das war es.Und Du, so würde ich Dich bitten, solltest hier kein Wort weiter veröffentlichen, bevor Du nicht in hinreichender Form im politologisch-wisssnschaftlichen Sinn und inhaltlich, halbwegs auf ein bis zwei DINA-4 Seiten in eigenen Worten definiert hast,a) was „linker Antisemitismus“ sei, welche Kriterien dafür erfüllt sein müssen (ad personam, ad historischem Ereignis).b) Zu welchem Ziel und Zweck Du diese Untersuchung hier im Blog treibstSage jetzt nicht, das könnte ich nicht verlangen. Ich kann.Der Hauptgrund liegt darin, dass Du die Gemeinde hier in schamlosester Weise, jetzt schon im dritten Blog ausnutzt, immmer wieder dieselben Fragen in unwissenschaftlichster Form stellst, ohne bisher auch nur irgendeine intelligible Postion selbst bezogen zu haben, die irgendwelchen exploratorischen Kriterien auch nur genügte.Üblich bleibt biher wirklich nur der Verdacht, dass Du schlicht ein rechter Provokateur bist.finis causa
Alien59 schrieb am 07.03.2010 um 17:32

Und immer wieder wird er weiter gefüttert – ich habe mich Absicht hier nichts weiter geschrieben. Der sinnvollste Weg, solchen Bemühungen das Wasser abzugraben, ist, nicht zu kommentieren….
Fro schrieb am 07.03.2010 um 17:38
Hast ja Recht. Daher 🙂
Deaktivierter Nutzer schrieb am 07.03.2010 um 18:09
Sack zu.
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 18:41
@ Uwe TheelEs gibt ein Papier der European Monitoring Centre on Racism and Xenophobia (EUMC).
Ein paar „praktische Beispiele“ aus dem EUMC-Papier:
1)Dem jüdischen Volk das Recht auf Selbstbestimmung abzusprechen, etwa durch die Behauptung, der Staat Israel sei ein rassistisches Vorhaben.
2)Die Anwendung eines doppelten Standards, indem an Israel Verhaltensansprüche gestellt werden, wie an keine andere demokratische Nation.
3)Eine Charakterisierung Israels oder der Israelis unter Verwendung von Symbolen und Bildern des klassischen Antisemitismus wie dem Vorwurf, Juden hätten Jesus getötet oder Blutslegenden.
4)Der Vergleich der heutigen Politik Israels mit der Politik der Nazis.
5)Juden kollektiv für das Verhalten des Staates Israel verantwortlich zu machen.Quelle: EUMC/Ulrich W. Sahm/APA – 18 Mai, 2005 – Arbeitsdefinition „Antisemitismus“www.usahm.de/Dokumente/Antisemdeu.htm
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 20:19
@ Uwe TheelWenn ich ein rechter Provokateur bin, was ist dann Thomas Haury?
Lies mal die ideologischen Grundlagen des Antizionismus in der Linken von Thomas Haury:“Antizionismus gehörte in den 70er und 80er Jahren zum Grundbestandteil des linken Weltbildes, auch wenn man nicht in einer Palästinagruppe war. Kritik am Antizionismus aus der Neuen Linken selbst gab es seinerzeit überhaupt keine. Also muss dieser Antizionismus ein genuines Produkt des seinerzeit dominanten linken Weltbildes gewesen sein – sonst wäre er nicht so lange unbemerkt geblieben. Meine Hauptthese lautet kurz zusammengefasst: Eine wichtige Ursache des antisemitischen Antizionismus und seiner Akzeptanz in der Linken ist ein holzschnittartiges Weltbild, das antiimperialistisches Weltbild, das die Basis eines diffusen Grundkonsens innerhalb der Linken bildete. Dieses dünkt sich überaus radikal und revolutionär, ist jedoch, schaut man es genauer an, offen nationalistisch und strukturell antisemitisch. Geht man mit diesem antiimperialistischen Weltbild an den Palästinakonflikt heran und versucht es innerhalb dieses Schemas zu erklären, so landet man zwangsläufig bei inhaltlich antisemitischen Positionen.“
weiter unter: d-a-s-h.org/dossier/07/08_grundlagenantizionismus.htmlPS: T. Haury wurde letztes Jahr von Verdi München zu dem Thema eingeladen. Sind die Jungs von Verdi auch rechte Provokateure?
M1xP1yne schrieb am 07.03.2010 um 20:53
„Wenn ich ein rechter Provokateur bin, was ist dann Thomas Haury?
Lies mal die ideologischen Grundlagen des Antizionismus in der Linken von Thomas Haury: „Typisches Beispiel für Bullshit-Argumentation:
Wenn Himmler ein Antisemtit war, was war dann Hitler?Antwort:
Auch einer!
Gleiches gilt für Sie und Haury.Dann folgt die simple und unbelegte Aussage einer beliebigen Person, die gerade ins Bild passte. Inwieweit die Person (Haury) eine fachliche Kompetenzt besitzt, sich dazu zu äußern, wird nicht mitgeteilt. Die Aussage wird sich zu eigen gemacht, man kann sich ja zur not noch distanzieren, wenn man sie nicht selber tätigt.Dann folgt der Versuch, die Person in ein freundliches Licht zu rücken (oder Verdi in ein schlechtes).
Das Verdi eine riesige Organisation mit vielen Strömungen, München nur eine Zweigstelle, und eine Einladung vielleicht auch dazu dienen kann, kontroverse MEinungen zu hören (ohne sich die des Redners zu eigen zu machen), auf solche Ideen kommt fidelchen gar nicht…wobei, alles andere wäre auch verwunderlich…Also alles in allem ein „typischer fidelchen“
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 22:30
@Alien59das ist der einfachste Weg, das ist klar.
Wenn man nicht mehr weiter weiss, schmollen und „zu Hause“ bleiben.
Uwe Theel schrieb am 08.03.2010 um 00:09
@ fidelcheFrag mich bitte nicht nach Stellungnahmen zu Quellen, die ich weder benannt, noch zur Diskussion gestellt habe. Begründe Du vielmehr Deine eigenen Quellen inhaltlich, d.h., dass Du sie im eigenen Argument darstellst, sie nicht nur zitatweise vorschiebst.Ich habe Dich nach eignenen Formulierungen und nicht dem Verlinken auf fremde Defintitionen gebeten.Und vor allen Dingen: Ich fragte Dich nach deiner eigenen Intention in diesem Blog. Dazu gehört, dass Du die Art Deiner Befragung des Publikums hier als methodisches Mittel, bzw. was immer es in Deinen Augen sei, im Zusammenhang mit Deinem Deinem Ziel begründest.M1xP1yne hat Dir das in praktischer Art auch schon nahe gelegt.
fidelche schrieb am 08.03.2010 um 14:09
@Uwe TheelIch habe Zitate von Haury in meinem Blog „Slánský, Stalin und der linke Antisemitismus“ mehrmals eingebunden.Da Du mich als „rechten Provokateur“ bezeichnest, wollte ich wissen ob Du Haury auch so bezeichnest. Dein Kollege M1xP1yne macht eben dies.Die Intention für diesen Blog steht in der Einleitung für diesen Blog:„Warum bestehen seit hunderten von Jahren Vorurteile gegenüber Juden? Warum ist Israel der „Sündenbock“, dem man die meisten Fehler und damit die Verantwortlichkeit für den Nahostkonflikt zuschiebt? Warum gibt es in der Beurteilung zwischen Israel und seinen Nachbarn keine Äquivalenz? Warum wird, auch von vielen „Linken“, von einer demokratisch gewählten Regierung Israels verlangt, dass sie einen unprovozierten Raketenkrieg gegen die eigene Zivilbevölkerung hinnehmen soll? Warum hält sich der Antizionismus auch innerhalb einer, aufgeklärten Linken? Vielleicht ist die Wurzel, zumindest für die Israelgegnerschaft, in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg in den osteuropäischen Ländern zu suchen. „Da ich, wie viele andere auch, im Gegensatz zu Dir, linken Antisemitismus erkenne und benenne möchte ich zum einen aufklären und zum anderen begreifen wie Israelkritik in der Form wie sie z.B. Hecht-Galinski vorträgt in diesem Forum weitgehend toleriert wird.
fidelche schrieb am 08.03.2010 um 14:20
@Uwe Theel
Es ist mir übrigens ein Rätsel, dass die Diskussion „Antisemitismus in der Linken“ für Dich und andere in diesem Forum als überflüssig oder absurd bezeichnet wird.Diese Diskussion läuft in der linken Monatszeitschrift „Konkret“ bereits seit circa 10 Jahren und dies sehr kontrovers. Das Ganze wird in der“ Konkret“ in einem Autoren-Spektrum von Antideutschen bis Antiimperialisten diskutiert. Seit circa einem Jahr läuft diese Diskussion auch in der Linkspartei. Wortführer sind Lederer, Gysi, Pau und Bak Shalom auf der einen und „Spätstalinisten“ wie Wagenknecht, Paech usw. auf der anderen Seite.Offenbar leben hier Viele in einem „Linke-Heilewelt-Biotop“ in dem nur kontrovers über altbekannte Dinge diskutiert werden darf. Wenn mal einer kommt und „Überholtes“ aufbrechen will, dann ist er gleich ein „rechter Provokateur“.
Uwe Theel schrieb am 08.03.2010 um 14:40
@ fidelche schrieb am 08.03.2010 um 14:09Wenn Du Dir aus diesem Sammelsurium von höchst unterschiedlichen Fragestellungen („Intention für diesen Blog“) ein oder zwei verwandte heraussuchtest und inhaltlich dazu deren Berechtigung und nicht nur deren Existenz aus Deiner Sicht heraus zunächst ausführtest, könnte da vielleicht etwas draus werden.So verzettelst Du Dich und Deine Mitdiskutierenden in heilloser Vielzahl von „interessanten“ Fragestellungen. Die Verwirrung wird verstärkt durch den Kardinalfehler Deiner Methode, den ich an anderer Stelle (am 08.03.2010 um 11:30) genau benannte. Mein Vorwurf Deiner monokausalen Spiegelung gegenüber dem Antwortenden, bzw. dem nur Hören wollen, was Du gerne hören willst, muß ich mindestens solange aufrechterhalten.Du bist nicht das Kind, das hier in die Diskussion unschuldig hineingeht, von nichts weiß und nun die mächtigen Eltern um Rat fragt.PS.: Warum sollte es eine Rolle spielen, ob ich einen mir bis dato völlig unbekannten Haury für einen rechten Provokateur hielte im Zusammenhang, dass ich den Verdacht hegte, Du könntest einer sein. Selbst wenn Haury einer wäre, welche Rückschlüsse ließe das auf die Fundiertheit meines möglichen Verdachtes Dir gegenüber zu? (*))Es sind solche verqueren Konstruktionen, mit denen Du Dir Deine eigene Sache kaputt machst, bevor hier auch nur irgendjemand ein einziges Wort der Entgegnung an Dich geschrieben hat.(*)) Könntest Du diese Frage inhaltlich, nicht nur formal logisch beantworten?
Uwe Theel schrieb am 08.03.2010 um 15:07
Fidelche, Du machst neben Deinem methodischen auch einen einen grundlegeden theoretischen Fehler, was noch gavierender ist als das Erste:Antisemitismus ist einen Form von Rassisimus.Da ich (fast) jeden Vorwurf, den ich dem israelischen Staat seit 1948 im Zusammenhang mit dem Palästinenserkonflikt machen könnte, ich auf genau derselben politischen Ebene auch der jeweils amtierenden amerikanischen Regierung (von deren Verbündeten gar nicht zu reden) machen könnte, ohne ernsthaft in den Verdacht zu kommen, deswegen Antisemit zu sein, was hieße, die amerikanische Politik aus rassitischen Gründen anzugreifen, macht die Unhaltbarkeit Deiner Fragestellung aus. Die USA repräsentier(t)en in diesem Zusammenhang handfestere Gründe.Deine Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus ist sowieso nur unsinning und kontraproduktiv. Ob Antizionismus überhaupt noch ein aktueller Begriff sein sollte, bezweifle ich. Wenn er mehr bedeutete, als „israelische Politik im Interesse des States Israel“, jüdische Religion dabei verwechselt würde mit einem obskuren Begriff „jüdische Rasse“ wären wir genau da, wo die Nazis schon mal waren. Auf dieser Grundlage sollte man nicht Schweigen sondern laut widersprechen, es aber nicht als „vielleicht möglich“ diskutieren.Mein verdacht, das Du ein rechter Provokateur sein könntest speist sich übrigens nicht daraus, dass Du mein angebliches „Linke-Heilewelt-Biotop“ drohtest aufzubrechen, sondern darauf, dass Du vorgibst links zu sein und gleichzeitig die Linke in den Namen Linker, unter Berufung auf Positionen angreifst, die wirklich links sind (z.B. Trennung von Staat und Religion), Argumentationsfiguren benutzt, die mindestens rechtsbürgerlich sind.
fidelche schrieb am 08.03.2010 um 23:30
@Uwe Theel
1. Ich bin hier nicht der Alleinverantwortliche wie hier die Diskussion abläuft.
2. Meine Position bezüglich des „linken Antisemitismus“ stimmt weitgehend mit der von Haury überein. Wenn ich Deiner Meinung ein rechter Provokateur bin, müsste Haury auch einer sein.
3. Beruflich bin ich naturwissenschaftlich geprägt. Logik kann also durchaus mein „Problem“ sein.
4. Ich könnte Dich nun fragen ob Du ein „rechter Provokateur“ bist, aber das verkneife ich mir und begebe mich nicht auf dieses Niveau.
5. Bei der Beurteilung dieses Blogs verlasse ich mich ungern auf Dein Urteil.
6. Ich vermute eher dass Du versuchst hier etwas kaputt zu machen. Warum auch immer.
7. Vor was hast Du Angst?
Ian Bellyn schrieb am 07.03.2010 um 18:05
Obwohl ich Alien 59 zustimme will es mir nicht gelingen mich davon abzuhalten den Unsinn von fidelche zu kommentieren. Nicht, dass all das, was er hier vermutlich mühselig zusammengetragen hat, abzustreiten wäre, Nein. Worauf ich aufmerksam machen will:Dieser Blogbeitrag ist ein beispielhaftes Zeugnis für das Unvermögen der Differenzierung von Antisemitismus, Antizionismus und Antimisanthrophismus. Letzteres brauchts du nicht nachzuschlagen fidelche, ist eine Neuschöpfung meinerseits. Was ich dir hiermit zu sagen gedenke ist, dass es eine unglaubliche Unverschämtheit ist, durch bewusste oder von mir aus auch unbewusste Ignorierung dieser wichtigen Differenzierungen, jede Kritik an der israelischen Politik von vornherein zu disqualifizieren und jeden Versuch ein objektives Urteil zu finden verhindert.Ich bedaure sehr, dass dieser Blog stark gelesen und kommentiert wird (dies wird mein einziger Kommentar bleiben). Der Erfolg dieses Blogs wird auch mehr auf dein schönes Bildchen zurückzuführen sein als auf dein Thema, denn das ist nun wahrlich nichts Neues.
Tania schrieb am 07.03.2010 um 18:33
ICH-war einmal,in mir selbst erdachter Kämpfer einer Abart des Faschismus!Wir haben auf dem Riesen (kleiner Höhenzug um die Ortschaft Stahle-bei Höxter),gegrillt und Führers Geburtstag gefeiert;in einer -nicht von mir-sondern von bekannten Stahlern errichteten Blockhütte.Diese brauchte keinesfalls der Konkurrenz aus Canada zu fürchten,so toll war das Blockhaus!
Dank der Gnade der „ZUspätgeborenen“-und ich noch Bengel nach kath. Grundsätzen erzogener Bückling war,fand ich Lagerfeuer und Faschismus während der Zeit meiner Pupertät toll!
Dank meiner weitreichenden Erfahrung auf Cuba,habe ich ein solidarisches Menschenbild kennengelernt,das ich allen in abgeleiteter Form gern zum Studium gereichen möchte.
Denn der Mensch muss im Mittelpunkt stehen,und nicht eine Ideologie!-Begreifbar aus Cuba,durch selbstverwirktliche Revolution und keine aufgesetzte!
Ich bin nicht gegen Israel,aber gegen den Zionismus,der meiner Ansicht nach nichts anderes als Faschismus ist!
[ comments 1 ]
oca schrieb am 07.03.2010 um 22:23
@fidelche: Danke für den interessanten Text. Allerdings finde ich deine Forderungen an die Kommentatoren, zur Hamas Stellung zu beziehen, wie bereits gesagt unglücklich bis ärgerlich. Eine solche „Eintrittskarte“ (weinsztein) für die Diskussion trägt auch zum Klima gegenseitiger Unterstellungen bei, ebenso wie missverständliche Kommentare zu Burkas etc. Die Diskussion wäre angenehmer, wenn du (aber natürlich nicht nur du) sachlicher bleiben würdest.@fro & weinsztein: Wenn ihr die oben zitierten Aussagen von Frau Hecht-Galinski nicht für antisemitisch haltet, habt ihr wirklich ein Problem. Sie liefert einen kaum verschleierten Vergleich von Gaza und Auschwitz ab, der einfach Lichtjahre jenseits jeder „harten Kritik an Israel“ liegt.@Uwe Theel & fidelche: zugegebenermaßen hätte ich euch vor ein paar Monaten noch darin zugestimmt, dass Linke, die antisemitische Positionen vertreten, eben keine Linken sind. Inzwischen sehe ich das etwas anders, denn es ist zu einfach, sich den unangenehmen Seiten der Vergangenheit und Gegenwart linker Strömungen durch einen solchen Ausschluss per Definition zu entziehen.Dass einige hier meinen, fidelche sei ein „rechter Provokateur“, halte ich für einen Abwehrreflex, der zeigt, dass seine Argumente (bei aller Kritik an seinem Stil) so schlecht eben doch nicht sind.
fidelche schrieb am 07.03.2010 um 22:45
@ocaErst mal danke für Deinen Beitrag! Er tut gut, ehrlich!
Deine Kritik nehme ich Ernst.Zur Burka Diskussion bin ich provoziert worden. Ich gestehe Dir aber gerne zu, dass ich in dem Abschnitt teilweise zu weit ging. Wobei ich für einige Passagen den Satire Bonus für mich beantrage.Dass Linke, die antisemitische Positionen vertreten, eben keine Linken sind, habe ich in dem Disput mit Uwe Theel geäußert. Wäre zwar irgendwie logisch, ist aber nicht korrekt. Auch hier gebe ich Dir Recht.Meinen Stil kann ich schwierig ändern, nach Deiner Kritik versuche ich es aber zumindest.
Penthesileia schrieb am 07.03.2010 um 23:31
die radikalität mit der auf diesen blogeintrag reagiert wird, bleibt mir ehrlich gesagt unverständlich.
der vorwurf er wäre nichts mehr als eine aufzählung von wild zusammengewürfelten zitaten halte ich für unbegründet. die linie des autors ist doch mehr als verständlich und geht aus den zitaten klar hervor. die aussage fidelche erwecke den anschein ein rechter provokateur zu sein, weil er den antisemitismus in allen teilen der bevölkerung anprangert, ist absurd.
fidelche formuliert hier eine these, die meiner meinung nach keine generelle ablehnung, wie sie hier einige user in teils herablassender art von sich geben, zwingend macht.
ich meine zwar, dass fidelche den vorwurf des antisemitismus zu inflationär gebraucht, aber, dass es antisemitische tendenzen in linken gruppen gibt, kann man einfach nicht leugnen.
ich glaube, dass sich unter anderem auch in der zeit der studentenbewegung und im zuge des antiimperialismus anfangs teils begründete kritik an einzelnen aktionen des staats israel (und ich wehre mich stark dagegen dass jegliche kritik an israel eine antisemitische einstellung bedeutet) radikalisiert haben und das feindbild israel populistisch genutzt wurde. diese gedanken leben noch immer weiter und es wird häufig mit zweierlei maß gemessen, wenn es um vorgänge im nahen osten geht.weiters möchte erwähnen, dass ich den verlinkten text von hecht-galinski höchst bedenklich finde und darum bitten doch wenn in nüchterner art und weise gegenargumente zu formulieren, weil ich die diskussion trotz dem gehässigen ton, der hier herrscht sehr interessant finde und sie natürlich etwas weniger emotional noch um einiges interessanter wäre.
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weinsztein schrieb am 07.03.2010 um 23:54
@ ocaFrau Hecht-Galinski verwahrt sich gegen („schäbige“) Versuche, den Holocaust zu missbrauchen, um den Goldstone-Report vergessen zu machen. Weiter schreibt sie in der online-Zeitung nrhz:Wer sich weiter mit diesem Treiben solidarisiert, macht sich noch schuldiger als bisher schon geschehen. 1,5 Millionen eingeschlossene Gazaner, 1.400 Tote der Aktion „Vergossenes Blei“ – vergossenes Blut – klagen uns an. Der jüdische Staat hat schon bei seiner Gründung die Araber (Palästinenser – dieser Begriff existiert nicht in Israel) mit den Nazis verglichen und weist seitdem immer wieder auf die Einmaligkeit des Holocaust hin, um jegliche Israel-Kritik im Keim zu ersticken. Aber was heißt schon Einmaligkeit, wenn ein jüdischer Staat die ethnische Säuberung der Palästinenser betreibt? Im Namen des Holocaust sollten wir eine Lehre daraus ziehen und uns gegen diesen Blockade-Siedlungs-Krieg und die Ausrottungspolitik des jüdischen Apartheid-Staates stellen. Das sollte Pflicht sein am 27. Januar – nicht aber eine Diskussion und Verunglimpfung von PolitikerInnen, die sich weigern, für Schimon Peres als Repräsentanten dieser Politik im Bundestag aufzustehen. Gerade die deutschen Medien wären besser beraten, anstatt „Hofschranzen-Journalismus“ sauberen Journalismus zu betreiben.Wo blieb die Nachfrage auf die unglaublichen Äußerungen von Peres schon vor Beginn seines Besuches, dass alle deutschen Juden nach Israel kommen sollten? Wofür haben wir also die ganzen Synagogen und Zentren? Wo bleibt die Antwort des Zentralrats der Juden in Deutschland? Oder geht dieser mit ihm konform? Stellen wir uns nur einmal vor, der türkische Premier Erdogan hätte so etwas den deutschen Türken vorgeschlagen. Wie groß wären das Entsetzen und die Kritik gewesen. Und die Islamophobie hätte damit neuen Auftrieb bekommen.Fazit: Es ist an der Zeit umzudenken und sich nicht mehr mit dieser israelischen Propaganda zufrieden zu geben, sondern sich dieser tatkräftig zu widersetzen. Wir sollten uns auch diesen von christlichen Zionisten verordneten Philosemitismus nicht länger aufoktroyieren lassen. Es ist höchste Zeit für ein normales Verhältnis und Miteinander – weg vom „geistigen Bürgerkrieg“ der „Broder-Gang“ und ihren willfährigen medialen Helfern.
[Ende des Zitats von Evely Hecht-Galinski].Antisemitismus kann ich in diesem Text nicht erkennen. Für diesen Fall hast Du ein Problem bei mir diagnostiziert. Na schön.
oca schrieb am 08.03.2010 um 00:30
Frau Hecht-Galinski missbraucht den Holocaust selber. Und ich kann nicht erkennen, dass der antisemitische Charakter ihrer Aussage durch den nunmehr dritten Abdruck desselben Zitats in Frage gestellt würde.(Aber wenn du schon das Zitat um zwei Absätze erweiterst: Ich weiß nicht, was Peres den Juden in Deutschland vorgeschlagen hat, aber die Aussage „Wofür haben wir also die ganzen Synagogen und Zentren?“ ist ja wohl unter aller Sau.)
weinsztein schrieb am 08.03.2010 um 00:49
@ ocaUnter aller Sau sind herausgerissene Zitate. Frau Hecht-Galinski fragt nicht isoliert „Wofür haben wir also die ganzen Synagogen und Zentren?“. Sie schreibt: „Wo blieb die Nachfrage auf die unglaublichen Äußerungen von Peres schon vor Beginn seines Besuches, dass alle deutschen Juden nach Israel kommen sollten? Wofür haben wir also die ganzen Synagogen und Zentren? Wo bleibt die Antwort des Zentralrats der Juden in Deutschland? Oder geht dieser mit ihm konform? Stellen wir uns nur einmal vor, der türkische Premier Erdogan hätte so etwas den deutschen Türken vorgeschlagen. Wie groß wären das Entsetzen und die Kritik gewesen. Und die Islamophobie hätte damit neuen Auftrieb bekommen.“Wo ist da Antisemitismus zu erkennen?
oca schrieb am 08.03.2010 um 01:09
@weinsztein: der Antisemitismus ist im ersten Absatz des Zitats evident, in der Frau Hecht-Galinski wahlweise den Holocaust relativiert oder Israel vorwirft, einen dem Holocaust vergleichbaren Genozid zu betreiben, je nach interpretation. Und da herausgerissene Zitate deiner Meinung nach unter aller Sau sind, zitiere ich die entsprechenden Stellen nicht noch einmal. Wer will, der wird sie auch erkennen.Die Aussage „Wofür haben wir also die ganzen Synagogen und Zentren?“ habe ich nicht als antisemitisch bezeichnet, sondern als „unter aller Sau“. Und das ist sie aufgrund der herablassenden Art, mit der dort suggeriert wird, „wir“ hätten die „die ganzen“ Synagogen und Zentren (gebaut? erlaubt? finanziert? nicht abgebrannt? – da fehlt doch ein Verb?), und dafür sollten die Juden „uns“ dankbar sein oder sich nicht beschweren oder nicht nach Israel auswandern oder was weiß ich, was Frau HG damit ausdrücken wollte.
weinsztein schrieb am 08.03.2010 um 01:39
Nur mal zur Klärung.Evely Hecht-Galinski ist die Gründerin Gründerin der deutschen Abteilung der Organisation „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“. Sie ist die Tochter des ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski.Es gab einen Rechtsstreit zwischen ihr Broder, der zu einer Debatte über das Verhältnis von Antisemitismus und Israelkritik in deutsch- und englischsprachigen Medien führte.
Hecht-Galinski erwirkte zunächst eine einstweilige Verfügung, die es Broder bis auf weiteres verbot, in seiner Kritik den Begriff „antisemitisch“ zu verwenden. Die erste gerichtliche Instanz entschied, es handele sich um ein Werturteil, bei dem die Grenze zur Schmähkritik überschritten sei, so dass die Klägerin Unterlassung verlangen könne.
Gegen dieses Urteil legte Broder jedoch erfolgreich Berufung ein. Das Oberlandesgericht Köln hob die einstweilige Verfügung mit der Begründung auf, die Kritik Broders sei zwar überzogen und ausfällig, werde jedoch letztlich vom Grundrecht auf Meinungsäußerung gedeckt, da sie als Beitrag zu einer die Öffentlichkeit wesentlich berührenden Frage verstanden werden könne. Das Hauptsacheverfahren vor dem Landgericht Köln steht noch aus. 2008 hatte Evelyn Hecht-Galinski Henryk M. Broder in einem Artikel „Pornoverfasser“ genannt. Henryk M. Broder hatte sie daraufhin verklagt, verlor diesen Prozess jedoch endgültig am 17. August 2009.
weinsztein schrieb am 08.03.2010 um 01:42
Doof kopiert von mir. Tut mir leid.
Also:
Evelyn Hecht-Galinski
Es gab einen Rechtsstreit zwischen ihr und Henryk M. Broder …
oca schrieb am 08.03.2010 um 09:48
@weinsztein: Was Broder sagt ist mir ebenso egal wie Gerichtsverfahren darüber, wer wen als was bezeichnen darf. Ich habe die zitierten Aussagen von Frau HG antisemitisch genannt. Vielleicht macht sie solche Aussagen ja nicht, weil sie Antisemitin ist, sondern weil sie auf wüste Polemik steht, weil sie Kritik nicht ohne den Superlativ des Holocaust formulieren kann, oder weil sie einfach einen an der Waffel hat.Was will Frau HG denn sagen? Dass das israelische Vorgehen in Gaza die Einmaligkeit des Holocaust in Frage stellt? Dass Gaza mit Auschwitz vergleichbar ist? Man kann solche Andeutungen doch nicht im Ernst zur Grundlage einer Diskussion machen.
[ comments 4 ]
Rahab schrieb am 08.03.2010 um 01:39
um mal wieder etwas ‚grund‘ in die auseinandersetzung zu bringen, hier das urteil des OLG Köln vom 6.1.2009
www.online-und-recht.de/urteile/Publizist-darf-im-Internet-offenen-Brief-mit-kritischen-Aussagen-veroeffentlichen-Oberlandesgericht-Koeln-20090106.htmlwer aufmerksam liest, wird feststellen, dass weder Broder noch sonstwer anderes frau Hecht-Galinski einfach mal so als antisemitin bezeichnen darf, weil ein gerichtsbeschluß das erlaubt habe.
dieses hier von fidel’che von heute etwas weiter oben
„PS: Frau Hecht-Galinski darf laut Gerichtsbeschluss Antisemitin genannt werden!“
könnte unter anwendung der dem urteil zugrundeliegenden maßstäbe durchaus als „Schmähkritik“ zu werten und daher unzulässig, womöglich gar selbst antisemitisch = nicht mehr vom grundrecht der freien meinungsäußerung gedeckt sein. denn: wir wollen mal nicht vergessen, wer die person ist, die auf diese weise herabgesetzt werden soll.
das zum einen.
zum anderen halte ich die rechtfertigung einer kritik durch „ein gericht hat erlaubt“ für den sehr deutlichen ausdruck von autoritärem charakter.schließlich erlaube ich mir an oca den zarten hinweis, dass nicht alles, was ihm wie eine relativierung des holocaust vorkommt tatsächlich eine ist.
Rahab schrieb am 08.03.2010 um 01:45
weinsztein schrieb am 08.03.2010 um 01:47
@Rahab,bin ganz Deiner Meinung.
Rahab schrieb am 08.03.2010 um 02:00
und hier
www.justiz.nrw.de/nrwe/olgs/koeln/j2009/15_U_174_08urteil20090106.html
ist das urteil selbst so nachzulesen, wie es an die rechtsprechungsdatenbank NRW übermittelt wurde.
Rahab schrieb am 09.03.2010 um 01:28
um etwas zu erhellen, von welchem hintergrund aus Evelyn Hecht-Galinski spricht, verweise ich auf das nachfolgende zitat:
„Das Lebensmotto meines Vaters nach seiner Befreiung aus diversen KZs war: „Ich habe Auschwitz nicht überlebt, um zu neuem Unrecht zu schweigen.“ Auch deshalb sehe ich es als meine Verpflichtung an, nicht zu schweigen, wenn die israelische Regierung Menschenrechtsverletzungen an den Palästinensern in Form von Vertreibung, Enteignung und Besatzung begeht.“
(aus: Hecht-Galinski antwortet auf Lustiger: Antisemitismus ist nicht gleich Antizionismus – leicht zu ergoogeln)vor dem hintergrund halte ich es für angebracht, wenn der eine oder die andere das leichthin geschriebene „darf Antisemitin genannt werden“ noch mal überdenkt. – und die Zvi Rex zugeschriebene phrase gleich mit!
[ comments 7 ]
Uwe Theel schrieb am 08.03.2010 um 11:30
Warum fallen wir alle hier immer wieder auf den methodischen Taschenspielertrick von fidelche herein:Fidelche haut uns irgendwelche Behauptungen, Zitate oder ganze, dann nur verlinkte Quelltexte um die Ohren, denen er gewöhnlich das Rubrum „Beispiel für linken Antisemitismus“ aufpappt und stellt dann die „Gretchenfrage“ an die, die er für Linke und damit für sehr wahrscheinlich „linke Antisemiten“ hält.Ansonsten ist er nicht in der Lage, auch nur einen Halbsatz auf wissenschaftlichem, bzw. nur halbwegs intelligiblen Niveau zu formulieren, der erkennen lassen könnte, dass er auch nur seine eigene Totschlagshypothese in irgendeinerweise rational durchdacht hätte, geschweige denn selbsständig formulieren und argumenativ stützen könnte, wie
Penthesileia am 07.03.2010 um 23:31 fälschlich glaubte, dass fidelche dies täte.Warum sollten wir uns hier darauf einlassen, Gehirnschmalz auf eine intelligente und rationale Diskussion zu verwenden, die fidelche niemals aufnimmt, sondern sich aus den Antworten immer wieder nur scheinbare Munition für sein Anliegen herauspickt und zurückspiegelt. Dies noch dazu, wo fidelche nur scheinbar das „objektive“ Anliegen hat, wissenschaftlich, oder auch nur umgangssprachlich formuliert, zu klären, was „linker Antisemitismus“ sei. Er will einzig und allein aus einer (politischen) Kränkung heraus, die er auch im Dunklen hält, für sich selbst rechtfertigen, dass er der „letzte echte Linke“ wäre und sei dies nur im Dienste eines Israels, wie er alleine es versteht und nicht einmal dieses klar zu bezeichnen in der Lage ist.Diskussionen auf solcher Grundlage können nicht fruchtbar sein, auch bei größter Mühe auf der Seite der Diskussionspartner fidelches nicht.
fidelche schrieb am 08.03.2010 um 15:49
@Uwe Theel
Den Link mit dem Text von Hecht-Galinski machte nicht ich, sondern Fro. Er wollte damit Wagenknecht verteidigen. Weinsztein bedankte sich für den Link und meinte dass er die Die Neue Rheinische Zeit gerne lese.Wenn ich die Definition Antisemitismus (siehe EUMC-Papier 07.03.2010 um 18:41) mit Frau Hecht-Galinskis Text ( 1,5 Millionen eingeschlossene Gazaner, Einmaligkeit des Holocaust, ethnische Säuberung der Palästinenser, Blockade-Siedlungs-Krieg, Ausrottungspolitik des jüdischen Apartheid-Staates) vergleiche, dann stelle ich eben Antisemitismus fest.
Wie beurteilst Du den Text? Oder ist die Frage danach unmoralisch?Wenn Frau Wagenknecht Shimon Peres, der selbst seine Familie durch die Shoa verlor, im deutschen Parlament am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zurückweist, so ist dies nicht akzeptabel. Wenn Sie anschließend erklärt, sie verneige sich vor den Opfern der Shoa aber nicht vor Peres, der für Krieg mitverantwortlich ist, übersieht sie (mit Absicht?) zum einen, das Peres auch Opfer der Shoah ist, zum anderen bezieht Sie einseitig Position für die Gegner Israels.PS: Bin ich Deiner Aufforderung nach Definition des Antisemitismus mit dem EUMC-Papier nachgekommen oder gibt es diesbezüglich noch Klärungsbedarf?PPS: Die Begriffe, Taschenspielertrick, Gehirnschmalz und politische Kränkung sind auch nicht so extrem wissenschaftlich, wie Einige meinen.
fidelche schrieb am 08.03.2010 um 15:52
@Uwe TheelNachtrag:
Die größte Mühe auf der Seite meiner Diskussionspartner blieb mir bisher meist verborgen. Das kann sich aber noch ändern.
Fro schrieb am 08.03.2010 um 16:10
Hallo, Fidelche. Es ging mir nicht um eine Verteidigung Frau Wagenknechts, sondern darum, den Lesern die Möglichkeit zu geben, sich ein eigenes Urteil zu bilden – unabhängig von deinen Unterstellungen.
Die Haltung Frau Wagenknechts ist nachvollziehbar und ich respektiere sie –
schrieb ich.An anderer Stelle schrieb ich, dass ich das Thema „Antisemitismus innerhalb der Linken“ interessant und diskussionswürdig finde. Aber wenn ich den Eindruck habe, dass es dir nur darum geht, die Kritik an der Israelischen Politik gegenüber den Palästinensern zu diskreditieren, habe ich an dieser Stelle keine Lust dazu.
fidelche schrieb am 08.03.2010 um 16:35
Hallo Fro!
Du hast am 07.03.2010 um 17:19 geschrieben: „Ich kann Frau Wagenknechts Haltung verstehen – und respektieren.“
Ok, wenn Du Frau Wagenknecht nicht verteidigen wolltest, dann hab ich es falsch verstanden. Tut mir leid, entschuldige bitte.Wenn Du aber scheibst, der Text von HG ist“ heftige Kritik an der Israelischen Politik, kein Antisemitismus,“ dann sehe ich dies, wie bereits geschrieben, anders.Ich diskreditiere die Kritik an der Israelischen Politik gegenüber den Palästinensern, wenn ich diese Kritik einseitig und nach der Definition des EUMC-Papiers antisemitisch halte.Diese Diskussion ist schmerzlich, aber notwendig. Ich erwähnte es bereits weiter oben: Diese Diskussion fand und findet in der linken Monatszeitschrift „Konkret“ seit 10 Jahren statt.Du hast mich, im Gegensatz zu anderen, in diesem Blog nie persönlich angegriffen.Persönlich angreifen wollte ich Dich nie, wenn Du es so empfunden hast, tut es mir leid und ich entschuldige mich dafür.
Reflexione galore schrieb am 08.03.2010 um 17:44
„Warum fallen wir alle hier immer wieder auf den methodischen Taschenspielertrick von fidelche herein:…“
@u.t.: endlich hast du es durchschaut, das „wir-, bzw. uns-gefühl“ jetzt so langsam, schlägst du dich auch auf diese seiten. verbale schlachten ok, aber ansonste was verpaßt, was männl. aggressionen betrifft?
Uwe Theel schrieb am 08.03.2010 um 19:41
@ Reflexione galore schrieb am 08.03.2010 um 17:44@u.t.: endlich hast du es durchschaut, das „wir-, bzw. uns-gefühl“ jetzt so langsam, schlägst du dich auch auf diese seiten. verbale schlachten ok, aber ansonste was verpaßt, was männl. aggressionen betrifft?>Wie bitte soll ich diese Worte von Dir verstehen?Abgesehen davon, dass ich schon lange zwischen mein, dein, und unser unterscheiden kann, mich nie mit einem oder mehreren anderen verwechselt habe, wenn auch diese erkennen, gar (auf der Bühne) jemanden sich selbst durch mich entdecken lassen kann, zuzeiten die Ruhe und auch Einsamkeit brauche, weiß ich doch, um es mit Marx aus den Philsophisch Ökonomischen Manuskripten zu formulieren“Das Individuum ist das gesellschaftliche Wesen“oder sage einfach, das Ich ist nur im Wir.Einfach ist das nicht denn, wie Bloch uns in der Tübinger Einleitung in die Philosophie entdeckte:“Ich<b> bin. Aber ich habe mich noch nicht. Deshalb werden wir erst“Das alles bedeutet aber noch lange nicht, dass ich mich, dann auch noch männlich agressiv auf eine Seite schlüge. Und freilich: Im natürlichsten Sinne besitze ich natürlich männliche Agressivität.Alles klar?
Reflexione galore schrieb am 08.03.2010 um 21:32
ja, alles klar: und herzlichen glückwunsch zu deinem weiteren entlarvungfall.
„Wie bitte soll ich diese Worte von Dir verstehen?“
es gibt so sachen, die muss man nicht verstehen.
jau, alles klar, herr oberlehrer.
[ comments 15 ]

Phineas Freek schrieb am 08.03.2010 um 17:09
Zitat fidel…
„Wenn Sie (Wagenkecht) anschließend erklärt, sie verneige sich vor den Opfern der Shoa aber nicht vor Peres, der für Krieg mitverantwortlich ist, übersieht sie (mit Absicht?)… das Peres auch Opfer der Shoah ist…“Selbstverständlich tut sie das mit Absicht – ist ihr Anliegen redlich, muss sie das auch absichtlich tun.
Wer als oberster REPRÄSENTANT Israels den eigenen, ganz normalen und kriegerischen Nationalismus (und den damit inhärenten Rassismus JEDER nationalen Sache) seines Landes als alternativlose Voraussetzung für die Verhinderung einer zweiten Shoah verkauft – diesen Zynismus kann und sollte man nicht durchgehen lassen, wenn man GENERELL etwas gegen das nationalistische Geschlachte einzuwenden hat.
Und das ganz besonders, wenn einem die Opfer vergangener Völkermorde NICHT am Arsch vorbeigehen, im Gegensatz zu den staatlichen Repräsentanten Israels und Deutschlands, die den Holocaust, einmal als Opfer und einmal als Täter, gleich zum Gründungsmythos ihrer jeweiligen Nationen erkoren haben. Als moralisch unangreifbare Berufungsinstanz für die aktuellen nationalen (und deswegen so ungemütlichen) Anliegen nämlich – auch in diesem Zusammenhang wäre mal eine Missbrauchsdebatte mehr als fällig. Ein Teil des Kommentars wurde wegen eines Verstoßes gegen die Netiquette editiert
oca schrieb am 09.03.2010 um 00:33
Teile des Kommentars wurden wegen eines Verstoßes gegen die Netiquette editiertStaatskritik ist ja ne feine Sache, aber angesichts bestimmter historischer Situationen und in Ermangelung der Perspektive auf die Weltrevolution mit anschließender Ausrufung des Vereins freier Menschen, die Mitte des Zwanzigsten Jahrhunderts sicherlich wenig wahrscheinlich erschien, sollte es selbstverständlich sein, dass aus solcher Kritik nicht unter jeder historischen Bedingung praktikable Handlungsvorschläge abgeleitet werden können.
Rahab schrieb am 09.03.2010 um 00:45
Der Kommentar wurde wegen eines Verstoßes gegen die Netiquette editiert
Phineas Freek schrieb am 09.03.2010 um 01:40
Schade, dass ich Deinen Kommentar nicht mehr vollständig lesen kann.
Der Rest ist Bullshit:eine „historische Situation“ als Denkverbot hervorzuzaubern, das ist nur noch blöd.
Phineas Freek schrieb am 09.03.2010 um 01:41
Beitrag oben @oca
Phineas Freek schrieb am 09.03.2010 um 01:50
Das ich Ihren Beitrag leider nicht mehr lesen kann, bedaure ich sehr.
Sie müssen sich ja richtig ins Zeug gelegt haben bei einer Komplettlöschung durch die Redaktion.
Falls Sie nicht nur Lust auf Reibung zwecks Regulierung Ihres explodierenden Säurehaushaltes haben sollten – über begründete Kritik freue ich mich.
Phineas Freek schrieb am 09.03.2010 um 01:51
Beitrag oben @Rahab
Rahab schrieb am 09.03.2010 um 02:04
ach, ich hatte ocas diktion aufgenommen und mal ein bißchen weitergeführt.das einer historischen situation geschuldete denkverbot muß wohl meine magenschleimhaut angegriffen haben, so ganz plötzlich.
ich fand Ihr posting nämlich gut – trotz verwendung eines anderen wortes für den bekannten dünger in zusammenhang mit staat und nation.zur regulierung meines säurehaushalts geh ich jetzt aber lieber ’nach Benares‘.
Phineas Freek schrieb am 09.03.2010 um 02:13
Das freut mich wirklich, dass nicht meine Worte die Ursache für Ihre spontane Unpäßlichkeit gewesen sind.
Gute Nacht
oca schrieb am 09.03.2010 um 10:17
@Phineas Freek: Ich habe lediglich die Wortwahl aus dem letzten – ebenfalls von der Redaktion gelöschten – Teil deines Kommentars übernommen. Im Übrigen frage ich mich, was die Zensur eigentlich bewirken soll. Es scheint einfach einen Katalog von Wörtern zu geben, bei deren Auftreten die entsprechenden Passagen gelöscht werden. Alles sehr staatstragend hier.Im ersten Absatz habe ich sinngemäß, diesmal ohne das von der Redaktion beanstandete Wort, gesagt, dass die Idee der Gründung eines Staates angesichts der Beinahe-Ausrottung in Europa und angesichts der de-facto gegebenen Aufteilung der Welt in Staaten, nichts ist, was man vom hohen Ross der Staatskritik (das füge ich jetzt hinzu) aus pauschal (das heißt ohne Analyse der historischen Ereignisse, allein aufgrund der Ablehnung von Staat und Nation an sich) verurteilen kann.Es geht dabei nicht um ein Denkverbot (wie kommst du darauf?), sondern darum, historische Gegebenheiten nicht zu ignorieren. Wir könnten ja gerne darüber diskutieren, aber da du meinen Text für „bullshit“ hälst, gehe ich davon aus, dass dein Diskussionsbedarf nicht sonderlich groß ist.Dass den staatlichen Repräsentanten Israels die Opfer vergangener Völkermorde grundsätzlich „am Arsch vorbeigehen“ (wie schön, dass „Arsch“ nicht auch auf dem Index steht und ich dich hier zitieren darf) halte ich übrigens auch für eine, gelinde gesagt, ziemlich problematische Behauptung.Nation, Staat und Kapitalismus xxx (zensiertes Wort) zu finden, ist ja schön, aber mir scheint, dass du zu der Diskussion auch nicht viel mehr beizutragen hast, als eben deine Botschaft, dass du Nation, Staat und Kapitalismus grundsätzlich xxx findest.
Rahab schrieb am 09.03.2010 um 11:49
und ich habe darauf abgehoben, dass, wenn es zum selbstbestimmungsrecht der völker gehört, einen eigenen nationalstaat haben zu wollen, auch das volk der palästinenser anspruch auf einen solchen hat. und zwar da, wo es lebt – und nicht irgendwo anders.
im weiteren habe ich darauf abgehoben, dass historische situationen das sind, was oca sie genannt hat, historische nämlich, also vergangenheit. weshalb es zulässig ist, in jetzt-zeiten über alternativen zum ‚traditionellen‘ nationalstaat nachzudenken.
Rahab schrieb am 09.03.2010 um 11:52
und ich habe darauf abgehoben, dass, wenn es zum selbstbestimmungsrecht der völker gehört, einen eigenen nationalstaat haben zu wollen, auch das volk der palästinenser anspruch auf einen solchen hat. und zwar da, wo es lebt – und nicht irgendwo anders.
im weiteren habe ich darauf abgehoben, dass historische situationen das sind, was oca sie genannt hat, historische nämlich, also vergangenheit. weshalb es zulässig ist, in jetzt-zeiten über alternativen zum ‚traditionellen‘ nationalstaat nachzudenken.im übrigen habe ich meinem unmut darüber luft gemacht, dass alle die, welche über ’nationalstaat und wie weiter?‘ nachdenken, mal eben mit dem attribut des linken antisemiten belegt werden, und zwar völlig egal, welcher nationalität, ethnie, religiösen gruppe etc.pp sie angehören.
was mich vermuten ließ, dass (politische?) antisemiten womöglich die sind, welche andere linke antisemiten schimpfen.
oca schrieb am 09.03.2010 um 15:05
@Rahab: „und ich habe darauf abgehoben, dass, wenn es zum selbstbestimmungsrecht der völker gehört, einen eigenen nationalstaat haben zu wollen, auch das volk der palästinenser anspruch auf einen solchen hat. und zwar da, wo es lebt – und nicht irgendwo anders.“Ja, so ist das. Gleiches gilt sicherlich auch für die Juden, die auch dort leben. Ich glaube/hoffe nicht, dass wir uns in dem Punkt uneinig sind.“dass alle die, welche über ’nationalstaat und wie weiter?‘ nachdenken, mal eben mit dem attribut des linken antisemiten belegt werden“Ich würde ein Nachdenken über „nationalstaat und wie weiter“ per se sicherlich nicht als antisemitisch bezeichnen.“was mich vermuten ließ, dass (politische?) antisemiten womöglich die sind, welche andere linke antisemiten schimpfen“Oder die Linken, die anderen Linken vorwerfen, anderen Linken vorzuwerfen, anderen Linken vorzuwerfen, Antisemiten zu sein, sind Antisemiten. Das ist ein seltsames Spiel, das sicherlich nicht weiterführt. Ebensowenig deine/Theels These vom rechten Provokateur.
Rahab schrieb am 09.03.2010 um 15:14
je nun, oca,
darüber
„Ja, so ist das. Gleiches gilt sicherlich auch für die Juden, die auch dort leben. Ich glaube/hoffe nicht, dass wir uns in dem Punkt uneinig sind.“
könnte in meinem blog-artikel „ein staat ist die lösung“ weiter diskutiert werden. der ist für solche ideen offen.
Phineas Freek schrieb am 09.03.2010 um 16:25
@ocaSolange Starkwörter und andere Unfreundlichkeiten redigiert werden ist das doch nicht der Rede wert. Falls Inhalte rausfliegen, wäre das ärgerlich.Wenn traumatisierte Überlebende des nationalsozialistischen Auslöschungsprogramms mit der Schaffung einer eigenen starken und unbesiegbaren Nation auf ihre erlittenen und schweren Beschädigungen reagieren und die fatale und verkehrte Konsequenz daraus ziehen, für das eigene „nationale (und nach dem zionistischen Selbstverständnis auch völkische) Überleben“, den zukünftigen Feinden, die man sich mit diesem kriegerischen Dauerprojekt schafft, in ALLEN überlegen sein zu müssen – mag das in der Anfangsphase und in seiner Unmittelbarkeit mit den eigenen erfahrenen Grauen individuell verständlich und nachvollziehbar sein (Empfehlenswert in diesem Zusammenhang sind die biografischen Veröffentlichungen von Uri Avnery, der als damaliger überzeugter Zionist und aktiver Kämpfer der terroristischen Irgun, heute einziger noch lebender KRITISCHER Zeuge der damaligen Gründergeneration)
Objektiv aber genauso Kritikwürdig wie jedes x-beliebige nationale (und deswegen so blutige) Projekt auch. Ganz davon abgesehen, dass hier die herrschenden politischen, ökonomischen und strukturellen Maßstäbe (Grundlagen) der so verfassten Lebenswelt noch nicht einmal einer theoretisch kritischen Würdigung unterzogen wurde und wird. Nein, dieselben Maßstäbe, aus denen der faschistische Völkermord hervorging, sind nun positive Ausgangsbedingungen und Voraussetzung des sich konstituierenden neuen jüdischen Staates,
dessen „Lehre aus der Vergangenheit“ da lautete und lautet: vom Staatsgründungsakt über dessen Etablierung, bis hin zur Schaffung eines „Großisrael“ das „Spiel“ der Nationenkonkurrenz konsequent und für dieses Ziel mit aller nötigen Härte und Rücksichtslosigkeit durchzuziehen.
Das Israel sich in seinen Massakern und Schlachtereien gar nicht sonderlich von den anderen noch erfolgreich in der Weltgeschichte herumfuhrwerkenden Nationen unterscheidet, muss man wohl nur in solch einem Knalltütenblog erwähnen, der für alles Andere da zu sein scheint, nur nicht für eine redliche Diskussion über vermeintlichen oder wirklichen Antisemitismus, von mir aus auch bei „Linken“.
Wer nun dieses o. g. „Spiel“ und dessen Regeln versucht zu begreifen und nötigenfalls zu kritisieren, BEVOR einer sich dran macht Urteile zu fällen und die meist misslichen Resultate diese Spiels begutachtet – fängt sich dann bei Dir das vernichtende Urteil des sich unangreifbar machenden „unrealistischen“ Schnackers „auf hohen Ross“ ein. Da kann ich mich nur wiederholen – das ist eine blöde Tour.
Wer das Kritisieren unterlässt, kann sich ja an den zahlreichen Debatten über „Ungerechtigkeiten“ und „Fehlentscheidungen“ der herrschenden Politik abarbeiten oder sich weiterhin als Stichwortgeber eines Trolls oder faktenresistenten politischen Idioten gebrauchen lassen. Mir ist das zu blöd.
oca schrieb am 09.03.2010 um 18:48
@Phineas: in der Tat scheint in diesem „Knalltütenblog“ keine Einigkeit darüber zu bestehen, dass Israel sich „gar nicht sonderlich von den anderen noch erfolgreich in der Weltgeschichte herumfuhrwerkenden Nationen unterscheidet“. Aber in einem anderen als dem von dir gemeinten Sinn.
[ comments 1 ]
Columbus schrieb am 08.03.2010 um 17:15
Lieber Fiedelche,INiemand kann Sie hindern, weiter in diesem Stile ein Blog zu betreiben. Der Stil, ihr Stil, wird ja z.B. auch auf der „Achse des Guten“ gepflegt: Mit so viel unzusammenhängenden Sachverhalten wie möglich einen affirmativen Zusammenhang zu konstruieren, denn irgend etwas wird von der steilen These einer Kontinuität des „linken“ Antisemitismus, -der bei Ihnen ja zusammen gefasst ein Antizionismus und Antisemitismus ist-, schon hängen bleiben.Ein wenig einfach machen Sie es sich schon. Nicht jeder ermordete Kulturschaffende oder politisch agierende Mensch jüdischer Abstammung wurde in der SU wegen einer der beiden Eigenschaften oder Vorurteilen, „Jude“, „Zionist“, umgebracht.Ganz schlechter Stil und die krasse Unwahrheit: Ihre Behauptung, es gebe aktuell einen nennenswerten Antisemitismus in der Linken, dazu noch hergeleitet aus dem Stalinismus. Das ist Kappes und ziemlich böse.Vielleicht steckt ja in Ihnen irgend ein antisemitisches Vorurteil oder/und ein grundsätzlich antizionistisches Moment, welches Sie nur individuell besiegen können, wenn sie für sich selbst das Jahrzehnte dauernde Unrecht der israelischen Regierungen gegenüber den Palästinensern als pure Notwendigkeit und Ausweglosigkeit heroisch schreiben?Massenweise verübtes und dauerhaftes Unrecht korrumpiert auf Dauer ganze Gesellschaften. Das erleben Sie in Israel derzeit, das erfahren die Palästinenser. – In Israel wissen das die Friedensaktivisten und die Leute, die sich um einen Frieden, der niemals das Unrecht wieder gut machen kann, aber eine Basis für eine gerechte Zukunft legt, mühen. – Die andere Seite, sie ist derzeit stärker in Israel, die sagt ganz einfach, was „wir“ besiedeln, was „wir“ in Besitz nehmen, weil die andere Seite zu schwach ist, weil sie selbst schuldig ist, weil sie Kriege führte und Terror übte, weil wir unser Dogma vom vergebenen heiligen Land Israel durchsetzen, das behalten wir auf ewig, weil es einen testamentarischen Anspruch gibt, weil nach mehr als 60 Jahren aus Unrecht ein neuerliches Recht durch die normative Kraft der Verhältnisse wurde, weil die neuen Einwanderer Platz und die besten Böden in Palästina brauchen, denn sonst wäre der Staat Israel auf Dauer nicht lebensfähig. – Das sind in etwa die „Glaubenssätze“, die in Israel derzeit modisch und mehrheitsfähig sind. Meine Frage an Sie, lieber Fiedelche, lautet,glauben Sie an solche Sätze?In Wahrheit, das kann man aus den besten Werken der Kulturschaffenden Israels (Roman, Film Dokumentation, Gschichtsschreibung) heraus lesen, vergiftet der ungelöste und dauerhaft gehaltene Konflikt die eigene Moral. Bei den Palästinensern und bei den Israeli.Weil das so ist, brechen in beiden Bevölkerungen sogar Aggressionen gegen eigene Bevökerungsgruppen durch. Auch davon kann man jeden Tag in der Haaretz lesen.IIDie „Säuberungen“ Stalins, nach der „großen Säuberung“ vor dem zweiten Weltkrieg, die sich gegen alle vermeintlich verbliebenen, kommunistischen, bürgerlichen und militärischen oppositionellen Eliten des Landes richtete, wurden kurz nach dem Krieg mit einer Verhaftungs- und Tötungswelle an jüdischen Intellektuellen und Ärzten fortgesetzt.Die Begründung lautete, übrigens sehr ähnlich einem Pseudoargument der Nazis, die Juden seien staaten- und heimatlos, die wahren „Kosmopoliten“ und daher Feinde des Vaterlandes, die „notwendig“ ausgerottet werden müssten.Die Juden wurden also nicht wegen ihrer Religion oder ihrer Tradition verfolgt, sondern es ging genau gegen den säkularen und in den Sowjetstaat eng verwobenen Teil der jüdischen Gesellschaft, die einst die 1918er-Revolution mit voran getrieben hatte. Viele waren Ärzte, Ingenieuere und Wissenschafler, die die Revolution Lenins nicht nur begrüßt hatten, sondern ihn geradezu enthusiastisch unterstützten.Mit Zionismus oder Antizionismus, also dem ganzen Feld der Staatlichkeit einer jüdischen Nation hatte das nicht viel zu tun und es gibt, selbst bei allem Wohlwollen ihren Beispielen gegenüber, überhaupt keine Verbindung zum marginalen, aber durchaus existierenden, Antizionismus in der Linken heutzutage.Nennen Sie doch einmal Ross und Reiter! Wer ist denn für Sie heute ein linker Antisemit oder Antizionist? Die Namen bitte, und nicht allgemeines Herumgeschwafel!„Innenpolitisch wurde der Antisemitismus unter Stalin als Kampf gegen „Kosmopoliten“ und als Kampf gegen den „Zionismus“ verkleidet.“ – Das Gegenteil ist viel wahrer. Der „Kosmopolitismus“
der jüdischen Elite, Ärzte, Anwälte, Wissenschaftler und Künstler, der ja in der Konsequenz ein freies, vorurteilsfreies und vor allem undogmatisches Staatswesen begründet hätte, das war der große Dorn im Auge des Staats- und Zentralkommunismus.Die Mehrzahl der damals Verfolgten, auch der der späteren Verfolgungswellen, die tatsächlich mit einem expliziten Antizionismus begründet wurde, hätten übrigens die scharfe Kritik an Israels Politik genau mit den gleichen Argumenten getragen, die sie zu den Gegnern Stalins machten oder sie, zu „Abweichlern“ und, in der üblichen Rhetorik des Stalinismus, zu „Trotzkisten“, usw., stempelte.„Die grundsätzliche und kritiklose Übernahme des damaligen sowjetischen Antizionismus lebt noch heute innerhalb der Linken weiter.“ – Das müssen Sie belegen, denn es ist Ihre Kernbotschaft, und Sie können nicht einfach irgend welche Geschichtsereignisse und Einschätzungen hintereinander einstellen.Die Worte „grundsätzlich“, „kritiklos“ und „noch heute“, verlangen nach Erklärung und Beweis, der Rest ist ja harmlos, weil es da keine Verbindung mit den von Ihnen geäußerten Thesen gibt, sondern grundsätzlich unterschiedliche historische Geschehnisse, mit grundsätzlich unterschiedlichen Motiven, von Ihnen hintereinander gereiht werden, bei denen sich nicht einmal die Hauptübeltäter aufeinander beziehen.Am Ende werden Sie ja vorsichtiger und schreiben zu Herrn Watzal, es „könnte“ sich bei seiner Interpretation von 9-11, um eine „Fortführung des sowjetischen Antisemitismus“ handeln. Offensichtlich haben Sie den Artikel, dem es darum geht der Tendenz entgegen zu treten, der israelischen Regierungsstrategie zu folgen, die Palästinenser als grundsätzlich verhandlungsunwillig, ja, verhandlungsunfähig, aus zu malen, zu folgen, gelesen.Er berichtet dazu über Sharons Meinungsäußerungen. Über die in Israel auch heute verbreitete Meinung, an den Palästinensern müsse man, bis zu deren unbedingter Einsicht und Akzeptanz in die Realität der Fakten, ein Exempel statuieren.Na, Fiedelche, Sie hatten ja schon in einem ihrer Vorläuferblogs auf die bisher nur bei einer Minderheit zu hörende und zu lesende Meinung verwiesen, man solle doch die Palästinenser, erstens ausbürgern (mehr als eine Million hat einen israelischen Pass) und sie , wie die in den besetzten Gebieten auf den Sinai oder in die arabische Welt verbringen. – Selbstverständlich würden die „Umzugskosten“ von der Weltgemeinschaft zu tragen sein.IIILieber Fiedelche, ich vermutet, es geht bei Ihnen so eine Art Fremdschämen am falschen Objekt vor. Die derzeitige „Realpolitik“ Israels glänzt bei Ihnen in einem Licht und gilt als so „notwendig“, dass doch sofort auffällt, wie sehr die Realität eine andere ist.Aus einem größtmöglichen Verbrechen an den Juden, aus einem dauerhaften Verantwortungsbewusstsein für die Existenz Israels als Staat, erwächst doch nicht die Pflicht, die Israelische Politik gegenüber den Palästinensern als „notwendig und reaktiv“ hin zu stellen, anstatt sie als das zu kennzeichnen, was sie in Wirklichkeit und hauptsächlich derzeit ist: Landraub, einseitge Willkür, Verletzung internationaler Normen und der Menschenrechte, Verletzung von UN-Resolutionen, auf einem Territorium, dem nicht einmal volle Staatlichkeit zugebilligt wird. Es wird ja derzeit weiter fleißig gebulldozert, auf fremdem Territorium gemauert, gesiedelt und enteignet. Das wissen aufgklärte Juden und andere Israeli jeden Tag den Gott werden lässt und schreiben es in der Presse Israels, oder rufen es in den Medien und sie gehen dafür auf die Straße.Setzen Sie jetzt bitte einmal das von Ihnen beklagte und hoch geschriebene Antisemitismus-und Antizionismus-Problem der Linken in eine Relation zu den realen politischen Kräften und Mächten.Ich fürchte, lieber Fiedelche, wir Linke werden uns in naher Zukunft viel mehr damit beschäftigen müssen, dass in einer neuen Ära des propagandistisch sich selbst für „freiheitlich“ erklärenden Populismus, rechtes Gedankengut (Menschen in Produktive-Unproduktive, Kritikfähige und Nicht-kritikfähige, Stämmige-Fremde, Scheinwissen um eine platte Leitkultur der Äußerlichkeiten und die sofort lesbaren äußeren Merkmale) fröhliche Urständ´ feiert und in alle klassischen Parteien einsickert, oder selbst in ursprünglich monothematische Parteien und Bewegungen stark wird und langsam die kommerzielle Publizistik durchsetzt. – Ein Aufreger bringt Quote. Gilt das nicht auch hier im Blog?Dafür sind die Bürger, auch die „Der Freitag“- Leser, anfällig, weil an der eigentlichen ökonomischen und politischen Macht mittlerweile nur noch Wenige teilhaben und die außerparlamentarische Kritik und Opposition schwer eingeschüchtert und zerstritten in der Ecke hockt. – Immer mehr pseudodemokratische Spielregeln, die die Zugänge zu Entscheidern und Entscheiden intransparent in „Runden“ und Hinterzimmer, sowie in die Ministerialbürokratie mit Firmen- und Kanzleianschluss verlagerten, -mittlerweile wächst auch das Bewusstsein dafür, man könne sie, die Entscheide und Entscheider schlicht kaufen-, führen zu einer Verdrossenheit, die nicht etwa der Linken mehr Einfluss sichert, wie sie glaubt, sondern die Rechte ganz stark macht. – Es fehlt nur noch der „Volkstribun“ und die „Jagdsaison“ kann eröffnet werden. Die nötigen „Sündenböcke“ sind schon, sogar von Leuten, die sich Intellekt nachsagen lassen, indexiert.Grüße
Christoph LeuschPS: Ich empfehle Jürgen Kuczynskis „Geschichte des Alltags des Deutschen Volkes“, um dessen Beschreibung, vor allem in der Presse, es derzeit nicht gut steht, weil man mit dem anderen „Alltag“, Fernreisen, Musikcharts, usw., d.h. dem Ewiggleichen, am Markt mehr Kohle macht.Abgesehen einmal von den obligaten Widmungen und der Betonung der Linientreue, sind das immer noch epochale und vorbildliche sozialgeschichtliche Bände, die in der Vorgehensweise und der Art der „Verdichtung“ auch heute anregen, vor allem nicht zu simplifizieren.K. konnte damals als Volkskammermitglied, als Historiker und Schriftsteller weiter machen, trotz seiner Ablösung als Kulturfunktionär.
K. ist übrigens auch einer, der sehr genau die Deformation der „Stalinzeit“ in autobiografischen Texten beschrieb.
I.D.A. Liszt schrieb am 08.03.2010 um 21:17
@ Columbus:\|||/
(o o)
,~~~ooO~~(_)~~~~~~~~~,
| Please |
| don’t feed the |
| TROLL! |
‚~~~~~~~~~~~~~~ooO~~~‘
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ooO Ooo
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rosa48 schrieb am 08.03.2010 um 20:04
Interessanter, nachdenkenswerter Artikel; ich hätte Ihnen ein anderes Forum gewünscht, auch zur Diskussion. Schade, dass wir hier in diesem Blog „gelandet“ sind, dessen Autor am besten wegen des Mißbrauchs des Fotos von Che verklagt werden sollte.(Ich hoffe, fide… versteht die Ironie; ansonsten lohnt sich eine Auseinandersetzung mit solchen Typen wirklich nicht!)
oca schrieb am 08.03.2010 um 20:39
@rosa48: Ich finde es gut, dass der Beitrag in diesem Blog gelandet ist. Das wertet die sonst etwas einseitige Sichtweise des Freitag auf. Außerdem lesen und schreiben hier ja nicht nur „solche Typen“.
fidelche schrieb am 08.03.2010 um 22:42
@rosa48Danke für die Unterstützung.Ich hoffe dass ich wegen dem Foto keinen Ärger bekomme;)
Dr.Boedele schrieb am 08.03.2010 um 20:57
Endlich wird wieder mehr diskutiert, anstatt darüber zu lamentieren, dass dies angeblich nicht möglich sei!@fidelcheLieber Herr fidelche,lassen Sie sich in Ihrer Langmut nicht beirren. Hätte ich jemals die These einer Existenz von linkem Antisemitismus bestritten, so wäre ich durch Ihre drei Blogs ad absurdum geführt. Ob die Wurzeln dabei im Stalinismus oder Katholizismus zu suchen sind, ist unerheblich. Tatsache ist: Er ist vorhanden. q.e.d.!@UweTheelLieber Herr Theel,soweit ich das „Prinzip fidelche“ übersehe, werden weitgehend Thesen aufgestellt, die durchweg mit Begründungen und Beispielen garniert, d.h. gemeinhin als schulmäßiges Argument abgerundet werden. Ob sich die „Beweisführung“ dabei auf Eigen- oder Fremdmaterial stützt, ist unerheblich. Wie auch Sie, Herr Theel, so sind wir alle Epigonen.Ich bewundere die Konnivenz fildelche`s, der nur gelegentlich „in derart seichtem Wasser watet“, wie Sie z.B. mit Ihren blasierten Worten: „…ist er nicht in der Lage, auch nur einen Halbsatz auf wissenschaftlichem, bzw. nur halbwegs intelligiblen Niveau zu formulieren…“ (Weder wissenschaftlich noch intelligibel.) Der Taschenspielertrick ist Ihrer, indem Sie derartiges behaupten, selbst allerdings nur akzidentell zur geforderten „wissenschaftlichen“ Arbeitsweise beitragen. Sie fordern eine „fruchtbare“ Diskussion betreiben aber meist Kastration. („…Warum sollten wir uns hier darauf einlassen…“ (Man beachte das „wir“ und „uns“ des Oberhirten!)) Sie haben noch keinen Blog geschrieben (wie ich) und kommentieren meist nur destruktiv (wie ich im Moment auch – um dies aufzuzeigen muss ich leider in Ihren Schmäh-Mantel schlüpfen).Möglicherweise sind sogar diejenigen, die auf die Frage nach linken Antisemiten am lautesten „NEIN“ schreien, die eigentlichen, denn ein „Linker“, der sich die Aufklärung auf die Fahne schreibt, so sollte auch ohne Diskreditierung zur Selbstreflexion fähig sein. Die Weisheit eines „Thales“, mit seinem rd. 2600 a alten „Gnothi seauton“, erschließt sich mir auf`s Neue!PS: (Nur dann, wenn unter einem „Linken“ per definitionem kein Antisemit zu verstehen ist, gibt es keinen linken Antisemitismus, sonst ist er sehr virulent!)
[ comments 2 ]
fidelche schrieb am 08.03.2010 um 22:33
@ ColumbusSie schreiben am 08.03.2010 um 17:15:
„[] Nennen Sie doch einmal Ross und Reiter! Wer ist denn für Sie heute ein linker Antisemit oder Antizionist? Die Namen bitte, und nicht allgemeines Herumgeschwafel! []“1. Ludwig Watzal
a) Julius Streicher schrieb in diversen NS Medien von der „Verjudung der Welt“. Ludwig Watzal, der in linken Zeitungen publiziert, schreibt von einer „Israelisierung der Welt”. www.ludwig-watzal.de/watzal_int0304.pdf.Ich nenne das „linker Antisemitismus“!b) Watzal schreibt in der Freitag (siehe Link Blog Ende):
„Was haben Michel Friedman, Michael Wolffsohn und Haim Saban gemeinsam? Jedem liegt Israel am Herzen – doch nur Saban hat genug Macht, wirklich etwas für den jüdischen Staat zu tun. Wie er dabei vorgeht, ist einem Interview zu entnehmen, das Saban gerade der New York Times gab. Er ließ wissen, welche Motive ihn bewogen hätten, Leo Kirch die ProSieben/Sat 1Media AG abzukaufen und sich dabei aus wirtschaftlichen Gründen von der deutschen Regierung unterstützen zu lassen. []“Dies ist meiner Meinung ein antisemitisches Klischee von der jüdischen Medienmacht.2. Hecht-Gallinski
siehe Frau Hecht-Galinskis Text ( 1,5 Millionen eingeschlossene Gazaner, Einmaligkeit des Holocaust, ethnische Säuberung der Palästinenser, Blockade-Siedlungs-Krieg, Ausrottungspolitik des jüdischen Apartheid-Staates) unter: www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=14763Ich nenne das “linken Antisemitismus”3. Noam Chomsky
Noam Chomsky schreibt 2002: „Ich sehe nichts Antisemitisches in der Leugnung der Existenz von Gaskammern oder selbst in der Leugnung des Holocaust”. Chomsky hält es außerdem für ausgemacht, „dass die Sharon-Regierung ein einziges riesiges Labor zur Züchtung des Antisemitismus-Virus darstellt”. (Zit. nach Alfred Schobert, Nothing to worry about? in: Graswurzelrevolution Nr. 271/September 2002)Ich nenne das “linken Antisemitismus”4. Walter Herrmann / Hecht-Galinski
In dem Artikel der „linken NrhZ „Eins der Opfer Walter Herrmann in Köln“ (www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=14838) beklagt sich HG, dass Walter Herrmann, der „honorige Mensch“ verklagt wird.Mitten auf der Kölner Domplatte steht eine „Klagemauer“ mit Bildern, in denen Israel als blutsaugendes und mordendes Monster dämonisiert wird.Unter anderen gibt es eine Karikatur, die einen Juden zeigt, der mit Messer und Gabel ein kleines palästinensisches Kind zerstückelt, um sich an seinem Fleisch und Blut zu laben.
www.lizaswelt.net/2010/02/antisemitismus-ist-immer-ein-notfall.htmlWalter Hermann, Hecht Galinski sind meiner Meinung „linke“ Antisemiten!5.Norman Paech /Hermann Dierkes
a)Als Dierkes nach seinem Boykottaufruf zurücktreten musste schreibt er: „Die Opfer der Shoa und die Helden des jüdischen Aufstand von Warschau würden sich mit Grausen abwenden, mit welchen Ungeist und für welche Zwecke sie offenkundig instrumentalisiert werden, um die undemokratische und mörderische Politik der israelischen Regierungen gegen das palästinensische Volk zu rechtfertigen und zu tabuisieren“ Paech solidarisierte sich mit ihm.Ich nenne das „linken Antisemitismus“!b)Paech schreibt: “ In der zionistischen Bewegung selbst wurde seinerzeit Jabotinskys Denken als faschistisch kritisiert. Doch angesichts der Vertreibungs- und Vernichtungspolitik des deutschen Faschismus verstummte die innerzionistische Diskussion.“ www.norman-paech.de/452.htmlDer Faschismusvergleich Paechs ist meiner Meinung „linker Antisemitismus“!6. Hamburger „Antiimps“
Eine Gruppe linker Antisemiten in Hamburg hat gewaltsam die Vorführung des Filmes Warum Israel von C. Lanzmann verhindert. Bei der Blockade des Kinos gab es Beschimpfungen wie “Judenschweine”.Der Hamburger Verband der Partei “Die Linke” veröffentlichte eine Rechtfertigung der Aktion, mit der die Vorführung eines “zionistischen Propaganda-Films” verhindert worden sei.Ich nenne dies „linken Antisemitismus“Werter Columbus, falls diese 6 Punkte nicht reichen, bemühe ich mich gerne um weitere Beispiele.
Besonders gespannt bin ich auf Ihr Urteil zu der Karikatur mit dem Juden der ein palästinensisches Kind verspeist (Punkt 4).
Columbus schrieb am 09.03.2010 um 00:38
Kurze Antwort:
Lieber Fidelche,Das Thema Chomsky und Nationalzeitungs-Interview (fake) ist ein alter Hut. Die „Graswurzler“ selbst recherchierten und fanden heraus, diese rechte Zeitung hatte überhaupt nicht mit Chomsky gesprochen!Weil das nun offensichtlich nicht ins Konzept passte, wurde dann einfach erklärt, schon Chomskys nicht erfolgte (Gründe werden nicht ermittelt, sondern nur „verdächtig“ gemutmaßt) inhaltliche Stellungnahme/“Distanzierung“ zu dem Fake-Interview sei aber schon antisemitisch und auch seine tatsächlich mehrfach veröffentlichte Meinung, der Antisemitismus, werde für die Zwecke der Regierung Israels instrumentalisiert, -das glauben und wissen ja sogar viele Israeli und jüdische Intellektuelle in den Staaten-, sei purer Antisemitismus und Antizionismus. – Da läuft bei Ihnen und ihrer Gruppe etwas komplett schief, in solch´ windigen und baufälligen Meinungshütten Platz zu nehmen.Zu „Saban-Watzal“: Was selbst an diesem verstümmelten Zitat antisemitisch sein soll, das erschließt sich mir nicht. Aber, ich stelle mir gerade vor, was passierte, wenn sie Zensor spielen könnten, in all´ diesen Fragen.
zu Köln/Domplatte: Das Foto zeigt ein Pressefoto aus einer ganzen Wand. Die beanstandete Karrikatur wird, ich vermute einmal, in Palästina, hoch gehalten und dort von einem Pressefotografen abgelichtet. Das Pressefoto als Ausschnitt oder als Ganzes, zeigt diese Karrikatur. – Der Inhalt mag Sie und mich (sicher) abstoßen, wie übrigens auch den Initiator der großen Bilderwand, aber die Karrikatur dieser Art ist weder das Hauptthema der Bilderwand, noch ist sie für Palästina und die arabischen Staaten, irgendwo da wurde das Pressefoto aufgenommen, untypisch. Der Staatsanwalt hatte an Herrn Herrmann nichts auszusetzen und stellte jegliche Verfahren auf Veranlassung einiger Anzeiger ein. Herr Herrmann ist niemals als Antisemit oder Antizionist in Erscheinung getreten.Über Jabotinsky, der ein „radikaler Umsiedler“ war, habe ich ja schon in einem Ihrer Vorgängerblogs geschrieben. Ben Gurion ist dessen Radikaltität und Brutalität, bei aller militärischer und charismatischer Begabung immer aufgefallen. Der Streit um diese umstrittene Figur des jüdischen Widerstands in Palästina ist sicherlich kein geeignetes Feld um da Antisemiten und Antizionisten in Deutschland zu jagen. – Wenn Sie so weiter machen, sind zwar nicht alle Juden, aber doch eine beträchtliche Zahl in Israel und in den Staaten linke, rechte oder jüdische Antisemiten.Noch ein Rat. Zitieren Sie nicht immer „Hearsay“ -Quellen (die „Graswurzler“ packen davon in jeden Artikel locker mehrere, das schadet der Glaubwürdigkeit. Sie werden sonst zum Antisemitismus-Kryptologen und entwickeln eine McCarthy-Gesinnung. Das macht auf Dauer krank.Grüße
Christoph LeuschTeile dieses Kommentars wurden wegen eines Verstoßes gegen die Netiquette/AGBs gelöscht.
zelotti schrieb am 09.03.2010 um 02:26
„Ich sehe nichts Chinesisches in der Leugnung der Existenz von Gaskammern oder selbst in der Leugnung des Holocaust”„Ich sehe nichts Aufklärerisches in der Leugnung der Existenz von Gaskammern oder selbst in der Leugnung des Holocaust”„Ich sehe nichts Fußballerisches in der Leugnung der Existenz von Gaskammern oder selbst in der Leugnung des Holocaust”
[ comments 8 ]
Fritz Teich schrieb am 08.03.2010 um 23:06
<<
3. Noam Chomsky
Noam Chomsky schreibt 2002: „Ich sehe nichts Antisemitisches in der Leugnung der Existenz von Gaskammern oder selbst in der Leugnung des Holocaust”. Chomsky hält es außerdem für ausgemacht, „dass die Sharon-Regierung ein einziges riesiges Labor zur Züchtung des Antisemitismus-Virus darstellt”. (Zit. nach Alfred Schobert, Nothing to worry about? in: Graswurzelrevolution Nr. 271/September 2002)Ich nenne das “linken Antisemitismus”
>>Es gibt eine Masse von Aufsaetzen zur Strafbarkeit der Ausschwitzluege, siehe dazu Fischer, StGB, 57. Aufl., 2010, Paragraph 130 Rdnr 24a ff.. Danach hat Chomsky absolut Recht. Ein ernstgemeintes Leugnen des Holocausts ist nicht strafwuerdig. Es ist garnichts, nur falsch, dumm oder sonstwas. Strafgrund ist das nicht ernstlich gemeinte Leugnen, die darin liegende Beleidigung der Opfer, sowas ist etwas ganz anderes.
Fritz Teich schrieb am 08.03.2010 um 23:11
<<
Karikatur mit dem Juden der ein palästinensisches Kind verspeist
>>Das wuerd ich als beleidigte Leberwurst bezeichnen, ein unertraegliches sissyhaftes Betragen, die Prinzessin auf der Erbse. Man kann nicht Palestinenser massenhaft umbringen, Erwachsene und Kinder, und sich dann beschweren, dass solche Karikaturen gezeichnet werden. Das ist einfach unverschaemt.
Fritz Teich schrieb am 08.03.2010 um 23:13
Vor allem, wenn der Sachverhalt auch noch als „Den Palestinensern eine Lektion erteilen“ (Livni) bezeichnet wird. Es ist zum Kotzen, dass Du Dich dafuer einsetzt!
Fritz Teich schrieb am 08.03.2010 um 23:28
<<
b)Paech schreibt: “ In der zionistischen Bewegung selbst wurde seinerzeit Jabotinskys Denken als faschistisch kritisiert. Doch angesichts der Vertreibungs- und Vernichtungspolitik des deutschen Faschismus verstummte die innerzionistische Diskussion.“ www.norman-paech.de/452.htmlDer Faschismusvergleich Paechs ist meiner Meinung „linker Antisemitismus“!
>>Was soll man denn von einem angeblich auserwaehlten Volk halten, dass einen angeblichen 3000 Jahre alten Anspruch durchsetzen will? Auf Kosten der lokalen Bevoelkerung. Sich immer fuer im Recht haelt? Daran ist doch wirklich nichts zu rechtfertigen. Ob man das faschistisch nennt, kommt auf die jeweilige Definition an, Mussolini war Faschist, Hitler National-Sozialist, die DDR hatte einen antifaschistischen Schutzwall, auf das Wort kommts nicht an, verachtenswert ist es allemal und zwar voll verachtenswert.
oca schrieb am 09.03.2010 um 00:16
Na ja, jedenfalls steht Fritz Teich nicht im Verdacht, links zu sein.Antisemitismus von rechts ist jedenfalls kein sonderlich spannendes Diskussionsthema, bei dem Überraschungen zu erwarten wären.
Fritz Teich schrieb am 09.03.2010 um 00:20
Sehr witzig! Wieso bin ich denn rechts?
Fritz Teich schrieb am 09.03.2010 um 00:30
Und wieso war was anti-semitisch? Das Thema Sharon find ich interessant und was in Waltz with Bashir fehlt. Lass uns lieber konkret bleiben. Das Libanonbild jenes Films und Sharon.Ansonsten koennen wir mal darueber diskutieren, wie eine offensichtliche Ungerechtigkeit weissgewaschen wird. Oder findest Du die Verhaeltnisse in Grossisrael ok?
Fritz Teich schrieb am 09.03.2010 um 00:31
Abgesehen von der Frage, was ist links?
Fritz Teich schrieb am 09.03.2010 um 09:28
<<
auf das Wort kommts nicht an, verachtenswert ist es allemal und zwar voll verachtenswert.
>>Wir und die anderen. Lies Hannah Arendt
[ comments 3 ]
Uwe Theel schrieb am 09.03.2010 um 01:10
@ fidelcheam 08.03.2010 um 22:33Langsam wird es unappetitlich Herr Fidelche!ad“3. Noam Chomsky
Noam Chomsky schreibt 2002: „Ich sehe nichts Antisemitisches in der Leugnung der Existenz von Gaskammern oder selbst in der Leugnung des Holocaust”. Chomsky hält es außerdem für ausgemacht, „dass die Sharon-Regierung ein einziges riesiges Labor zur Züchtung des Antisemitismus-Virus darstellt”. (Zit. nach Alfred Schobert, Nothing to worry about? in: Graswurzelrevolution Nr. 271/September 2002) „Falls Du es auch nur halbwegs ernst mit Deinem Anliegen meintest, dann würdest Du hier keine Falschmeldungen in die Welt setzen:Lies:www.graswurzel.net/271/chomsky.shtml#o3Der von Dir zitierte Alfred Schobert stellt in dem angeführten Artikel in Graswurzelrevolution Nr. 271/September 2002 die Frage, wie es sein kann, dass ein ausgewiesener Linker (Chomsky) von der Rechten (hier der deutschen NationalZeitung des Frey) vereinnahmt werden kann.Er kommt zu dem Schluß, dass Chomsky in seiner absoluten Verteidigung der unbedingten Redefreiheit, selbst für Faschisten und Holocaustleugner, sich der Gefahr aussetzt, damit als Verteidiger derer Thesen ausgelegt und mißbraucht zu werden. Schobert bezeichnet Chomskys Publikationsweise als teilweise fragwürdig, verteidigt ihn aber gegen den Vorwurf, Handlanger der Rechten zu sein.In einem weiteren Artikel („Finkelstein auf den Leim gegangen“, in: Graswurzelrevolution, 257 märz 2001) vertieft Schobert seine Chomsky-Kritik noch und weist diesen Mechanismus am Beispiel Chomsky/Finkelstein nach.Lies:www.graswurzel.net/257/finkelstein.shtmlWas Du aber hier im Thread machst ist ungeheuerlich: Du zitierst Chomsky angeblich nach der Quelle Schobert Graswurzelrevolution Nr. 271/September 2002. Dort sind diese Zitate aber überhaupt nicht dokumentiert. Schobert weist nach, dass zwei angebliche Interviews mit Chomsky in der NaZe lt. Chomskys Auskunft der NaZe nie gegeben wurden. Sie stellen allenfalls unauthorisierte Kompilierungen aus früheren Chomsky-Interviews dar (dann wären sie vor 2002 anderen gegeben worden), die sich um das Thema die Kriegsgefahr in Nahost drehen. Dort kritisiert Chomsky die israelische Politik von Gnaden der USA in der von ihm bekannten Weise. Doch auch dort tauchen Deine beiden Chomskyzitate nicht auf.Die tatsächliche Verteidigung Chomskys für Finkelstein, die Schobert für einen Fehler hält, bezieht sich auf den Ausdruck „Holocaustindustrie“. Dieser wird von Finkelstein wie folgt gebraucht:““Der Holocaust, lautet die Hauptthese meines Buches, ist zu einer Industrie geworden. Jüdische Eliten beuten, im Einvernehmen mit der amerikanischen Regierung, das entsetzliche Leiden der Millionen von Juden aus, die während des Zweiten Weltkrieges umgebracht wurden, ebenso wie das der wenigen, die es schafften zu überleben – aus Macht- und Profitgründen.““ /Finkelstein ihn selbst in der Süddeutschen Zeitung (11.8. 2000) zitiert nach Schobert Graswurzelrevolution Nr. 257/März 2001)Es gibt Gründe diese Position zu kritisieren, Schobert tut es, aber all das rückt Chomsky als scharfen Kritiker israels nicht in die Position des Holocaustleugners, des Antisemiten.Das Beispiel zeigt, dass Du, Fidelche recherchierbare Fundstellen unterschlägst, die von dir ausgewiesenen Quellen falsch und verfälschend zitierst und interpretierst.Danach gibt es mit Dir ernsthaft nichts mehr zu diskutieren.PS.: Ich distanziere mich auch von Herrn Teichs Pseudorechtfertigung Chomskys gegen fidelche)
weinsztein schrieb am 09.03.2010 um 03:14
Lieber Uwe Theel,das alles wird nicht viel nützen. fiedlche und seine Freunde werden weiterhin das Netz durchstreifen und wie unseriös die Quellen & Funde auch sein mögen, auf die sie dabei stoßen – sie werden es hier einbringen. Kampagnenartig.weinsztein
fidelche schrieb am 09.03.2010 um 13:01
@Uwe Theel
Ich habe den Chomsky Text von dem im Blog verlinkten Tobias Jaecker, der den Text mit „zit. nach Alfred Schobert versehen hat.Das hab ich übernommen. Lies bitte den folgenden Textausschnitt von Jaecker.Ob Noam Chomsky in Leibzig die Aussage so traf oder nicht, versuche ich zu prüfen.[]“Ein anderes Beispiel: Die von Professor Georg Meggle initiierte einjährige Ringvorlesung „Deutschland – Israel – Palästina” an der Uni Leipzig. Schon der Ankündigungstext macht deutlich, wo der Hase lang läuft: „Der Israel-Palästina-Konflikt ist wie eine tödliche und, wie viele erklären, unheilbare Krankheit, welche die Menschen – speziell in Israel und Palästina – körperlich wie innerlich zerreißt und ihnen zunehmend die Menschlichkeit raubt.” Zu vielen kritischen Fragen im Zusammenhang mit den „Spiralen der Gewalt” im Nahen Osten werde „bei uns bisher fast nur geschwiegen”. Bei der Vorlesung solle dies anders werden: „Die Positionen müssen / sollen / werden divergieren – und dies, der Sache wegen, auch extrem.”[27] Eine unheilbare Krankheit aber – das erklärt sich eigentlich von selbst – lässt sich definitiv nicht heilen. Eine „Lösung” des Nahost-Konflikts á la Meggle kann man sich innerhalb dieser Logik nur so vorstellen, dass der israelische Staat von der Landkarte verschwinden muss. Denn offenbar hat es ja zuvor einen „gesunden” Zustand mit einer Harmonie der Völker in der Region gegeben.
Derart offen kann man so etwas natürlich nicht sagen. Und so hat Meggle neben ausgewiesenen Antizionisten auch Personen wie den konservativen Historiker Michael Wolffsohn und den israelischen Botschafter Shimon Stein nach Leipzig eingeladen – mit der Begründung, pluralistisch und kontrovers diskutieren zu wollen.
Die referierenden jüdischen und nichtjüdischen Antizionisten machten allerdings schnell deutlich, was das „pluralistische” Leipziger Allerlei in Wirklichkeit ist: Ein antizionistisches Einerlei. Der Oxforder Philosoph Uwe Steinhoff etwa sprach am 18. April 2005 unter anderem über die „Verbrechen Israels”.[28] Israels Ministerpräsident Ariel Scharon nannte er einen „jüdischen Terroristen, Rassisten und Kriegsverbrecher”. Im Zusammenhang mit Scharons „indirekter Verantwortung” für die Massaker von Sabra und Schatila verglich er ihn außerdem mit dem SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann, der für die Ermordung von hunderttausenden Juden verantwortlich war: „Eichmann hat übrigens auch nie einen Juden persönlich umgebracht, sondern nur bei deren Ermordung geholfen.” Und: „Wenn etwa ausgerechnet jemand wie Scharon, der eine erhebliche Übung im Begehen terroristischer Akte und dem Abschlachten von Unschuldigen hat, sich über terroristische Akte und das Abschlachten von Unschuldigen erregt, dann wird man sagen müssen: der hat es gerade nötig. Und wenn Israelis […] sich über Palästinenser aufregen, die die Hamas unterstützen, wird man wiederum sagen müssen: die haben es gerade nötig.”
Neben dem Vergleich Scharons mit Eichmann setzt Steinhoff hier also die israelische Regierung mit einer Terror-Organisation gleich. Die Beschreibung Scharons als im „Abschlachten von Unschuldigen” erfahrener Mann bedient außerdem das antisemitische Klischee von den Juden als „Kindermörder”. An der Uni Leipzig wurde Steinhoffs Rede mit stürmischem Applaus bedacht. Einwände wurden weder von den anwesenden Wissenschaftlern noch von den Studierenden vorgebracht: Ariel Scharon ist wie Adolf Eichmann und die demokratisch gewählte israelische Regierung gleicht einer Terror-Bande, so der Tenor der Veranstaltung.
Das zweite Beispiel aus Leipzig: Der in Holland lebende Holocaust-Überlebende Hajo Meyer, Physiker und Publizist, erörterte im Juli 2005 die „dunkle” und „die gute Seite des Judentums”, wobei er die dunkle Seite im heutigen Israel verortet und in der „Vernichtung der traditionellen jüdischen humanitären Werte durch die Besatzung Palästinas.” Auf einer Overhead-Folie behauptete Meyer eine „blendende Wirkung der Gaskammern”, die es den Israelis heute unmöglich mache, das palästinensische Leid zu sehen. Meyer verglich die israelische Palästinenser-Politik mit der nationalsozialistischen Judenverfolgung: Das, „was den Palästinensern unter der Besatzung alles tagtäglich angetan wird”, sei „beinahe identisch” mit dem „was man schon vor der ‚Endlösung’ mit den deutschen Juden machte.” Das Fehlen von Gaskammern in Israel sei der wesentliche Unterschied zum Nationalsozialismus, so Meyer. Und: „Wenn es überhaupt so etwas wie eine Zunahme des Antisemitismus gibt, dann liegt die Hauptursache dafür im politischen Verhalten von Israel selbst.” Auch hier wieder das klassische antisemitische Bild, Israel bzw. die Juden seien für das Entstehen von Antisemitismus selbst verantwortlich. Weil diesen Äußerungen vom Veranstalter Georg Meggle nicht widersprochen wurde, liegt der Verdacht nahe, dass Meyer gerade deshalb eingeladen wurde, weil er Jude ist und bereitwillig sagt, was sich der Meggle nicht zu sagen traut.Auch der Sprachwissenschaftler Noam Chomsky vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) durfte in Leipzig ein Stelldichein geben. Als Linguist hat Chomsky unbestreitbar große Verdienste, aber das, was er heute zur Weltpolitik zur sagen hat, müsste eigentlich indiskutabel sein. So behauptet Chomsky etwa: „Ich sehe nichts Antisemitisches in der Leugnung der Existenz von Gaskammern oder selbst in der Leugnung des Holocaust”. Chomsky hält es außerdem für ausgemacht, „dass die Sharon-Regierung ein einziges riesiges Labor zur Züchtung des Antisemitismus-Virus darstellt”.[29]Was haben solche Thesen in einem Hörsaal zu suchen? Ich weiß es nicht. Faktisch jedenfalls führt die von Professor Meggle propagierte „schonungslose Diskussion” nur dazu, dass der blanke Judenhass sich frei entfalten kann. Unter einem akademischen Deckmäntelchen freilich.“[]Aus:
www.jaecker.com/2006/02/antizionistisches-einerlei/
Columbus schrieb am 09.03.2010 um 14:55
Lieber Fidelche,Obwohl ich eigentlich eine völlige Pause beim „Der Freitag“ einlegen möchte, treibt es mich doch, erneut her zu antworten, um Ihnen noch einmal an diesem neuen „Beispiel“ klar zu machen, was hier nicht in Ordnung ist.Es ist ihre Methode und die gerade, gegenüber der häufiger eingestreuten Ankündigung („bei genauem Lesen“), umgekehrte Strategie beim genauen Lesen und Zitieren.Bleiben wir bei Ihrem neuen Beispiel, wiederum übernommen von einem anderen Autoren, der
wiederum zitiert und eine Schlussfolgerung zieht, die im Zitat so überhaupt nicht nachvollzogen werden kann.Ihr Beispiel:-Textausschnitt von Jaecker.
-darin sein Zitat aus dem
Ankündigungstext zu Meggles
Ringvorlesung „Deutschland – Israel – Palästina” an der Uni Leipzig.
-Kernsatz: „“„Der Israel-Palästina-Konflikt ist wie eine tödliche und, wie viele erklären, unheilbare Krankheit, welche die Menschen – speziell in Israel und Palästina – körperlich wie innerlich zerreißt und ihnen zunehmend die Menschlichkeit raubt.” „“
Es folgt, was Herr Jaecker daraus macht:
„“Eine unheilbare Krankheit aber – das erklärt sich eigentlich von selbst – lässt sich definitiv nicht heilen. Eine „Lösung” des Nahost-Konflikts á la Meggle kann man sich innerhalb dieser Logik nur so vorstellen, dass der israelische Staat von der Landkarte verschwinden muss.““Er unterstellt Meggle, eine Logik, die dieser gar nicht als seine eigene präsentiert, die Logik von der „Unheilbarkeit des Konfliktes“.
Dann erweitert er, das würde bedeuten, Meggle fordere das Ende Israels.Vielleicht sehen Sie, lieber Herr Fidelche es ja doch noch ein, das das weder intellektuell, noch menschlich redlich ist, so zu zitieren und zu argumentieren.Weil es viel mehr Mühe macht von zehn offensichtlich unsinnigen Behauptungen, die sich bei dieser Art Zitateverwendung wie eine Heuschreckenplage einstellen, jedes Mal eine rein sprachliche Analyse nachzuliefern und die Produktion dieses Unsinns nur „Copy and Paste“ erfordert, möchte ich das hiermit beenden.Logik und Kritik, auch berechtigte Kritik beinhaltet ja, das man selbst nicht ständig mit Unterstellungen arbeitet.Leider finden sich solche affirmativen Texte auch auf Hagalil, deren Seiten ich trotzdem sehr schätze.Ich bin auch überzeugt, dass Sie ein völlig berechtigtes Anliegen haben. Deutsche Linke sollen sich nicht hinreißen lassen, in einer „Demo“ mit zu laufen, bei der Israelfahnen verbrannt werden und „Tod Israel“ gebrüllt wird, sie sollten auch nicht z.B. auf die Propaganda der Hamas herein fallen, die sich als ständig passive und völlig unschuldig Angegriffene hinstellen. – Aber, weder Herr Watzal, noch Chomsky, noch Meggle, noch irgend ein anderer bekannter, dezidierter oder bekennender Linker solidarisiert sich heute mit Terroristen.Was schon so häufig gesagt wurde. Es lohnt, sich die Wurzeln des Widerstands der Palästinenser klar vor Augen zu führen. Die Macht für eine Änderung der Situation ist eindeutig und einseitig verteilt. Eine gleichwertige Position der Partner ist bisher nicht in Sicht und die Verantwortung dafür liegt hauptsächlich auf der Seite jener, die die Macht (militärisch, politisch, ökonomisch) derzeit in Händen halten. Es sind nicht die Palästinenser und es sind auch nicht die mehrheitlich der Friedensbewegung in Israel anhängenden linken Israeli und nicht die Linken in Deutschland, die gerade einmal in der Lage waren, den Druck auf die Regierung so zu erhöhen, dass diese zumindest das Minimalziel, mit Obamas Plan aus Afghanistan ab zu ziehen, nun offiziell übernahm.Sie zitieren ja aus dem 2004er Artikel von Watzal. Aber genau da steht auch, was Watzal vom Terrorismus hält, der ja nur die undifferenzierte außenpolitische Antwort der USA und des Westens insgesamt noch befördert hat (Terroristenbekämpfung wurde mit „Regime change“ vermixt, der Irak und der Iran, die beide nachweisliche Todfeinde der Al Kaida waren und sind, wurden einmal real angegriffen und zum anderen bestädnig mit einem Erstschlag bedroht).Vielleicht erinnern Sie sich noch, dass politisch- feuilletonistisch herunter gebrochen, man vom dem System korrespondierender Röhren sprach: Auf der einen Seite die „Busch-Politik“ Bushs, auf der anderen Seite der Terror, Usprungsort Saudi-Arabien und andere Golfstaaten, als die „Terrible Twins“ der Weltpolitik.Was aber Watzal und andere klar machen. Es besteht ein klarer Zusammenhang der Schwere dieser Nahost „Krankheit“, die heilbar wäre,
hielte man sich an Recht und Gesetz, d.h. an alte UN-Abmachungen, liese man die fähigen und charismatischen Führungsfiguren aus den israelischen Gefängnissen und stellte man das Bauen auf fremdem Land ein.Klar ist auch, dass die eingesetzten Gewaltmittel und die politische Konstellation derzeit, den Israeli auf allen Gebieten eine Überlegenheit sichern. Sie haben, was sie, nach den halbherzig betriebenen Plänen der Weltgemenschaft, nach Recht und Gesetz, wieder her geben müssten. Sie sind bis unter die Kinnspitze bewaffnet, sie setzen ihre Besiedlungspolitik und den Landraub, illegal, einmal mehr offen, einmal eher still und heimlich, konsequent fort. – In der Politik nennt man das Fakten schaffen, eine neue Situation durch Aktion herbei führen.An diesen Feststellungen ist nichts antisemitisch oder antizionistisch. Wobei, ich sagte es bereits, diese Worte nicht nur einen rhetorischen Unterschied ausmachen. Aber, das Wesentliche ist, es gibt in Deutschland keinen Linken der ernsthaft das Existenzrecht Israels in Frage stellt und/oder eine „jüdische Weltverschwörung“ annimmt.Seltsamerweise sind ja die eigentlichen Hauptangegriffenen in all´ diesen Diskussionen Juden.Man schlägt eben diejenigen, die z.B. Finkelstein einladen und schlägt sie nicht, wenn sie denn grobschlächtig und unfair argumentierenden Wolffsohn oder den notorisch und einzig die Regierungsauffassung Israels predigenden Shimon Stein hinzu ziehen.Für beide Entscheidungen gibt es doch letztlich überhaupt keine Alternative, denn es diskutieren dann diejenigen mit den zugespitzten Argumenten gegeneinander, vor der breiteren Öffentlichkeit. So soll es doch sein, oder? – Es kann dann verwendet werden, was sie sich gegenseitg an den Kopf werfen. Aber, dazu muss es dann, bitteschön, auch kommen dürfen.Von der Pauschalattacke, jemand sei, wenn auch nur kryptisch und nach Auslegung, Antisemit, muss man sich dann aber erst einmal verabschieden. Sie sollten es auch tun, Fidelche, denn was für Nationen gilt, gilt auch für Menschen, sie verrohen mit der Sprache die sie sprechen und schreiben.Ich könnte jetzt auch auf die Art und Weise eingehen, wie Sie hier, wiedeum nur durch „Hearsay“-Anmerkungen und mit einem ebenso mit Zitaten willkürlich verfahrenden Herrn Jaeger, über Steinhoff und Meyer her fallen. – Ausgerechnet Meyer ein Antisemit! Manchmal, lieber Fidelche, sind Sie persönlich ja wenigstens so gütig, noch ein „möglicherweise“ ein zu fügen.Ich hoffe sehr, Sie merken noch rechtzeitig, wie sehr solcherart Zitieren und Argumentieren, -Zitate in Zitaten in Zitaten, von Allem nur Bruchstücke und aus völlig anderen Zusammenhängen zusammenkomponiert-, die eigene Glaubwürdigkeit beschädigen.Sie schädigen damit auch Ihre gute Absicht.Liebe Grüße
Christoph Leusch
Phineas Freek schrieb am 09.03.2010 um 01:27
„War Adolf Hitler Antifaschist?“
(Wiglaf Droste stellte diese begnadete Frage schon vor etlichen Jahren)Seine für die deutsche Kriegsführung katastrophalen militärischen Fehlentscheidungen können keine Zufälle gewesen sein. Es liegt der begründete Verdacht nahe, dass Stalins Geheimpolizei schon frühzeitig den linken Nationalsozialisten umdrehte, zwecks Tätigkeit als Maulwurf des sowjetischen Geheimdienstes in der braunen „Bewegung“ und in einer möglichen zukünftigen nationalsozialistischen Regierung. Dort angekommen sabotierte er nun zielstrebig fast sämtliche militärischen Entscheidungen seiner Generäle so erfolgreich, dass er so für das vorzeitige Ende des 2. Weltkrieges sorgen konnte.
Muß hier nicht eine geistig-moralische Neubewertung das Wort geredet werden, hinsichtlich der menschenfreundlichen Leistungen auch linker Antisemiten wie A. Hitler?Wieviel Dieser Teil des Kommentars wurde wegen eines Verstoßes gegen die Netiquette editiert muß man hier eigentlich so aufschreiben, um in den unendlichen Tiefen eines verwirrten Bloggers anzukommen?
zelotti schrieb am 09.03.2010 um 02:21
Dieser Faktenberg nervt. Deine Bessenheit vom Thema Antisemitismus hat etwas pathologisch anmutendes.Vor allem ist die Frage, inwiefern die Sowjetunion für Linke und andere progressiv gesinnte Kreise überhaupt ein Bezugsrahmen darstellt.Wo ist denn das Problem ggf. „palästinensischen Terrorismus“ als legitimes „Widerstandsrecht“ zu begreifen? Das ist doch eine Frage der Definitionsmacht im Einzelfall. Warum muss man die Anliegen der Palästinenser verteufeln um kein Antisemit in deinen Augen zu sein?
[ comments 14 ]
fidelche schrieb am 09.03.2010 um 10:15
@ColumbusIhre letzten drei Sätze nehme ich mir zu Herzen. Vor allem den letzten.Auf Ihre Frage;“ Wer ist denn für Sie heute ein linker Antisemit oder Antizionist?“, habe ich den Fehler gemacht, mit 6 Beispielen zu antworten. Zwei oder drei Punkte hätten genügt.
Um die Debatte zu versachlichen bitte ich Sie mir die Möglichkeit zu geben diesen Fehler auszubessern. Ich bin dann auch gerne bereit Punkte zurückzuziehen, bzw. das Urteil abzuändern.Ich würde gerne Punkt für Punkt abarbeiten und mit Punkt 1a beginnen.Ich schrieb:
1. Ludwig Watzal
a) Julius Streicher schrieb in diversen NS Medien von der „Verjudung der Welt“. Ludwig Watzal, der in linken Zeitungen publiziert, schreibt von einer „Israelisierung der Welt”. www.ludwig-watzal.de/watzal_int0304.pdf.
Ich nenne das „linker Antisemitismus“!Ist es für Sie akzeptabel wenn Watzal von einer „Israelisierung der Welt” schreibt?
oca schrieb am 09.03.2010 um 11:36
@fidelche: Ich glaube auch, dass du gelegentlich etwas zu schnell urteilst (ich vielleicht auch, zugegeben). Gerade bei Chomsky ist die Lage sicherlich komplizierter.Wie du auf Columbus Kritik reagierst, zeigt allerdings auch, dass die Vorwürfe, du seist ein Provokateur oder mit dir könne man nicht diskutieren, unredlich sind. Du vertrittst eben deine Meinung, die man nicht teilen muss, aber über die man hier diskutieren kann.Das Problem liegt vielleicht nicht so sehr in exponierten linken Antisemiten, sondern darin, dass viele Linke nicht merken, wie leicht antisemitische Denkmuster in linke Diskussionen hinüberschwappen.Ich weiß nicht, wieviel Sinn es macht, nach prominenten linken Antisemiten zu suchen. Viel trauriger ist es doch zu beobachten, dass weniger intellektuelle, weniger exponierte Menschen, die eigentlich eine „linke“ Einstellung haben, durch diese allzu simplen Denkmuster offenbar angezogen werden und in ihnen Erklärungen für komplexe Zusammenhänge finden.Da ist dann der Übergang von links nach rechts fließend, und man kann natürlich argumentieren, dass diese Leute nicht wichtig sind oder nicht die „Linken“ repräsentieren. Aber was ist damit gewonnen, außer Selbstbestätigung?Auf diese (nicht wirklich durch Zeitungsberichte belegbaren, weil naturgemäß nicht in Einzelfällen dokumentierten) Tendenzen hinzuweisen, finde ich wichtig, und auch die Suche nach ihren Wurzeln in der Geschichte der Linken (im weitesten Sinne), ist sehr wichtig.Darauf einfach mit dem Reflex „Es gibt keinen linken Antisemitismus!“ zu reagieren, halte ich jedenfalls für kurzsichtig.Aus ursprünglich linken Strömungen ist schon so manches Unheil erwachsen, und es sollte aufgrund der historischen Erfahrungen der Linken eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, sich kritisch mit unschönen Tendenzen innerhalb der eigenen Reihen auseinanderzusetzen.
Uwe Theel schrieb am 09.03.2010 um 12:16
@ oca am 09.03.2010 um 11:36Ich gehe davon aus, dass Sie sich nicht zur Linken zählen, wenn Sie in der o.a. Weise pauschal und aburteilend über die Dinge, die hier zur Rede stehen, reden.Sowohl Sie, als auch fidelche bleiben jedenfalls den Beweis schuldig, dass der vorgeworfene Antisemitismus „DER Linken“ ein strukturelles Problem linker Theorie sei und in sofern in grundsätzlicher Weise diskutiert werden müsste.Dass einzelne Linke sich hier irrten und irren wäre Anlass zu Kritik an diesen Personen, deren eventuellen Anhängern aber nicht zu dem Generalverdacht, wie ihn fidelche unzweifelhaft aufzubauen sucht. Genau hier entdeckt er sich als entweder entwurzelter, weil verletzter Linker oder eben schlicht als rechter Provokateur.Wenn Sie schreiben „Aus ursprünglich linken Strömungen ist schon so manches Unheil erwachsen“ so bleiben auch Sie die Klarheit schuldig, zu sagen, was denn eine „ursprünglich linke Strömung“ sei und wie so ein Umschlag von statten geht, zu erklären, zu beschreiben sei. Wenn einen solche Strömung keine linke mehr ist, kann sie auch als solche nicht kritisiert werden. Solange sie nicht die quasi im Ursprung enthaltenen strukturelle Unvermeidlichkeit eines Umschlags in die unheilvolle Form nachweisen, sollten Sie sie auch nicht, mindestens indirekt in Ihrem Argument unterstellen.Ein Linker braucht sich jedenfalls im Normalfall nicht an seine Verantwortlichkeit der condito humana gegenüber erinnern lassen.Einzelfälle sind nachzuweisen, nicht zu unterstellen oder bloß zu behaupten.Im übrigen gilt: Antisemitismus und politisch links sein schließen sich aus.
Noergler schrieb am 09.03.2010 um 13:49
„Antisemitismus und politisch links sein schliessen sich aus“ – d’accord!Sich links fuehlen und antisemitisch sein leider erstaunlich gut. Bonmot von Bebel: „der Antisemitismus ist der Sozialismus der dummen Kerls“.
oca schrieb am 09.03.2010 um 14:51
@Uwe Theel: Sie machen es sich sehr einfach, indem Sie alles aus der Linken wegdefinieren, was Ihnen nicht passt (zum Beispiel mich). Und Gegenfrage: wenn mein Satz „Aus ursprünglich linken Strömungen ist schon so manches Unheil erwachsen“ nicht stimmt, dann weisen Sie doch mal „wissenschaftlich“ nach, dass aus ursprünglich linken Strömungen kein Unheil erwachsen ist. Das wäre ja die Antithese. Fangen sie doch mal mit dem Stalinismus oder der RAF an. Viel Spaß dabei.
Uwe Theel schrieb am 09.03.2010 um 15:15
@ oca am 09.03.2010 um 14:51Ich bitte Sie, genau zu lesen:Ich habe nicht gesagt, dass vormals Linke nicht unheilvolles im Namen eines angeblichen links Seins getan hätten. Dafür mag es Gründe geben, aber Sie oder Fidelche, nicht ich, müssten den Beweis antreten, dass dies logischer, historisch unvermeidbarer Ausfluss des linken Politikansatzes sei, der da dann aber eben gleichzeitig aufgegeben worden wäre, oder ob es sonstig bedingte Verirrung aus anderen Gründen wäre, die den Boden der Linken objektiv verlassen ließ, eventuell auch vorher ihn noch nie betreten hatte. So einfach wie Sie die Anthithese hier aufstellten geht es nicht.P.S.: Ich habe Sie hier nirgendwo wegdefiniert, allerdings konnte ich an Ihrem Auftreten hier bisher beim besten Willen nicht erkennen, dass ich Sie zur Linken rechnen hätte können, besonders, wenn Sie fidelche in seinem Tun nicht zu durchschauen scheinen.
oca schrieb am 09.03.2010 um 17:06

@Uwe Theel: ich schrieb:“Aus ursprünglich linken Strömungen ist schon so manches Unheil erwachsen.“Und nun meinen Sie, ich „müsste den Beweis antreten, dass dies logischer, historisch unvermeidbarer Ausfluss des linken Politikansatzes sei…“Warum muss ich etwas beweisen, was ich nie auch nur ansatzweise behauptet habe?Im Übrigen schreiben Sie: „Ich habe nicht gesagt, dass vormals Linke nicht unheilvolles im Namen eines angeblichen links Seins getan hätten“ – wo ist da der Widerspruch zu meiner Aussage, dass „Aus ursprünglich linken Strömungen schon so manches Unheil erwachsen“ ist? Haben Sie das Wort „ursprünglich“ überlesen?Mit Ihrer wissenschaftlichen Argumentation, von der Sie immer so gern reden, scheint es ja nicht weit her zu sein.
oca schrieb am 09.03.2010 um 17:19
Übrigens: Historisch unvermeidbar ist gar nichts, jedenfalls keine Entwicklung, die sich über viele Jahre erstreckt. Nur im Nachhinein ließen sich solche Behauptungen aufstellen. Insofern kann man auch nicht zeigen, dass irgend etwas historisch unvermeidbar wäre. Das ist auch ein Fehler der vulgären Marx-Interpretation, vielleicht sogar ein Stückweit der Fehler von Marx selbst, sich mit der historischen Unvermeidbarkeit bestimmter Entwicklungen allzu sicher zu sein.
oca schrieb am 09.03.2010 um 17:31
Korrektur, bevor Sie sich auf diesen Punkt stürzen: natürlich gibt es historische Unvermeidbarkeit, zum Beispiel war es wohl historisch un- oder kaum vermeidbar, dass die Nazis, einmal an der Macht, einige Jahre später ihren Kriegs- und Vernichtungsplan in die Tat umsetzen würden. Ich bezog mich auf andere Entwicklungen, nämlich die einer bestimmten politischen Strömung in die eine oder andere Richtung. Hier verlangen Sie von mir, historische Unvermeidbarkeit nachzuweisen. Und das ist unmöglich.
fidelche schrieb am 09.03.2010 um 17:38
@oca am 09.03.2010 um 11:36
Ich gebe Dir zu hundert Prozent Recht.
Ich habe Chomsky unter anderem auch deswegen, zurückgezogen wie weiter unten gepostet. Er ist in vielerlei Hinsicht ein schlechtes Beispiel, vor allem weil ich das Zitat nicht mit Sicherheit belegen kann. Ich hoffe dieses Forum akzeptiert dies.
Über die anderen Beispiele würde ich allerdings gerne diskutieren. Mich würde schon interessieren wie Uwe Theel und Freunde beispielsweise Ludwig Watzals Aussagen kommentieren.Wie bereits geschrieben: Super Beitrag von Dir.
Rahab schrieb am 09.03.2010 um 17:39
diese aussage zur historischen unvermeidbarkeit hätte ich nun gern auf den politischen zionismus in seiner vor-staatlichen wie staatlichen umsetzung angewandt gelesen.
aber hier in diesem blog lieber nicht. wird sonst zu unübersichtlich.
oca schrieb am 09.03.2010 um 18:36
@Rahab: ja, mein Kommentar zur historischen Unvermeidbarkeit war hier fehl am Platz. Er bezog sich nur auf Uwe Theels Aufforderung, ich solle die historische Unvermeidbarkeit von irgendwas nachweisen (die ich nie behauptet habe), womit ich mich ja zwangsläufig auf nichtwissenschaftliches Glatteis wagen müsste.
Uwe Theel schrieb am 09.03.2010 um 18:55
@ oca am 09.03.2010 um 17:06 ffAlso, ich versuche es mal zu sortieren:Das „ursprünglich“ in Ihrem Satz“Aus ursprünglich linken Strömungen ist schon so manches Unheil erwachsen.“habe ich so verstanden, dass Sie davon ausgehen, dass es natürlich möglich ist, dass Ein Mensch, der „ursprünglich“ links stand, davon wegkommen kann und etwas tut, was ein Linker niemals vertreten könnte. Daraus folgt für mich logisch, dass er damit kein Linker mehr ist, als solcher nicht mehr behandelt werden kann. Wenn ich in der Folge hier „usprünglich“ schrieb, gebrauchte ich es genauso und dies immer mit der Konnotation, dass ursprünglich heißt „von allem Anfang an, aus sich heraus“. (Wir reden hier nicht von den Opportunisten, die weder hinterher das sind, was sie vorher waren, noch umgekehrt).Der Betrachter kann sich jetzt fragen, wie war dieser Wechsel möglich?Zwei Thesen:1) Der Mensch hat etwas getan, das in seiner „linken“ Haltung zur Welt begründet lag, Damit wäre bewiesen, dass das Linke Projekt gescheitert ist, mindestens zum Scheitern verurteilt ist, sein wird.2) Der Mensch hat etwas getan, das mit der von ihm für sich angenommen linken Haltung unvereinbar ist, aus Gründen, die quasi von außen kommend ihn aus der Bahn georfen haben, ihn an sich selbst, d.h. seinen Zielen, ihrer Erreichbarkeit haben verzweifeln lassen. Jetzt müsste entschieden werden, ob der linker Anspruch ein den Menschen per se überfordernder sei, oder es sich hier um besondere „historische“, d.h. situative Umstände handelt, die ihm nicht anders „lösbar“ erschienen, als gewissermaßen Verrat zu üben.In diesem Sinne sprach ich von historisch, da war keine Determiniertheit im Sinne von unvermeidlichem Schicksal gemeint. Ich habe auch Marx nie so verstanden. Die Bestimmtheit, die er für die Entwicklung der Gesellschaft annahm, hat er immer an das Vorhandensein betimmbarer, machbarer Bedingungen gebunden gesehen. Der Rest ist das, was Bloch in seiner Philosophie versuchte zu formulieren.Weiter:Und selbstverständlich wäre es an Ihnen, Ihre These, wenn es denn ihre These und nicht die von fidelche wäre, zu beweisen. Sie können schlecht von mir verlangen, dass ich Ihnen bewiese, dass es so sei, da ich es nicht behauptet habe.Da ich links Sein und hier Antisemitismus für unvereinbar halte stellt sich mir auch nicht, die von Ihnen als nicht wirklich dialektisch formulierte Antithese, die Sie mir zu beweisen aufgaben.Ich bin vom linken Projekt nach wie vor überzeugt, sehe aber nicht, dass Fehler, die aus der Lnken heraus gemacht wurden, und sei es der Stalinismus als schreckliche Verirrung, sich aus diesem speiste. So wie es das Trotzdem des linken Erfolges gegen seine Niederlagen (Plural!!!) gibt, geben wird, gibt es das Trotzdem seiner Fehler gegenüber seinem Erfolg (Singular!!!). Brecht hat dies in einem seiner wunderbaren Gedichte längst einmal umfasend ausgedrückt:An die NachgeborenenI
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Der dort ruhig über die Straße geht
Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
Die in Not sind?Es ist wahr: Ich verdiene nur noch meinen Unterhalt
Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich sattzuessen.
Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt, bin ich verloren.)Man sagt mir: Iss und trink du! Sei froh, dass du hast!
Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
Ich dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
Mein Glas Wasser einem Verdursteten fehlt?
Und doch esse und trinke ich.Ich wäre gerne auch weise.
In den alten Büchern steht, was weise ist:
Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
Ohne Furcht verbringen
Auch ohne Gewalt auskommen
Böses mit Gutem vergelten
Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
Gilt für weise.
Alles das kann ich nicht:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!IIIn die Städte kam ich zur Zeit der Unordnung
Als da Hunger herrschte.
Unter die Menschen kam ich zu der Zeit des Aufruhrs
Und ich empörte mich mit ihnen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten
Schlafen legte ich mich unter die Mörder
Der Liebe pflegte ich achtlos
Und die Natur sah ich ohne Geduld.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit.
Die Sprache verriet mich dem Schlächter.
Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden
Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.Die Kräfte waren gering. Das Ziel
Lag in großer Ferne
Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich
Kaum zu erreichen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.IIIIhr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut
In der wir untergegangen sind
Gedenkt
Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht
Auch der finsteren Zeit
Der ihr entronnen seid.Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd
Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt
Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung.Dabei wissen wir doch:
Auch der Hass gegen die Niedrigkeit
Verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.Ihr aber, wenn es soweit sein wird
Dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer
Mit Nachsicht.
oca schrieb am 09.03.2010 um 21:11
@Uwe Theel: Auch ich bin vom linken Projekt nach wie vor überzeugt. Allerdings denke ich, dass die „linke Haltung“ keine Konstante ist, sondern etwas, das beständig angesichts sich verändernder historischer Bedingungen entwickelt werden muss. Ob die Faktoren, die eine Verschiebung dieser linken Haltung hin zu nicht-emanzipatorischen und damit nicht linken Positionen bewirken, von Außen kommen oder sozusagen aus falschen inneren Grundvoraussetzungen hervorgehen, wäre dabei zwar zu analysieren. Wichtiger ist aber doch erst einmal, solche Tendenzen überhaupt wahrzunehmen. Selbst wenn sie „von Außen“ kommen, müssen sie sich doch erst einmal innerhalb der Linken entwickeln, bevor sie in so etwas wie den Stalinismus – als extremes Beispiel – münden können. Engels hat die Anfänge der russischen revolutionären Bewegung noch miterlebt und stand ihnen sehr skeptisch gegenüber. Wahrscheinlich stimmten die Grundvorstellungen der Akteure und/oder die äußeren Gegebenheiten von Anfang an nicht, so dass sie letztlich scheitern musste (ich bin kein Experte für die Geschichte der russischen Revolution, man möge mich korrigieren, wenn es nicht so sein sollte). Das heißt aber doch nicht, dass jedes linke Projekt grundsätzlich scheitern muss. Es wird aber mit einiger Sicherheit scheitern, wenn nicht immer wieder hinterfragt wird, was die „linke Haltung“ ist und wie sie sich zu den jeweiligen historischen Bedingungen verhalten soll.Fidelche weist auf solche unglücklichen Tendenzen hin, und ich denke, dass er damit recht hat. Es gibt antisemitische Tendenzen innerhalb der Linken, und sie haben ihre historischen Vorläufer. Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie eine andere Position vertreten, wenn Sie zum Beispiel der Meinung sind, es gäbe solche Tendenzen derzeit nicht. Aber ich halte es für falsch, diese Tendenzen per definitionem auszuschließen, weil sie „nicht links“ seien. Unabhängig von der Bewertung der gegenwärtigen Lage, würde Sie das grundsätzlich blind machen für verfehlte Entwicklungen innerhalb der Linken.Insofern sollten Sie fidelches Text sehen als das, was er ist, als eine Position innerhalb der Linken, die es zu diskutieren gilt – jedenfalls, wenn Sie Lust auf diese Diskussion haben, was angesichts der Anzahl Ihrer Kommentare der Fall zu sein scheint. Die Behauptung, er sei ein rechter Provokateur erscheint mir jedenfalls, ich wiederhole das, als wenig hilfreicher Abwehrreflex.
Uwe Theel schrieb am 10.03.2010 um 00:52
@ oca am 09.03.2010 um 21:11Einverstanden, Sie und ich definieren uns als links.Ich hoffe, Sie können ebenso damit umgehen, dass keiner von uns jetzt noch eine akademische Definition von links in extenso geben müsste, um einig zu sein, was das heißt, wenn wir es beide als Projekt der Emanzipation bezeichnen.Dass dies kein sich ewig wiederholender, auf diese Weise statischer Prozess ist, auch dort stimme ich Ihnen zu.Um in einer konkreten Situation zu bestimmen, ob das Projekt gefördert wird sich zerstört, muß man aber ebenso konkret diskutieren.Die Konkretion, die fidelche ins Zentrum rückte war Antisemitismus (auf der Linken). Als Form des Rassismus ist er außerhalb dessen, was mit jedweden Emnzipatorischen Prozess in positiver Weise zusammengebracht werden kann. Wir wissen heute, dass schon in der Biologie der Begriff der Rasse nur noch allenfalls ein Hilfsbegriff ist, destoweniger kann er signifikant, elementar in der Poltik sein.Wenn fiddeelche also Antisemitismus bei Linken feststellen will, dann muß er das konkret benennen, was heißt dass die Gegnerschaft begründet wird, durch die Annahme a priori minderwertigen Lebens beim anderen, in dem Fall bei jüdischen Menschen. Nur deswegen werden diesem „Gegner“ keine Zugeständnisse gemacht und selbst sein Tod ist selbsverständlich gerechtfertigt. Diese Menschen sind nicht wegen bestimmter Taten minderwertig, sondern „von Natur aus“.Ich brauche nicht weiter zu schreiben, es ist die Position des Nazismus/Faschismus, des Inhumanismus.Kann ich einem Menschen, einer Gruppe in ihrer Tätigkeit diese Position nachweisen, so bezeichne ich sie als nicht mehr links, sondern es sind Rassisten. Punkt.Fidelsche bringt jetzt jede Menge Fälle (Personen), die zunächst nur eines gemein haben, sie kritisieren Israel ob seiner Politik, d.h. seiner Taten. Den von mir oben geforderten Zusammenhang weist er nicht nach. Solange nicht ausgeschlossen ist dass solcherart Handlungen ursächlich und wesentlich einem praktischen, materiellem Zusammenhang (Profit-, Machtstreben, bzw. dem Streben nach dem Ende von Unterdrückung …) entspringt ist es allein nach völkerechtlichen Maßstäben zu betrachten und zu bekämpfen, es ist nicht notwendig Rassismus.Freilich man kann auch als Linker linke Grundsätze im Kampf um die Freiheit verletzen, wie dies geschehen kann im Kampf gegen eine wirkliche oder tatsächliche Bedrohung der besessenen Freiheit. Irgendwann ist man dann eben kein Linker mehr, ist dabei sogar zu Rassisten geworden.Anders gesprochen: Sowohl der israelische Staat, als die palestinensische Seite bedrohen, bzw, machen in Teilen einen Frieden unmöglich. Dafür sind sie zu kritisieren. Diese Verhältnisse sind zu ändern.Fidelsche versucht offensichtlich zu beweisen, dass auf der Kritikerseite gegen Israel die wirklich gefährliche nur eine linke Kritik sei, die dies noch dazu aus rassistischen Gründen tue und umgehend tätig würde bis zu Vernichtung Israels. Das heißt der Kritiker ist auch der Kämpfer, der (tendenziell) israelisches Leben tötet, was auf israelischer seite dann plötzlich aber sofort eben mit jüdischem Leben identisch gesetzt wird und die angenommene Tat so noch verwerflicher eben als rassistisch definiert.Diese widersinnige Argumentationsfigur verstellt für Fidelche den Weg, zu erkennen, dass es nur darum gehen kann, der objektiven Bedrohung des Friedens sich zu erwehren. Diese geht von beiden Seiten aus und hat viele Gründe. Darunter auch Rassismus, dies auf beiden Seiten und bestimmt auch bei abgefallenen Linken.Jetzt weise mir einer nach, dass besondere Momente links-emanzipatorischer Haltung den sie besitzenden Menschen anfälliger für Rassissmus machten, als solche, die sich als dem bürgerlichen Lager, gar der Rechten zurechnen lassen.Dann machte fidelches Diskussion vielleicht Sinn. So ist es allzu deutlich der Versuch, Israel in seinen Taten unkritisierbar zu machen.Die schreckliche Ironie dabei ist, dass gerade bei einer Argumentation wie der fidelschen „Israel“ als politischer Begriff verschwimmt und quasi absurder weise zum rassitischen Begriff des Judenstaates wieder wird, da die Kritik nicht als politische, sondern nur als rassitische angesehen wird.Man möge jeden Akteur, auch Linke für das kritisieren, was sie tun, aber nicht glauben, die Gefahr käme nur von allen andern aus einem Grund, und man selber sei gerechtfertigt – in unserem Fall vor allem – weil man eben nicht rassitisch sei.P.S.: Fidelche mag kein rechter Provokateur sein, aber ein politisch Verletzter Mensch ist er sehr wahrscheinlich.
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Uwe Theel schrieb am 09.03.2010 um 14:22
@ fidelche am 09.03.2010 um 13:01Fidelches von seinem Gewährsmann Jaeckel hier kolportiert soll sich angeblich beziehen auf einen RingvorlesungDas Sonntagsgespräch: Was ist Antisemitismus? am 02.07.2006 an der UNI Leipzig.Tatsächlich hat Chomsky aber am 28.03.05
einen Vortag gehalten zum Thema“Europa/Israel/Palästina“ , siehe:www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/96523/Eine zusammenstellung dokumentierender Texte dazu siehe:www.uni-leipzig.de/~dip/index.php?id=43Weder der dort dokumentierte Artikel in Artikel in der Leipziger Volkszeitung vom 29.03.2005 noch in einem der sonst dort nachgewiesenen Texte, incl des MP3-Mitschnitts enthält die inkriminierten Zitate.Der Bericht des Leipziger Almanachswww.leipzig-almanach.de/weiteres_umstritten_umstrittener_noam_chomsky_vortrag_der_ringvorlesung_deutschland_-_israel_-_palaestina_stefan_rosmer.htmlgibt einen äußerst kritische Darstellung der Veranstaltung, aber selbst diese deckt in keinster Weise auch nur Ansatzweise fidelches Darstellung.Fidelches Nachweise hier stützen sich auf manipulierte Quellen, und Fidelche manipuliert selbst in der eigenen Darstellung. Jaeckel zitiert Schobert falsch, Fidelsche schreibt eh nur ab.Die Chomsky Zitate sind unbelegte Fälschungen.
fidelche schrieb am 09.03.2010 um 15:10

@Uwe TheelDu hast recht ich habe, wie bereits oben geschrieben, das Zitat von Jaeckel. Das Zitat ist übrigens auch auf der HP der Israel-Soli:
[]“Doch nicht nur Meggle beehrt diesen weltbekannten Linguisten und Kritiker, auch die Stadt Oldenburg würdigte Chomsky letztes Jahr mit einem Preis – dem Carl-von-Ossietzky-Preis, der zu Ehren des von den Nationalsozialisten ermordeten Friedensnobelpreisträgers verliehen wird. Was das im Falle von Chomsky bedeutet, ist mehr als nur skandalös: Es zeigt, dass jemand, der ein antiisraelisches und antizionistisches Weltbild propagiert und sogar Holocaust-Leugner in Schutz nimmt, im Land der Täter mit einem antifaschistischen Preis geehrt werden kann. Chomsky verteidigte öffentlich den französischen Holocaust-Leugner Robert Faurisson, der in „Es gab keine Gaskammern“ – einem Buch von 1978 – behauptete, dass es die Gaskammern in den deutschen Vernichtungslagern nie gegeben hätte und die Juden für den Zweiten Weltkrieg verantwortlich gewesen seien. Er fand nichts Schlimmes an derartigen Lügen und schrieb sogar ein Vorwort für Faurissons darauf folgendes Buch „Mémoire en défense“, in dem dieser seine Behauptungen wiederholte. Auch Jahre später stellte Chomsky sich vor seinen geschichtsfälschenden Kollegen, dessen Bücher heute in diversen Nazi-Verlagen verlegt werden. Er sagte: „Ich sehe nichts Antisemitisches in der Leugnung der Existenz von Gaskammern oder selbst in der Leugnung des Holocaust“.“[]
Aus:
www.israel-soli.de/index.php/papers/leaflets/39-noam-chomsky-verschwoerungstheoretiker-und-antizionistOb das Zitat nun stimmt oder nicht, ob es eine Fälschung ist oder nicht, ist schwer zu beweisen. Ich ziehe deshalb besser den Punkt 3 über Noam Chomsky zurück, falls Du es erlaubst.
Die restlichen 5 Punkte sind beweisbar und ermöglichen deshalb eine sachlichere Diskussion.
Uwe Theel schrieb am 09.03.2010 um 19:17
@ fidelche am 09.03.2010 um 15:10Es ist nicht an mir, Dir „zu erlauben“ etwas zurückzunehmen, aber ich akzeptiere es, obwohl ich eher sehe, dass Du dies tust, weil Du keine sicheren Nachweis, für die beiden (falschen) Zitate von Chomsky findest oder aus Einsichten, die Dir die verständigen Ausführungen von z.B. auch Columbus spätestens gebracht haben könnten. Bis jetzt versuchst Du jedenfalls Deine These, dann eben jetzt an den restlichen 5 Deiner Punkte zu beweisen.Offenbar bemerkst Du nicht wirklich, dass mein Versuch Dich sozusagen mit philologischer Methode zu widerlegen, der letzte Versuch war an Deine Einsicht zu gelangen. Zuvor hatte ich längst inhaltlich argumentiert, dort stecken die wirklichen Gründe für meinen Widerrede.Ich werde hier mit Dir diese inhaltichen Punkte nicht mehr diskutieren, da solche Diskussion, ich habe es schon versucht Dir zu erklären warum, andere hier auch, nicht zu einem Ende kommen wird.Du hast es selbst schon eingeräumt, Du bist verletzt und unglücklich – nicht durch Prozesse hier im Blog. Da weiß hier niemand, wie, warum genau. Jedenfalls steht es zwischen Dir und der Möglichkeit hinreichend rational über das von Dir ausgeworfenen Probleme mit Gewinn zu und mit anderen reden. Weder mir noch sonst jemandem steht es an, von Dir zu verlangen, hier zu offenbaren, wes diese Verletzung sei.Es grüßtut
fidelche schrieb am 09.03.2010 um 19:45
@Uwe TheelIch hab das schon vermutet dass, Du bei dem Thema Ludwig Watzal kneifst und nicht antworten wirst. Aber keine Antwort ist auch eine Antwort.Zum Abschied noch eine erlebte Geschichte von meinem Mathe Professor. Der stelle eine Mathe-Aufgabe und ließ uns Studenten abstimmen welches Ergebnis richtig wäre A oder B. 15 Studenten stimmten für A – 370 für B. A war richtig. Darauf sagte er: Sehen Sie meine Damen und Herren, die Mehrheit hat nicht immer Recht.
Er war übrigens ein „linker“ Professor. Am 8. Mai hielt er in seiner Mathe-Vorlesung einen Vortrag über die Befreiung Deutschland vom Faschismus. So weit ich noch weiß, bekam er deshalb Ärger. Die Hochschule war in Bayern.PS: Ich habe Tobias Jaecker kontaktiert und auf das Zitat hingewiesen. Er antwortete mir, unter anderem, dass die „Graswurzelseite“ Seite abgeändert wurde.
Uwe Theel schrieb am 09.03.2010 um 20:14
Erstens: Über das Ergebnis von Rechenaufgaben läßt sich nicht abstimmen.
Mehr könnte man mit deinem Beispiel nicht beweisen.Zweitens: Was Hat das mit rechts oder links bei Deinem Professor hat das auch alles nichts zu tun? Sind alle Professoren, die dämliche Beispiele machen links?Drittens: Kneifen??Viertens: Warum wurde die seite wohl geändert???Fidelche, lass es!!!
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 10:09
@Uwe TheelFür Dich doch immer:1. Ich weiß nicht wie hoch das Mathe-Niveau in Berlin war und ist.2. Da Du die Vorlesungen des Profs nicht kennen kannst, verfällst Du wieder mal Deinem Vorurteil.3. Wenn Du behauptest Linke können nicht antisemitisch sein, müsstest Du Dich zu Ludwig Watzels Aussagen und beispielsweise der „Warum Israel“ Aktion in Hamburg und die Reaktion der Linkspartei darauf, äußern. Ansonsten bleibt es bei Deinem VORURTEIL, dass Linke nicht antisemitisch sein können. Entweder Watzal ist kein Linker oder seine Aussage hat nichts mit Antisemitismus, Antizionismus und nichts mit strukturellem Antisemitismus zu tun.4. Das weiß ich leider nicht.Viele Grüße
Uwe Theel schrieb am 10.03.2010 um 11:22
@ fidelche am 10.03.2010 um 10:09ad 3)Ich kann Dir völlig ohne Mitleid schreiben, dass Du einfach nicht in der Lage bist zuzuhören, geschweige denn in den Kategorieen politischer Theorie und deren Analyse zu denken.Watzels Artikel aus dem Jahre 2004 (!!!) ist einen Analyse der damaligen US-Politik unter Bush im Hinblick auf den Nahostkonflikt und arbeitet die Interessenkonvergenzen und -unterscheide zwischen den USA und ISRAEL heraus. Sie kritisiert damit über die USA den Staat Israel. Daran ist nichts antisemitisch. Dass was Du gerne antizionistisch nennst und offenbar von antisemetisch nicht unterscheiden kannst oder willst ist seriöse politische Kritik an einem Staat, hier sogar in erster Linie an den USA.Du bist nicht in der lage dies zu erkennen, sondern reitest auf das Reizwortpaar Israel-Palestina Dein polit-manisches Steckenpferd.Fidelche bleib bei Deiner Mathematik und rate weiter dort Deine Ergebnisse.Lesen kannst Du auch nicht: Ich habe nie gesagt, dass Linke nicht zu Antisemiten werden können, nur zweifele ich daran, dass sie dann noch als solche weiter geführt werden können – aber dazu habe ich schon mehrfach alles gesagt, wenn Du nur lesen könntest.ad 4)Schon mal auf die Idee gekommen, dass diese Zitate bei Schobert nie gestanden haben, bzw. dort entfernt wurden, weil Chomsky das nie gesagt hat, oder dass Jaecker/Jaeger(?) sie schlicht selbst gefälscht hat. Hinterher erzählen kann man viel.Aber was nicht sein darf, das nicht sein kann. – Spekuliere Weiter.P.S.: Die Häufigkeit mit der Du sagst „das weiß ich leider nicht“, bzw. anderen Leuten Fragen stellst ohne je deren Antworten anzunehmen, genauer, „überhaupt zu verstehen“ ist entlarvend für das Niveau Deines Denkens.
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 12:32
@Uwe Theel am 10.03.2010 um 11:22Mensch Uwe, jetzt hast Du Dich schon wieder „verheddert“.Als Hitler von der Judaisierung der Welt gesprochen hat, hat es noch nicht mal den Staat Israel gegeben. War dann Hitler auch kein Antisemit?undWenn Du schreibst: „Lesen kannst Du auch nicht: Ich habe nie gesagt, dass Linke nicht zu Antisemiten werden können, nur zweifele ich daran, dass sie dann noch als solche weiter geführt werden können -aber dazu habe ich schon mehrfach alles gesagt, wenn Du nur lesen könntest.“Heißt das dann, dass die Hamburger „Jungs“ die den Film „Warum Israel“ verhindert haben ,nicht mehr als Linke weitergeführt werden können. Und was machen wir dann mit der Hamburger Linkspartei?
Darf die dann nicht mehr Linkspartei heißen?Schwierige Fragen! Ich hoffe Du gibst mir die Antwort.Es grüßt Dich Dein dich bemitleidender
fidelche
Uwe Theel schrieb am 10.03.2010 um 13:15
@ fidelche schrieb am 10.03.2010 um 12:32″Als Hitler von der Judaisierung der Welt gesprochen hat, hat es noch nicht mal den Staat Israel gegeben. War dann Hitler auch kein Antisemit?“Das ist jetzt so ziemlich die dämlichste Frage, die Du in der langen Folge Deiner nicht viel besseren Fragen gestellt hast.Wie oft muß man Dir eigentlich noch erklären, dass Antisemistismus sich dadurch ausdrückt, dass er aus – in Wahrheit nicht existierenden – rassischten Pseudoargumenten irdgendeine politische Forderung ableitet, oder einen solche Handlung legitimiert.All Dein Geschreibsel ignoriert diese Tatsache.Die Tatsache, dass in Deutschland zuletzt Hitler (der Faschismus) den Rassismus in Form des Antisemitismus zur Grundlage seiner Politik gemacht hat, sollte einen vernünftigen Menschen jetzt nicht monomanisch dazu verführen, jede politische Kritik an Israel heute als Ausfluss dieses Erbes zu sehen, damit den Antisemitismus der rechten gleichzusetzen mit der Kritik der Linken. Das ist krude bürgerliche Totalitarismustheorie, -pseudotheorieWenn Linke hier irren, ich sage es zum 1000sten Mal, dann sind sie dafür zu kritisieren und als Linke in Zweifel zu ziehen. Damit ein Grundübel linker Bewegungen entdecken zu wollen ist schlicht Quatsch. Genau den Quatsch verzapfst Du hier mit der Methode des ständigen Stellens „Deiner“ Gretchenfrage an die Linke.Der Unterschied zu Gretchen gegenüber Fidelchen ist nur, dass Gretchen an Gott glaubte, du aber an der Linken mindestens zweifelst, eher aber sehr wahrscheinlich längst verzweifelt bist und nun blinde Rache nimmst. Gott weiß, aus was für Gründen, zu welchen Zwecken Du das tust.Deinen Fragen, des Typs „ob ich denn …“ unterstellen, dass meine Meinung als solche einen Änderung von Dir oder von mir bezeichneter Zustände in der Wirklichkeit herbeiführte. Solche Allmachtsphantasien treiben Dich aber offensichtlich um.Ich habe in meiner Antwort an oca am 09.03.2010 um 18:55 „Deine Frage“ so formuliert, wie sie zu diskutieren wäre. Dazu bist Du intellektuell oder aus sonstwelchen Gründen nicht in der Lage. Du willst keine Aufklärung, sondern eine Generalabrechnung mit der Linken auf der einen Seite und eine Blankorechtfertigung für Israel in allem.Das kannst Du in Zukunft ohne mich machen.Entlarvt hast Du Dich längst selbst.(Rechter) Provokateur bist Du deshalb, weil Du nur Selbstanklagen, bzw. unreflektierte Zustimmung bei deinen Bloglesern provozieren willst, dies und jeden eigenen, so überhaupt vorhandenen eigenen inhaltlichen Gedanken dem Leser aber raffiniert zu verbergen suchst. Damit kannst Du sicher einen Menge Leute reinlegen, mich aber nicht.Ende
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 17:29
Uwe Theel schrieb am 10.03.2010 um 13:15Hallo Uwe,Du hast mich am 07.03.2010 um 17:21 aufgefordert die Definition zu liefern was linker Antisemitismus ist, was ich am 07.03.2010 um 18:41 für Dich machte: www.usahm.de/Dokumente/Antisemdeu.htmHast Du diesen Text gelesen, Uwe?
Wenn nicht, dann mach doch das bitte, Uwe!1) Wenn Watzal vor einer „Israelisierung der USA“ schreibt und davor warnt, dass „nun auch dem Rest der Welt die Israelisierung“ bevorstehe. Damit mobilisiert er ein diffuses, in jedem Fall aber antijüdisches, Ressentiment. Es ist schade, dass Du dies nicht erkennst. Dabei es natürlich egal ob der Artikel 2004 oder 2010 geschrieben wurde.2)Nach Deiner ausführlich beschriebenen Logik dürfen die Hamburger „Jungs“ die den Film „Warum Israel“ verhindert haben, sowie die Hamburger Linkspartei, nicht mehr als Linke weitergeführt werden.Das hab ich schon richtig verstanden, oder?Lass den Kopf nicht hängen, Uwe!Gruß
fidelche
Fro schrieb am 09.03.2010 um 19:31
Ich finde es wirklich etwas skurril, wenn man angesichts der Israelischen Politik gegenüber den Palästinensern, an einigen – möglicherweise überzogenen oder vielleicht auch an einzelnen (von zigtausenden) antisemitisch anmutenden – Äußerungen der Kritiker herumdeutelt.Mein Blogbeitrag zu Thema:Kritik an der Israelischen Politik – Zurückhaltung nicht angesagt.
Fro schrieb am 09.03.2010 um 19:31
Ich finde es wirklich etwas skurril, wenn man angesichts der Israelischen Politik gegenüber den Palästinensern, an einigen – möglicherweise überzogenen oder vielleicht auch an einzelnen (von zigtausenden) antisemitisch anmutenden – Äußerungen der Kritiker herumdeutelt.Mein Blogbeitrag zum Thema:Kritik an der Israelischen Politik – Zurückhaltung nicht angesagt.
Deaktivierter Nutzer schrieb am 09.03.2010 um 22:53
Das, ich wollte ja eigentlich stille schweigen, ist ja nun doch grandios, wie ein Rapummtammtamm namens „fidelche“ eine ganze Menge gebildeter Leute immer noch nach dem Motto nasführt: „Wer Antisemit ist, bestimme ich!“
Broder kann das zweifellos besser, da kann es mitunter sogar Spaß machen, seine sprachlichen Volten nachzuvollziehen.
Sehr peinlich für „Linke“.
[ comments 1 ]
Dr.Boedele schrieb am 09.03.2010 um 23:11
Ich möchte einerseits den Rahmen nicht sprengen, andererseits finde ich es unumgänglich, dass der Autor und die Opponenten ihre Definition von „links“ abgeben. Um dies nicht ausufern zu lassen, schlage ich vor, dies sollte anhand von vier Attributen geschehen, die als wesentlich und unverzichtbar für einen Linken gehalten werden. Nur dann hat man ggf. die Möglichkeit, nachzuvollziehen warum ein Kommentator z.B. zum Schluss kommt es gäbe linken Antisemitismus oder es gäbe eben keinen.Die These von Herrn Theel, entweder man steht „links“ (ohne Definition) und deshalb kein Antisemit oder man ist, sofern man antisemitisch ist, eben kein Linker, halte ich für falsch. Ich denke, die Linke bleibt zwar immer „fortschrittlich“ d.h. „progressiv“, jedoch bei allen anderen Attributen z.B. Gleichheit usw. wird`s schon schwierig. Wenn früher die Forderung nach Gleichheit eine linke Eigenschaft war, kann das heute ganz anders sein. Die Linke ändert sich. Als Extrembeispiel möchte ich den Menschen nennen, der, weil er sich ständig neu entwerfen kann, nicht zu definieren ist. Erst wenn er tot ist, kann man sagen: Das war er. Betrachtet man „Linke“, bei denen es sich um Menschen handelt, so unterliegen auch sie einer Entwicklung. Nur wenn ich den definierten linken Rahmen kenne, kann ich beurteilen ob ich mich in meiner Entwicklung noch innerhalb der Linken befinde.dr.b
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 22:00
@Dr.BoedeleSie sprechen einen wichtigen Punkt an, der noch so gut wie nicht erörtert wurde.
Ich versuchte bereits mehrmals die These von Herrn Theel mit ihm zu klären. Leider geht Herr Theel nicht auf meine Frage ein.Vielleicht haben Sie mehr Glück. Jedenfalls vielen Dank für Ihren Beitrag.Beste Grüße
fidelche
MondoPrinte schrieb am 10.03.2010 um 05:43
Habe in meinem eigenen Blog zu Fidelches Konvulut an passend zurecht gemachten Fakten und die sich anschließende Nicht-Diskussion im Kommentarteil ein paar eigene Reflexionen angestellt.
Das ganze Szenario trägt wahnhafte Züge, verliert es sich doch im tiefen dunklen Wald finsterster Anschuldigungen und Unterstellungen und bewegt sich sprachlich auf der Ebene von religiösen Bekenntnistexten.
Bin raus aus der Freitag-Blog-Community.
[ comments 13 ]
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 11:43
@ KoslowskiMeine Zwischenbilanz:Wer (sekundärer) Antisemit ist und wer nicht, ist natürlich eine Definitionssache. Die Definition kann nicht leicht messerscharf erfolgen, außer man sagt wieder pauschal.Die Antisemitismus Definition der EUMC bietet eine „Richtschnur“. Die Anwendung eines doppelten Standards, indem an Israel Verhaltensansprüche gestellt werden, wie an keine andere demokratische Nation, definiert die EUMC als antisemitisch. Aber allein was eine ungleichwertige Behandlung ist, kann subjektiv unterschiedlich aufgefasst werden. Teilweise werden Definitionen bis zur „Holocaust-Leugnung“ gebeugt, dass nicht mal dies antisemitisch wäre!Sekundäre Antisemiten und Störenfriede erschwerten eine sachliche Diskussion. Andererseits gab es viele ernsthaften Diskutanten und auch einigen Zuspruch.
Dass ich in diesem Forum keine „Meinungshoheit“ erzielt werde, war vorherzusehen. Das ich mit einigen Beiträgen Fehler machte, beschönige ich nicht. Meist gab ich dies auch offen zu.Man kann sagen, wie der ernsthafte Diskutant Columbus, Watzals Kritik an Saban sei nicht problematisch. Es ist vielleicht eine Überreaktion von mir, wenn ich bei Watzels Kommentar an das Vorurteil denke, die Juden beherrschen mit ihrem Geld die Medien, Hollywood usw. In diesem Fall gestehe ich jedem seine Meinung zu. Erwarte aber im Gegensatz dasselbe bei mir.Eine Israelkritik, die von einer Israelisierung der Welt (Judaisierung der Welt) spricht, die Boykottaufrufe gegen Israel fordert (Kauft nicht bei Juden), die Israel als Apartheidstaat bezeichnet, die die israelische Armee als Nazis bezeichnet, die Israel die Selbstverteidigung abspricht, die den Gazastreifen als Ghetto bezeichnet sowie Israelkritiker die den Film „Warum Israel“ verhindern wollen, kann ich, als aufgeklärter, geschichtsbewusster Linker nicht akzeptieren.
Diese Haltung kann jemand für krank oder übertrieben halten. Ich bezeichne die entgegengesetzte Haltung entsprechend.Was mich ehrlich gesagt überrascht hat, ist das Nichtwissen über diese Debatte. Die Verwunderung über meine Position in diesem Forum ist bemerkenswert.In der Zeitschrift Konkret läuft sie seit vielen Jahren. Im ND (Entlassung Ellsässers) und ich meine auch in der Freitag gibt es ein umdenken. Kann es sein dass Ludwig Watzal nicht mehr so oft im Freitag schreibt?Bevor ich in eine 4. Runde einsteige, werde ich erst versuchen im CSU Forum, die CSU Wähler und Mitglieder erst vor den Gefahren der Atomkraft zu überzeugen und dann allen Teilnehmern den Austritt aus der katholischen Kirche nahezulegen. Ich bin davon überzeugt dass ich mich im CSU Forum, nicht mit ganz so vielen irrationalen Thesen auseinandersetzen muss. Sicherlich wird es auch dort einen Uwe Seeler oder etwas Vergleichbares geben. Aber das ich ja auch irgendwie das Salz in der Suppe.Anschließend hätte ich noch ein Thema (Kapitalismuskritik) für den Freitag. Dabei wird es dann aber voraussichtlich nicht so kontrovers “abgehen“.Ich habe jedenfalls in den drei Blogs bisher sehr viel gelernt. Ich wusste beispielsweise vor 5 Wochen nicht wer Paul Merker, Carola Neher war. Von Slánský habe ich kaum etwas gewusst. Dass Slánský seine „Verteidigungsreden“ (Selbstanklagen) auswendig lernen musste, dass er öffentlich vor Gericht seinen Tod forderte, wie seine Mitangeklagten, wusste ich vor 5 Wochen nicht. (Er und die anderen wurden in dem Glauben gehalten, wenn sie dies machten werden sie nicht zum Tod verurteilt. Auf dem Weg zur Hinrichtung wiederriefen alle Ihre Geständnisse)Im Großen und Ganzen bin ich mit dem bisher erreichten zufrieden. Ich habe erreicht dass über das Thema Israelkritik nachgedacht wird (vielleicht sogar einiges überdacht wird) und das ist doch schon etwas.
Columbus schrieb am 10.03.2010 um 13:50
Lieber Fidelche,Mein Fazit:Ihre Chuzpa, nach so vielen Eingeständnissen und klaren Nachweisen von plumpen Bonbon-Anklebereien, ist bewundernswert, oder soll ich übersetzen, eben dreist.Die EUMC, ist das die Europäische Militärkommission? (Scherz).“Die Anwendung eines doppelten Standards, indem an Israel Verhaltensansprüche gestellt werden, wie an keine andere demokratische Nation“Das müssten Sie nachweisen, nicht behaupten! Denn in Wahrheit hat Israel, aufgrund der Geschichte, genau in diesem Sinne einen Bonus. -Ich würde sagen, es ist im Verlaufe der Jahrzehnte zu einem sittlichen und moralischen Malus geworden, der die israelische Gesellschaft korrumpiert. Aus dieser moralischen Korruption speist sich auch die Hartnäckigkeit, mit der an den Methoden zunehmend fest gehalten wird.Denn obwohl Israel auf dem Papier ein säkularer und demokratischer Staat ist, darf er aber für und zum Schutz der orthodoxen Staatsbürger, für die „Siedler“ (orthodoxe S., Einwanderer aus der Diaspora, die überhaupt keine religösen Motive, sondern vor allem Lebensqualitäts- und Heimatwünsche verwirklichen), auf fremden und besetzten Territorien, unter den Augen der Weltöffentlichkeit, Sonderrechte und Vorrechte einführen, sich explizit nicht an internationale Normen halten und sich, gedeckt durch eben diese historische Sonderrolle, bei der Verbrechensbekämpfung, der polizeilichen Verfolgung, der Besetzung von Ämtern in Israel, der Schaffung von „Eigentum“ und im Strafrecht, Normen einführen, oder einfach ohne Gesetz handeln, die keiner anderen westlichen demokratischen Nation nachgesehen würden.Viel Spaß bei der so reflektierten
CSU, da treffen sich dann tatsächlich Leute, die von ihrem Realitätssinn und von ihrer Rationalität in der Argumentation, tief, ich würde meinen, glaubensfest, überzeugt sind. Vielleicht machen Sie ja dort eine Lernerfahrung die bewusstseinserweiternd und vor allem die Sittlichkeit fördernd, auf Sie einwirkt.“Sekundär“ ist übrigens immer etwas Nachrangiges, Abgeleitetes. Wenn Sie von „sekundärem“ Antisemitismus schreiben, dann meinen Sie ja Antisemitismus in der ersten Ableitung.Vor derart inflationären Bezichtigungen kann ich Sie nur nochmals warnen. Das hilft Ihrem grundsätzlich guten Anliegen, wenn es denn nicht nur eine scheinmächtige und befristete „Grille“ ist, nicht weiter.Vielleicht war selbst das ganze Blog hier, nur Teil einer fünfwöchigen Episode, bei der es nur um die Einbildung und Selbstanmaßung herrlich zu verurteilen ging?Bei Ihrem „genialischen“ Tempo fürchte ich allerdings, Sie werden nach fünf Wochen bei der CSU genau so „strahlen“.Erlauben Sie mir ein geistiges Kopfschütteln.Grüße und Mahlzeit
Christoph Leusch
Uwe Theel schrieb am 10.03.2010 um 14:09
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 11:43″Sicherlich wird es auch dort einen Uwe Seeler oder etwas Vergleichbares geben. „Riesig, nett von Dir, mich mit Uwe Seeler zu vergleichen, der hat nämlich, im Gegensatz zu Dir, weltmeisterlich immer das gegnerische Tor getroffen und nicht wie Du, laufend nur Eigentore geschossen.Wie war das mit der List der Vernunft …. ?
Columbus schrieb am 10.03.2010 um 15:09
Hallo Herr Theel,Trösten Sie sich. Die „List der Unvernunft“ siegt ja auch bei Deutschlands eigentlicher „Extremsportart“, dem Fußball, nur bis zum Tag der endlich vergebenen Meisterschaft.Die häufigste Aussage der Profis und Laien nach Spielen, geradezu ein landesweiter Sport, mittlerweile sogar als Dauer-Blog bei renommierten Zeitungen angeboten: „Wir haben doch ein ganz anderes Spiel und völlig andere Spieler gesehen.“Sie haben die fragwürdigen Zitiermethoden Herrn Fidelches wahrlich gründlich aufgedeckt.Liebe Grüße
Christoph Leusch
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 15:20
Ich hatte gestern bereits zum wiederholten Male den selben Traum.Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England. Deutschland verliert das Endspiel. Durch das irreguläre Wembley-Tor.Dann sehe ich in Zeitlupe:Uwe Seeler –
wie er nach dem Spiel,
den Kopf hängend, weinend,
an der Königin und am Pokal vorbeischleicht
und geknickt in die Kabine geht.Was bedeutet dieser Traum nur? Ich muss mal bei Sigi Freud nachlesen…
oca schrieb am 10.03.2010 um 15:46
@Columbus: „[Israel darf] … Normen einführen, oder einfach ohne Gesetz handeln, die keiner anderen westlichen demokratischen Nation nachgesehen würden“Beachten Sie bitte, dass es wenige andere westliche demokratische Nationen gibt, die ein Interesse an solchem Vorgehen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft haben, und die sich damit nicht die guten bis erträglichen Beziehungen zu ihren ebenfalls westlichen demokratischen Nachbarn zerstören würden.Die westlichen demokratischen Nationen der EU haben in den letzten Jahren ein Grenzregime errichtet, das Flüchtlinge zu Tausenden im Meer ertrinken oder auf Booten verdursten lässt oder sie in Folterstaaten zurückdrängt. Was unter anderem aus dem erklärten Willen Deutschlands heraus an den EU-Außengrenzen, in den Abschiebelagern und auf europäischen Flughäfen geschieht, ist eine Sauerei sondergleichen, ein Verbrechen, das unter anderem hier im Freitag gelegentlich dokumentiert wird, das jedoch im Gegensatz zu den Militäraktionen Israels lediglich ein paar müde Reaktionen in der deutschen Öffentlichkeit auslöst.Wenn Asylbewerber in Deutschland unter „Residenzpflicht“ stehen, also keine Bewegungsfreiheit genießen, mit Gutscheinen abgespeist werden, ihnen medizinische Versorgung verweigert wird, ihre Familien auseinandergerissen und sie von Behörden, Polizei und Bevölkerung wie der letzte Dreck behandelt werden, wartet man vergeblich auf den Vorwurf, Deutschland sei ein „Apartheidsstaat“. Bei Israel scheint solch eine Diagnose aber dringend nötig zu sein.Was in unserem Namen und in unserem Einflussbereich geschieht, interessiert die Öffentlichkeit – auch einen Teil der Linken – im Vergleich zum Nahostkonflikt herzlich wenig, und das, obwohl die Gemengelage in diesem Fall um einiges überschaubarer ist, da bisher noch keine einzige Rakete und meines Wissens auch noch kein einziger Terroranschlag von Afrika ausgehend Europa getroffen hat.Wenn jemand entscheidet, den Nahostkonflikt und die Rolle Israels darin zu seinem/ihrem Spezial- und Aktionsgebiet zu machen und sich für die europäische Ausgrenzungs- und Anti-Flüchtlingspolitik weniger interessiert, ist das in Ordnung. Seltsam ist aber, dass letzteres Thema insgesamt für große Teile der Linken weniger interessant zu sein scheint, obwohl es doch die Gelegenheit böte, auch mal vor der eigenen Haustür zu kehren, statt sich immer auf die USA und Israel zu konzentrieren.Das ist kein Vorwurf gegen Sie persönlich, Columbus, aber dass hier insgesamt, auch in der Linken, die Emotionen seltsam einseitig verteilt sind und auch mit zweierlei Maß gemessen wird, kann man, denke ich, nicht bestreiten.
Phineas Freek schrieb am 10.03.2010 um 15:50
@columbus
Die heutige Fähigkeit Israels mit enormer militärischer Überlegenheit seine Umgebung abzuschrecken und auf palästinensische Forderungen keine Rücksicht nehmen zu müssen, hat ihre Quelle NICHT in den zionistischen Gründungsideen oder einen von der „Geschichte“ verpassten „Bonus“, sondern in der Funktion, die dieser Staat für die amerikanisch-westliche Kontrolle des Nahen Ostens erfüllt.Die Interessen der großen westlichen Mächte erlauben Israel seine mörderische Kompromisslosigkeit und liefern die dafür erforderliche militärische und finanzielle Ausstattung, – und die gewährt auch die Bundesrepublik NICHT aus Scham über den Holocaust, sondern aus weltpolitischem Kalkül.Dass ausgerechnet die Israel instand setzenden westlich-demokratischen Nationen dann in Ihren Beitrag den unschuldigen Part erhalten, weil sie vor der eigenen Haustür die selbstgesetzten „internationalen Normen“ respektieren, ist überhaupt nicht einsehbar.
Als ob „internationale (Rechtsetzende) Normen“ und der kalkulierte Terror Derjenigen, die diese Normen in Ihren Interesse durchsetzen ein Widerspruch wären.Das unseren fidelen, philosemitschen und meschuggen Schmock so etwas erst gar nicht auffällt und sich einbildet wenn er HAMAS schreit, sei das auch schon ein Argument, weist ihn nun schon zum hundertsten mal, als Parteigänger und Propagandisten seiner selbst gewählten Lieblingsnation aus.
oca schrieb am 10.03.2010 um 15:59
@Phineas Freek: Ich frage mich, warum du Columbus kritisierst, dann aber darin, dass fidelche deine Gedanken genau so wenig in den Sinn kommen wie Columbus, einen Anlass siehst, fidelche mit Beschimpfungen zu überziehen, nicht aber Columbus.
Phineas Freek schrieb am 10.03.2010 um 16:09
Weil columbus einen Fehler macht, der vermutlich seinem Rechtsidealismus geschuldet ist.
Der Schmock fidelbums hetzt nachweislich und ausschließlich für den israelischen Nationalismus.
oca schrieb am 10.03.2010 um 16:17
@Phineas: Du sagst doch eigentlich, dass die anderen westlichen Nationen für das Vorgehen Israels genau so verantwortlich zu machen sind wie Isreal selbst. Das wäre doch eigentlich etwas, was du mit den Israel-Gegnern diskutieren solltest, anstatt dich darüber zu beklagen, dass es fidelche nicht auffällt! Wenn das dein Standpunkt ist, dann beschimpf doch bitte alle Seiten gleichmäßig 😉
Phineas Freek schrieb am 10.03.2010 um 16:38
Beschimpfen? Naja.
Warum sollte ich grundlos sarkastisch werden und Leute „beschimpfen“, die meiner Meinug nach falsch argumentieren?
Irgendwie anmaßend, oder?
Und von denen ich ausgehen kann, dass sie anhand dessen was sie bisher so aufgeschrieben haben, bemüht sind Argumente und Fakten nicht systematisch zu ignorieren.
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 17:57
oca schrieb am 10.03.2010 um 15:46Danke für diesen Beitrag.
oca schrieb am 10.03.2010 um 18:40

Ich schrieb: „…kein einziger Terroranschlag von Afrika ausgehend Europa getroffen hat.“ – Korrektur: alte Gaddafi-Geschichten mal ausgenommen, aber mit dem arrangiert man sich ja derzeit, da er bei der Entsorgung von Flüchtlingen behilflich ist.@fidelche: Das musste mal gesagt werden, auch wenn es Columbus Glauben an die „westlichen demokratischen Nationen“ wohl nicht erschüttern kann. Übrigens könnte die deutsche Linke hier eventuell von Chomsky lernen (wenn wir mal annehmen, dass die Vorwürfe gegen ihn, die hier diskutiert wurden, nicht stimmen). Der beschäftigt sich mit seiner Kritik nämlich vorwiegend mit seinem eigenen Land. Es ist übrigens der Punkt, der mich bei Feld-Wald-und-Wiesen-Pseudolinken (es gibt natürlich Ausnahmen) am meisten stört: Über die USA und Israel wissen sie immer viel zu berichten, über Deutschland recht wenig, außer natürlich über Hartz IV & Co.
oca schrieb am 10.03.2010 um 18:52
P.S. Auf der letzten Demo gegen die Flüchtlingspolitik und konkret gegen einen Abschiebeknast, auf der ich war, waren außer den Organisatoren noch ein paar Punks und „Autonome“, vielleicht insgesamt 50 Leute. Von der „linken Mitte“, wie sie im Freitag beschworen wird, weit und breit keine Spur. Aber was ist diese linke Mitte plötzlich präsent, wenn es um Israel geht! Ob Antisemitismus oder nicht, da läuft etwas gewaltig schief. Und wer als Linke(r) meint, sie oder er sei in dieser „linken Mitte“ am besten aufgehoben und müsse sich ihrem Lieblingsthema Israel zuwenden statt gegen die deutschen Verhältnisse etwas zu unternehmen, der kann sich seine linke Haltung von mir aus ans Knie nageln. (Leute, die sich um beide Themen kümmern, sind davon natürlich ausgenommen.)
[ comments 3 ]
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 15:14
@ Columbus schrieb am 10.03.2010 um 13:50Lieber Columbus,Sie schreiben u.a.: Ich solle die doppelten Standards nachweisen, nicht behaupten!Mein Nachweis:
Wenn jemand schweigt, wenn Hamas und Hizbollah gegen israelische Zivilisten bomben, wenn dieser jemand aber sofort nach Frieden ruft, wenn Israel seine Existenz zu sichern versucht, indem er sich militärisch gegen den Terror zur Wehr setzt, gesteht er oder sie Israels das Recht auf Sicherheit nicht zu. (Letztlich gesteht er Israel dadurch nicht einmal das Existenzrecht zu)Das sind doppelte Standards, weil dieser Jemand sich vor allem auf Israel konzentriert, während er zum Terror der Islamisten zuvor schwieg.Dabei wird Israel dämonisiert, indem er seine Selbstverteidigung als „unverhältnismäßig“ und gegen palästinensische Zivilisten gerichtet denunziert.
Ich bezeichne diese Dämonisierung, diese doppelten Standards als zumindest strukturell antisemitisch. Über diese Definition lässt sich streiten. Andere nennen Sie es antizionistisch oder einfach nur nicht akzeptabel.Paul Spiegel sagte einmal: „Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Mörder.“
Die gemäßigteren „Israelkritiker“, meinen oft, Israel habe ein Existenz- und Selbstverteidigungsrecht, lassen dann ein „aber“ folgen, womit sich diese Rechtszusicherung ins Gegenteil verkehrt. Dies erinnert an Antisemiten die sagen: Ich habe nichts gegen Juden, „aber“…PS: Wenn Sie mit der Antisemitismus-Definition der EUMC nicht einverstanden sind sollten Sie eine eigene Definition kreieren.PPS: Ich erlaube Ihnen so gut wie alles, auch Kopfschütteln, ich gehe fernerhin davon aus dass Sie mir Gleiches zugestehen.Grüße
fidelche
Columbus schrieb am 10.03.2010 um 16:15
Lieber Fidelche,Selbst bei dem Seeler-Bonmot bleiben Sie ja weit hinter der Wahrheit zurück. Das berühmte Pressefoto Sven Simons entstand in der Halbzeit-Pause und Seeler selbst hat den Eindruck später selbst korrigiert, er sei unheilbar geknickt gewesen. – Vielleicht hat er sich nur gerade die Schuhe zu gebunden.Geben Sie es zu, Sie haben jetzt ganz schnell ´mal nach Seeler und Wembley gegoogelt. -Ich ja auch!-
Nur die Ergebnisse zum gleichen Thema fallen diametral entgegen gesetzt aus. Denn Seeler macht aus dem zu Unrecht gegebenen Tor keine Begründung nun unfair als Sportler aufzutreten und aus dem Spiel einen Krieg der Nationen oder Völker zu machen. Vorbildlich für Sie, hoffe ich doch, dieser unser Uwe.So wie hier auf dem Nebenplatz Fußball, geht es bei Ihnen eben auch bei den ernsthafteren Sachen zu. So geht es aber nicht!Schütteln Sie nur auch den Kopf, wenn es denn zukünftig hilft, wenigstens nicht Alles nur nach der Methode der bekannten TV-Aufreger ab zu handeln. Sogar unser investigatives Magenblatt, der SPIEGEL, schrieb immer noch in chronologischer Zusammenfassung, vom „geknickten“ Seeler, der aus dem Stadion lief. Eine reine „Fantasia“.Das sagt aber auch viel über die Sitten und Gebräuche im Journalismus und in der Blog-Welt. Anscheinend ist ´s endemisch, sich die Realitäten zurecht zu legen, bis sie einem passen. Ich habe ja noch Hoffnung bei Ihnen, weil Sie so jugendfrisch blicken. – Oder ist selbst das nur ein Fata Morgana.Arbeiten Sie ´mal, ein bischen wenigstens, bewusst gegen die These von der „kognitiven Dissonanz“. Gerade da, wo man am meisten glaubt und sich absolut sicher fühlt, das lauern die Sünden des Geistes.Liebe Grüße
Christoph Leusch
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 16:53
@Columbus am 10.03.2010 um 16:15Ich habe bezüglich Seeler nicht gegoogelt. Ich würde es zugeben wenn es so wäre. Das Spiel sah ich zwar damals im TV, kann mich aber nicht mehr erinnern, da ich damals sehr jung war. Die beschriebene Szene mit Seeler sah ich später einige Male im TV.Mir fiel der Traum spontan ein. Ich hatte die Szene so in Erinnerung, dass Seeler, der nie Weltmeister war, an der Königin und am Pokal traurig vorbeiging. Ob das jetzt stimmt oder nicht werde ich sicherlich nicht nachprüfen.Es war ja nur ein Traum und der kann genauso ablaufen, wie ich es beschrieben habe.Interessanter wäre die Interpretation dieses Traumes. Dazu vielleicht später ein neuer Blog.Mich würde vielmehr interessieren ob Sie mit meinem Nachweis der doppelten Standards einverstanden sind oder wie Sie ihn bewerten.Vielleicht können Sie dann dazu beitragen die evt. bestehende kognitive Dissonanz zu überwinden.Viele Grüße
fidelche
Columbus schrieb am 10.03.2010 um 23:48
Fidelche,Wie wäre es mit dem Nachweis, der Staat Israel genieße keine Privilegien? – Unter anderem durch milliardenschwere Unterstützungen des Militäretats aus den Staaten, unter anderem durch regelmäßige Vetos, die jede UN-Resolution abprallen lassen, unter anderem durch die Reaktion ds Westens auf den Bericht des UN-Sonderermittlers Richard Falk.Das wäre viel spannender und doch von Ihnen zu leisten. – Die „Selbstverteidigung“ führen selbst die derzeit regierenden israelischen Politiker überhaupt nicht mehr an. Im Streit um die Siedlungen geht es schlicht um das Faktum, es wird auch ganz offen ausgesprochen, dass die Siedlungen und das Land als „eigen“ betrachtet werden. Punkt. Kein Hinweis darauf, man müsse aus „Selbstschutz“ das Jordantal und die besten Böden im Westjordanland besitzen, nein, sie „gehören“ zu Israel, so die politische Allgmeinsprache.Deshalb auch die jüngste Provokation gegenüber dem hilflos wirkenden Präsidenten Obama und seinem Außenminister Biden, im Bezug auf den Ausbau der Siedlungen in Ostjerusalem.Übrigens Dershowitz und Chomsky sind so etwas wie rote Tücher füreinander. Die streiten seit etwa 1973, und jeder der beiden sorgt in schönen Abständen für Aufregung beim Anderen.Das die beiden Herren auch gut miteinander streiten können, das lesen, hören Sie hier:www.democracynow.org/2005/12/23/noam_chomsky_v_alan_dershowitz_aNoch ein wichtiger Hinweis:Wenn man ein Zitat jemandem zuordnet und dieses Zitat aus der Sekundärliteratur stammt, die wiederum zitiert, dann sollte man zumindest die Quellenangabe der Sekundärliteratur mit angeben. Also die Angabe bei Dershowitz zum Zitat aus Chomsky. Nur so lässt sich überprüfen, in welchem Kontext und ob überhaupt das Zitat stimmt!
Sie sehen, ich werde nie die Hoffnung aufgeben, vielleicht bei Ihnen noch ein wenig mehr Fairness anzustoßen.Übrigens, Dershowitz schlägt, auch in diesem Uni-Gespräch, einen auf Rollen beweglichen Schutzwall als Lösung vor. – Ist das nicht amüsant?An anderer Stelle hat er als adäquate Maßnahme gegen die Terrorraketen der radikalen Palästinenser vorgeschlagen, man solle zu Abschreckung ganze Palästinesersiedlungen niederwalzen, nachdem eine Frist zum Verlassen des Ortes gegeben wurde.Mittlerweile ist ja klar, dass Israel (resp. die Regierung) selbst die kleinste Chance nutzt, Verhandlungen zu verhindern und jene Palästinenser aus dem Spiel (sprich im Gefängnis) zu halten) die die Autorität für einen Frieden mitbrächten.Es ist auch klar, dass der Bau der Mauer zu großen Teilen auf fremdem Gebiet erfolgt, die Grenzziehungen andere fremde Gebiete abschneiden und ein erheblicher Prozentsatz der besetzten Gebiete auch privatrechtlich illegal angeignet wurde. – Da ist die Frage nach der Rolle einer Besatzungsmacht noch überhaupt nicht besprochen. – Es ist bekannt, dass Israel die Energie und Wasserversorgung, sowie den gesamten Handel der Palästinenser kontrolliert und jederzeit den schon arg strapazierten Arbeitsmarkt in Palästina, durch Sperren, Warenrückhaltung, Zwischenhandel und umständliche Kontrollen beherrscht. Es ist auch bekannt, dass die Siedler weiter bauen und das im Konflikt Israel-Palästina die Zahl der Opfer klar aufzeigt, wo die Hauptgewalt ausgeübt wird.Machen Sie sich doch nicht zum Narren, indem Sie ihre ganze Zeit damit zubringen angebliche Antisemiten unter Linken zu jagen.
Mir reicht es jetzt und daher werde ich zu diesem Thema nicht noch einmal schreiben.
Ich habe auch keine Zeit, ständig hinter Ihren verstümmelten und vor allem auch falsch zitierten Belegen her zu recherchieren.Ich glaube ja, neben dem was Sie im Inneren treibt, Sie verwechseln bei Ihrer Interpretation der Doppelstandards Actio- und Reactio gewaltig.Denn die Argumentation der israelischen Staatsführung ist ja nur noch in zweiter Linie ein Reflex auf Bedrohung. Es geht ganz schnöde um Besitz und die dafür berüchtigten Beteiligten in der derzeitigen israelischen Regierung sagen das offen und ohne Scheu.
– Mit dieser Offenheit wird natürlich ein doppelter Standard geschaffen. Nämlich der Ersatz einer UN- und vökerrechtlichen Definition, was man mit erobertem Gebieten machen darf und muss, durch eine Art einseitig beschlossenes Gewohnheitsrecht, weil man es mit Macht so kann.Mit freundlichen Grüßen
Christoph Leusch
[ comments 1 ]
firenze 5 schrieb am 10.03.2010 um 15:34
Ich mache mir Sorgen um den Pro Israel-Blogger Fidelche: Wenn er alle Juden die Israel kritisieren als Antisemiten beschimpft, dann gibt es bald keine Juden mehr. Damit wird auch der Antisemitismus sinnlos. Übrigens kann Fidelche heute seine Lister der Antisemiten (Chomsky etc) erweitern: um den Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon und den US-Aussenminister Joe Biden. Beide haben die Siedlungspolitik der israelis, speziell die in Ostjerusalem, scharf verurteilt.
oca schrieb am 10.03.2010 um 15:48
Hat Joe Biden sie auch mit dem Holocaust verglichen oder ist mir da was entgangen?
firenze 5 schrieb am 10.03.2010 um 16:11
Und noch zwei neue Mitglieder in der Antisemiten-Liste von Fidelche: Renate Khurdok schreibt in ihrem Buch „Palästina“:
„Ja, ich darf…
den Staat Israel kritisieren, auch wenn es ein jüdischer Staat ist.
Ja, ich darf…
einen Menschen unsympathisch finden, auch wenn er ein Jude ist.
Ja, ich darf…
zusammen mit meinen jüdischen Freunden gegen diese mörderische israelische Politik protestieren.
Ja, ich darf…
das seit mehr als 60 Jahren fortgeführte Unrecht an der Bevölkerung in Palästina benennen und schliesse mich den Worten des jüdischen Dichters Erich Fried an:
Ob Moslem, Christ, Jude oder Freigeist
Ein Mensch der ein Mensch ist, kann nicht schweigen
zu dem was geschieht.“
[ comments 4 ]
Uwe Theel schrieb am 10.03.2010 um 18:31
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 15:20:“Ich muss mal bei Sigi Freud nachlesen…“Na dann frag mal bei Freud nach, der würde dir Antworten, dass Du ein handfestes Projektionsproblem hast:“ Für Adorno versteht die Psychoanalyse unter Projektion ganz allgemein eine psychische Operation, durch die das Subjekt „eigene Triebregungen, eigenes Unbewußtes und Verdrängtes“ aus sich ausschließt und an ein anderes Subjekt delegiert, oder genauer ausgedrückt, diese Regungen auf einen zum Objekt gemachten Anderen überträgt um sie anschließend dort zu lokalisieren und nun verzerrt als reale äußere Gefahr (wieder) zu erkennen. Ein Projektionsvorgang ist dann erfolgreich abgeschlossen, wenn es dem Subjekt gelingt, die eigenen (inneren) Quellen dieses Vorgangs vollkommen zu verschleiern und dem,
was nunmehr real geworden scheint, volle Aufmerksamkeit und vollen Glauben zu schenken. Das Ziel dieser projektiven Veräußerlichung eines ursprünglich inneren Vorgangs ist es,
unliebsame Tendenzen so zu behandeln, als ob sie eine reale Bedrohung darstellen, die man, wenn kein Entfliehen möglich ist, nun energisch bekämpfen kann.
(…)Der archaische Abwehrmechanismus der Projektion dient letztlich der Entlastung des Ichs von sozial induzierten, unerträglich gewordenen intrapsychischen Spannungen und den mit ihnen verbundenen Unlusterfahrungen. Dabei geht es für das Subjekt offenkundig immer darum, „etwas nach außen zu werfen, was in sich selbst zu erkennen oder selbst zu sein man sich weigert“ (Laplanche/Pontalis, Das Vokabular der Psychoanalyse (2 Bände), Frankfurt a. M 1972: 406)Quelle:Rolf PohlDer antisemitische Wahn
Aktuelle Ansätze zur Psychoanalyse einer sozialen PathologieVorabdruck aus: Wolfram Stender/Guido Follert/ Mihri Oezdogan (Hg.)(2009): Konstellationen des Antisemitismus. Theorie – Forschung – Praxis,
Wiesbaden: VS VerlagDownload des ganzen Textes:www.agpolpsy.de/wp-content/uploads/2009/05/rolf-pohl-der-antisemitische-wahn.pdf
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 19:01
Uwe Theel schrieb am 10.03.2010 um 18:31„Dieser Abwehrmechanismus setzt insbesondere an den negativ sanktionierten Aggressionsneigungen an. „Unter dem Druck des Über-Ichs“, so fassen Horkheimer und Adorno den potentiell gewaltförmigen Gehalt dieses Vorgangs zusammen, „projiziert das Ich die vom Es ausgehenden, durch ihre Stärke ihm selbst gefährlichen Aggressionsgelüste als böse Intentionen in die Außenwelt und erreicht es dadurch, sie als Reaktion auf solches Äußere loszuwerden, sei es in der Phantasie durch Identifikation mit dem angeblichen Bösewicht, sei es in der Wirklichkeit durch angebliche Notwehr“ (Horkheimer/Adorno 1947: 201). Adorno sieht zwei Vorteile, die das Individuum auf diesem Wege erzielt: es wird den „Anforderungen des eigenen Über-Ichs gerecht und findet zugleich Anlässe, unter dem Titel legitimer Strafe die eigenen aggressiven Neigungen auszulassen“ (Adorno 1955: 232).
Der archaische Abwehrmechanismus der Projektion dient letztlich der Entlastung des Ichs von sozial induzierten, unerträglich gewordenen intrapsychischen Spannungen und den mit ihnen verbundenen Unlusterfahrungen.“1.)Ist mit dem „archaischen Abwehrmechanismus“ die Bezeichnung „ rechter Provokateur“ gemeint?…„Dieses Konzept geht nach Bohleber von der Fähigkeit des seelischen Organismus aus, sich „seiner eigenen Erfahrungen zu entledigen und sie nicht als die eigenen anerkennen zu müssen“ (Bohleber 1999: 512). Damit aber unterscheidet sich die projektive Identifizierung gravierend von den klassischen psychischen Abwehrmechanismen, dessen Prototyp die Verdrängung darstellt. „Anders als bei der Verdrängung“, so Bohleber weiter, „verschwindet durch die projektive Identifizierung ein unerträglicher Selbstanteil aus der psychischen Selbstorganisation und wird in einen anderen Menschen hineinprojiziert, dort lokalisiert und kontrolliert“2.) Haben die beschriebenen klassischen psychischen Abwehrmechanismen mit dem „Nichtbeantworten“ der folgenden Frage zu tun?Nach Deiner ausführlich beschriebenen Logik dürfen die Hamburger „Jungs“ die den Film „Warum Israel“ verhindert haben, sowie die Hamburger Linkspartei, nicht mehr als Linke weitergeführt werden. Das hab ich schon richtig verstanden, oder? (10.03.2010 um 17:29)fragend und zugleich grüßend
fidelche
Uwe Theel schrieb am 10.03.2010 um 19:19
@ fidelcheNein das hat mit nichts von dem zu tun, was Du fragst, oder um es mit Kafka zusagen:“Hier konnte niemand sonst Einlass erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.“(aus: F.Kafka, Vor dem Gesetz, Letzter Satz)
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 21:50
@Uwe TheelDu bist also der Türhüter…soso
Uwe Theel schrieb am 10.03.2010 um 23:09
@ fidelche am 10.03.2010 um 21:50… Mann, denkst Du platt.
[ comments 2 ]
Deaktivierter Nutzer schrieb am 10.03.2010 um 20:17
Täte mich mal interessieren, ob ich dadurch, dass ich den selbsterklärten nichtjüdischen Zionisten Joe Biden kritisierte, auch den Sticker „Antisemit“ angeheftet bekäme.Wenn ich Joe Lieberman nicht mag, Jude, den Irankriegsapostel, der dem halbdebilen McCain noch vor laufender Kamera Nachhilfe über El-Kaeda erteilen musste, weiß ich ja immerhin schon, welcher Bannstrahl mich trifft.Fast die ganze Welt besteht wohl aus Antisemiten, wobei die khazarisch-jüdischen Antisemiten zwar mangels Zahl nicht die Mehrheit stellen können, aber da sie ja nur vorgebliche Semiten und nicht selten, wohl die schlimmsten sein dürften.Armes Fidelche!
thinktankgirl schrieb am 10.03.2010 um 20:34
„täte“ ist das schwäbische Konditional, oder täusche ich mich? 😉 Ist nicht böse gemeint, sondern nur ein linguistischer Einwurf.
Deaktivierter Nutzer schrieb am 10.03.2010 um 20:47
@denktankmädleKorrekt.
[ comments 4 ]
Rahab schrieb am 10.03.2010 um 21:11
dieses hier
www.tagesspiegel.de/politik/Holocaust-Verfassung;art771,2569138
bin ich grad woanders gestolpert und dachte mir, es paßt hier einfach rein. zur kenntnisnahme.
an der erwähnten veranstaltung habe ich übrigens teilgenommen….und ich muß sagen: ich war nicht geschockt.
thinktankgirl schrieb am 10.03.2010 um 22:04
@ rahabEigentlich halte ich auch nichts von der Bestrafung der Holocaust-Leugner – siehe freie Meinungsäusserung etc.Solange es einen freien Fluss an Informationen gibt. Nur leben wir in den Zeiten der Meinungsmache, d.h. würden die Mainstreammedien auf Holocaustleugnung schalten, könnten wir in wenigen Monaten mit einem rapiden Anwachsen von Holocaustleugnern rechnen.
Wir kennen die Spielchen von den Hartz-IV-Schmarotzer-Legenden.
Grundsätzlich bin ich für die absolute freie Meinungsäusserung, aber ich sehe Gefahren bezüglich der Manipulierbarkeit der Massen.
Das ist ein Dilemma.
Rahab schrieb am 10.03.2010 um 22:28
mal ins unreine gedacht: ich sehe eher gefahren bezüglich der manipulierbarkeit der massen (klingt irgendwie putzig)bei verboten. also gesetzlich festgelegten sanktionen.
wenn der gesetzgeber (der wir zwar alle sein sollten, aber bekanntlich nicht sind) dies verbieten kann bzw. strafbewehren, dann kann er auch das strafbewehren.
außerdem fühl ich mich immer so komisch, wenn ich die türkei dafür kritisiere, dass sie die erwähnung des genozids an den armeniern pönalisiert, wohingegen bei mirzulande das leugnen eines genozids pönalisiert ist.
schließlich: womöglich nähme die zahl der holocaustleugner schlagartig ab, wenn der kitzel (werd ich jetzt strafverfolgt?) wegfiele?
und letztlich: ich kann mit wem nur über das streiten, was gesagt wurde. über ungesagtes streiten geht schlecht.
Deaktivierter Nutzer schrieb am 10.03.2010 um 23:07
@thinktankgirlDer „Holocaust-Leugner“ Ernst Zündel saß insgesamt s i e b e n Jahre wegen seines Meinungsverbrechens im Gefängnis, Horst Mahler brummt jetzt für über z w ö l f Jahre.
Wenn Du das für richtig hältst, dass man für abweichende Ansichten länger im Gefängnis landen kann als für schwere Erpressung, Entführung, schweren Raubüberfall, Kindesmissbrauch, Vergewaltigung, Hochverrat, Vorbereitung von Angriffskriegen und Totschlag, dann prost Mahlzeit Deiner Vorstellung von Recht und Gerechtigkeit.
oca schrieb am 11.03.2010 um 00:07
@Rahab: „womöglich nähme die zahl der holocaustleugner schlagartig ab, wenn der kitzel (werd ich jetzt strafverfolgt?) wegfiele?“Na, in diesem Forum zum Beispiel stiege sie schon mal mindestens von 0 auf 1. Wen ich meine dürfte wohl klar sein.
fidelche schrieb am 10.03.2010 um 21:35
@ Uwe TheelHallo Uwe,Du schriebst unter anderem am 09.03.2010 um 14:22 dass mein Zitat von Chomsky eine
Fälschung ist.
Da unglücklicherweise die Quelle (Graswurzel-HP) geändert wurde, konnte ich das Zitat nicht mehr belegen und zog die Chomsky-Passage zurück.
Ich wurde trotzdem von Dir mehrmals auf die „Fälschung“ angesprochen (u.a. am 10.03.2010 um 11:22).Ich hatte dauernd im Hinterkopf dass ich diese Passage irgendwo mal gelesen habe.Am späten Abend fiel es mir heute wieder ein.Ich las das Zitat im Buch des „linken“ amerikanischen Anwalts Alan Dershowitz, Plädoyer für Israel.
(Europa Verlag 2003 Alan M. Dershowitz ISBN 3-203-76026-6)In Kapitel 31: Sind Kritiker Israels Antisemiten, schreibt Dershowitz unter anderem über das Buch von Faurisson, in dem dieser den Holocaust leugnet. Laut Faurisson hat es nie Gaskammern gegeben. Noam Chomsky schrieb das Vorwort in Faurissons Machwerk.Auf Seite 340 (Kapitel 31) bringt Dershowitz folgendes Zitat von Noam Chomsky:„Ich sehe keine antisemitischen Implikationen darin, die Existenz von Gaskammern oder selbst des Holocaust zu bestreiten. Noch hätte die Behauptung per se antisemitische Implikationen, die Apologeten israelischer Repression und Gewalt schlachten den Holocaust (ob man ihm nun glaubt oder nicht) auf ganz infame Art und Weise aus. Ich sehe keine Spur von antisemitischen Implikationen in Faurissons Werk.”Die weiteren Details erspare ich mir und Dir.Ich hoffe Du lässt deswegen den Kopf nicht zu sehr hängen.Viele Grüßefidelche
[  2 ]
oca schrieb am 10.03.2010 um 22:45
So, weil’s offenbar niemanden interessiert, stelle ich meinen Kommentar hier nochmal hin. Alle, die ihn schon oben gelesen haben, bitte ich dafür um Entschuldigung:@Columbus: „[Israel darf] … Normen einführen, oder einfach ohne Gesetz handeln, die keiner anderen westlichen demokratischen Nation nachgesehen würden“Die westlichen demokratischen Nationen der EU haben in den letzten Jahren ein Grenzregime errichtet, das Flüchtlinge zu Tausenden im Meer ertrinken oder auf Booten verdursten lässt oder sie in Folterstaaten zurückdrängt. Was unter anderem aus dem erklärten Willen Deutschlands heraus an den EU-Außengrenzen, in den Abschiebelagern und auf europäischen Flughäfen geschieht, ist eine Sauerei sondergleichen, ein Verbrechen, das unter anderem hier im Freitag gelegentlich dokumentiert wird, das jedoch im Gegensatz zu den Militäraktionen Israels lediglich ein paar müde Reaktionen in der deutschen Öffentlichkeit auslöst.Wenn Asylbewerber in Deutschland unter „Residenzpflicht“ stehen, also keine Bewegungsfreiheit genießen, mit Gutscheinen abgespeist werden, ihnen medizinische Versorgung verweigert wird, ihre Familien auseinandergerissen und sie von Behörden, Polizei und Bevölkerung wie der letzte Dreck behandelt werden, wartet man vergeblich auf den Vorwurf, Deutschland sei ein „Apartheidsstaat“. Bei Israel scheint solch eine Diagnose aber dringend nötig zu sein.Was in unserem Namen und in unserem Einflussbereich geschieht, interessiert die Öffentlichkeit – auch einen Teil der Linken – im Vergleich zum Nahostkonflikt herzlich wenig, und das, obwohl die Gemengelage in diesem Fall um einiges überschaubarer ist, da bisher noch keine einzige Rakete und meines Wissens auch noch kein einziger Terroranschlag von Afrika ausgehend Europa getroffen hat (alte Gaddafi-Geschichten mal ausgenommen, aber mit dem arrangiert man sich ja derzeit, da er bei der Entsorgung von Flüchtlingen behilflich ist).Wenn jemand entscheidet, den Nahostkonflikt und die Rolle Israels darin zu seinem/ihrem Spezial- und Aktionsgebiet zu machen und sich für die europäische Ausgrenzungs- und Anti-Flüchtlingspolitik weniger interessiert, ist das in Ordnung. Seltsam ist aber, dass letzteres Thema insgesamt für große Teile der Linken weniger interessant zu sein scheint, obwohl es doch die Gelegenheit böte, auch mal vor der eigenen Haustür zu kehren, statt sich immer auf die USA und Israel zu konzentrieren.Bei Demonstrationen gegen die Anti-Flüchtlingspolitik (sofern sie überhaupt stattfinden) ist von der „linken Mitte“, wie sie im Freitag beschworen wird, weit und breit keine Spur. Aber was ist diese linke Mitte plötzlich präsent, wenn es um Israel geht! Ob Antisemitismus oder nicht, da läuft etwas gewaltig schief.
Rahab schrieb am 10.03.2010 um 23:11
@oca
ich habe die befürchtung, dass bei demos gegen anti-flüchtlingspolitik auch und gerade einige der vehementesten ‚israel-verteidiger‘ nicht präsent wären. denn die liebsten flüchtlinge und fremden sind hierzulande immer noch die, die nicht hier sondern woanders sind. sagt mir meine erfahrung. für die ganz alltägliche arbeit mit flüchtlingen und für flüchtlinge gilt dies ebenso.
und die ‚liebsten‘ auf der gegenseite waren mir immer die, welche ein ptsd nach folter partout auch nicht mal im ansatz verstehen wollten, sondern kühl bemerkten, dass man Ignaz Bubis doch auch nichts vom kz anmerke.das hat weniger mit israel zu tun, sehr viel dagegen mit „deutscher Vergangenheit“ und hiesiger „Erinnerungskultur“.
oca schrieb am 10.03.2010 um 23:48
@Rahab: Da hast du wahrscheinlich recht. Da die vehementen IsraelverteidigerInnen aber derzeit (jedenfalls im linken „Mainstream“) wohl eher in der Minderheit sind, richte ich meine Kritik mal an die Mehrheit. Und die Kritik lautet, verkürzt: warum konzentriert ihr euch angesichts der deutschen Verbrechen auf Israel? Ich muss hoffentlich nicht betonen, dass sich diese Kritik auf die Linke insgesamt bezieht, nicht auf einzelne, die verschiedene Gründe haben mögen, sich auf dies oder jenes zu konzentrieren. Aber warum kommt in der Summe so eine Empörung über Israel und so ein Desinteresse an der deutsch-europäischen Anti-Flüchtlingspolitik heraus? Wenn das etwas mit „hiesiger Erinnerungskultur“ zu tun hat, was ich auch glaube, dann wirft das jedenfalls auch kein gutes Licht auf die Linke in Deutschland. Da wären wir nämlich wieder bei dem Mythos (der sicherlich nicht „links“ ist aber sich doch auch in den (pseudo)linken Mainstream hineinarbeitet), dass Deutschland aus seiner Vergangenheit „gelernt“ habe. Deswegen haben wir uns ja auch dieses Denkmal in Berlin hingeklotzt, um es der Welt beweisen zu können (auch wenn es einige mit dem Projekt sicherlich ernst meinten).
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Rotwurm schrieb am 10.03.2010 um 23:02
Danke fidelchen,
Du hast mit Deinem Beitrag eine sehr wichtige Diskussion angestoßen. Große Teile der Linken weigern sich immer noch, zur Kenntnis zu nehmen, dass sich hinter dem postulierten Antizionismus der alte Antisemitismus verbirgt. Und das, obwohl es Unmengen von Untersuchungen zu diesem Thema gibt, so z.B. vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin oder beispielsweise in dem relativ aktuellen und sehr zu empfehlenden Buch „Exklusive Solidarität – Linker Antisemitismus in Deutschland“, erschienen im Metropol-Verlag.
Die Diskussion muss unbedingt offensiver geführt werden, damit es zu Ende geht mit dieser unsäglichen Tradition.
fidelche schrieb am 11.03.2010 um 11:46
@RotwurmVielen Dank für das Lob.Dass dieser Diskurs in diesem Forum bisher ignoriert wurde, wundert mich bisher am meisten.
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Uwe Theel schrieb am 11.03.2010 um 01:11
@ fidelche am 10.03.2010 um 21:35Fidelche, bleib bei Deiner Mathematik, oder lerne philologisches Arbeiten und Recherchieren:1) Vorbemerkung:Es ist hier schon mehrfach gesagt worden, dass Chomsky diese Aussagen in dem Zusammenhang gemacht hat, dass er das Recht der freien Rede selbst für die verteidigte, die den verbrecherichsten Unsinn redeten. Chomaky hat sich von den „positiven“ (antisimitischen) Aussagen Faurrissons stehts distanziert.Siehe den AbschnittPreface to Mémoire en defenseim Wikipedia-Artikel zu Chomskyen.wikipedia.org/wiki/Faurisson_affair2) Jetzt zum „Nachweis“ der Echtheit der beiden Chomsky-Zitate:Das chomsky`sche Vorwort „Some Elementary Comments on The Rights of Freedom of Expression“ aus dem Oktober 1980 zu Faurissons Buch „Mémoire en defense“ ist im Wortlaut zu finden unterwww.chomsky.info/articles/19801011.htmDas Vorwort enthält die beiden Zitate nicht.Dershowitz selbst schreibt die beiden Zitate Chomsky in einer Columne der MIT-Zeitschrift THE TECH ONLINE EDITION Volume 122, Issue 25 : Saturday, May 11, 2002Onlinequelle:tech.mit.edu/V122/N25/col25dersh.25c.htmlunter dem Titel“Chomsky’s Immoral Divestiture Petition“zu. Dershowitz gibt hier allerdings keine Quellenangabe.Auf Chomskys Webseitewww.chomsky.info/letters/1989—-.htmwird ein Briefwechsel aus 1989-91 zwischen Lawrence K. Kolodney und Chomsky dokumentiert, in dem auch die angebliche Originalquelle genannt wird. Kolodney fragt Chomsky dort:“Recently, I have come across allegations concerning actions you took with respect to the Faurisson affair. Although I thought the issue was essentially settled, a new pamphlet, entitled „The Hidden Alliances of Noam Chomsky“ by one Werner Cohn has been making its way around. It claims to rebut your most recent public statement in „The Nation“ on the subject, and contains some disturbing allegations.1. Is it true that you stated that you saw „no anti-semitic implications in denial of the existence of gas chambers, or even denial of the holocaust“?“Chomsky antwortet dazu:“The pamphlet in question is beneath discussion. In fact, I have discussed it once, in the Canadian Jewish journal Outlook, where Cohn presented what he took to be his strongest arguments — including one that you cite. Each argument was based on total fabrication and absurdity, as easily demonstrated. He never dared to respond. Those, recall, were his own choice of his strongest arguments. „Damit ist für mich die Fälschung der Zitate belegt.QEDut
Uwe Theel schrieb am 11.03.2010 um 01:48
Nachtrag zu:
Uwe Theel am 11.03.2010 um 01:11Auch der von Werner Cohn angeblich zitierte Chomsky Artikel in The NationHis Right to Say It
by: Noam Chomsky
in: The Nation, February 28, 1981Quelle: www.chomsky.info/articles/19810228.htmenthält die Zitate nicht.
fidelche schrieb am 11.03.2010 um 11:36
@ Uwe TheelUwe, ich will das Ganze nicht totreiten.
Ich bestreite nicht dass, Chomsky diese Aussagen in dem Zusammenhang gemacht hat, indem er das Recht der freien Rede selbst für die verteidigte, die den verbrecherichsten Unsinn redeten.In dem Du auf den Link en.wikipedia.org/wiki/Faurisson_affair verweist, belegst Du doch den Text. Siehe: Letter from Chomsky to WD Rubenstein, cited in W.D. Rubinstein, “Chomsky and the Neo-Nazis,” Quadrant (Australia), October 1981, pp. 8-14Aber ich schlage vor wir lassen, das Thema Chomsky. Ich halte ansonsten viel von Chomsky, seine Position, bezüglich Holocaustleugnern und Israel kann ich nicht teilen.Wenn wir uns 1982 irgendwo getroffen und über den Libanon Krieg Israels gesprochen hätten, wäre unser Gespräch wahrscheinlich in vielfacher Übereinstimmung abgelaufen. Dieser Krieg war wohl der vermeidbarste Israelische Krieg. Die Zeiten haben sich geändert. Seit 1989 hat sich die Welt verändert. Israel ist gefährdeter denn je. Die Palästinenser sind islamistischer dem je. Die USA werden voraussichtlich in der nächsten Zeit nicht mehr die alleinige Weltmacht sein. Deutschland hat mit Europa die Weltmachbühne betreten. Usw., usw.
Linke sollten Huntington lesen und nicht nur linke Sekundärliteratur darüber. Das heißt nicht dass man mit seinen Thesen übereinstimmen muss. Das alles nur am Rande.In diesen sich verändernden Zeiten sollte die Linke überholte und falsche Positionen kritisch überdenken. Meiner Meinung vor allem ihre überzogene Israelkritik, welche in großen Teilen zumindest strukturell antisemitisch ist. Nur so kann die Linke glaubwürdig in die Zukunft blicken.Wer die Antisemitismus Definition der EUMC nicht akzeptiert sollte dies hier kundtun, ansonsten ist die Diskussionsgrundlage: Doppelte Standards sind antisemitisch.Leider drücken sich viele, leider auch Du, vor diesen Fragen.Beispielsweise antwortest Du nicht auf die Frage bezüglich Deiner eigenen These:Nach Deiner ausführlich beschriebenen Logik dürfen die Hamburger „Jungs“ die den Film „Warum Israel“ verhindert haben, sowie die Hamburger Linkspartei, nicht mehr als Linke weitergeführt werden. Das hab ich schon richtig verstanden, oder?
Ich gehe davon aus dass Du den Film „Warum Israel“ kennst.Eine einfache Antwort wäre möglich. Ich wäre Dir dankbar. Ich halte diese Frage für nicht unangemessen.hoffend
fidelche
oca schrieb am 11.03.2010 um 11:42
@Uwe Theel: Ich denke, hier haben Sie recht. Man kann sich bestimmt über Chomskys Positionen streiten (wenn man Lust dazu hat, sich durch den Berg von Büchern, Briefen und Artikeln zu wühlen), aber dass es gegen ihn unseriöse Campagnen gegeben hat, lässt sich unschwer erkennen. Man sollte sie nicht wieder aufwärmen und auf ihrer zweifelhaften Grundlage Chomsky diskreditieren.
oca schrieb am 11.03.2010 um 12:33
@fidelche: Für Chomsky steht das Recht auf freie Meinungsäußerung ganz oben, deswegen hat er sich auch für Faurisson eingesetzt (soweit ich das ganze überblicke, hab wirklich keine Lust auf die Detaills). Über die Verhinderung der Filmvorführung wäre er sicherlich aus demselben Grund entsetzt. Das nur am Rande.
fidelche schrieb am 11.03.2010 um 12:46
@oca
Ich hab das schon verstanden.
Ich hab nur ein Problem damit, wenn es um das Leugnen von Gaskammern im NS geht. In dem Buch von Faurisson stehen auch noch ganz andere ekelhafte Details.In dem Vorwort von Faurisson Buch tut Chomsky so als sei ihm der Inhalt des Buches nicht bewust- er schreibt:“ich bin mit seinem Werk nicht alzu sehr vertraut“, kommt aber zu dem Schluß Faurissons Argumente seien nicht antisemitisch. So sieht es auch Dershowitz.Aber wir sind uns einig, das Thema Chomsky ist kompliziert und bringt uns hier nicht weiter.
oca schrieb am 11.03.2010 um 17:51
@fidelche: okay.
Uwe Theel schrieb am 11.03.2010 um 19:24
fidelche schrieb am 11.03.2010 um 12:46″Aber wir sind uns einig, das Thema Chomsky ist kompliziert und bringt uns hier nicht weiter.“oca schrieb am 11.03.2010 um 17:51@fidelche: okay.Natürlich ist es hier nie „um Chomsky“ gegangen, sondern zum ersten um Fidelsches Methode, nennte man sie philologisch oder politologischAmn der causa Chomsky versuchte ich ihm zunächst darzulegen, dass er ein Gespinnst aus gefälschtem und verfälschendem „Zeugnis über Chomsky ablegen“ nicht nur aufgesessen, sondern es selbst noch weiter spann.Selbst sein letzter Verweis auf den Rubinsteinartikel unterschlägt, dass die beiden Chomsky Zitate, wenn überhaupt einem privaten Brief von Chomsky an Rubinstein entstammten und von Rubinstein gegen jede Gepflogenheit aus dem gesamtzusammenhang des Briefes gerissen, ohne objektiven Beweis ihrer Existenz gezielt eingesetzt wurden. Private Biefe enthalten Gedanken, die weder zu ende gedacht sein müssen, noch angenommene Meinung des Verfassers, für Außenstehnde zumal sein müssen. Es sind keinen Publikationen, mit denen der aztuor sich festgelegt ausdrückte.Das Problematische der causa Fourrisson-Chomsky liegt außerdem sowieso diesseits jeden Antisemitismusvorwurfs gegenüber Chomsky. Dies stellt sogar Pierre Vidal-Naquet fest:“To be sure, it is not the case that Chomsky’s theses in any way approximate those of the neo-Nazis.“und Chomsky dabei trotzdem nicht mit kritischen Fragen verschont:“But why does he find so much energy and even tenderness in defending those who have become the publishers and defenders of the neo- Nazis, and so much rage against those who allow themselves to fight them? That is the simple question I shall raise. When logic has no other end than self-defence, it goes mad.“(aus: Pierre Vidal-Naquet: On Faurisson and Chomsky (1981))
www.anti-rev.org/textes/VidalNaquet81b/Dann versuchte ich Fidelche auf einer zweiten Ebene klar zu machen, dass seine Methodik in der Anwendung des von ihm selbst anerkannten Antisemitismusbegriffs der EUMC fehlerhaft war und ist; hier ging es dann um Inhalte und Logik seiner Argumenation.Auf beiden Ebenenen hat Fidelche selbst keinerlei eigene Arbeit abliefern können. Er stützte sich allenfalls mechanisch auf die Thesen anderer und stellte immer nur, ebenso mechanisch seine „Gretchenfrage“.Columbus in ähnlicher Richtung, wie ich argumentierend, wurde ebenfalls nicht verstanden.Die Debatte hier ging für Fidelche im Kern um den Bestand linker Therie, den Fidelche mit seiner Fragestellung nach dem „linken Antisemitismus“ unter Mißachtung nahezu aller Regeln geisteswissenschaftlicher Arbeit versuchte anzuzweifeln. Es ging ihm nicht darum, uns zu warnen vor einer Gefahr, der Linke in und mit ihrem Ansatz ausgeliefert seien, denn dann hätte er diese ja einmal an einem Fall ausführlich exemplifiziert, ihre Systembedingtheit belegt hätte und nicht nur, fremder Feder sich bedienend, überschriftenartig es behauptet. Dass diese Gefahr systemisch sei, hat er nicht offen behauptet, aber warum sonst seine Energie für diesen und drei andere Blogs zum selben Thema.
oca schrieb am 11.03.2010 um 19:52
@Uwe Theel: Sie wissen, dass ich Ihnen nicht in allem widerspreche, aber dennoch die Anmerkung, dass ich Ihrer Definition von Antisemitismus auch nicht ganz folgen kann. Sie beharren auf einer sehr engen Definition, die von rassistischen und biologistischen Vorstellungen ausgeht. Ich bin kein Geisteswissenschafler und beanspruche auch keine „Wissenschaftlichkeit“ für meine Argumente, da Erkenntnis m.E. nicht ausschließlich aus positivistischem akademischem Denken heraus entsteht. Aber selbst der gegenwärtige Rassismus, den ich in Deutschland beobachte, scheint mir überwiegend nicht an biologistische Kategorien gebunden zu sein. Es werden Menschen auch deshalb diskriminiert, weil man ihre Kultur und die Gesellschaften, aus denen sie kommen, für rückständig oder minderwärtig hält. Der „moderne“ Rassist wird nicht unbedingt von genetischen Unterschieden ausgehen, sondern eben von solchen kulturellen. Ob dann Rassismus noch der angemessene Begriff ist, wäre vielleicht tatsächlich eine Frage für die Geisteswissenschaften (es gibt ja inzwischen den ziemlich umständlichen Begriff der „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“), ist letztlich aber nicht entscheidend. Ebenso verhält es sich mit dem Antisemitismus.Nachdem Sie erst, vielleicht überspitzt gesagt, die Antisemiten aus der Linken wegdefinieren wollten, definieren Sie nun den Antisemitismus weg, sofern er nicht mit einem biologisch begründeten Rassismus identisch ist. Das finde ich auch nicht wissenschaftlich, mindestens jedoch eine recht eingeschränke Sichtweise.Vielleicht schießt fidelche gelegentlich über das Ziel hinaus. Sie aber tun es auch, denke ich.Gruß, oca
Uwe Theel schrieb am 11.03.2010 um 22:54
@ oca:
Ich glaube wir liegen da gar nicht so auseinander:Wenn ich Antisemitismus als einen Form des Rassismus definiere, dann gerade darum, weil Rassissimus sich ja eben nur scheinbar auf „biologische Grundlagen“ stützt, die es in Wahrheit gar nicht gibt. Insofern ist Rassismus eine politische und keine naturwissenschaftliche Kategorie; In der Biologie selbst stellt der Rassebegriff heute übrigens auch keine Kategorie mehr dar.Eine, auch noch so unsinnige Ablehnung des Fremden aus kulturellen Unterschieden heraus, wäre auch so lange kein Rassismus, als dieser Kultur nicht naturwüchsige Verwurzelung im Andern zugeschrieben würde und damit dann wieder „biologische Ursprünge“ bekäme. Die Achtung des Anderen kann nur geschehen, aus der Anerkennung der unveräußerlichen Menschlichkeit und der Anerkennung von Kulturationen, die diese nicht in Frage stellt oder gar vernichtet, so fremd die darus abgeleitetetn Verhaltensweisen auch immer erscheinen mögen. Dies ist der eigentliche Inhalt des Freiheitsbegriffs. Wenn man Rassismus dann mit dem, tatsächlich umständlichen Begriff der „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ benennen will so mag man das tun.Ich will auch nicht den Antisemitismus aus der linken wegdefinieren. Mir ist sehrwohl klar, dass auch Linke dagegen nicht gefeit sind. Allerdings bin ich der Meinung, dass dies nicht darin begründet liegt, dass Linke, sozusagen aus „innertheoretischen Gründen“ da mehr gefährdet werden, als Andere, deren „Weltbild“ ein anderes wäre, dass es gar dem linken Denken, wie immer auch verborgen, aber eben unvermeidbar innewohne.Sollte also ein Linker zum Antisemiten werden, so gäbe es Gründe dafür, die auch entdeckbar wären, aber ein Linker wäre er dann eben nicht mehr und unvermeidbar wäre es aus sich heraus auch nicht.Ich kritisiere an Fidelches Ansatz eben diese Implikation der Annhahme der besonderen Gefährdung aus „innertheoretischen Gründen“. Da Fidelche sich aber selbst als Linker begreift, kann er sich offensichtlich nicht vorstellen, dass es Linke gäbe, die den Gegner (die HAMAS) nicht kritisierten. Andersherum kann er sich Kritik an Israel nur in Form von Antisemitismus vorstellen, wenn Handlungen Israels kritisiert werden, die vergleichbar denen der HAMAS sind. Da die eigene, in diesem Fall Fidelches, Kritik an der HAMAS natürlich objektiv und subjektiv als nicht rassisistisch begriffen wird, steckt Fidelche in der Klemme: Er empfindet etwas, was er nicht empfinden dürfte, das er es sich selbst, als Israeli/Jude aus guten Gründen nicht zuschreiben will, wenn er auf der eigenen Seite etwas kritisieren müsste, bei dessen Kritik durch andere er Rassismus unterstellt.Von daher ist also einen enge Begriffsbetimmung dessen, was Antisemitismus sei absolut notwendig, um nicht zu solchen Argmentatationsfiguren und damit einhergehenden Methodenverletzungen greifen zu müssen, wie Fidelches es m.E. „aus guten Gründen“ tut.Diese komplizierte Erklärung gilt natürlich nur dann, wenn Fildelche nicht doch schlicht ein genuiner Rechter wäre. Aber das wäre ein anderes Problem.
oca schrieb am 12.03.2010 um 16:43

@Uwe Theel: „Mir ist sehrwohl klar, dass auch Linke dagegen nicht gefeit sind. Allerdings bin ich der Meinung, dass dies nicht darin begründet liegt, dass Linke, sozusagen aus „innertheoretischen Gründen“ da mehr gefährdet werden, als Andere,…“Da sind wir uns einig. Allerdings ist mir bisher nicht aufgefallen, dass fidelche oder sonst jemand behauptet hätte, Linke seien aus irgendwelchen Gründen mehr als andere gefährdet, antisemitische Positionen anzunehmen.Deiner übrigen Argumentation kann ich nicht wirklich folgen, und fidelches Motive oder seine psychologische Verfassung finde ich ehrlich gesagt für die Diskussion irrelevant. Ich denke, fidelche hat unten (12.03.2010 um 14:32) eine recht überzeugende Darstellung dessen gegeben, was man als Antisemitismus sinnvollerweise verstehen kann.
Uwe Theel schrieb am 12.03.2010 um 18:54
@ ocaDanke für die Antwort.Noch zwei kurze Anmerkungen zu meinen eigenen Ausführungen:a) Die Idde der besonderen Affinität linker Theorie zu Antisemitismus ist nicht von mir. Sie ist teil des größeren Vorwurfs, dass das menschenbild der linken dem Menschen ben nicht gerecht würde, die Linke deshalb zum Scheitern verurteilt sei. Ich habe sie hier eingebracht, weil ich nach einer Erklärung suchte für den Eifer mit dem Fidelche „linken“ antisemitismus versuchte nachzuweisen. Aber da mögen noch andere Gründe einen Rolle spielen, einen Grund versuchte ich in meinem Beitag vom 11.03.2010 um 22:54 noch zu nennen.b) Fidelches Diskussion, sein Ansatz krankt tatsächlich an einer zu ungenauen Definition des Antisemitismus. Wenn er ideologische Konstrukte (die angesprochenen „Rituale“, etc.) als Antisemitismusbestandteile bezeichnet, hat er nur deswegen Recht, weil diese „Bausteine“ nur funtionieren, weil der – in diesem Falle – Jude als Wesen quasi biologisch determiniert als (Un)Wesen definiert wird, dass von Natur aus schlecht, böse, was weiß ich sei und deshalb zu Derartigem fähig sei. Gegen die Natur kann man nicht angehen. Das macht den Rassismus, sei es Antisemitismus oder sonstige „Rassenlehren“ so perfide, wie gefährlich. Man muß hier immer den Kern, die Basis der „Lehre“ (=Ideologie im marxschen Sinne), von ihren Ausformungen und Verkleidungen unterscheiden, um ihr Wesen zu erkennen.
oca schrieb am 12.03.2010 um 22:18
@Uwe Theel: Danke für die Erläuterungen. Ich denke, die Diskussion ist lang genug geworden, vielleicht können wir sie ja einmal fortsetzen. Dann eventuell sogar mit besseren Argumenten, denn es ist ja nicht auszuschließen, dass die eine oder der andere hieraus etwas gelernt haben könnte (mich eingeschlossen).Den „Vorwurf, dass das Menschenbild der Linken dem Menschen eben nicht gerecht würde“ teile ich jedenfalls sicherlich nicht (und ich nehme an fidelche auch nicht). Dieser Vorwurf kommt doch heute vor allem von den Neoliberalen, die meinen, dass die Welt am besten ist, wenn jeder ungehemmt seinen eigenen Vorteil sucht. Das ist natürlich Blödsinn. Dass allerdings bestimmte linke Theorien gesellschaftlicher Transformation dem Menschen, jedenfalls in seiner jeweiligen konkreten historischen Situation, nicht gerecht werden, ist sicherlich auch klar (Leninismus etc.). Das steht aber auf einem ganz anderen Blatt, und wäre eine ganz andere Diskussion, bei der wir (hoffentlich) mehr Gemeinsamkeiten finden würden, als bei dieser hier.
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fidelche schrieb am 11.03.2010 um 11:58
@ Columbus schrieb am 10.03.2010 um 23:48Werter Columbus,da Sie, keine eigene Antisemitismus-Definition präsentieren, gehe ich davon aus dass Sie die Definition der EUMC akzeptieren.Sie haben mich aufgefordert die doppelten Standards nachweisen.Was ich tat und hier gerne für Sie wiederhole:Wenn jemand schweigt, wenn Hamas und Hizbollah gegen israelische Zivilisten bomben, wenn dieser jemand aber sofort nach Frieden ruft, wenn Israel seine Existenz zu sichern versucht, indem er sich militärisch gegen den Terror zur Wehr setzt, gesteht er oder sie Israels das Recht auf Sicherheit nicht zu. (Letztlich gesteht er Israel dadurch nicht einmal das Existenzrecht zu)Das sind doppelte Standards, weil dieser Jemand sich vor allem auf Israel konzentriert, während er zum Terror der Islamisten zuvor schwieg.Dabei wird Israel dämonisiert, indem er seine Selbstverteidigung als „unverhältnismäßig“ und gegen palästinensische Zivilisten gerichtet denunziert.
Ich bezeichne diese Dämonisierung, diese doppelten Standards als zumindest strukturell antisemitisch.Es wäre sehr schön und auch wichtig für eine sachliche Diskussion wenn Sie meine Antwort auf Ihre Frage erst bewerten würden bevor Sie eine völlig andere Frage stellen.Wenn Sie also an meinem Nachweis für doppelte Standards etwas auszusetzen haben, dann posten Sie es bitte. Ansonsten gehe ich davon aus dass Sie akzeptieren dass ich linken Antisemitismus nachgewiesen habe.Anschließend werde ich gerne auf Ihre Fragen eingehen.Viele Grüße
fidelche
Uwe Theel schrieb am 11.03.2010 um 15:06
@ fidelchead doppelter Standard und EUMCDu verstehst das mit dem „doppelten Standard“ völlig falsch:“Doppelter Standard“ heißt nicht, dass man festsetllte, dass beim Einen (Israel) etwas kritisiert würde, was beim Andern (HAMAS) nicht kritisiert würde.Es gibt einen Unterschied, aber keinen doppelten Standard, der darin liegt, dass im einen Fall (Antisemitismus) aus rassistischen Gründen etwas getan oder kritisiert wird, wärend im anderen Fall (Politische Kritik) aus sonstigen politisch-wirtschaftlichen Gründen, Interessenlagen zu Mißständen oder Verbrechen geschwiegen wird.Es geht um die Basis der Kritik die ausgesprochen wird oder mindesten ausgesprochen werden könnte, nicht um die Tatsache, dass Kritik ausgesprochen oder nicht ausgesprochen wird.Zudem müsstest Du im vorliegenden Fall empirisch nachweisen, dass es weniger Kritik an der HAMAS, als an Israel in gleichgelagerten Fällen von menschenrechts- oder Völkerechtsverletzungen gäbe. Ein dir diese Behauptung eingebendes Gefühl – oder gar ideologische Verblendung – ist keine Begründung Grundlage soetwas als Tatsache anzunehmen. Dafür braucht es empirische, soziologische Feldforschung.***Die EUMC-Definition sagt in Ihrem letzten Satz“However, criticism of Israel similar to that leveled against any other country cannot be regarded as anti-Semitic.“was heißt das Du mit Deinem Blog-Projekt, Antisemitismus bei der Linken generell feststellen zu wollen, genau deshalb scheiterst, weil Du, Rassismus nicht von poloitischer Kritik trennend, nicht die Basis der Kritik je gleichhaltend genau den doppelten Standard einführst, den die EUMC-Definition ausschließt.Bei Anwendung Deiner „Methode“ wäre es, sollte Kritik aus rassistischen Gründen nicht geübt werden, im Falle der Palästineser dann Philosemitismus. – Du siehst wie unsinnig Dein Vorgehen ist.Diskutiere am Einzelfall auf logischer Grundlage mit empirisch gesicherter Faktenbasis und nicht ideologisch.Lege dazu die Fakten und Quellenlage selbst dar, d.h. nicht einfach Ergebnisthesen nur behauptend zitieren, und lege Deine Analysekriterien (was heißt z.B. „doppelter Standard“ inhaltlich) offen.Es könnte sein, dass Du dazu als Mathematiker, ohne die politologisch-soziologische Ausbildung dazu überfordert bist. In diesem Falle magst Du Fragen stellen. Wenn Dir dann fachlich begründete Antworten gegeben werden solltest Du diese nicht beiseite wischen, bloß weil Dir die theoretischen Grundlagen nicht wirklich einsichtig sind oder Dir auf Basis Deines Vorverständnisses nicht einleuchten. Dann hättest Du aber gleich gar nicht erst fragen müssen, du wusstest ja schon vorher, was Du hören wolltest.
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thinktankgirl schrieb am 11.03.2010 um 12:22
<°)))o><DON’T FEED THE TROLL
fidelche schrieb am 11.03.2010 um 12:50
@thinktankgirlWarum die Angst?
Angst vor der eigenen Position?
Angst vor Argumenten?
Angst vor Unbequemem?
Angst vor Aufdeckung von unhaltbaren falschen Positionen?Vor was Angst?
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thinktankgirl schrieb am 11.03.2010 um 13:07
RED HERRING<°)))o><DON’T FEED THE TROLL
fidelche schrieb am 11.03.2010 um 14:23
@thinktankgirlWenn Sie sich einen anderen Namen geben wollen funktioniert das anders.Ich finde thinktankgirl schöner, ehrlich gesagt. Es hat sowas progressives. Ich mag progressive Frauen.
fidelche schrieb am 11.03.2010 um 22:39
@ Uwe Theel schrieb am 11.03.2010 um 19:24Wenn Du schreibst, es ist natürlich nie „um Chomsky“ gegangen, ist das nur die halbe Wahrheit.Du hast mehrfach geschrieben dass das Zitat eine Fälschung ist. ( u.a.: Chomsky Zitate sind unbelegte Fälschungen.)Ich machte später darauf aufmerksam dass das Zitat bei Alan M. Dershowitz steht.Darauf schreibst Du wieder von Fälschungen und verweist auf dies Seite: en.wikipedia.org/wiki/Faurisson_affair.
Offenbar hast Du überlesen dass, dass umstrittenen Zitat in englischer Sprache exakt vermerkt ist.Offenbar erst als ich schreibe,„In dem Du auf den Link en.wikipedia.org/wiki/Faurisson_affair verweist, belegst Du doch den Text. Siehe: Letter from Chomsky to WD Rubenstein, cited in W.D. Rubinstein, “Chomsky and the Neo-Nazis,” Quadrant (Australia), October 1981, pp. 8-14”kommst Du mit der Bemerkung:„Selbst sein letzter Verweis auf den Rubinsteinartikel unterschlägt, dass die beiden Chomsky Zitate, wenn überhaupt einem privaten Brief von Chomsky an Rubinstein entstammten und von Rubinstein gegen jede Gepflogenheit aus dem gesamtzusammenhang des Briefes gerissen, ohne objektiven Beweis ihrer Existenz gezielt eingesetzt wurden. Private Biefe enthalten Gedanken, die weder zu ende gedacht sein müssen, noch angenommene Meinung des Verfassers, für Außenstehnde zumal sein müssen. Es sind keinen Publikationen, mit denen der aztuor sich festgelegt ausdrückte.“Uwe, auch wenn die Chomsky – Sätze,„Ich sehe keine antisemitischen Implikationen darin, die Existenz von Gaskammern oder selbst des Holocaust zu bestreiten. Noch hätte die Behauptung per se antisemitische Implikationen, die Apologeten israelischer Repression und Gewalt schlachten den Holocaust (ob man ihm nun glaubt oder nicht) auf ganz infame Art und Weise aus. Ich sehe keine Spur von antisemitischen Implikationen in Faurissons Werk.”aus einem privaten Brief von Chomsky an Rubinstein entstammten, sind sie ein Zitat und keine Fälschung. Bitte nimm das zur Kenntnis.Auch wenn Du es mir nicht zugestehst, ich halte es für nicht akzeptabel, obwohl ich weiß, dass für Chomsky das Recht auf freie Meinungsäußerung ganz oben steht, das Chomsky sich derart für einen extremen Antisemiten wie Faurisson einsetzt und diesen Antisemiten vom Antisemitismus freispricht.Nach dieser Logik hätte sich Chomsky auch für Julius Streicher und alle Publikationen des 3. Reiches einsetzen müssen und damit jede Hetze des „Stürmers“ gegen Juden mit der Begründung der Meinungsfreiheit verteidigen müssen.Wenn Du dies alles anders als ich siehst, liegt dies in Deiner Verantwortung.
Da Du aber Wissenschaftlichkeit forderst und meine angebliche Unschärfe kritisierst, erlaube ich mir Dich an Deine Worte zu erinnern.Ich schlage nun zum wiederholten Male vor das Thema Chomsky ruhen zu lassen.Auf Deine Vermischung Antisemitismus und Rassismus, die EUMC-Definition und die doppelten Standards gehe ich morgen ein. Heute hab ich keine Lust mehr dafür.Grußfidelche
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fidelche schrieb am 12.03.2010 um 14:32
@ Uwe TheelZunächst danke ich Dir für Deinen Sinneswandel, in dem Du am 11.03.2010 um 22:54 schreibst:„Ich will auch nicht den Antisemitismus aus der linken wegdefinieren. Mir ist sehr wohl klar, dass auch Linke dagegen nicht gefeit sind.“Vor einigen Tagen bestrittst Du eben dies noch vehement.In Deinem Posting vom 11.03.2010 um 15:06 und vom 11.03.2010 um 22:54 bringst Du einiges durcheinander.Du schreibst: „Wenn ich Antisemitismus als einen Form des Rassismus definiere, dann gerade darum, weil Rassissimus sich ja eben nur scheinbar auf „biologische Grundlagen“ stützt, die es in Wahrheit gar nicht gibt. Insofern ist Rassismus eine politische und keine naturwissenschaftliche Kategorie; In der Biologie selbst stellt der Rassebegriff heute übrigens auch keine Kategorie mehr dar.“Da ich sehe, dass viele, auch Du, Begriffsprobleme haben, ich versuche deshalb gerne weiterzuhelfen.Rassismus und Antisemitismus sind zwei „paar Schuhe“. Die Gottesmordthese, Verschwörungstheorien, Substitutionstheologie, Judenpogrome, Brunnenvergiftung, Judenvertreibung, Ritualmordthesen (Juden brauchen christliches Blut für ihre Passahfest-Rituale) usw. sind Bestandteile des Antisemitismus, nicht des Rassismus!
Man kann Rassist sein aber kein Antisemit und man kann Antisemit sein muss deshalb nicht zwingend Rassist sein.In der Antisemitismusforschung wird zwischen Frühantisemitismus (von etwa 1800 bis 1879), einem modernen bzw. Rasse-Antisemitismus (1879-1945) und vom sekundären Antisemitismus (nach 1945) unterschieden.Begrifflichkeit und Argumentationsstruktur ist beim strukturellen Antisemitismus vergleichbar dem Antisemitismus vor 1945. Beispielsweise die Unterscheidung von Finanzkapital und Produktivkapital sind wesentliche Kennzeichen für strukturellen Antisemitismus. Die Befürchtung dass sich bestimmte Gruppen insgeheim die Weltherrschaft (Antiamerikanismus) an sich zu reißen versuchen, kann als struktureller Antisemitismus bezeichnet werden.
Die Aussagen Watzals, der nicht von Judaisierung der Welt sondern von Israelisierung der Welt spricht, können als strukturell Antisemitisch bezeichnet werden.Die subtilere Judenfeindlichkeit, die nach dem Holocaust entstand, nennt man Sekundärer Antisemitismus. Hierbei erkennt man einen sogenannten Schuldabwehr-Antisemitismus.Die Pauschalkritik (Antizionismus) am Staat Israel in Form von NS-Vergleichen ist sekundärer Antisemitismus. Der Psychoanalytiker Zwi Rex schrieb in diesem Zusammenhang: „Die Deutschen werden den Juden Auschwitz niemals verzeihen.“ Auf wen dieser Abwehrreflex zutrifft ist, kannst Du selbst beurteilen.Dass es weniger Kritik an der Hamas gibt muss ich nicht empirisch nachweisen, ich muss nur die Beiträge in diesen drei Blogs lesen, die überzogene Kritik gegenüber Israel und die kaum vorhandene Kritik gegenüber der Hamas quantitativ und qualitativ vergleichen und bin dadurch in meiner Argumentation bestätigt.
Um in den Aussagen in linken Medien wie beispielsweise der Jungen Welt, Neues Deutschland, Schreibern in Organisationen wie CASMII z.B. Werner Ruf, Udo Steinbach u. a., bezüglich des Nahostkonfliktes Einseitigkeit zu erkennen, muss man kein Empiriker sein.Die Hamburger „linken Jungs“ die den Film „Warum Israel“ verhindert haben, sowie die Hamburger Linkspartei, haben sich mit ihrer antizionistischen Aktion sowie ihrer antizionistischen Rechtfertigung eines wie auch immer definierten Antisemitismus schuldig gemacht. Wenn Linke dies nicht erkennen, habe ich Mitleid mit ihnen.Ich gehe davon aus dass Du den Film „Warum Israel“ kennst und mir zumindest insgeheim zustimmst.Ein wichtiger Punkt in Deinem „Nichterkennen wollen“ der Problematik scheint mir Deine Verwechslung von Rassismus und Antisemitismus nach 1945 zu sein. Im ersten Blog wurde diese Frage übrigens kurz erörtert. Es lohnt also, nochmal alle Beiträge, und vor allem den Text von Jean Amèry, nachzulesen.Ich hoffe, dass ich mit meinen fachlich begründeten Antworten, Dir zu diesem schwierigen aber notwendigen Thema behilflich sein konnte.Als jemand der Mathematik in der Schule hatte, dieses Fach zudem zu seinen „Lieblingsfächern“ zählte, kann ich 1 und 1 zusammenzählen, notfalls auch über die Heisenbergsche Unschärferelation referieren.Wobei – Einschränkung – beim Thema Unschärfe könntest Du Dich besser auskennen.Viele liebe Grüße
fidelche
oca schrieb am 12.03.2010 um 16:49
Das wäre doch mal ein gutes Schlusswort. Nochmal danke für den interessanten Beitrag, wie gesagt wird der Freitag durch die von dir angestoßene notwendige Diskussion deutlich aufgewertet. Ich bin dann mal weg.
oca schrieb am 12.03.2010 um 17:39
P.S. Eines möchte ich noch hinzufügen: Deine Gegner haben hier ganz unterschiedlich argumentiert, aber kaum jemand hielt es für nötig, auch einmal Positionen aus dem eigenen „Lager“ zu kritisieren. Selbst viele derjenigen, die ich einmal für halbwegs vernünftig hielt, fanden offenbar nichts an dieser seltsamen Allianz auszusetzen. Auch das ist interessant.
Rahab schrieb am 12.03.2010 um 19:07
lager? wo?
Uwe Theel schrieb am 12.03.2010 um 19:24
@ fidelche am 12.03.2010 um 14:32Nimm es mir nicht übel, dass ich jetzt hier nicht in eine Diskussion über die von Dir genannten drei Formen/Stufen des Antisemitismus, deine These von der Abgrenzung gegenüber der Grundkategorie Rassismus einsteige. Ich habe oben in meiner Antwort an oca am 12.03.2010 um 18:54 in Punkt b) dazu noch einmal in aller kürze meine Begründung für einen engen Begriff des Antisemitismus auf der Grundlage, dessen, was Rassismus ist, gegeben. In meinem Beitrag am 11.03.2010 um 22:54 hatte ich diese Argumentation in deren erstem Teil schon angesetzt.Ich kann nicht erkennen, worauf Du mit dem von Dir immer wieder erstrebten Nachweis von „linkem“ Antisemitismus eigentlich hinaus willst. Die Linke als Ganze brauchst Du davor nicht zu warnen, den Einzelnen, der gekippt ist, rettest Du nicht mehr. Den Grund, dass Du als rechtes Torpedo linke Theorie „entlarven“ wolltest, will ich nach dieser Diskussion nicht aufrechterhalten, aber damit habe ich höchstens einen Grund weniger, den ich mir vorstellen könnte, warum Du so argumentierst, wie Du es tust.Antisemitismus ist zu kritisieren und zu bekämpfen, wo er auftritt, Verletzungen der Menschenrechte, ob rassistisch-antisemitisch oder sonstwie ideologisch begründet genauso. Dein Abwehrreflex vor antiisraelischer Kritik, die Dir immer allzu schnell in Antisemitismus umzukippen droht, ist politologisch-theoretisch nicht zu halten.Wir würden das in einer Blog-Diskussion wohl nicht auflösen, Mathematik hin, Politologie her.Deshalb beende auch ich jetzt in aller Freundlichkeit diese Diskussion.Grußut
oca schrieb am 12.03.2010 um 22:22

@Rahab: Ich schrieb: „Selbst viele derjenigen, die ich einmal für halbwegs vernünftig hielt…“Da du nie zu diesem Kreis gehörtest, fühl dich bitte auch nicht angesprochen 😉
Uwe Theel schrieb am 13.03.2010 um 13:42
@ oca am 12.03.2010 um 17:39… schade Ihr Abgang.Ich hatte eigentlich immer ein gutes Gefühl mit Ihnen zu diskutieren.Für mich war, entgen Ihres Schlußworts deutlich geworden, dass die Diskutanten sich sehr um die These fidelches bemüht haben. Da aber, wie jedenfalls m.E. z.B. columbus und auch ich bemerkten, fidelche seine These selbst nicht klar formulierte, wäre es schwierig geworden, gegen etwas zu argumentieren, das allenfalls im Ansatz klar war.Die Position, die das „Lager“ (???) hätte beziehen sollen, war genau die, die Fidelche anklagen, wollte, ohne je selbst Position bezogen zu haben, sieht man von seiner allenfalls dogmatisch zu nennenden Proisraelposition ab, die selbst mehr ausblendet als erhellt.
Rahab schrieb am 13.03.2010 um 14:04
@oca
ich kriege immer, wenn irgendwo ein „Lager“ eingerichtet wird, ganz große ohren. und zwar völlig unabhängig davon, ob ich selbst auch zu den insassinnen gehören soll oder nicht.deshalb noch mal meine frage: wo befindet sich das lager der für halbwegs vernünftig gehaltenen aber dann doch nicht seienden?
ergänzungsfrage: wer ist der lagerkommandant?
oca schrieb am 13.03.2010 um 14:40
Ach Leute, nehmt doch bitte wenigstens die Anführungszeichen zur Kenntnis, in die ich das wirklich sehr unschöne Wort „Lager“ gesetzt habe.Ich beziehe mich darauf, dass gegenüber fidelche ein mitunter sehr respektloser Ton angeschlagen wurde, bis hin zur wiederholten These, er sei ein rechter Provokateur, während gegenüber anderen fidelche-Kritikern der Ton überwiegend und ungeachtet der großen Differenzen in der Argumentation äußerst freundlich war. Das bezieht sich nicht auf alle Diskutanten, und ich werde hier bestimmt keine Namen nennen, um das alles wieder aufzurollen, aber ich finde das eine recht schwache Leistung einiger (nicht aller) Beteiligter, die durchaus zeigt, dass sie bei dem Thema Israel ziemlich unsachlich werden – und damit genau das tun, was sie fidelche vorwerfen.Für Sie, Uwe Theel, habe ich oben extra noch ein anderes „Schlusswort“ geschrieben, in dem ich anerkenne, dass wir uns in den letzten Kommentaren durchaus etwas näher gekommen sind, jedenfalls in einigen Punkten. Die verbleibenden (ziemlich großen) Differenzen müssen ja keine persönlichen sein.Bestimmte andere Kommentatoren, die wirklich eindeutig dem ganz rechten Rand zuzurechnen sind, könnte man inzwischen ja auch schon kennen und muss sich nicht auch noch auf freundlichen Small-Talk mit ihnen einlassen. Auch dieser Vorwurf trifft nicht auf alle zu.Also bitte, wenn ihr euch unbedingt angesprochen fühlen wollt, obwohl ich ausdrücklich niemanden konkret genannt, sondern nur meinen subjektiven Eindruck vom Verlauf der Diskussion geschildert habe, dann könnt ihr das natürlich tun und jetzt beleidigt sein. Wäre aber nicht nötig.Wenn euer subjektives Fazit ist, dass fidelche kein interesse an sachlicher Diskussion hat etc. etc., dann gesteht mir wenigstens mein subjektives Fazit zu, dass viele seiner „Gegner“ sich hier auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben.
oca schrieb am 13.03.2010 um 14:49
P.S. @Rahab: Bei Asterix gibt es die befestigten „Lager“ Aquarium, Babaorum, Laudanum und Kleinbonum. Also kannst du deine Ohren ruhig wieder schrumpfen lassen.
fidelche schrieb am 13.03.2010 um 17:00
@ ocaEs ist schon bemerkenswert wie man einerseits auf das Wort „Lager“ (das Wort Lager bezogen auf Position und Diskussion), dazu in Anführungszeichen gesetzt, reagieren kann und gleichzeitig Begriffe wie Israelisierung der Welt, Hecht-Galinski Zitate usw., offenbar für unproblematisch erachtet.Ich habe mich jedenfalls über Deine differenzierten Beiträge gefreut, auch wenn Du mich, teilweise berechtigt, kritisiert hast.Ich gehe davon aus dass Du wesentlich jünger bist als ich (im fünfzigsten Jahr). Ich glaube nicht, dass ich in meinen jungen Jahren Gleiches geleistet habe. (Wenn meine Gegner nun sagen, Du hast es bis heute nicht gelernt, berührt mich das wenig bis gar nicht)Beste Grüße
fidelche
Rahab schrieb am 13.03.2010 um 17:27
@oca
„c’est comment, la Suisse?“ wurde Obelix gefragt. seine antwort: „Plat“.dass es lagerdenken gibt, ist mir wohlbekannt. für den fall, dass ich es vergessen gehabt hätte, hätte dieser blog und die art, wie er betrieben wurde/wird, es mir wieder ins gedächtnis gerufen, sehr eindrücklich sogar.ein kompliment meinerseits ist mit dieser aussage ausdrücklich nicht verbunden.
oca schrieb am 13.03.2010 um 20:01
@fidelche: „Es ist schon bemerkenswert wie man einerseits auf das Wort „Lager“ (das Wort Lager bezogen auf Position und Diskussion), dazu in Anführungszeichen gesetzt, reagieren kann und gleichzeitig Begriffe wie Israelisierung der Welt, Hecht-Galinski Zitate usw., offenbar für unproblematisch erachtet.“Völlig richtig. Ich freue mich jedenfalls auf weitere Beiträge deinerseits, falls du noch Lust und Energie dafür hast, auch wenn ich mir fest vornehme, nicht mehr so viel Zeit in die Diskussion darüber zu stecken!
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omg schrieb am 12.03.2010 um 23:05
an M1xP1yne schrieb am 07.03.2010 um 20:53Zur Richtigstellung: nicht ver.di München, sondern das DGB Bildungswerk hat Haury eingeladen. Wer die Verantwortlichen kennt und die anderen Veranstaltungen der wird sehen, dass die Referenten nicht Rechts sind!
fidelche schrieb am 13.03.2010 um 17:04
@omg
Was Sie schreiben ist richtig.Siehe:
www.dgb-bildungswerk-bayern.de/de/newsletter/newsletter2-09.pdf
fidelche schrieb am 14.03.2010 um 20:47
@M1xP1yneDas Haury nicht rechts ist bestätigt übrigens auch der Freitag am
26.12.2003 00:00 durch Regina General:„Das Buch des 1959 geborenen, Freiburger Historikers Thomas Haury Antisemitismus von links, erschienen im Verlag von Jan Philipp Reemtsmas Sozialforschungsinstitut in Hamburg, ist sachlich fundiert, argumentiert nicht mit Vorurteilen, bemüht sich um eine streng durch Fakten und Dokumente belegte Debatte. Es basiert auf einer Dissertation, deren Ziel die Einordnung des Antisemitismus in die deutsche Geistes- und Sozialgeschichte ist, spart also weder Vorgeschichte noch Veränderung in der Ausprägung oder gar politische Einordnung in die Nachkriegsentwicklung beider deutscher Staaten aus.“www.freitag.de/kultur/0402-nationalismus-gefahr
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fidelche schrieb am 13.03.2010 um 17:31
Da nun doch einige Diskutanten versöhnlicher werden, möchte ich mich dem anschließen.@Uwe Theel
Du schreibst: „Den Grund, dass Du als rechtes Torpedo linke Theorie „entlarven“ wolltest, will ich nach dieser Diskussion nicht aufrechterhalten, aber damit habe ich höchstens einen Grund weniger, den ich mir vorstellen könnte, warum Du so argumentierst, wie Du es tust.“Das Du mich nicht mehr als rechtes Torpedo siehst, freut mich und ehrt Dich.
Auf Deinen Text vom 12.03.2010 um 19:24 gehe ich in den nächsten Tagen ein, jetzt sehe ich mir erst einmal die Bundesliga an.@Columbus schrieb am 09.03.2010 um 00:38
„Sie werden sonst zum Antisemitismus-Kryptologen und entwickeln eine McCarthy-Gesinnung. Das macht auf Dauer krank.“Sie wissen ich bin mit Ihnen so gut wie überhaupt nicht einer Meinung. In diesem Punkt möchte ich Ihnen ausdrücklich zustimmen. Das diese Gefahr bestand und weiter besteht, war mir bereits vor diesem Blog bewusst, mit Ihrem Satz haben Sie mich noch einmal darauf aufmerksam gemacht, wogegen ich wenig zu entgegnen habe, was ich bereits schon einmal andeutete und an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich hervorheben möchte.Für meine „Ausrutscher“ bitte ich um Vergebung.@ Freitag RedaktionIch bin mit anderen der Meinung dass diese drei Blogs den Freitag, die Meinungsvielfalt und seine Community aufgewertet haben. Die Verantwortlichen der Redaktion waren und sind offenbar nicht dieser Meinung, da Sie jeweils nach wenigen Tagen auf Ihrer Startseite in der Rubrik „Meistkommentiert“ den jeweiligen Blog nach ca. 2 Tagen aus der Wertung nahmen.Warum eigentlich?
oca schrieb am 13.03.2010 um 17:49
Letzteres ist eine gute Frage. Ich fand die Diskussion im Freitag dringend notwendig, und einige der Autoren, die über Israel schreiben (z.B. Michael Jäger) schienen mir bei anderer Gelegenheit trotz Meinungsverschiedenheiten letztlich auch recht aufgeschlossen. Andere scheint die Diskussion zu stören. Dabei ist sie diesmal, im dritten Anlauf, schon sehr viel friedfertiger gewesen…
thinktankgirl schrieb am 13.03.2010 um 18:27
Ich bin mit anderen der Meinung dass diese drei Blogs den Freitag, die Meinungsvielfalt und seine Community aufgewertet haben. Die Verantwortlichen der Redaktion waren und sind offenbar nicht dieser Meinung, da Sie jeweils nach wenigen Tagen auf Ihrer Startseite in der Rubrik „Meistkommentiert“ den jeweiligen Blog nach ca. 2 Tagen aus der Wertung nahmen.Warum eigentlich?Es gibt nur eine Erklärung dafür: es sind alles verkappte Antisemiten, jawoll!
Rahab schrieb am 13.03.2010 um 20:28
gegen diese erklärung könnte vielleicht die lektüre von Watzlawick, Paul: Vom Unsinn des Sinns oder vom Sinn des Unsinns. Piper 1997 helfen. vielleicht.
obwohl – ich geh besser noch mal gucken, ob der gute alte Watzlawick vielleicht auch…
thinktankgirl schrieb am 13.03.2010 um 21:12
@ RAHABich muß mal stöbern, irgendwo hab ich das Buch…
Rahab schrieb am 13.03.2010 um 21:21
ich hab’s grad katalogisiert…
allerdings stoße ich bei der durchsicht und katalogisierung der bücher meines tatten s.a. auf so vieles … ich komme nicht dazu, in alle reinzugucken! den Watzlawick hab ich raus gelegt … vielleicht blättere ich heute nacht ein wenig. ist ja ein dünnes bändchen.
fidelche schrieb am 15.03.2010 um 20:12
@RahabDie Dinge existierten sehr wohl unabhängig vom Denken und Handeln der Menschen. Mit dem radikalen Konstruktivismus habe ich mich aber wenig bis überhaupt nicht beschäftigt. Ich halte es eher mit Sartre, der meint, der Mensch ist zur Freiheit verurteilt.Mich würde viel mehr die Begründung der Freitag-Redaktion interessieren.
fidelche schrieb am 15.03.2010 um 14:35
@ Uwe Theel und FriendsMeine Intention ist klar und eindeutig:Ich erkenne in der überzogenen Israelkritik der „Linken“, doppelte Standards, die Ungleichbehandlung des Staates Israel gegenüber anderen Staaten. Diesen Antizionismus definiere ich als Antisemitismus von links. Ob dieser Antisemitismus nun ein struktureller, ob er sekundär ist oder ob er inhaltlich nicht vom Antisemitismus Möllemanns zu unterscheiden ist, vermag ich nicht immer hundertprozentig zu diagnostizieren, da viele Mit-Diskutanten sich oftmals weigerten auf meine Nachfragen einzugehen. Die vielen „externen“ Beispiele in den drei Blogs, habe ich jeweils definiert, sie belegen meine Kritik. Natürlich kann ich nicht hundertprozentig ausschließen dass ein Israelkritiker mit einer extremen Aussage, nicht Antisemit ist, sondern einfach nur „einen an der Waffel hat“. Diese Analyse einen Abwehrreflex vor antiisraelischer Kritik zu nennen halte ich für völlig falsch und gefährlich!Später versuchte ich die Ursachen für dieses „unredliche Verhalten der Linken“ herauszubekommen.
Im ersten Blog schrieb ich von der Vermutung, dass es letztendlich verborgene, religiöse Gründe sein könnten.In diesem Blog stellte ich die These auf, dass die unkritische Übernahme des Antizionismus der Ostblockstaaten der Hauptgrund sein könnte.In die Diskussion wurde dabei noch nicht der Nationalismus der Linken eingebracht, was ich nun nachhole.
Am Anfang war Marx. Ich bin mit Haury einer Meinung, dass der Marx‘sche Text „Zur Judenfrage“ , trotz Verwendung typischer antisemitischer Klischees nicht antisemitisch ist. Trotz der Marxschen Reduktion des Kapitalverhältnisses auf die Zirkulation birgt diese keinen Antisemitismus. Man muss nur den 3. Band des Kapitals lesen, in dem Marx Proudhon, wegen seiner Thesen bezüglich des zinstragenden Kapitals lächerlich macht.Lenin war kein Antisemit, seine Unterscheidung zwischen produktiver Arbeit und Arbeitern auf der einen und den Finanzkönigen und Imperialisten auf der anderen mit seiner Nähe zu antisemitischen Verschwörungstheorien war jedoch zumindest problematisch.Der Antisemit Stalin allerdings, nutzt den immanenten Antisemitismus Russlands. Was wäre geschehen, wenn der Internationalist Trotzki den Machtkampf gegen den Nationalisten Stalin gewonnen hätte? Wie hätte sich die DDR entwickelt, wenn Paul Merker seinen Kampf gegen die Antizionisten nicht verloren hätte? Vielleicht würde die DDR und die SU in einer völlig anderen (besseren?) Form noch bestehen. Die Fragen sind zwar müßig, wer sie aber nicht stellt, lernt nicht aus der Geschichte.
Die Mischung des Stalin`schen Antisemitismus mit seinem Nationalismus machte den Antizionismus speziell ab 1950 erst möglich. Die DDR trieb sowohl die Lenin`sche Ideologie als auch den kommunistischen Nationalismus auf die Spitze. Ein Beispiel dafür ist die einseitige Geschichtsschreibung , die von den „guten“ Deutschen (Arbeitern) und den „bösen Nazis“ spricht. Der Holocaust nimmt in den DDR Geschichtsbüchern nicht den ihm angemessenen Platz ein. In diesem „Klima“ war Antizionismus in der beschriebenen Form möglich und real.Der Rote-Ruhr- Uni- Autor Fabian Kettner hat Haury`s Buch gelesen und meint:“ []“Haury geht es um die „genauen Charakteristika, die den modernen Antisemitismus als ein sachlich eigenständiges, zusammengehöriges und zeitlich abgrenzbares Phänomen qualifizieren.“ Dafür konzentriert er sich auf die „Ebene des ideologischen Denksystems“ und entfaltet die „Logik des modernen Antisemitismus“, um dann „Äußerungen sozialistischer und kommunistischer Provenienz zu Juden, Israel und Zionismus auf ihren antisemitischen Gehalt zu prüfen.“[]
„Von Bedeutung ist der Konnex Antisemitismus – Nationalismus. Der Fixpunkt einer nationalen volklichen „Gemeinschaft“ gilt „als axiomatisch vorgegeben“ und wird „fraglos akzeptiert“, ist „somit der Erklärung entrückt“ und bestimmt „sich aus sich selbst heraus“. Einer „Gemeinschaft“ gehöre man nicht durch „Entschluss“, sondern durch „Bestimmung“ an, und sie „muss sich notwendig in einer zentralen Instanz repräsentieren“: Nation und Staat. Volk & Nation müssen permanent stabilisiert werden durch „Inszenierung von Gemeinschaft“, „Naturalisierung und Ethnisierung“ des Kollektivs, „Konstruktion von Nationalgeschichte“, wie durch die „Definition und Ausgrenzung von ‚Anderen’ sowie Markierung von ‚Fremden’“. Nationalismus entsteht „keineswegs erst in Krisenzeiten“, sondern ist „integraler Bestandteil der Konstruktion und Aufrechterhaltung der Gemeinschaftsvorstellungen ‚Volk’ und ‚Nation’.“ Die Identität ist nach Entstehungsgrund und eigener Logik dieser Konstruktion nur negativ zu haben: über die Bestimmung eines Gegenkollektivs. „Infolge ihres Sozialprofils, ihrer Geschichte und der Vorgeschichte der vormodernen Judenfeindschaft konnte aus ‚den Juden’ ein geradezu ideales ‚nationales’ Feindbild konstruiert werden.“ Die Juden dienen als „Antiprinzip zur ‚nationalen Gemeinschaft’“, bilden keine beliebige andere Nation. Trotz ihrer Zerstreutheit hätten sie die Identität, die einem selber mangelt, seien sie „Muster-Volk“ und „UnVolk“ zugleich.Auf dieser analytischen Grundlage kann Haury den Antisemitismus nicht nur scharf und genau vom Rassismus trennen, sondern entweder ihn selber auch in anderen ideologischen Formationen wiedererkennen oder zumindest „augenfällige Affinitäten zu den Grundprinzipien des antisemitischen Denkens“. Haury geht es um einen „Antisemitismus ohne Antisemiten“, „der sich selbst gar nicht mehr als solcher begreifen kann oder bekennen will.“ Anhand der „drei den Antisemitismus charakterisierenden Ebenen“ – Grundinhalte, Verbindung mit dem Nationalismus, spezifische Denkstrukturen (Manichäismus, Verschwörungstheorie & Personifizierung, Verkehrung von Täter und Opfer) – kann entschieden werden, „ob oder ab wann eine ideologische Artikulation als antisemitisch zu klassifizieren ist.“ Damit kann man „zwischen dem Auftreten einzelner Stereotype und einer geschlossenen Ideologie“ unterscheiden, und v.a. einschätzen, worauf einzelne Denkmuster hinauslaufen können und wo sie immer wieder landen.“Um sich mit den Ursachen des „Antisemitismus von Links“ zu beschäftigen muss natürlich erst einmal Konsens über sein bestehen erreichen.Gruß
fidelche
fidelche schrieb am 16.03.2010 um 11:27

1973: „Der Konflikt im Nahen Osten kann nicht anders gelöst werden als durch die Zerschlagung, des Zionistischen Staates“ (Arbeiterkampf (Kommunistischer Bund)Okt. 1973)1974: Israel – „die blutrünstige und machtgierige Bastion gegen die Völker“ (Roter Morgen (KPD/ML), 23.11.1974)1989: Der Zionismus –„der Feind aller Menschen“ (Autonome Nahostgruppe Hamburg,2)

1992: „Sieg im Volkskrieg“; Israel muss weg! (Interim,6)

08.01.2009: Für das Ende der israelischen Aggression und einen gerechten Frieden im Nahen Osten

„Im Gaza-Streifen herrschen Tod, Qual und Angst. Die durch nichts zu rechtfertigende Aggression der israelischen Armee, die Blockade-Haltung der USA im UN-Sicherheitsrat, die die israelischen Kriegshandlungen tolerierende EU und auch die faktische Gleichgültigkeit der Herrschenden in den meisten arabischen Staaten zeichnen verantwortlich für das unvorstellbare Grauen. Was immer man von der seinerzeit faktisch von den israelischen Besatzungsbehörden im Kampf gegen die PLO geförderten Hamas hält, wie immer man demzufolge ihre praktische Politik bewertet, Selbstmordattentate und den Raketenbeschuss Südisraels inbegriffen: Nichts rechtfertigte und rechtfertigt die grausame Blockade gegen 1,5 Millionen Menschen, nichts rechtfertigt den mörderischen, schon jetzt mehr als siebenhundert Opfer und Tausende Verwundete fordernden Krieg. Der Tod und die Verkrüpplung auch von Kindern werden billigend in Kauf genommen. Und – billigend in Kauf genommen wird die zweifelsfrei erfolgende Stärkung des islamischen Fundamentalismus. Allein Letzteres beweist, dass es mit dieser Aggression nicht primär um größere Sicherheit für die israelische Bevölkerung geht. Es geht in erster Linie um die in Israel am 10. Februar stattfindenden Wahlen. Barak will sich den Sieg im Wahlkampf durch einen pseudomilitärischen Pyrrhussieg auf Kosten aller Palästinenser im Gaza-Streifen sichern. Dafür wird Blut vergossen. Dafür wird Gaza in Schutt und Asche gelegt. Dafür werden die Ursachen des
Krieges in den Medien bis zur Unkenntlichkeit verkürzt. Unsere uneingeschränkte Solidarität gehört dem geschundenen palästinensischen Volk, der israelischen Friedensbewegung und den ungezählten Menschen in aller Welt, die das Ende der israelischen Aggression fordern. Fest an ihrer Seite, verlangen wir einen gerechten Frieden im Nahen Osten.“
Sahra Wagenknecht, Ellen Brombacher, Thomas Hecker, Jürgen Herold, Friedrich Rabe (Homepage S.W.)

Am 27. Januar 2010, 65 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz sprach Schimon Peres im Deutschen Bundestag. Sahra Wagenknecht verweigerte nach Peres Rede die stehenden Ovationen und begründete dies unter anderem damit, „weil dieser Staatsmann, selbst für Krieg verantwortlich ist.“ Sie verneige sich zwar vor den Opfern des Holocaust aber nicht vor dem „kriegsverantwortlichen“ Peres.

Wenn Frau W. ihr Auftreten im Bundestag zu erklären versucht, ist der interessierte Beobachter, unangenehm an den „Leitspruch“: “Tote Juden sind gute Juden – lebende Juden sind böse Juden“ erinnert.

Welchen Nah-Ost-Krieg meinte tatsächlich Sarah Wagenknecht?

Den Arabisch-Israelischen Krieg 1948, den 6 Tage-Krieg 1968, den Yom-Kippur Krieg 1973 oder den Gaza Krieg 2009. Oder meinte Wagenknecht die Befreiung der jüdischen Geiseln in Entebbe 1976, die Oberstleutnant Jonathan Netanyahu (der Bruder des jetzigen Ministerpräsidenten), der an der Spitze der Aktion stand mit seinem Leben bezahlte. Der damalige Verteidigungsminister Schimon Peres gehörte zu den Hauptverantwortlichen für die damalige Befreiungsaktion.

Falls Sarah Wagenknecht an den Gaza-Krieg dachte, ist Shimon Peres dann deshalb verantwortlich für den Gaza-Krieg, weil er Staatspräsident von Israel ist?

Shimon Peres, sprach in Davos zum Gaza-Krieg, den er als richtig verteidigt und betonte Israel wolle Frieden und hätte nicht einseitig die Initiative aufgenommen sondern wurde vorher beschossen. Er richtete an Erdogan die Frage: „Was hätten Sie getan, wenn jeden Abend Raketen auf Istanbul niedergegangen wären“. Er betonte, die Schuld allein trägt die Hamas die Schulen und Kindergärten zu Kriegsschauplätzen machen würde.

Haben Frau Wagenknecht diese Aussagen von Peres nicht zugesagt, war er deshalb verantwortlich für den Gaza-Krieg?

Der Linksparteiabgeordnete Lederer kritisierte Wagenknecht scharf für ihr Verhalten. Der NPD Landtagsabgeordnete Gansel lobte hingegen Frau Wagenknecht. Wem steht Frau Wagenknecht außenpolitisch näher? Dem Nationalisten Gansel oder dem Sozialisten Lederer?

Man müsste Frau Wagenknecht fragen: Welcher Staat, dieser Welt würde nicht auf die Kassam-Raketen reagieren? Wie hätte Israel reagieren sollen? Wäre es Einsatz verhältnismäßiger Mittel gewesen, wenn Israel mit selbstgebastelten Kassam-Raketen zurückgeschossen hätte? Oder hätte Israel Selbstmordattentäter auf einen belebten Markt in Gaza-Stadt schicken sollen?
Sind doppelte Standards in den Aussagen bezüglich der Israelkritik Wagenknechts zu erkennen? Gibt es eine Ungleichbehandlung des Staates Israel gegenüber anderen Staaten bei Wagenknecht?

Beide Fragen sind meines Erachtens eindeutig zu bejahen.

Sind die Aussagen Wagenknechts, sekundärer oder struktureller Antisemitismus oder ist es Antizionismus. Ist ihr Antizionismus mit dem Flugblatt des Antisemiten Möllemann vergleichbar? Ist Frau Wagenknecht Fallschirmspringerin? Wenn ja, auf welcher braunen Wiese wird sie landen? Diese Fragen sollten die Links-Parteifreunde mit Frau W. diskutieren.

Im Spanischen Bürgerkrieg war der Kampfruf der Falangisten „Viva la Muerte“ (Es lebe der Tod). Der spanische Philosoph Unamuno nannte diese Haltung im Jahre 1936 Nekrophilie. Eindeutig gilt Erich Fromm der Ruf „Es lebe der Tod!“ als
Hinweis auf und Ausdruck für den nekrophilen Charakter, der von
allem Toten, Unlebendigen fasziniert ist.

Wenn im Jahre 2010 die Hamas ruft:“ Ihr liebt das Leben, wir lieben den Tod“, würde Fromm sehr wahrscheinlich Vergleichbares diagnostizieren. Das die ansonsten intelligente und charmante Frau Wagenknecht und viele in diesem Forum diesen Zusammenhang nicht erkennen und diese Fragen offenbar ignorieren, ist bezeichnend und erschreckend zugleich!

Wer A sagt muss nicht B sagen, er kann erkennen dass A falsch war!

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