Beiträge getaggt mit Judenhass

Aufruf zum Judenmord und deutsches Schweigen

Der Mufti der Palästinensischen Autonomiebehörde, Muhammad Hussein, hat eine Rede gehalten, in der er zur Ermordung aller Juden aufrief. Muhammad Hussein ist der ranghöchste geistliche Führer der PA und wurde von Palästinenserpräsident und Fatah-Vorsitzenden Mahmud Abbas ernannt. Hussein hatte die Ermordung aller Juden zur Vorbedingung für die Stunde der Auferstehung der Toten erklärt: „Der jüngste Tag wird nicht kommen, bis die Muslime gegen die Juden kämpfen und sie töten, so dass sich die Juden hinter Bäumen und Steinen verstecken. Und jeder Baum und Stein wird sagen: ,Oh Muslim, oh Diener Gottes, da ist ein Jude hinter mir. Komm und töte ihn.’“ Die Rede des Muftis wurde über den offiziellen Fernsehsender und die offizielle Webseite der Palästinensischen Autonomiebehörde ausgestrahlt und alle anwesenden palästinensischen Vertreter unterstützen diese Rede. Der Moderator, der den Mufti vorstellte, erklärte vor laufenden Kameras: „Der Krieg gegen die Juden sei ein „heiliger Krieg gegen die Nachfahren von Affen und Schweinen.“

Antisemitismus und Aufrufe zum Judenmord sind  im arabischen Raum nichts Ungewöhnliches, fast täglich sind vergleichbare Reden in den Nachbarländern Israels zu hören. Beispielsweise in der „Charta der Hamas“ werden die Vernichtung der Juden und die Zerstörung Israels gefordert. Im Gazastreifen wie auch in der Westbank ist es das Ziel der palästinensischen Führer die Juden zu vernichten.

Bemerkenswerter als der eigentliche Vorgang ist, dass siebzig Jahre nach der Wannseekonferenz in Deutschland kaum darüber berichtet wird und die Schar der angeblich friedliebenden „Israelkritiker“ über solcherart  Aufrufe zum Judenmord schweigen. Für die deutschen „Freunde des Friedens“ sind der aktuelle und die vielen vorangegangenen Aufrufe zum Judenmord offenbar nicht der Rede wert. Woran mag es liegen, dass es keine Proteststürme, Unterschriftenaktionen, Großdemonstrationen, Aufrufe zu Boykottmaßnahmen gegen die Palästinenser in Deutschland gegeben hat?

Eine Antwort dafür liefert möglicherweise die Studie eines unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus, die von der Bundesregierung in Auftrag gegeben wurde. Laut dieser Studie meinten 2007 47,9% und 2008 40,5% der Deutschen: „Was der Staat Israel heute mit den Palästinensern macht, ist im Prinzip nichts anderes als das, was die Nazis im Dritten Reich mit den Juden gemacht haben.“ „Israel führt einen Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser“, meinten im Jahre 2010 57,3% der Deutschen. „Ich ärgere mich darüber, dass den Deutschen auch heute noch die Verbrechen an den Juden vorgehalten werden“, „dachten“ im Jahre 2008 67,5 % der Deutschen!!

Das Mitglied des Expertenrates, der Soziologe Werner Bergmann antwortete in einem Interview auf die Frage, “Aber woher kommt es, dass immer wieder die Juden als Sündenböcke herhalten müssen?“: Ich denke, gerade in Deutschland fühlt man sich durch das Dritte Reich und den Holocaust mit Schuld belastet, die man dadurch abzuwehren versucht, dass man den Juden selber bestimmte „Schandtaten“ oder negative Eigenschaften zuschreibt. In Bezug auf Israel ist deutlich, dass dort sehr häufig mit Begriffen operiert wird wie „Apartheids-Staat“ oder „Rassengesetze“. Man vergleicht den Gaza-Streifen mit dem Warschauer Ghetto, oft ist die Rede von einem Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser oder von Genozid – das sind deutliche Zeichen dafür, dass man sagen möchte: „Die Juden sind eigentlich auch nicht besser als wir, also dürfen sie uns nicht immer unsere Verbrechen während des Holocausts vorhalten.“ Wenn man sich die Umfrageergebnisse anschaut, gibt es einen sehr hohen Anteil an Befragten, die sagen, sie ärgern sich, den Holocaust immer noch vorgehalten zu bekommen. Dann wird gefragt, wer ein Interesse daran habe und geschlussfolgert, dass die Juden dies aus wenig moralischen Interessen heraus täten. Der Nahost-Konflikt ist also ein Mittel, so eine Täter-/Opfer-Umkehr oder eine Aufrechnung zu formulieren.“

Siebzig Jahre nach der Wannseekonferenz sollten Deutsche eigentlich wissen, dass Aufrufe zum Judenmord, die mit tausendfachem Raketenbeschuss, faschistoidem Terrorismus und Selbstmordattentaten beinahe täglich untermauert werden, ernst zunehmen sind. Wer angeblich Frieden mit Israel anstrebt, aber tausendfach die eigene Bevölkerung zum Judenmord aufhetzt, lügt und verdient es nicht unterstützt zu werden.  Ist es vermeintlich „ehrbarer Antisemitismus“ der das antijüdische Schweigen der Deutschen erklärlich macht?

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Der Großmufti von Jerusalem

Amin al-Husseini (1893 – 1974) war eine der Schlüsselfiguren des 20. Jahrhunderts im „Nahen Osten“. Für die Ausbreitung des modernen Antisemitismus im arabischen Raum und die Zusammenarbeit  mit dem NS Regime in Deutschland spielte er eine entscheidende Rolle. Der extreme Antisemit Amin el-Husseini war 30 Jahre der politische Führer und 16 Jahre das religiöse Oberhaupt der palästinensischen Muslime. Zeitweilig war er der wichtigste Repräsentant der arabischen Welt. Er war Mitglied der „SS“ und betrieb NS-Propaganda für Deutschland in arabischer Sprache. Während des 2. Weltkrieges half der „Großmufti“ auf dem Balkan bei der Mobilisierung von Moslems für die Waffen-SS. Nach dem Krieg wurde al-Husseini in mehreren europäischen Staaten als Kriegsverbrecher gesucht, fand aber in Ägypten Asyl, wo er seine Ideen weiterverfolgte.Die türkische Herrschaft wurde durch die britische Herrschaft abgelöst. Laut Beschluss des Völkerbundsrates wurde Großbritannien 1922 zur Mandatsmacht über Palästina erklärt. Die faktische Übertragung des Mandats erfolgte bereits auf der Konferenz in San Remo 1920. Transjordanien (77% Palästinas) wurde am 15. Mai 1922 formal ein unabhängiger Staat unter britischer Kontrolle. Juden wurde nicht gestattet sich in Transjordanien aufzuhalten oder gar zu siedeln. Damit sahen viele Juden die Versprechungen der Briten an die Araber als erfüllt an. Amin el-Husseini gehörte zu denjenigen die eine völlig andere Position hatten und für eine Politik der Kompromisslosigkeit, der Unversöhnlichkeit und des „alles oder nichts“ stehen sollte. Amin al-Husseini wollte ein „judenreines“ Palästina.

al-Husseini und Hitler

Amin al-Husseini stammte aus einer reichen einflussreichen Großgrundbesitzerfamilie Palästinas. Bis 1920 leitete er den radikalen Arabischen Club in Jerusalem, der zur Verteidigung der arabisch-palästinensischen Interessen gegründet wurde. Zielsetzung war die Vereinigung mit Feisals Haschemitenregime in Damaskus.  In dieser Zeit wurde der Konflikt zwischen den beiden mächtigsten palästinensischen Familien, den Husseinis und  Nashashibis offensichtlich. 1921 starb Kamil el-Husseini der Mufti von Jerusalem, sein Nachfolger wurde nach vielen Konflikten mit den  Nashashibis Amin al-Husseini, 1922 wurde er zum Präsidenten des Moslemischen Oberrats bestimmt. Dem neuen Mufti diente die Religion nicht nur als Instrument der Massenmobilisierung gegen Juden und gegen die „Moderne“, sondern auch als Mittel der Repression. „Ein Vorfall an der Klagemauer wurde vom muslimischen Oberrat unter al-Husseini dermaßen aufgebauscht, dass es 1929 zu heftigen Ausschreitungen kam, die ihren Höhepunkt in der Ermordung von mehr als 130 Juden in Hebron erreichten“. Derartige Ausschreitungen stärkten seine Position. Im April 1936 wurde der Mufti von allen arabischen Clan-Parteien zum Präsidenten des Obersten Arabischen Komitees (AHC) ernannt. Er benützte diesen Posten in erster Linie dazu seine arabischen Gegner während der Unruhen 1936-39 auszuschalten. 1937 nach Auflösung des AHC durch die Briten musste der Mufti aus dem Land fliehen. Auch der Machtkampf zwischen den „Husseinis“ und  „Nashashibis“ erreichte zwischen 1936 und 1939 seinen Höhepunkt. Unter der Leitung des „Großmufti“ versuchten die nicht-jüdischen Araber mit einem Generalstreik die jüdische Einwanderung zu stoppen. Schrittweise wurde der Streik durch „institutionalisiertes Bandentum“ ersetzt. Der Mufti ging mit äußerster Härte gegen seine Gegner innerhalb des palästinensischen Lagers vor. Die „Muftibanden“ setzten mit Mord und Totschlag die neue Kleiderordnung durch. Unislamische Abweichler wurden massenhaft liquidiert. Unterstützt wurde Amin al-Husseini und seine Bewegung finanziell, politisch und mit Waffenlieferungen vom nationalsozialistischen Deutschland. Nach dem arabischen Aufstand wurde die Familie der Nashashibi, die den Ausgleich mit den jüdischen Nachbarn suchten,  mit ihren Gleichgesinnten entweder ermordet oder vertrieben.  So verließen in diesen Jahren zahllose christlichen Araber sowie fast der gesamte palästinensische Mittelstand das Land. Von diesem Exodus hat sich die palästinensische Gesellschaft bis heute nicht erholt. Der Mufti hat den Islam also auf dreierlei Weise instrumentalisiert: erstens als Basis für einen islamisch motivierten Judenhass, zweitens als Waffe gegen die Moderne und drittens als Vorwand für Terrorismus und Gewalt. Am Beispiel der Schlüsseljahre 1937 und 1947 lässt sich zeigen, wie sehr diese Instrumentalisierung die Geschichte des Nahost-Konflikts geprägt hatte und bis heute prägt. Es dauerte einige Jahrzehnte, bis sich der frühislamische Judenhass mit der antisemitischen Weltverschwörungstheorie verband. Erst zwischen 1937 und 1945 wurde diese Fusion besiegelt und die Ideologie des islamischen Antisemitismus massenhaft verankert. Das entscheidende Instrument hierfür war die nationalsozialistische Propaganda in der islamischen Welt. Diese Propaganda war  religiös orientiert. Der Nationalsozialismus öffnete sich für bestimmte Aspekte des Islam. Die Nazis versuchten ab 1937 mit ihrem Antisemitismus deutsche Überzeugungsarbeit in Palästina zu leisten. Es war jetzt aber ein Antisemitismus besonderer Art, welcher den antijüdischen Kampf Mohammeds aus dem siebten Jahrhundert mit der vermeintlichen jüdischen Weltverschwörung des 20. Jahrhunderts unmittelbar verknüpfte. Den Auftakt machte das 31-seitige Pamphlet „Islam-Judentum. Aufruf des Großmufti an die islamische Welt im Jahre 1937.“ Es wurde mit deutscher Hilfe erstellt, 1937 erstmals verbreitet und anschließend in der ganzen arabischen Welt wie auch unter den bosnischen Teilnehmern der muslimischen SS-Division verteilt. Himmler schwärmte von der „weltanschaulicher Verbundenheit“ zwischen dem Nationalsozialismus und dem Islam. „Aus den Muselmanen wurden „Muselgermanen“. Die „weltanschaulich geistige Erziehung“ der muselmanischen SS-Division wurde mit dem Mufti besprochen, und es wurde mit ihm vereinbart, dass der Nationalsozialismus als völkisch bedingte deutsche Weltanschauung und der Islam als völkisch bedingte arabische Weltanschauung unter Herausstellung der gemeinsamen Feinde (Judentum, Anglo-Amerikanismus, Kommunismus, Freimaurerei, Katholizismus) gelehrt werden sollten.

al-Husseini beim Abschreiten seiner „Handschar“ Waffen-SS

Der Mufti flüchtete 1937 in den Irak, wo er die Pro-Achsenpolitik unterstützte und auch dabei finanziell von Deutschland unterstützt wurde. Hitler machte intern im Sommer 1939 aus seinem Rassismus kein Geheimnis: „Wir werden weiterhin die Unruhe in Fernost und in Arabien schüren. Denken wir als Herren und sehen wir in diesen Völkern bestenfalls lackierte Halbaffen, die die Knute spüren wollen.“ Zur Politik der Unruhestiftung im Irak trug der Mufti erheblich bei. Im Irak kam es im Frühjahr 1941 zu einer Auseinandersetzung mit den Briten, die am 1. und 2. Juni mit einem Pogrom endete, dem 179 Juden zum Opfer fielen. Eine irakische Regierungskommission verurteilte den Mufti als einen der Mitschuldigen. Über Teheran, Istanbul und Rom gelangte der Mufti im November 1941 nach Berlin, wo er bis 1945 blieb. Der Antisemitismus des „Großmufti“ war ungebrochen. Im November 1943 sagte er im Berliner islamischen Zentralinstitut, wo er das nationalsozialistische Deutschland als Beispiel nahm: “…wusste, wie es sich von dem Unheil der Juden erretten konnte […] Es hat die Juden genau erkannt und sich entschlossen für die jüdische Gefahr eine endgültige Lösung zu finden, die ihr Unheil in der Welt beilegen wird.“ Zwischen 1939 und 1945 strahlte der deutsche Kurzwellensender Radio Zeesen allabendlich seine Programme mit  islamischen Antisemitismus, in arabisch, türkisch und persisch, aus. Ein Medium, dass auch die analphabetischen Massen in den Teehäusern und Basaren erreichte. Josef Goebbels zufolge waren 1943 etwa 80 Prozent der orientalischen Wortbeiträge von Radio Zeesen antijüdisch orientiert. Im April 1945 wurde Radio Zeesen stillgelegt, doch der Antisemitismus wirkte im Nahen und Mittleren Osten weiter nach. Nach dem Krieg wurde bekannt, dass, durch die Interventionen von Amin el-Husseini gegen die Ausreise von jüdischen Kindern aus Ungarn, Rumänien und Bulgarien nach Palästina, tausende Kinder in den deutschen Vernichtungslagern und deren „Gaskammern“ den Tod fanden. Zum Beispiel schlug er dem bulgarischen Außenminister vor: „Ich möchte mir erlauben, Ihre Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass es sehr angebracht und zweckmäßiger wäre, die Juden an der Auswanderung aus Ihrem Land zu verhindern, und sie dorthin zu schicken, wo sie unter starker Kontrolle stehen, z.B. nach Polen. Damit entgeht man ihrer Gefahr und vollbringt eine gute, dankbare Tat dem arabischen Volke gegenüber.“ Doch erst 1947 erhielt der unerhörte Umstand, dass der in Europa als Nazi-Kriegsverbrecher gesuchte al-Husseini erneut als Sprecher aller Palästinenser reüssieren konnte, historisches Gewicht: Sein Antisemitismus, der zuvor tausenden Menschen das Leben gekostet hatte, richtete sich Jahre später gegen Israel. Obwohl dieser Mann spätestens 1947 – nicht zuletzt wegen seines Judenhasses – auch in der Arabischen Liga isoliert war, fand kein arabischer Staatschef den Mut, dem populären Führer der Palästinenser zu widersprechen. 1947 bestand die Möglichkeit eines Palästinenserstaates. Diese Möglichkeit hat der „Großmufti von Jerusalem“ , Amin al-Husseini durch seine Intransigenz verspielt. Klaus Gensicke zeigt die Verbindung zur Charta der Hamas auf und resümiert: „Dieser zur Tradition gewordene fanatische Extremismus bleibt so virulent wie zur Zeit des „great uprising“ (1936-1939) und stellt eine gescheiterte Politik der Kompromisslosigkeit, der Unversöhnlichkeit und des „alles oder nichts“ dar. Indem diese Politik unnachgiebig weitergeführt wird, lässt sie auch das Schicksal der Palästinenser hoffnungslos erscheinen.“

Quellen:
Matthias Küntzel – Djihad und Judenhaß
Matthias Küntzel – Islamischer Antisemitismus und deutsche Politik
Klaus Gensicke – Der Mufti von Jerusalem und die Nationalsozialisten
K.M Mallmann/Martin Cüppers – Halbmond und Hakenkreuz

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"Deutsche Mentalität" auf der Mavi Marmara

Gastbeitrag von Manfred Breitenberger.

Diesen Text stellte Manfred Breitenberger am 22.6.2010 als Blog unter dem Titel, „Gleichschaltung und „feiger Hass“ nach dem „Stopp“ der „Mavi Marmara„, in die Freitags-Community. Nach 214 Kommentaren wurde das Blog am 1.7.2010 für weitere Kommentare gesperrt. Bemerkenswerte Kommentare natürlich auch wieder in diesem Blog von „thinktankgirl“, „Rahab“, „Alien59“, „Phineas Freek“ und Co. In etwas veränderter und vor allem erweiterter Fassung, präsentiere ich hier den Text von Manfred Breitenberger mit neuer Überschrift:

In seinem Kommentar in der taz, „Feiger Hass“ schreibt der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer:
„Es gibt in der deutschen Öffentlichkeit eine besondere Sorte von Menschen, die von einem dunklen, nicht offen eingestandenen Motiv gelenkt werden: Judenhass. Man kann diese Menschen zum Beispiel in Teilen der antizionistisch geprägten extremen Linken und propalästinensischen Unterstützergruppen finden. Auch einzelne Mitglieder der Linkspartei gehören dazu. Im Gegensatz zum unverblümten Antisemitismus von Rechtextremisten und Neonazis pochen diese selbst ernannten Kämpfer für Menschenrechte auf ihr „legitimes“ Recht, Israel zu kritisieren, und tarnen ihren Antisemitismus, indem sie sich als Kämpfer für Fortschritt und Gerechtigkeit gerieren.“ weiterlesen… Natürlich gibt es in der deutschen Öffentlichkeit auch „Judenhasser“ in der FDP, SPD, bei den Grünen und in den Unionsparteien. Wenn es um Israel und den Nahostkonflikt geht, gibt es keine Parteien mehr, sondern nur noch Deutsche. So kritisiert aktuell der verhinderte Blockadebrecher und FDP Mann Dirk Niebel Israel wegen seiner Gaza Politik und Linken-Fraktionschef Gregor Gysi meinte kurz nach den Vorkommnissen auf der Mavi Marmara: „Ohne im Einzelnen beurteilen zu können, was bei der Besetzung geschah, ist es niemals und durch nichts zu rechtfertigen und deshalb verbrecherisch, dass einseitig das Feuer eröffnet wird und friedliche Menschen getötet oder verletzt werden.“ Von der Jungen Welt bis zur FAZ sind sich alle einig, über  den „Blutigen Angriff Israels auf die Gaza-Hilfsflotte“. Die deutsche Volksgemeinschaft gegen Israel stand gestern und steht heute, heute so fest vereint wie nie zuvor. Es war nicht die israelische Spezialeinheit die die Flotte angegriffen hat, sondern umgekehrt. Den mehrmaligen Aufforderungen der Israelis, die Seeblockade des Gazastreifens zu akzeptieren und die Ladung in Ashdod kontrollieren zu lassen, wollten die „Friedensfreunde“ nicht nachkommen. Die Djihadisten, mit denen die deutschen „Friedensfreunde“ um Pax Christi, Norman Paech, Höger und  Groth in See gestochen sind, hatten anderes vor. Sie verabschiedeten sich bereit in der Türkei von ihren Familien und wollten als Selbstmordattentäter in ihr Paradies einkehren. Israels antisemitische Feinde wissen, dass es in einem asymmetrischen Krieg darum geht, über Medien und Weltmeinung, Israel zu isolieren und letztlich zu besiegen.
Auf der Mavi Marmara wurden die israelischen Soldaten mit Knüppeln, Metallrohren und Messern  massiv angegriffen. Mehrere Videoaufnahmen zeigen diese Attacken deutlich. Nach Angaben eines Armeesprechers setzten die israelischen Spezialkräfte zunächst keine Schusswaffen ein, um das Schiff unter Kontrolle zu bekommen, jedoch ohne Erfolg. Nachdem ihnen schließlich zwei Handfeuerwaffen „abgenommen“ worden seien, hätten sie mit scharfer Munition zurück geschossen. Denn die Besatzung der Mavi Marmara habe vorgehabt, die Soldaten zu lynchen. Die unter türkischer Flagge fahrende Mavi Marmara wurde maßgeblich von der radikalislamischen türkischen Organisation IHH organisiert und finanziert. Der Vorsitzende der IHH Bülent Yildirim hielt in Istanbul bei der Einweihungszeremonie für das Schiff, an der Topterroristen der Hamas, Mahmad Tzoalha und Sahar Albirawi, sowie Hamam Said, ein Führer der Muslimbruderschaft aus Jordanien, teilnahmen, eine Rede, in der er sagte, „Israel verhält sich, wie Hitler sich gegenüber den Juden verhalten hat. Hitler baute Konzentrationslager in Deutschland, und heute baut das zionistische Gebilde Konzentrationslager in Palästina.“ Einen Fehler muss man den israelischen Streitkräften vorwerfen. Sie haben ihre Soldaten schlecht ausgerüstet und schlecht vorbereitet in diese Aktion geschickt. Die IDF hätte wissen müssen, wenn deutsche Katholiken, verbündet mit „durch geknallten“ Linksparteimitgliedern, gemeinsam mit türkischen faschistischen „Grauen Wölfen“ und islamistischen IHH Mitgliedern in Richtung Gaza steuern, haben die nichts Friedliches im Sinn. Die Teilnehmer der  „Free-Gaza-Solidaritätsflotte“, die deutschen Linkspartei-Parlamentarier Paech, Höger und Groth haben die sich de facto als Kombattanten der Hamas betätigt, was unerträglich genug ist. Mindestens so abstoßend ist die  einseitige Diskussion in den Deutschen Medien, vor allem in einigen „linken“ Medien. Reportagen, wie die von Report Mainz, („Fragwürdige Friedensmission„) bilden die Ausnahme in der, bezüglich des Nahostkonfliktes, gleichgeschalteten deutschen Medienlandschaft. Eine annähernd gleichgeschaltete Medienlandschaft die der Deutschen Mentalität angepasst ist.

Die deutsche Mentalität bezüglich der „Juden“ ist neben einigen anderen Ursachen, wie religiösen Überlieferungen, geprägt, von Auschwitz. Die Deutschen haben nach dem Krieg verschämt „mitbekommen“  (viele wussten es bereits lange zuvor) was in den Gaskammern geschah. Sie hörten von Müttern in den Gaskammern, die ihren Kleinkindern sagten, „atme schnell tief ein“, sie sahen die Bilder von überlebenden KZ-Häftlingen und so manches mehr. Diese Schuld und diese Scham wollten die Deutschen spätestens nach dem 6-Tage-Krieg, oder allerspätestens nach der Wiedervereinigung „abgelegen“. „Die Deutschen“ hielten und halten den Juden (in Israel) ihre angeblich selben „Verbrechen“ vor. Damit wollten und wollen sie die deutschen NS-Verbrechen relativieren um damit ihre eigene Schuld/Scham ablegen zu können. Sie waren und sind „unfähig zu trauern“ (Mitscherlich). Nach dem Sechstagekrieg titelte die Bildzeitung von Blitzkrieg, Blüm sprach vor einigen Jahren vom „israelischen Vernichtungskrieg“. Deutsche Politiker und Kirchenführer sprechen vom  „Konzentrationslager Gaza“. An deutschen Stammtischen, im deutschen Feuilleton und in der Freitags-Community wird  Israel unterstellt ein Groß-Israel anzusteuern, es wird von Genozid an den Palästinensern gesprochen. Psychoanalytiker sprechen davon, „dass die Deutschen den Juden Auschwitz nie verzeihen werden.“

Im Jahre 2006 schrieb Konkret Herausgeber Hermann L. Gremliza  über „Israels Krieg“:„Dass die Welt ein antisemitischer Ort ist, liegt, sagt der Antisemit, an den Juden. Und was er da ausnahmsweise hat, ist: recht. Tatsächlich resultiert sein allgegenwärtiger Hass aus der erlebten Überlegenheit seines durch Jahrtausende unfreiwilliger Welterfahrung zur geistigen und materiellen Elite erwachsenen Feindes. Das hört der Antisemit aber gar nicht gern. Und so versuchte er – wie Abgeordnete der Union im November 2003 anlässlich des Falls ihres Kollegen Martin Hohmann -, den Antisemitismus als „Ausdruck eines Minderwertigkeitskomplexes“ herunterzuspielen. Es ist aber kein Komplex, keine Fehlleistung, Neurose oder Zwangsvorstellung, es ist wirkliche, historisch erworbene Minderwertigkeit, die ja der Antisemit wie selbstverständlich anerkennt, wenn er, ohne Auftrag vertreten durch seine Hisbollah, verlangt, Israel solle die zwei entführten Soldaten für eine Vielzahl arabischer Kämpfer austauschen. Vor zwei Jahren bezifferte Scheich Nasrallah den Wert von 435 seiner Gotteskrieger auf den eines jüdischen Geschäftsmanns und der Leichen dreier israelischer Soldaten. Der Antisemit, sagt Sartre, will den Tod des Juden. Der arabische Antisemit will ihn hier und jetzt. Mancher mag, wenn er ein Geschäft wittert, die Entschärfung oder gar Streichung dieses Programmpunkts sich abhandeln lassen – es geschieht stets mit dem Augenzwinkern: nicht so gemeint. Die Liquidierung Israels stand auf dem Programm der PLO, sie steht auf dem Programm der Hamas, des Dschihad und der Hisbollah, ja sie ist ihr idealer Lebenszweck. Die iranischen Sponsoren ihres Terrors wiederholen es täglich: „Wir hatten das ja schon immer gesagt, dem zionistischen Regime kann man nicht trauen, und weder Roadmap noch Anerkennung Israels können zu einem gerechten und anhaltenden Frieden führen … Israel war, ist und bleibt ein Krebstumor in der Region.“ Der jüngste Konflikt sei „ein Verzweiflungsakt der Zionisten, deren verfaultes und geschwächtes Regime am Rande des Zusammenbruchs steht … Die erneuten zionistischen Verbrechen haben bewiesen, dass der Widerstand dieser Gruppen (Hamas, Dschihad und Hisbollah) der einzige Weg zum endgültigen Sieg ist.“ Der Krieg, dessen jüngste Schlacht gerade begonnen hat, war mit der Gründung des Staates Israel erklärt. Er ist mit der Wende der Weltpolitik, die den Paten der arabischen Sache, der auch ihr Vormund war, frühpensioniert hat, an allen Fronten ausgebrochen. Ob es ihn führen will, ist Israel nicht gefragt, nur, wie es ihn führen kann. Es hat sich bei israelischen Politikern die Ansicht durchgesetzt, dass die Juden nur dann in ihrem Staat in Sicherheit seien, wenn sie auf dem Flecken Wüste am Rand des Osmanischen Reichs und des britischen Mandatsgebiets, das die Vereinten Nationen ihnen nach dem Holocaust als Staatsgebiet zugewiesen und das sie durch eigene Tüchtigkeit und mit Hilfe der USA zu einer Oase gemacht haben, für sich blieben, geschützt durch einen Zaun vor jenen, die – dem Gesäusel mancher ihrer Diplomaten zum Trotz – nichts sehnlicher wünschen als der Juden Tod. So schwer es dem Freund des Friedens fallen mag, das zu begreifen: Israel führt nicht Krieg, wie die Deutschen ihre Kriege geführt haben und führen, nicht um Raum für ihr Volk ohne Raum, um den Zugriff auf Rohstoffe oder um weltpolitische Bedeutung. Israel führt Krieg, um den Juden, die der Hass der Völker nach Palästina getrieben hat, endlich ein Leben in Sicherheit zu bieten. Die Juden versuchen nicht, andere unter ihre Herrschaft zu zwingen oder zu ihrem Gott zu bekehren. Sie versuchen, sich zu retten. Ob ihre Regierung das immer auf die vernünftigste Weise tut, mag bezweifelt werden. Welche Regierung täte das? Israel, heißt es zwischen Paris und Moskau, habe zwar das Recht, sich zu verteidigen, reagiere aber überzogen und ohne Rücksicht auf unschuldige Zivilisten. Welche Reaktion auf Angreifer, die mit den Juden verfahren wollen wie der Chirurg mit dem Tumor, halten die Herren Chirac und Putin wohl für angemessen? Tatsächlich sind gestern allein 43 Libanesen ums Leben gekommen, an einem Tag, an dem muslimische Gotteskrieger in dem irakischen Flecken Mahmudija 56 muslimische Marktbesucher ermordet haben. Tage zuvor hatten in Bombay andere muslimische Kämpfer in einer Minute 182 Menschen getötet – Taten, von denen die Regierungen in Paris, Berlin und Moskau so wenig Aufhebens machen, dass man meinen könnte, sie hielten die Opfer nicht für Menschen. Nie vergessen Nachrichtensprecher den Hinweis, es seien Zivilisten gewesen, die durch israelische Waffen getötet wurden. Jeder tote Zivilist verdient Trauer. Immerhin könnte bedacht werden, daß die Leute von der Hamas, der Hisbollah, vom Dschihad und den Al-Aksa-Brigaden, bis zu dem Augenblick, da sie den Sprenggürtel zünden, um eine jüdische Hochzeitsgesellschaft in Blut zu ersäufen, unschuldige Zivilisten sind, Jugendliche, Abiturienten, Schüler und, erwischt sie eine Kugel vor ihrer Tat, in den Nachrichten fast noch Kinder. Nur selten wagen sich die Gotteskrieger an israelische Militärpersonen, es ist nicht der Soldat, den sie töten wollen, es ist der Jude. Auch die israelische Armee tötet leider Zivilisten, aber nicht weil sie Araber töten will, sondern weil Allahs Helden sich am liebsten hinter ihren Frauen und Kindern verstecken. Mit Israels Krieg beginnt eine neue Zeit. Der Plan, den Staat der Juden durch seinen Rückzug erst aus dem Süden des Libanon, dann aus Gaza und der Westbank von seinen Feinden zu separieren, sich hinter einem Zaun in Sicherheit zu bringen und die Palästinenser ihren Dreck alleine machen zu lassen, konnte nur gelingen, wenn der Feind nicht über Waffen verfügte, über die Grenze hinweg zuzuschlagen. Nun hat sich gezeigt, dass in Gaza große Mengen Granaten bereitliegen, mit denen israelischen Dörfer angegriffen werden, und dass die Hisbollah vom Iran mit Raketen aufgerüstet wurde, die Jerusalem treffen können. Und nicht nur die großen Töne, die Ahmadinedjad und Nasrallah spucken, sondern Fortschritt der Technik und Skrupellosigkeit des Waffenhandels lassen befürchten, dass bald jede antisemitische Zelle in der Umgebung sich in den Besitz gefährlichster Waffen bringen kann. Das Ziel des Kriegs, den Israel jetzt führt, ist deshalb die dauerhafte Entwaffnung derjenigen seiner Feinde, die nicht als Staaten handeln und zur Verantwortung gezogen werden können. Dieser Krieg, der lange dauern und mit sehr wechselndem Einsatz geführt werden kann, endet entweder – und im besten Fall – mit der vollständigen Entwaffnung von Hamas, Dschihad, Al-Aksa-Brigaden und Hisbollah oder mit einem ganz anderen Krieg, in dem Israel jene Staaten, die eine zweite „Endlösung der Judenfrage“ betreiben, Syrien und den Iran allen voran, mit jeder Waffe angriffe, die ihm zu Gebote steht. Oder aber, Kriege können auch verlorengehen, mit Israels Untergang und also dem einer besseren Welt.

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