Der Deutsche Bundestag erkennt den „Holodomor“ als Genozid an und relativiert damit den Holocaust

Im November 2020 war der Botschafter der Ukraine in Deutschland und Anhänger des antisemitischen Massenmörders Stepan Bandera, Dr. Andrij Melnyk noch enttäuscht wegen der Zurückhaltung des Bundestages: „An Stalins Hungermord traut sich der Bundestag nicht heran.“ Nun am heutigen Mittwoch, am 30. November 2022 um 18.00 Uhr ist es endlich soweit, die Ampelkoalition und die Union wollen in einer Resolution, Drucksache 20/4681 die Hungersnot in der Ukraine von 1932 bis 1933 als Genozid anerkennen. Da die gesamte Ukraine von Hunger und Repressionen betroffen gewesen sei, „liegt aus heutiger Perspektive eine historisch-politische Einordnung als Völkermord nahe“, schreiben die Initiatoren um den Grünen-Abgeordneten Robin Wagener, den Vorsitzenden der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe im Bundestag. Damit übernimmt der Deutsche Bundestag wie so oft das geschichtsrevisionistische Narrativ und den Gründungsmythos der Ukraine und relativiert damit, nun auf höchster politischer Ebene, den Holocaust.

Im Gegensatz zu Deutschland bezeichnet Israel den „Holodomor“ zwar als „größte Tragödie des ukrainischen Volkes“, lehnt aber die Verwendung des Wortes Genozid aus guten Gründen ab. Eine Wertung als Völkermord würde implizieren, dass Juden in Osteuropa auch als Täter in Erscheinung getreten seien. Bereits im Jahr 2019 erklärte Efraim Zuroff, der Leiter des Jerusalemer Büros des Simon-Wiesenthal-Zentrums, der Holodomor „ist definitiv kein Völkermord.“ Der Antrag des damaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko, Israel solle den „Holodomor“, die menschengemachte Hungersnot in der Sowjetukraine 1932-1933, anerkennen, sei „unglaublich“ und ein Versuch, eine „Theorie des doppelten Genozids“ zu verbreiten. Zuroff sagte, Stalins Zwangskollektivierung galt für alle und richtete sich nicht nur gegen Ukrainer. „Es gab Juden, die an Hunger starben, ebenso Weißrussen und Russen.  Stalin hat Gewalt angewendet, um Menschen in sein System zu bringen, aber er hat nicht versucht, die Ukrainer auszurotten.“ Diese Behauptung sei absurd, so Zuroff: „Eines der größten Probleme, mit denen wir jetzt konfrontiert sind, ist die so genannte „Theorie des doppelten Völkermords“, die in ganz Osteuropa weit verbreitet ist, wo Regierungen versuchen zu sagen, dass kommunistische Verbrechen einem Völkermord gleichkämen.“ Es gab Juden die die jüdische Gemeinde verlassen haben und im KGB und im kommunistischen Sicherheitsapparat und anderen Behörden arbeiteten und teilweise schreckliche Dinge taten. Der verderbliche Subtext dieses Arguments ist: Wenn Juden Völkermord begangen haben, welches Recht hätten sie, sich über den Völkermord zu beschweren, der in Osteuropa während des Holocaust von Menschen begangen wurde, die mit den Nazis kollaborierten. „Die kommunistischen Verbrechen waren kein Völkermord, weil die Kommunisten kein Volk vom Erdboden vernichten wollten.“

Von der Totalitarismustheorie über die Holocaustrelativierung, der Dämonisierung und Delegitimierung Israels bis hin zur Holocaustleugnung, es gibt es seit dem Ende des 2. Weltkrieges unzählige Versuche die Geschichte umzuschreiben, zurechtzubiegen und umzulügen. Mit der „Holodomor“-Resolution des Bundestages ist ein neuer Tiefpunkt im ohnehin nicht an Tiefpunkten armen politischen Deutschland erreicht. Der Schoß ist offenbar sehr fruchtbar noch aus dem das kroch, den Ewiggestrigen sei folgendes gesagt:

Mithilfe des kaiserlichen Deutschlands hatte sich die Ukraine von 1918 bis 1921 von Russland abgespalten und mit dem Frieden von Brest-Litowsk hielten deutsche Truppen die Ukraine besetzt. Die Ukraine war das letzte Bollwerk gegen die Oktoberrevolution. Mit ausländischen Interventionen (USA, England, Frankreich)  zugunsten der „weißen“ Konterrevolution und vielen antijüdischen Massakern von Seiten der konservativ-monarchistischen „Weißen” unter Anton Denikin wurde der jahrelange Bürgerkrieg in die Länge gezogen.  Symon Petljura war der Kommandeur der ukrainischen Armee und Präsident in dieser Zeit, als etwa 50.000 Juden bei Pogromen getötet wurden. Von mehr als 1.200 Pogromen in dieser Zeit wurden rund 500 von Soldaten unter Petliuras Kommando durchgeführt. Der militante ukrainische Nationalismus mit seinen antirussischen und antijüdischen Kennzeichen hat seine Wurzeln in dieser Zeit.

Die Sowjetunion war am Ende des Bürgerkriegs ein völlig verwüstetes Land. Zwischen dem Beginn des Ersten Weltkriegs und dem Ende des Bürgerkriegs 1921 waren Millionen Menschen Gewalt, Terror, Hunger und Seuchen zum Opfer gefallen. Die Produktion der Bergwerke und Fabriken betrugen 1921 nur noch 20 Prozent, die Ernte nur noch 37 Prozent des Vorkriegsniveaus. Der „Kriegskommunismus“ wurde deshalb durch die Bolschewiki aufgehoben, eine Bildungsreform folgte, Privateigentum wurde zugelassen und im Jahr 1927 hatte die Industrieproduktion wieder den Vorkriegsstand erreicht. Der Anteil der lese- und schreibfähigen Ukrainer verdoppelte sich im Verlauf der zwanziger Jahre und stieg nochmals zu Beginn der dreißiger Jahre, als die allgemeine Schulpflicht eingeführt wurde. Die prosowjetischen Kräfte in der Ukraine stützen sich auf große Teile der russischen und jüdischen und auch der ukrainischen Bevölkerung der Städte und auf die Industriearbeiter des Donezk-Beckens und der Ostukraine.

Unter Stalin erfolgte im Jahr 1929 eine radikale Abkehr dieser Politik und die von ihm forcierte Industrialisierung der UdSSR binnen kurzer Zeit ging vor allem auf Kosten der Landwirtschaft. Die Beschaffungsprobleme für Getreide nahmen ab 1925 zu, worauf die stalinistische Führung mit Zwang und Terror reagierte. In seiner paranoiden Wahrnehmung glaubte Stalin, dass die Bauern dem Staat die Ernte vorenthielten, um die sowjetische Ordnung zu sabotieren. Im Frühjahr 1933 schickte der Schriftsteller Michail Scholochow, Autor des Romans „Der stille Don“, Stalin einen Brief, in dem er die Existenz einer „Kulakensabotage“ im Nordkaukasus bestritt und über die Terrorisierung der Bauern durch Parteifunktionäre berichtete. Stalin räumte in seiner Antwort Fehler ein erklärte aber, „dass Ihre geschätzten Bauern einen Zermürbungskrieg gegen die Sowjetmacht geführt haben. Einen Kampf auf Leben und Tod, lieber Genosse Scholochow!“ Das antibäuerliche Denkmuster bei Stalin begann in der Krise von 1927, als von Städten und Armee benötigtes Getreide in den ländlichen Speichern blieb, weil die Industrie zu wenige Waren zum Austausch bereitstellte. Stalin presste das völlig marktkonforme Verhalten der Bauern der damals noch auf Privatbesitz beruhenden Landwirtschaft in die politisierten Kategorien des Klassenkampfes.

Die Verkündung des ersten Fünfjahresplans und die Kollektivierung der Landwirtschaft bedeutete den Beginn einer Revolution von oben mit furchtbaren Folgen für Millionen von Menschen. Sie war verbunden mit der massenhaften Deportation von Bauern nach Sibirien, die sich der Kollektivierung widersetzten, wo es weder Nahrung noch Unterkunft für sie gab. Gleichzeitig entstand das riesige Zwangsarbeitersystem des Archipel Gulag, welches sich über das ganze Land verbreitete. Die Sowjetunion wurde 1931 und 1932 von einer schweren Dürre heimgesucht, dazu kamen Getreidekrankheiten, die zu einer schlechten Ernte führten. Ausschlaggebend für die Hungersnot, der Millionen Menschen zum Opfer fielen und die zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen in vielen Teilen der Sowjetunion führte war die Zwangskollektivierung und die katastrophale Politik Stalins gegenüber der Landbevölkerung. Große Teile der bäuerlichen Bevölkerung wurden zu unfreien Halbproletariern, die durch das 1932 wieder eingeführte Inlands-Passsystem wie zu Zeiten des Zaren an ihr Land gebunden wurden. Die vom Hungertod bedrohte bäuerliche Bevölkerung wurde so an der Flucht in die Städte oder in andere Republiken gehindert. Die neu gebildeten Kolchosen mussten ihre Produkte zu extrem niedrigen Preisen an den Staat abliefern und waren nicht in der Lage, die Ernährung vor allem der ländlichen Bevölkerung sicherzustellen.

Die Hungersnot spielte sich freilich nicht nur in der Ukraine ab, alle wichtigen Getreideanbaugebiete waren vom Nahrungsmangel betroffen. Im Nordkaukasus und an der unteren Wolga tobte wie im Ural und in Westsibirien der Hunger, in Kasachstan forderte die Zwangskollektivierung der Herden und der brutale Versuch, die kasachischen Nomaden sesshaft zu machen, weit mehr über eine Million Opfer. Die ukrainische Sowjetrepublik hatte im Jahr um das Jahr 1930 rund 30 Millionen Einwohner, davon waren rund 75 Prozent Ukrainer, 10 Prozent Russen und 6 Prozent Juden. Die Ukraine zählte in der Zeit die meisten Todesfälle, die Schätzungen reichen von drei bis fünf Millionen Opfer durch Verhungern. Die Mortalität beispielsweise in Kasachstan aber war deutlich höher als in der Ukraine, wo rund ein Drittel der Bevölkerung verhungerte.

Für die faschistischen OUN-Nationalisten und die offizielle ukrainische Geschichtsschreibung stand von Anfang an fest, dass Stalin den Hunger bewusst eingesetzt habe, um das ukrainische Volk auszurotten, was bei seriösen Historikern als längst widerlegt gilt. Manfred Hildermeier, einer der renommiertesten deutschen Historiker in Sachen Russland und Sowjetunion, kommt nach Abwägung aller bekannten Fakten zu folgendem Urteil: „Dagegen kann die weitergehende und eigentliche nationalukrainische These des gezielten Genozids als widerlegt gelten. Die neuen Daten haben endgültig bewiesen, dass andere wichtige Getreideanbaugebiete in ähnlicher Weise vom Hunger betroffen waren. Nahrungsmittelknappheit herrschte überall, verheerende Not in allen Getreideüberschussgebieten, weil man nach starren Plänen zu viel abzog und eine Hungerkatastrophe wissentlich in Kauf nahm. Soweit die Behörden Teile des Landes vor dem Schlimmsten retten wollten, galt ihre Sorge nicht primär russischen Regionen, um im Nebeneffekt den ukrainischen Eigenwillen zu brechen, sondern den Städten, der Arbeiterschaft und der Industrie. Nicht nationale, sondern bolschewistisch-marxistische Prinzipien setzten sich durch.“

Während des zweiten Weltkrieges kollaborierten die ukrainischen Nationalisten mit Hitler in seinem Kampf gegen die Juden und gegen den „jüdischen Bolschewismus“. Im rassenbiologischen Vernichtungskrieg des nationalsozialistischen Deutschlands gegen die Sowjetunion wurden 27 Millionen Sowjetbürger ermordet, mehr als die Hälfte davon hinter der Front, ehe es der Roten Armee gelang Auschwitz, die Sowjetunion und den Rest Europas zu befreien. Stepan Bandera, der heute in der Ukraine als Nationalheiliger verehrt wird und seine faschistische OUN sind verantwortlich für die Ermordung von hunderttausenden Juden, Polen und Russen. Die OUN wollte eine ethnisch reine Ukraine, ohne Juden, ohne Polen und ohne Russen. Die Massenmorde an den Juden waren für die OUN ein wichtiger Schritt zur „Säuberung“ der Nation. Die Dimension der westukrainischen Kollaboration belegt der Massenmord an den Kiewer Juden. Über Babyn Jar, einer Schlucht, in der Nähe von Kiew, hing ein riesiges Transparent, auf dem in ukrainischer Sprache „Wir erfüllen Willen des ukrainischen Volkes“ stand. Ab dem 29. September 1941 erschießen zwei Bataillone ukrainischer Polizisten, eine Militäreinheit der OUN-B sowie Wehrmacht und SD in endlosen Salven zehn Tage lang 33.771 Menschen. Von den insgesamt 1500 Exekutoren waren 1200 Ukrainer und 300 Deutsche! Weil Stalin fürchtete, dass das gemeinsame Vorgehen von Deutschen und Ukrainern im ganzen Land unverhohlen begrüßt würde, durfte in der Presse und im öffentlichen Leben der Sowjetunion kein einziges Wort zu dem Massaker fallen.

Zu einem zentralen Thema der NS-Propaganda wurde die Hungersnot 1932–1933 in der Ukraine nach dem deutschen Einmarsch in die Sowjetunion 1941. In der Sowjetunion war der Hunger von 1932–33 ein Tabu und wer öffentlich über die Opfer sprach, konnte wegen antisowjetischer Propaganda bestraft werden. Der Agrarökonom Stepan Sosnovyj untersuchte im Auftrag der Nationalsozialisten die Hungersnot von 1932–1933 in der Ukraine und kam zu dem Ergebnis von 4,8 Millionen Hungertoten. Seine Ergebnisse wurden einem breiteren ukrainischen Publikum zugänglich gemacht, unter anderem am 8. November 1942 in der Zeitung Nova Ukraina. In der deutschen Besatzungspresse zwischen 1941 und 1944 wurde die Hungersnot 1932–1933 öffentlich thematisiert und propagandistisch instrumentalisiert. Die NS-Propagandisten machten die Juden für die Hungersnot verantwortlich: „Nur ein Teil der Bevölkerung bekam den Hunger nicht zu spüren. Das waren die Juden. Sie nutzten still und heimlich die Dienste von „Torgsin“, in deren Läden es alles gab, was man sich nur wünschen konnte, einschließlich Lebensmittel. Aber sie konnten nur mit Gold und ausländischen Währungen gekauft werden, und den Juden fehlte es weder an Gold noch an Dollar.“

Nach dem Krieg floh der Führer der OUN, Stepan Bandera, wie so viele andere NS-Kriegsverbrecher nach München um dort weiterhin an seinem Lebenstraum einer unabhängigen „ethnisch reinen“ Ukraine zu arbeiten. Der extreme Antikommunismus der ukrainischen Nationalisten machte sie zu wichtigen Verbündeten der westlichen Geheimdienste. Nach dem Krieg war es opportun den Mord an den Juden durch die Ukrainer zu leugnen und so erschienen diverse Memoiren, führender ukrainischer Nationalisten in denen etwa das Pogrom in Lemberg am 30. Juni 1941 schlicht geleugnet oder die OUN zu einer Truppe von Philosemiten zurechtgelogen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierten Hunderttausende Ukrainer über Deutschland in die USA und versuchten dort ihre These vom Genozid an den Ukrainern zu verbreiteten. Nach dem umgeschlagenen politischen Klima in den USA nach dem Regierungsantritt von Ronald Reagan verstärkten die Anhänger von Stepan Bandera ihre Aktivitäten.

Im März 1983 startete eine Sondernummer der wöchentlich in den USA erscheinenden Zeitung der Exilukrainer, „The Ukrainian Weekly“, wo zum Beispiel behauptet wurde, sieben Millionen Ukrainer seien bei der Hungersnot ums Leben gekommen. Erich Später schreibt 2014 in „Die Befreiung der Nation“: „Große Probleme bereitete den Nationalisten allerdings im Jahr 1978 die öffentliche Resonanz der US-Fernsehserie „Holocaust“ in den Vereinigten Staaten und in Deutschland. Der Film erklärte anhand des Schicksals der jüdischen Familie Weiss, was die deutsche Vernichtungspolitik für die einzelnen Menschen bedeutet hatte. Die ukrainische Diaspora reagierte empört auf Szenen, in den ukrainische Polizisten als Judenmörder gezeigt wurden. Die Mörder fühlten sich bloßgestellt und führten eine Kampagne gegen die angeblich „antiukrainische Hetze“, die von Hollywood, den Juden und der Sowjetunion organisiert wurde. Gleichzeitig wurde eine propagandistische Gegenstrategie entwickelt, die bis heute erfolgreich ist: Das „ukrainische Volk“ wurde selbst als Opfer eines – sozusagen – anderen Holocaust dargestellt. Die Zwangskollektivierung und die schreckliche Hungersnot der Jahre 1932/33 wurden von den Nationalisten. die zumeist in Polen und Nazi-Deutschland gelebt hatten, als geplantes Verbrechen der russischen und jüdischen Kommunisten an den Ukrainern beschrieben. Der „Holodomor“ war in die Welt gesetzt und verlieh den ukrainischen Kollaborateuren und Judenmördern stellvertretend den begehrten Opferstatus.“

Die Anzahl der ukrainischen Opfer durch die „jüdischen“ Kommunisten wurde immer weiter in die Höhe getrieben um mindestens die Zahl von sechs Millionen zu erreichen. Der Historiker Per Anders Rudling hat diesen Vorgang ausführlich beschrieben, so haben die „Diaspora-Akademiker“ die Hungersnot als einen mutwilligen Genozid geschildert und dabei offen auf den Holocaust Bezug genommen, Rudling zitiert als Beispiel den Historiker Marco Carynnyk: „Die Opfer der Hungersnot in der Ukraine wurden dem langsamen und qualvollen Tod überantwortet – so gewiss wie die europäischen Juden den Planern der Endlösung ausgeliefert wurden.“  Zu Beginn der achtziger Jahre, so Später weiter,  habe man in der nordamerikanischen ukrainischen Diaspora von der Hungersnot noch als von einem „Hunger-Holocaust“ oder von einem „ukrainischen Holocaust“ gesprochen, die Zahl der Opfer aber bereits mit „mehr als sieben Millionen“ angegeben; der Begriff „Holodomor“ sei erst in den späten achtziger Jahren gebräuchlich geworden. Die Namensähnlichkeit ist kein Zufall, schon die Wortwahl „Holodomor“ belegt die Holocaustrelativierung der Geschichtsrevisionisten. In einer Publikation der OUN-B aus den achtziger Jahren, die von Stepan Banderas  Sohn Andrij im nordamerikanischen Exil herausgegeben wurde, findet sich Rudling zufolge eine Aufstellung von Genozid-Opfern, die neben den sechs Millionen ermordeten Juden 15 Millionen ukrainische Opfer anführt.  1986 erschien in einem Verlag von UPA-Veteranen eine Schrift, in der es hieß „zionistische Juden“ hätten die Hungersnot als »wirklichen Holocaust« veranlasst, bei dem „jüdische Bolschewisten“ Christen umgebracht hätten.

Außer einigen Alt- und Neostalinisten bestreitet heute niemand ernsthaft, dass Stalins Politik die Hungerkatastrophe in der Sowjetunion von 1932 bis 1932 herbeigeführt hat. Weil die Hungerkatastrophe aber nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Kasachstan, wo sie am tödlichsten ausfiel, im Nordkaukasus, im Wolga- und zentralen Schwarzerdegebiet, aber auch im Ural und in Westsibirien Millionen von Opfern forderte, war die Hungerkatastrophe kein Völkermord. Es gab in der Sowjetunion keine Wannseekonferenz, in der die Endlösung der Ukrainerfrage beschlossen wurde! Es gibt zahlreiche Dokumente, die Stalins Mordabsichten und -planungen, etwa bei der Organisation der Schauprozesse, der Durchführung der Zwangskollektivierung bis hin zum Großen Terror mit seinen vom Politbüro abgesegneten Erschießungsquoten belegen. Einen dokumentarischen Beleg für die Absicht Stalins Millionen Bauern in der Ukraine verhungern zu lassen, gibt es aber nicht. Ein Genozid, der Versuch der vollständigen Vernichtung der ukrainischen Bevölkerungsgruppe war die Hungerkatastrophe von 1932/33, wie unter anderem Efraim Zuroff festhält, eben nicht.

Der Deutsche Bundestag ist mit seiner Resolution jetzt endlich da angekommen wo Gerhard Frey von der DVU in den 1980er Jahren, später Martin Walser und Günter Grass und noch später Alexander Gauland immer geträumt haben, in der Öffentlichkeit muss ein breiteres Bewusstsein für Genozide erweckt werden: Im ukrainischen Narrativ ist der Holocaust ein Genozid unter vielen und die Juden waren nicht nur Opfer sondern auch Täter. Weil die Juden in den „Holodomor“ verstrickt waren, muss man heute Verständnis für den hunderttausendfachen Massenmord der Westukrainer an den Juden im Holocaust haben, so die „Argumentation“ einiger der heutigen Bellizisten und Sanktionen-Junkies. Der Geschichtsrevisionismus der Ukraine, die Übernahme durch den Bundestag und die überwiegend zustimmende Berichterstattung zu der ukrainischen Holocaustrelativierung und die nur zaghaften Proteste gegen die Holocaustrelativierung des Bundestages belegen die moralische Verwahrlosung des öffentlichen Diskurses in Deutschland.

Für die Wiedergutwerdung Deutschlands musste die singuläre Tat der Shoa relativiert und Auschwitz als die deutsche Untat als „eine unter vielen anderen“ eingegliedert werden. Die Bundestags-Resolution zum „Holodomor“ ist ein Meilenstein in diesem antisemitischen Projekt. Die früheren Verbündeten im Kampf gegen die Juden und gegen die Russen, die westukrainischen Nationalisten und die deutschen Bellizisten, heute von der FDP, der SPD über die Grünen bis zur CDU, ziehen wieder einmal an einem Strang. Alte Freunde können schlecht getrennt werden, der Geschichtsrevisionismus und die Holocaustrelativierung, bis hin zur Holocaustleugnung sind die verbindenden Klammern.

In der Präambel des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland steht: „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.“ Mit den kriegsverlängernden Waffenlieferungen an die Ukraine, einem Land, das den antisemitischen Massenmörder Stepan Bandera als Nationalhelden verehrt, der Ablehnung möglicher Friedensverhandlungen („Diktatfrieden“) und der bedingungslosen Übernahme des ukrainischen OUN- und NS-Geschichts-Narratives dient der Deutsche Bundestag keineswegs dem „Frieden der Welt“ – im Gegenteil.

Quellen: Erich Später – Die Befreiung der Nation – Ukraine über alles- Konkret-Verlag | Jürgen Zarusky – Timothy Snyders „Bloodlands“, Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 2012 Heft 1 | Stephan Merl – Entfachte Stalin die Hungersnot von 1932-1933 zur Auslöschung des ukrainischen Nationalismus? Anmerkungen zu neueren westlichen Veröffentlichungen über die „ukrainische“ Hungersnot, Franz Steiner Verlag | Helmut Atrichter – Offene Grossbaustelle Russland,  „Reflexionen über das „Schwarzbuch des Kommunismus, Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 1999 Heft 47 | Grzegorz Rossolinski-Liebe – Der Verlauf und die Täter des Lemberger Pogroms vom Sommer 1941- Jahrbuch für Antisemitismusforschung 22 – Metropol-Verlag | Eliyahu Yones – Die Juden in Lemberg während des Zweiten Weltkriegs und im Holocaust 1939-1944- Ibidem-Verlag | Franziska Bruder -„Den ukrainischen Staat erkämpfen oder sterben!“ Die Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) 1929 -1948 – Metropol-Verlag | Leon W. Wells – Ein Sohn Hiobs – Carl Hanser Verlag | Klaus Kellmann – Dimensionen der Mittäterschaft, Die europäische Kollaboration mit dem Dritten Reich – Böhlau Wien | Erich Später – Der dritte Weltkrieg, Die Ostfront 1941-45, Hamburger Institut für Sozialforschung – Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944 | Stalin. Eine politische Biographie von Isaac Deutscher, Bechtermünz Verlag

 

Gleichzeitig veröffentlicht bei Mission Impossible

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Die Bandera-Linke und ihr Kälbermarsch

Seit rund dreißig Jahren ist die deutsche Linke gespalten in die antiimperialistische und in die ideologiekritische Linke. Ideologiekritiker kritisieren zurecht den zumeist antisemitischen Antiimperialismus leninistischer Prägung, den israelbezogenen Antisemitismus und den Antiamerikanismus, den Verrat an den freiheitlichen westlichen Werten und die Kumpanei mit dem Islamismus der antiimperialistischen Linken. Antiimperialistische Publikationsorgane sind beispielsweise die Junge Welt, das ND oder im extremen Fall die antizionistische Wochenzeitung „Der Freitag“ oder auch die verschwörungstheoretischen „Nachdenkseiten“. Gewisse Ideologiekritiker gehen andererseits in ihrer Verbundenheit mit den USA soweit sich auf die Seite des kubanischen Massenmörder Fulgencio Batista zu stellen und jede militärische Intervention, jeden Krieg der USA, jeden NATO-Einsatz, wie beispielshalber den Angriffskrieg gegen Jugoslawien bedingungslos zu unterstützen. Bis ins Jahr 2015 las man in der linken Monatszeitschrift Konkret einerseits antiimperialistische und andererseits islamkritische, proisraelische, ideologiekritische Artikel. Spätestens mit der Flüchtlingskrise von 2015 spaltete sich die ideologiekritische, pro-israelische Linke, während die Seite um die „Jungle World“, bei aller Kritik am Islam und aller Solidarität mit Israel, vor allem das Elend der Flüchtlinge thematisierte, blieb die islamische Ideologie, mit den unzähligen islamischen Terroranschlägen in Europa und der Welt für die Bahamas-Gruppe die größte Gefahr für ein friedliches und humanes Zusammenleben. Mit dem Krieg in der Ukraine kam es zu einer Annäherung und so konstituierte sich die sogenannte Bandera-Linke, deren Mitlieder in erster Linie aus dem Umfeld dieser beiden Zeitschriften kommen. Insofern unterscheidet man die Bandera-Linke (B – für Bahamas) und die Bandera-Linke (JW – JW für Jungle World).

Die Bandera-Linke (B) beruft sich größtenteils auf Karl Marx, sie sprechen sich untereinander mit „Genosse“ oder „Genossin“ an und fordern wie die Bandera-Linke (JW) gleichzeitig schwere Offensivwaffen für die Ukraine, die härtesten Sanktionen gegen Russland, sie grüßen sich mit Slava Ukraini (Ruhm der Ukraine), dem faschistischen Gruß der OUN, rekrutieren Freiwillige für den Kampf gegen die „russischen Untermenschen“ und den Eintritt der NATO in den Krieg gegen Russland. „Wenn der Atomkrieg kommt dann kommt er halt“, so der tollkühnere Teil der Bandera-Linken, die anderen Bandera-Linken erklären: „Wir wissen genau, dass Putin keine Atomwaffen einsetzen wird, weil: Das wäre ja Wahnsinn.“

Am 14.4.2022 veröffentlichte die Jungle World den Artikel „Aber Bandera“ – Die Begleitmusik zum Vernichtungskrieg, von Utz Anhalt. In seinem scheinintellektuellen Pamphlet verharmlost Utz Anhalt einerseits die monströsen Verbrechen des antisemitischen Massenmörders Bandera, sowie den heutigen Bandera-Kult in der Ukraine und halluziniert andererseits von Putins „Vernichtungskrieg“. Meinen Beitrag über die Verbrechen, die Massenmorde der OUN und des Bataillons Nachtigall verortet Utz Anhalt „offensichtlich direkt aus dem Darmausgang der Putinschen Propagandamaschine gezogen“. Damit leugnet Utz Anhalt wie so viele Bandera-Linke Banderas Verantwortung für die antisemitischen Massenmorde seiner westukrainischen Gruppierungen, was weiter nicht verwundert, denn im Dezember 2014 kooperierte Utz Anhalt in SoPos mit dem Journalisten und „Israelkritiker“ Georg von Grote.  Der radikale Israel- und Judenhasser Georg von Grote unterstellte neben vielen weiteren Ungeheuerlichkeiten Israel einen „Vernichtungskrieg“ (27.7.2014) mit „ethnischen Säuberungen“ (31.7.2014), bezeichnete den Zentralrat der Juden als „verbale Killertruppe“ (September 2012) und veröffentlichte in Jakob Augsteins antizionistischem „Freitag“ am 5.4.2012 seine „Nachgedanken“ zum israelfeindlichen Grass-Gedicht, worin er unter anderem schreibt: „Je öfter ich in Israel war, desto unschuldiger fühlte ich mich.“ Da wuchs zusammen was zusammengehört.

So gut wie alle Bandera-Linken haben naturgemäß ein großes Verständnis für den Bandera-Bewunderer Andrij Melnyk, weil dieser sich wie sie über die schleppenden Waffenlieferungen der Deutschen an die Ukraine beschwert. Neben vielen anderen Bandera-Linken postete in Facebook am 9. Mai 2022 ein Vertreter der Bandera-Linken (JW) den Botschafter der Ukraine in dem dieser als ein „Nachfahre der Opfer“ und sein Kontrahent in einer Diskussion, Harald Welzer als „Nachfahre der Täter“ bezeichnet wurde. Ist für Bandera-Linke der Antisemit Bandera, sind die antisemitischen Massenmörder der OUN, sind die Bataillone „Nachtigall“ und „Roland“ auch Opfer? Opfer von wem eigentlich? Wer Proteste von der Bandera-Linken erwartet, wenn der ukrainische Botschafter auf Twitter sein faschistoides Gedankengut, beispielsweise „Alle Russen sind unsere Feinde!“, verbreitet, der irrt, in solchen Fällen schweigen die Bandera-Linken wie die Fische.

Am 16. Mai 2022 postete ein Ukraine-Aktivist aus dem Umfeld und unter dem Jubel der Bandera-Linken (B) in den sozialen Medien eine Person mit einer in den schwarz-roten Farben der OUN gehaltenen Fahne und einem Davidstern. In der Tradition der antisemitischen, jüdischen, holocaustleugnenden Sekte Neturei Karta gibt es offenbar in der Ukraine eine jüdische Sekte die sich positiv auf den antisemitischen Massenmörder Stepan Bandera bezieht, was die Bandera-Linke (B) naturgemäß in Ekstase versetzt.  Eine Babka Yozhka bestätigte das Posting des Bandera-Linken am 17.5.2022 um 14.11 Uhr in folgender Art und Weise: „Bandera persönlich hatte keinen einzigen Juden ermordet, und auch keinen Befehl zum Ermorden der Juden je unterschrieben. Ihn „Massenmörder“ zu nennen ist eine Verleumdung.“ Die Ukrainerin Ekatarina Ackermann verbot sich jede Kritik an ihrem Idol Bandera und setzte etwas weiter unten in diesem Thread einen Lachsmiley zu den Büchern der Holocaustüberlebenden Simon Wiesenthal und Eliyahu Yones über den Holocaust in Lemberg und Galizien. Am 16. Mai 2022 um 16.28 Uhr meinte eine Нонна Кац: „Der Spruch „Zhidobandera“ kam von der russischen Seite, damit wollten die uns beleidigen, aber hat nicht geklappt!! Wir sind alle Zhidobandera wir lieben vom ganzen Herzen unsere Ukraine und wir sind Stolz Zhidobandera zu sein!! Und das kann ihnen jeder ukrainischer Jude sagen!“ Wie die antiimperialistische Linke ihre jüdischen Kronzeugen für die Dämonisierung Israel bedarf, so benötigten die Bandera-Linken ihre jüdischen Kronzeugen für ihre Relativierung oder Leugnung des Holocaust und anderer NS-Verbrechen.

Die Entstehungsgeschichte des Ukraine-Krieges von der NATO-Osterweiterung, dem Assoziationsabkommen, dem Maidan-Umsturz, dem Bandera-Kult bis hin zum Minsker Abkommen ist für die Bandera-Linke kaum ein Thema. Obwohl die NATO-Staaten rund zwanzig Mal so viel als Russland für ihr Militär ausgeben, ist die Bandera-Linke begeistert von der Ankündigung ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr auszugeben. Für die Bandera-Linke ist Putin Reinkarnation und Synthese von Hitler und Stalin und den Krieg in der Ukraine bezeichnet die im besten Fall unzurechnungsfähige Bandera-Linke als „Genozid“ oder als „Vernichtungskrieg„. Die Doppelstandards der Bandera-Linken sind so offensichtlich wie die ihrer antiimperialistischen Gegner beim Thema Israel. Die Bandera-Linke bringt es fertig den Imperialismus-Begriff der Antiimperialisten gegen die USA zu kritisieren um ihn bei Russland selbst zu verwenden. Jede Meldung über Kriegsverbrechen aus Kiew wird völlig unkritisch als die absolute Wahrheit und alles was aus Moskau dazu kommt als unfassbare Lüge dargestellt. Bandera-Linke verurteilen zurecht die russische Propaganda, aber Kritik an der Einheitsmeinung in den Medien von ARD bis ZDF, von Maischberger bis Anne Will ist ihnen ein Sakrileg. Die Bandera-Linke verrät für ihre Staatsraison alle ihre Ideale, ihr Opportunismus ist notwendig um sich endlich mit dem Mainstream zu versöhnen. Annalena Baerbock, die in bester deutscher Tradition einen „Diktatfrieden“ mit Russland ablehnt, vor „Kriegsmüdigkeit“ warnt und die Atommacht Russland aus der Krim und dem Donbass vertreiben will, ist die Jeanne d’Arc der Bandera-Linken. Bundeskanzler Scholz wird von der Bandera-Linken verachtet, weil dieser, aus ihrer Sicht, die Waffenlieferungen an die Ukraine vorsätzlich verzögert. In Punkto Geschichtsrevisionismus marschieren die oliv-grüne TAZ Seite an Seite mit der Bandera-Linken. So halluzinierte am 9.5.2022 in der TAZ die russische Dissidentin Julia Latynina, in ihrem Artikel „Putin ist der zweite Stalin“ unter anderen Niederträchtigkeiten: „Die tatsächliche Geschichte des Zweiten Weltkrieges ist, dass Stalin diesen Krieg geplant hatte, der die ganze Welt erfassen und erst enden sollte, wenn auch noch die letzte argentinische Sowjetrepublik ein Teil der UdSSR geworden sein würde. Er hatte diesen Krieg geplant – lange bevor Hitler an die Macht kam.“

Wie sehr die Bandera-Linke im Schoß der deutschen Gesellschaft angekommen ist, belegt beispielshalber die folgende Ungeheuerlichkeit. Am Holocaustgedenktag am 28.4.22 um 20.11 Uhr moderierte Judith Rakers in der Tagesschau den Bericht „Marsch der Lebenden erinnert an den Holocaust“ an:  „… tausende Menschen gingen dabei den Weg von Auschwitz nach Birkenau, zum Ort des größten deutschen NS-Vernichtungslagers. Unter den Teilnehmern waren in diesem Jahr neben mehreren Holocaustüberlebenden auch Flüchtlinge aus der Ukraine.“ Dann der Tagesschau-Sprecher des Berichts: „Vlada hat die ukrainische Fahne mitgebracht. Zu diesem Marsch der Lebenden wurden auch ukrainische Flüchtlinge eingeladen. Der Krieg in ihrer Heimat ist für die 14-jährige Jüdin immer präsent.“ Dann das Mädchen: „Das was in jeder Region in meiner Heimat geschieht ist ein unvorstellbares Grauen. Ich habe mich mit der Geschichte des Holocaust beschäftigt. Der Genozid der damals stattfand und das was jetzt passiert ist doch im Prinzip das gleiche.“ Darauf der Sprecher: „Vlada ist mit ihrer ganzen Familie vor dem Krieg geflohen. Heute wollen Sie am Marsch der Lebenden teilnehmen, um der Opfer des Holocaust zu gedenken. Aus Sicht der Shalom-Flüchtlingshilfe erwachsen aus der Geschichte Verpflichtungen“ So geht es noch Minuten weiter und erst am Ende sagt der 96-jährige Holocaustüberlebende in einem kurzen Satz: Auschwitz ist mit nichts zu vergleichen.

Damit nicht genug. Die Entmenschlichung von Russen ist mittlerweile auf allen Kanälen zu beobachten. Im ZDF meinte am 14.4.2022 beispielshalber eine Florence Gaub bei Markus Lanz: „Wir dürfen nicht vergessen, dass, auch wenn Russen europäisch aussehen, dass es keine Europäer sind, … sie einen anderen Bezug zur Gewalt haben, einen anderen Bezug zum Tod haben.“ Dass „Russen keine Menschen sind“ durfte sie im ZDF noch nicht sagen. Man stelle sich nur vor in der ARD oder im ZDF würde jemand vergleichbares über Araber oder Türken sagen. Russland hat wie die Ukraine massive Demokratiedefizite, Oligarchen bestimmen die Politik und in der Korruptionsstatistik sind beide Länder kaum voneinander entfernt. Russland führt trotz der Vorgeschichte einen nicht zu rechtfertigenden Angriffskrieg, mit Islamisten und Kriegsverbrechen gegen Kiew wie auch die NATO oder die USA so manch einen ungerechtfertigten Angriffskrieg mit unzähligen, unschuldigen getöteten Zivilisten geführt haben. Weder die USA noch Russland haben jemals einen Genozid verbrochen oder einen Vernichtungskrieg geführt wie ihn Nazideutschland geführt hat. Der Bandera-Linken sei deshalb ins Stammbuch geschrieben:

Am 22. Juni 1941 begann der deutsche Überfall auf die Sowjetunion. Die deutsche Wehrmacht führte von 1941 bis 1944 einen rassebiologischen Vernichtungskrieg gegen Juden, Kriegsgefangene und die Zivilbevölkerung, dem Millionen zum Opfer fielen. Der Überfall auf die Sowjetunion wurde von der deutschen Propaganda als europäischer Kreuzzug zur Verteidigung der europäischen Kultur gegen den „jüdischen Bolschewismus“ gefeiert.  Dieser Krieg verlange ein „rücksichtsloses und energisches Durchgreifen gegen bolschewistische Hetzer, Freischärler, Saboteure, Juden und die restlose Beseitigung jedes aktiven und passiven Widerstandes“.  Von insgesamt 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen starben drei Millionen nach ihrer Gefangennahme indem sie verhungerten, erfroren, an Seuchen starben oder auf Todesmärschen erschossen wurden.

Vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944 wurde die sowjetische Stadt Leningrad von den deutschen Soldaten der Heeresgruppe Nord belagert, das Ziel der Deutschen war die Leningrader Bevölkerung systematisch verhungern zu lassen. Alleine während der 900-tägigen Belagerung kamen von drei Millionen Menschen in Leningrad etwa 1.100.000 „Untermenschen“ ums Leben, die meisten starben an Unterernährung und Unterkühlung. 27 Millionen Sowjetbürger wurden durch den deutschen Überfall ermordet, mehr als die Hälfte davon hinter der Front, ehe es der Roten Armee gelang Auschwitz und die Sowjetunion zu befreien.

In der Westukraine wurden die deutschen Truppen von der überwältigenden Mehrheit enthusiastisch als Befreier begrüßt. Besondere Huldigungen erfuhr das aus ukrainischen OUN-Nationalisten bestehende Bataillon „Nachtigall“, das als „Stepan Bandera Bataillon“ gefeiert und nicht nur mit Blumen, sondern auch mit Kniefällen und Gebeten empfangen wurde. „Erschlagt die Juden und die Kommunisten!“ war auf den Anschlägen in Lemberg und in der Westukraine zu lesen und „Lang lebe Stepan Bandera, lang lebe Adolf Hitler!“

Der Antisemit Stepan Bandera war offiziell im Juni 1934 zum Führer der faschistischen und antisemitischen OUN aufgestiegen. Die OUN verachtete die Demokratie, kämpfte für eine unabhängige, autoritär und totalitär nach dem Führerprinzip regierte Ukraine. Der OUN ging es nicht nur um die Vertreibung der Juden und der Polen für eine homogene Ukraine, sondern um die Vernichtung der Juden in der Ukraine. Bereits Anfang der 1930er Jahre organisierte die OUN einen Boykott gegen Geschäfte von Polen und Juden und ging mit Gewalt gegen diese Geschäfte vor, jüdischen Geschäften wurden die Scheiben eingeworfen und die Wohnhäuser von Juden wurden niedergebrannt. In einem Liedtext der OUN heißt es: „Die Juden werden wir abschlachten, die Polen erdrosseln, aber die Ukraine müssen wir erkämpfen.“

Die größten Gewaltexzesse in der Westukraine ereigneten sich in Lemberg, Ternopil und Zolochiv. Im weiteren Verlauf des Krieges ermordeten die Deutschen mit ihren ukrainischen Gehilfen, Stepan Banderas OUN und UPA alleine in der Region um Lemberg 400.000 Juden und 140.000 russische Gefangene. Die jüdische Gemeinde Galiziens, mehr als 540.000 Menschen, wurde fast vollständig ausgelöscht. Maximal drei Prozent der galizischen Juden haben den Terror überlebt. Ukrainische Hilfspolizisten der Wehrmacht und die Verbände der OUN beteiligten sich am Völkermord und exekutierten noch im Frühjahr 1944 in die Wälder geflüchtete Juden.  Auf eigene Initiative ermordeten Banderas UPA-Einheiten etwa 100.000 Polen und vertrieben weitere Tausende aus der Westukraine. Stepan Bandera war bis zu seinem Tod der unumstrittene Führer der OUN und der UPA.  Die größte Bevölkerungsgruppe von Lemberg, dem heutigen Lwiw hatten in den 1930er Jahren mit 50 Prozent die Polen gestellt, die zweitgrößte mit mehr als 32 Prozent die Juden, nur knapp 16 Prozent waren Ukrainer. „Nach der Befreiung durch die Rote Armee waren noch 0,3 Prozent der Ukrainer Juden. Die anderen waren dem Engagement ihrer Landsleute zum Opfer gefallen, die sich als „westlich“ und „europäisch orientiert“ dem deutschen Vernichtungskrieg gegen Juden und russische „Untermenschen“ angeschlossen hatten“, schrieb Hermann L. Gremliza in Konkret 1/2014.

Auf dem Territorium der heutigen Ukraine lebten ungefähr 2,7 Millionen Juden, 1,6 Millionen wurden von den deutschen Besatzern und den ukrainischen Gehilfen ermordet. Rund 100.000 Juden überlebten im Untergrund in den Wäldern und bei den Partisanen. Für rund 900.000 Juden, vor allem aus der Ostukraine schuf der Widerstand der Roten Armee im Sommer und Herbst 1941 die Möglichkeit zur Flucht ins Innere der Sowjetunion. Für die Ermordung von etwa 1,8 Millionen Juden und etwa 50.000 Roma während der Aktion Reinhardt brauchten die Nationalsozialisten wenig eigenes Personal, denn rund 1.000 ukrainische und litauische Freiwillige wurden im Ausbildungslager Trawniki für den Judenmord in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka vorbereitet, John Demjanjuk war einer von ihnen. Nazi-Deutschland verfolgte und ermordete für ihren Völkermord an den Juden systematisch und mit industriellen Methoden mit seinen willigen Vollstreckern über sechs Millionen Juden.  Während Stepan Bandera in Israel, in Polen und in der Sowjetunion als Kriegsverbrecher gesucht wurde, bot ihm die Bundesrepublik, wie so vielen anderen antisemitischen Kriegsverbrechern nach 1945 Unterschlupf in München und in der Westukraine wird der antisemitische Massenmörder Bandera heute mit Gedenktagen, überdimensionalen Denkmälern, Straßennamen und Feiertagen als Nationalheiliger geehrt.

Die Bandera-Linke verharmlost, verschweigt oder leugnet den hunderttausendfachen antisemitischen Massenmord durch Stepan Banderas OUN, dem von ihm aufgestellten Bataillon Nachtigall und den heutigen Heldenkult um Bandera in der Westukraine. Für die Bandera-Linke, wie für Friedrich Merz von der CDU, für die Rüstungslobbyistin Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP und nicht zuletzt für die Oliv-Grünen verteidigt die Ukraine, die 2018 den Geburtstag von Bandera im Parlament von Kiew pompös gefeiert hat,  mit ihrem undemokratischen Oligarchensystem, ihrem antirussischen Sprachengesetz, ihren Parteiverboten für prorussische und kommunistische Parteien, ihren Bandera-Denkmälern, ihrem Bandera-Kult mit all seinen Auswirkungen, ihrem Asow-Regiment fern jeder Realität und also absurderweise die westlichen Werte. Dass die Ukraine in der Bewertung von wahrgenommener Korruption nach dem CPI Index im Jahr 2021 mit 32 Punkten auf Platz 122 von 180 untersuchten Staaten steht interessiert die Pseudolinken genauso wenig wie ihre Gesinnungsgenossen von Annalena Baerbock bis Friedrich Merz. Damit ist eindrucksvoll belegt, es ist endlich zusammengewachsen was zusammengehört.

Für die Bandera-Linke muss der Stellvertreterkrieg zwischen Russland und den USA in der Ukraine mit einem Morgenthau-Plan und der territorialen Zerschlagung Russlands enden, jeder Geländegewinn in der Ostukraine, jedes versenkte russische Kriegsschiff wird wie ein Sieg in einem Fußballspiel gefeiert. Die Bandera-Linke blinkt links und biegt gleichzeitig scharf rechts ab und überholt dabei sogar auf ihrem Weg in den braunen geschichtsrevisionistischen oder holocaustleugnenden Sumpf Alexander Gauland. Im Juni 2018 sorgte bekanntlich Alexander Gauland von der AFD noch für Empörung als er sagte die Zeit des Nationalsozialismus sei ein „Vogelschiss“ in der deutschen Geschichte. Insoweit ist die Bandera-Linke voll kompatibel mit Ernst Nolte und seinem „kausalen Nexus“.

Viele Antiimperialisten werden den Juden Auschwitz nie verzeihen, die Bandera-Linke wird den „russischen Untermenschen“ die deutsche Niederlage in Stalingrad nicht vergeben und so hat der deutsche Erinnerungsabwehrantisemitismus eine neue Stufe erreicht. Erkennbar versucht die Bandera-Linke mit ihren Gesinnungsgenossen von den Grünen den 2. Weltkrieg zumindest im Osten doch noch zu gewinnen und sie hat dabei ARD und ZDF und so gut wie alle Lohnschreiber von der FAZ bis zur Springer-Presse auf ihrer Seite. Die Bandera-Linke (B) kritisiert zurecht die verschiedensten Formen des Antisemitismus. Wenn einer der ihren aus finanziellen Gründen, wie Magnus Klaue, mit einer antisemitischen Zeitung kooperiert, dort rund 100 Artikel veröffentlicht, dann wird kollektiv verschämt weggesehen. Dieser sehr deutsche Korpsgeist kommt der Bandera-Linken bei der aktuellen Verharmlosung oder der Leugnung der antisemitischen Massenmorde durch Bandera nun vermeintlich zugute, denn in der Bandera-Linken sind die Reihen geschlossen.

Zur „Deutschen Ideologie“ bemerkte bereits 1846 der Philosoph und Wirtschaftswissenschaftler Karl Marx: „Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, d.h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht. Die Klasse, die die Mittel zur materiellen Produktion zu ihrer Verfügung hat, disponiert damit zugleich über die Mittel zur geistigen Produktion, so dass ihr damit zugleich im Durchschnitt die Gedanken derer, denen die Mittel zur geistigen Produktion abgehen, unterworfen sind.“

Am 12. Mai 2022 jammerte  in den sozialen Medien ein junger Aktivist der Bandera-Linken (B), dass sein Mitgliedsbeitrag für ein Fitnessstudio während des laufenden Vertrages von 19,95 Euro auf 24,95 Euro erhöht wurde: „Die McFIT-Mafia in Aktion, die mitten im laufenden Vertrag die Kosten erhöht und gleichzeitig rückwirkend den Mitgliedern das mitteilt.“  Große Teile der Bandera-Linken haben neben allen beschriebenen Widerlichkeiten bekanntermaßen keinerlei Ahnung von Ökonomie. Dass die Sanktionen gegen Russland die Energiepreise massiv erhöhen und es zu einer gigantischen Inflation, zu steigenden Preisen auf allen Ebenen, mit Ausnahme der Löhne versteht sich, und letztlich zu erhöhter Arbeitslosigkeit kommen wird, kommt den Pseudo-Ideologiekritikern nicht in den Sinn. Die Mitglieder der Bandera-Linken sind überwiegend noch sehr jung und die Konfrontation mit den Gesetzen des Marktes mit Inflation oder Stagflation können junge Menschen durchaus hart treffen, aber nicht nur deshalb gilt für die Bandera-Linke der Kälbermarsch von Bertolt Brecht:  „Hinter der Trommel her – Trotten die Kälber – Das Fell für die Trommel – Liefern sie selber – Der Schlächter ruft: Die Augen fest geschlossen – Das Kalb marschiert – In ruhig festem Tritt  – Die Kälber, deren Blut im Schlachthaus schon geflossen – Marschieren im Geist in seinen Reihen mit.“

 

Gleichzeitig veröffentlicht bei Mission Impossible

 

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Anständig geblieben

Am 4. Oktober 1943 hielt der Reichsführer SS, Heinrich Himmler in Posen vor den SS-Gruppenführern seine berühmt-berüchtigte Rede, worin er die Mannschaften dafür lobt bei der „Ausrottung des jüdischen Volkes anständig geblieben zu sein“: „Ich meine jetzt die Judenevakuierung, die Ausrottung des jüdischen Volkes. Es gehört zu den Dingen, die man leicht ausspricht. – „Das jüdische Volk wird ausgerottet“, sagt ein jeder Parteigenosse, ganz klar, steht in unserem Programm, Ausschaltung der Juden, Ausrottung, machen wir. (..) Von Euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte, …“

Als Hitler 1940 auf dem Höhepunkt seiner Macht, die Zustimmung der Deutschen zu Hitlers Politik so groß wie nie zuvor war, kam der Propagandafilm Jud Süß in die deutschen Kinos. Die 19 Millionen Besucher von „Jud Süß“ wurden nicht gezwungen diesen Film anzusehen, sie wollten den Film sehen, weil sie entsprechend fühlten und dachten. Jud Süß mit seiner grotesken antisemitischen Verzerrung über den Aufstieg und Fall des Hofjuden Joseph Süß Oppenheimer wurde im Osten immer dann der ansässigen „arischen“ Bevölkerung gezeigt, wenn eine „Aussiedlung“ oder eine Liquidation in den jüdischen Gettos bevorstand.

Ohne die innere Logik dieser Moral wäre der Holocaust, die systematische und fabrikmäßig durchgeführte Ermordung von sechs Millionen Juden nicht möglich gewesen.  So schreibt Raphael Gross in „Anständig geblieben“: „Die Kernbegriffe der NS-Ideologie unterscheiden sich grundlegend von denjenigen der marxistischen Ideologie. Während im Marxismus Begriffe wie Kapital, Mehrwert, Klassenkampf, Profit, Dialektik im Vordergrund stehen, kreisen die Ideologeme der NS-Theoretiker und -Politiker nicht um ökonomische, sondern vor allem um moralische Begriffe oder solche mit einer starken moralischen Aufladung: Ehre, Treue, Anstand, Kameradschaft etc.“  Die Grundlage für den NS-Antisemitismus, das Kernelement der NS-Ideologie, wurden im wilhelminischen Kaiserreich und während der Weimarer Republik gelegt. Der Antisemitismus wurde großen Teilen der deutschen Bevölkerung mit der Muttermilch eingegeben und so war die deutsche Volksgemeinschaft, ungeachtet den eigenen Selbsterhaltungsinteressen, bereitwillig dem Befehl von Massenmord und Krieg gefolgt. Um den Betrieb von Auschwitz zu ermöglichen wurden kriegswichtige Ressourcen nicht für den Krieg gegen die Alliierten, sondern für die Vernichtung der Juden verwendet. Die Ermordung der Juden stand für Hitlers willige Vollstrecker an erster Stelle.

Nach 1945 ging der Kampf gegen die Juden im Nahen Osten weiter und dauert bis heute an. Verbündet mit unzähligen geflohenen NS-Größen versuchten die durch den Islam geprägten Araber die „Endlösung“ zu vollenden. Die Verknüpfung traditioneller islamischer Judenfeindlichkeit mit dem modernen Antisemitismus stellt bis heute die wesentlichen Gefahren für Juden weltweit, insbesondere für die Juden im Nahen Osten dar. In der Konstellation des Kalten Krieges mutierten die Vertreter der ohnehin strukturell antisemitischen marxistisch-leninistischen Ideologie, unter dem Deckmantel eines pervertierten Antifaschismus und Antiimperialismus, zu Kombattanten für die Fortführung des Kampfes gegen die Juden. Panarabische Nationalisten und islamistische Despoten vereinigten sich mit der UdSSR, der DDR und anderen Staaten des Ostblocks zu einem offiziellen politischen antisemitischen Bündnis gegen Juden und insbesondere gegen den Staat Israel. Seit der Gründung Israels versuchen seine Nachbarn, die Mullahs im Iran und diverse Terrorgruppen die Juden zu errmorden. Beleg dafür sind diverse Angriffskriege gegen Israel, in die Luft gesprengte israelische Schulbusse und Bomben in voll besetzten  Diskotheken und unzählige Terrorangriffe gegen schlafenden Familien und israelische Zivilisten. In Rammalah wurden im Jahr 2000 Vadim Nurzhitz und Yossi Avrahami vom palästinensischen Mob gelyncht.

Die Antisemiten dieser Welt sind nun seit über 70 Jahren fassungslos, dass Juden durch den Staat Israel beschützt werden. Die Juden haben seitdem die Möglichkeit sich effektiv zu wehren. Der Staat Israel beschützt seine Bevölkerung und als Juden im Juni 1976 von deutschen linken Terroristen während einer Flugzeugentführung in Entebbe vom Tod bedroht waren, flog eine israelische Sondereinheit 4000 Kilometer unter dem Radar und befreite die 103 jüdischen Geiseln, 83 Israelis sowie 20 französische Juden in der Aktion Thunderbolt. Der Aufschrei und die Wut der weltweiten Antisemiten bei jeder israelischen Befreiungs- oder Verteidigungsaktion ist riesengroß, denn Antisemiten können ihre Wut auf Juden sehr schlecht verbergen.

Nach 1945 wirkten freilich auch in Deutschland und in Europa die nationalsozialistischen Normen und Urteilsformen weiter, Himmlers Begriff der Anständigkeit fand sich in den deutschen Spruchkammern der Nachkriegszeit genauso wieder wie in Martin Walsers Paulskirchenrede bis hin zu den „israelkritischen“ Reden der postkolonialen Linken. Die systematische antisemitische Propaganda, die durch arabische oder türkische TV-Sendungen, im Internet, in Moschee-Predigten, durch Äußerungen islamischer Autoritäten oder bei Asylbewerbern in Schulbüchern der Herkunftsländer vermittelt werden, wird in der Mitte Europas seit Jahrzenten schulterzuckend hingenommen. Das Schicksal des jüdischen Staates, die Vertreibungen, Enteignungen und Diskriminierungen von Juden in der arabischen Welt tangieren die meisten Menschen des Westens kaum. Westliche linksradikale Organisationen und Terroristen von der RAF bis zu den „Revolutionären Zellen“ beteiligten sich an antisemitischer Propaganda und Terrorakten gegen den jüdischen Staat, die antizionistische Kumpanei vor allem von links, aber auch von rechts mit antisemitischen Islamisten sind seitjeher traurige Realität.

Waren Holocaustleugnung und Relativierung bis in die 1980er Jahre noch überwiegend der rechtsextremen Szene und Historikern wie Ernst Nolte vorbehalten, so sind diese „Ansichten“ heutzutage linken „israelkritischen“ BDS-Befürwortern und anderen Kritikern der Moderne, vor allem im akademischen Bereich, bis hin zum Mainstream vorbehalten. Einer der Wendepunkte war 1987 der Prozess gegen den „Schlächter von Lyon“, den SS-Obersturmführer Klaus Barbie. Die drei linken Verteidiger Barbies, der Kongolese M’Bemba, der Algerier Bouaita und der Franzose Vergès traten im Prozess selbst als Ankläger auf. Die linken Anwälte relativierten während des Prozesses den Mord an den Juden um auf das „viel größere Verbrechen“ des  Rassismus abzulenken, „dass die Vernichtung der Juden ein Verbrechen von allenfalls lokalem Interesse, ein Blutstropfen Europas im Ozean des menschlichen Leidens sei und folglich allein das Gewissen der Weißen zu beunruhigen habe“, während in Wahrheit der unerklärte und von keinem Gericht geahndete Krieg der imperialistischen Staaten gegen die Dritte Welt den Gang der Geschichte bestimme: „Als Weiße vergießt ihr Tränen über das weiße Schicksal. Als Europäer bläht ihr einen Familienzwist zum Weltkonflikt und unverjährbaren Verbrechen auf. ..Durch uns lacht die ganze Menschheit über euch und erklärt, dass euer Desaster nicht ihre Sache ist.“

Die Singularität von Auschwitz wird heute vor allem von den Vertretern der postkolonialen Theorie bestritten, Holocaustrelativierung ist heute vor allem von BDS-Aktivisten, der „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“, Literaturwissenschaftlern wie Michael Rothberg oder „Historikern“ wie Achille Mbembe zu vernehmen. Postkoloniale „Antirassisten“ und andere Islam-Apologeten, die jeden islamischen Terror ignorieren, rechtfertigen oder sogar gutheißen, gehen oftmals soweit Muslime im Allgemeinen oder islamische Flüchtlinge im Speziellen als die Juden unserer Zeit zu bezeichnen. In den öffentlich-rechtlichen Medien werden der islamische Terror und die Zumutungen des Islam wie der islamische Antisemitismus seit Jahren verharmlost oder verschwiegen. In ARD und ZDF machen Journalisten mit Migrationshintergrund nicht trotz ihrer antiisraelischen und islamistischen Ansichten Karriere, sondern aus Gründen der Diversität genau deshalb. Die „Israelkritikerin“ und Teilnehmerin des antisemitischen al-Quds-Marsches Nemi El-Hassan oder Feyza-Yasmin Ayhan, die antisemitische Karikaturen, die Juden mit Hakennase zeigten postete und gleichzeitig das Ende Israels herbeisehnte, stehen beispielsweise aktuell auf der Lohnliste des ZDF. Die Kritik am Antisemitismus dieser „Damen“ empfinden postkoloniale, „antirassistische“, islamophile Holocaustrelativierer naturgemäß als rassistisch.

Für die postkolonialen „Antirassisten“ und Holocaustrelativierer ist der Antisemitismus nur eine Unterform des Rassismus und der Holocaust nur eine kleine Episode der Kolonialverbrechen. Für „Antirassisten“ sind die Muslime die Juden von heute und so gut wie jede berechtigte Kritik am politischen Islam ein rassistisches Sakrileg. Ingo Elbe stellt dazu treffend fest: „Wer keinen Begriff von Antisemitismus hat, der kann auch keinen von der Shoah entwickeln. Und so lässt sich denn für die Protagonisten des akademischen Antirassismus eine erschreckende Unkenntnis und Relativierung der Präzedenzlosigkeit und Besonderheit des Holocaust feststellen. Die Spezifik der Shoah besteht weder in der Methode des Tötens, noch in der Zahl der Opfer, sondern in der Intention einer vollständigen Vernichtung aller als Juden bestimmten Individuen aufgrund einer Ideologie, die in den Juden das gemeinschaftszersetzende, egoistische, materialistische, abstrakte, böse Element schlechthin sieht.“

Im NS-Antisemitismus sollte jeder einzelne jüdische Mensch vernichtet werden, weil er Teil einer verderblichen, verborgenen, abstrakten und übermächtigen Gegenrasse betrachtet wurde. Im kolonialen Rassismus gibt es keine Entsprechungen zu dieser Zuschreibung.  Antisemitismus und Rassismus sind nicht kommensurabel, und damit kann Antisemitismus auch keine Unterform von oder kein Beispiel für Rassismus sein. Während das Phantasma von der jüdischen Weltherrschaft eine reine Erfindung ist sind Drohungen radikaler Islamisten, die die Dominanz eines rigiden Islam über die ganze Welt als ihr Endziel benennen, Legion, sagt nicht nur Matthias Küntzel. Während alle den Juden zugeschriebenen Verbrechen, von der Brunnenvergiftung bis zur „Hostienschändung“ nur in der Phantasie von Antisemiten existieren, sind die Zumutungen des Islam von der Unterdrückung der Frau bis hin zu den unzähligen islamischen Terroranschlägen Realität. Es gab nie ein muslimisches oder arabisches Auschwitz, es gab keine jahrhundertelange Verfolgung, keine Pogrome gegen Muslimen weil sie Muslime sind.  „Holocaustrelativierung ist allerdings weit mehr als nur ein wissenschaftlicher faux pas und muss in komparativ-postkolonialen Auseinandersetzungen mit diesem Themenkomplex ernst genommen werden. Denn abgesehen von wissenschaftlicher Ungenauigkeit bedeutet eine Relativierung der Spezifika des Holocausts an erster Stelle eine Relativierung der Erfahrungen von Nachkommen und Überlebenden. Die Behauptung, die Shoa unterscheide sich qualitativ und strukturell nicht, sondern nur quantitativ und graduell von kolonialen Genoziden ist unzutreffend und relativiert den unbedingten wahnhaften Willen der Nationalsozialistinnen, die ersehnte ausschließlich arische Welt von allem Jüdischen zu befreien. Es finden sich keine Entsprechungen in kolonialrassistischer Ideologie – ohne dabei die Grausamkeit, Brutalität und Gnadenlosigkeit der von Europäerinnen verübten Kolonialverbrechen, Massenmorden, Genoziden zu unterschlagen“ schreibt Steffen Klävers in seinem Buch „Decolonizing Auschwitz?“

Bereits im Dezember 1945 beschrieb Jean Paul Sartre den Antisemiten in seinen „Réflexions sur la question juive“ als „Verbrecher aus guter Absicht.“ Der in Himmlers Rede zum Ausdruck kommende Rechtfertigungsmodus einer verfolgenden Unschuld wurde in Sartres Essay als ein Aspekt des Antisemitismus beschrieben. Der Antisemit hat „ein Mittel gefunden seine Mordgelüste zu befriedigen, ohne sie sich einzugestehen.“ Nicht der Charakter des Juden macht den Antisemitismus, sondern im Gegenteil der Antisemit schafft den Juden. Der Antisemit sieht sich als Verteidiger seines Volkes gegen die vermeintlichen Angriffe der „jüdischen Parasiten“ und seine Taten sind erforderlich, sinnvoll und seine Pflicht. Der Antisemitismus ist laut Sartre ein „Rückschrittliches soziales Gebilde“, „eine noch nicht auf Logik aufgebaute Weltanschauung“ mit sehr viel Leidenschaft:

„Der Antisemit anerkennt bereitwillig, dass der Jude intelligent und fleißig ist; er wird sogar einräumen, ihm in dieser Hinsicht unterlegen zu sein. Dieses Zugeständnis kostet ihn nicht viel: er hat diese Eigenschaften eingeklammert. Oder genauer, sie erhalten ihren Wert vom dem, der sie besitzt: je mehr Tugenden der Jude hat, desto gefährlicher ist er. Der Antisemit macht sich keine Illusionen über sich selbst. Er betrachtet sich als Durchschnittsmenschen, als einen Menschen des unteren Durchschnitts, im Grunde als Mittelmaß; es gibt kein Beispiel dafür, dass ein Antisemit behauptet, den Juden individuell überlegen zu sein. Doch sollte man nicht annehmen, er schäme sich seiner Mittelmäßigkeit: er gefällt sich im Gegenteil in ihr; ich würde sogar sagen, er hat sie gewählt. (..) Sind die Juden nicht die Börsianer der Nation? Alles, was der Verstand, was das Geld erwerben kann, überlassen wir ihnen; es ist flüchtig wie der Wind. Was zählt, sind allein die irrationalen Werte, und eben diese sind es, die ihnen ewig verschlossen bleiben.

So bekennt sich der Antisemit von Anfang an zu einem faktischen Irrationalismus. Er stellt sich in einen Gegensatz zum Juden wie das Gefühl zum Verstand, wie das Besondere zum Allgemeinen, wie die Vergangenheit zur Gegenwart, wie das Konkrete zum Abstrakten, wie der Grundbesitzer zum Eigentümer von Immobilien. (..) Der Antisemitismus ist nicht nur die Freude am Hass; er verschafft auch positive Lust: indem ich den Juden als ein niederes und schändliches Wesen behandle, behaupte ich zugleich, einer Elite anzugehören. Und ganz im Unterschied zu den modernen Eliten, die auf Verdienst oder Arbeit beruhen, gleicht diese in jeder Hinsicht einem Geburtsadel. Ich brauche nichts zu tun, um meine Höherwertigkeit zu verdienen, und ich kann sie auch nicht verlieren. Sie ist mir ein für alle Mal gegeben: sie ist ein Ding. (..)

Da das Böse für den Antisemiten von diesen hilflosen und so wenig furchterregenden Menschen verkörpert wird, ist er nie in der, peinlichen Lage, ein Held sein zu müssen: es ist amüsant, Antisemit zu sein. Furchtlos kann man die Juden schlagen und foltern: schlimmstenfalls werden sie die Gesetze der Republik anrufen; die Gesetze jedoch sind milde. Der sadistische Hang des Antisemiten zum Juden ist so stark, dass diese eingeschworenen Judenfeinde sich nicht selten mit jüdischen Freunden umgeben. Natürlich taufen sie sie „Ausnahmejuden“ und betonen: „Die sind nicht wie die anderen.“ (..)

Zerstörer aus Berufung, Sadist reinen Herzens, ist der Antisemit in der Tiefe seines Herzens ein Verbrecher. Was er wünscht, was er vorbereitet, ist der Tod des Juden. Gewiss fordern nicht alle Feinde des Juden lauthals seinen Tod, die Maßnahmen jedoch, die sie vorschlagen und die alle auf seine Erniedrigung, seine Demütigung, seine Verbannung abzielen, sind ein Ersatz für den Mord, den sie im Sinn haben: es sind symbolische Morde. Der Antisemit hat jedoch ein gutes Gewissen: er ist Verbrecher aus guter Absicht. Es ist schließlich nicht seine Schuld, wenn er dazu ausersehen wurde, das Böse durch das Böse zu vernichten; …“

Acht Jahrzehnte nach der Reichspogromnacht wird im Namen des Antirassismus und des „Kampfes gegen den Rechtsruck“ der politische Islam mit seinem mörderischen Antisemitismus von jeder Kritik verschont, der Antisemitismus wird begrifflich eingeebnet, der Holocaust relativiert. Der Staat Israel, die einzige Selbstschutzinstanz der Juden, die einzige Demokratie des Nahen Ostens wird dämonisiert und delegitimiert. Der Zionismus war die Antwort auf den Antisemitismus der letzen Jahrhunderte und so stellt der Antizionismus nicht nur den Staat Israel, sondern auch die Sicherheit und Existenz aller Juden in Frage. Die aktuellen Antisemiten, von der Hamas, den iranischen Machthabern, der Hisbollah, den Dschihadisten von Paris mit ihren postkolonialen „antirassistischen“ Verteidigern bis hin zu den hiesigen Islam-Apologeten dürften wie ihre Vorläufer trotz ihres Hasses auf Juden ein gutes Gewissen und abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen, trotz ihrer menschenfeindlichen Taten und Reden am Ende des Tages das Gefühl haben, anständig geblieben zu sein.

Quellen: Jean Paul Sartre – Betrachtungen zur Judenfrage, 1944 | Steffen Klävers – Decolonizing Auschwitz?: Komparativ-postkoloniale Ansätze in der Holocaustforschung, 2021 | Ingo Elbe – Gestalten der Gegenaufklärung: Untersuchungen zu Konservatismus, politischem Existentialismus und Postmoderne, 2021 | Raphael Gross – Anständig geblieben: Nationalsozialistische Moral (Zeit des Nationalsozialismus), 2010  | Léon Poliakov – Geschichte des Antisemitismus, 8 Bände, 1991 | Thomas Haury, Antisemitismus von links. Kommunistische Ideologie, Nationalismus und Antizionismus in der frühen DDR, 2002 | Henryk M. Broder – Der ewige Antisemit: Über Sinn und Funktion eines beständigen Gefühls, 2002 | Jean Améry – Der ehrbare Antisemitismus, 1968 | Jean Améry – Aufsätze zu Politik und Zeitgeschichte, Werke Band 7, 2012 | Eike Geisel – Die Banalität der Guten, 1992 | Jeffrey Herf – Unerklärte Kriege gegen Israel: Die DDR und die westdeutsche radikale Linke, 1967-1989, 2019 | Matthias Küntzel – Djihad und Judenhaß, 2003 | Alain Finkielkraut – Die vergebliche Erinnerung. Vom Verbrechen gegen die Menschheit, 1989 | Alain Finkielkraut – Die Niederlage des Denkens, 1990

Bereits veröffentlicht bei Mission Impossible

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Ein Kommentar

Die Öfen von Auschwitz sind erkaltet: Die Spätgeborenen Nachkommen üben sich in Israelkritik

Ein Gastbeitrag von Dr. Nathan Warszawski

Den meisten Deutschen (Frauen & Männern) fällt es schwer, einen vorhanden Judenhass zu zügeln. Der zwanghafte Hass muss sich entladen, am besten mit einem großen Knall. Pseudowissenschaftliche Beiträge sowohl von Juden, als auch von Nichtjuden sollen beweisen, dass der Hass auf Juden berechtigt ist. Da Juden weltweit von so vielen Menschen verachtet werden, muss etwas dran sein.

Der beinahe weltweite Hass auf Juden basiert auf den Gottesmord, der den Juden seit mehr als 2.000 Jahren zur Last gelegt wird. Im Neuen Testament wird ein Jude von der römischen Besatzungsmacht am Kreuz umgebracht. Da jedoch die Römer den von ihnen Gekreuzigten bald als Gott anerkennen und die Römer bis heute im christlichen Glauben einflussreich sind, richtet sich die Schuld und der Hass bald nicht mehr auf die römischen Judenmörder, sondern auf die Juden, also die Verwandten des Gekreuzigten namens Joshua ben Jossef.

„Jude“ (hebr. Jehudi) hat zweierlei Bedeutung: a) Mitglied der jüdischen Religion und b) Mitglied des jüdischen Volkes. Die Doppeldeutigkeit basiert auf das fehlenden jüdische Schisma begründet. Das Judentum kennt keine Synagogenspaltung wie die Deutschen. Mit der Kirchenspaltung in Deutschland ist ein Deutscher zunächst Protestant oder Katholik. Christ reicht nicht aus für die wichtige Einordnung. In Griechenland hingegen läuft es ohne innergriechische Kirchenspaltung ab: Ein Grieche hat – zumindest früher – griechisch-orthodox zu sein. Seit mehreren Jahrtausenden leben Juden in „Judäa“ (hebr. Jehuda) und im angrenzenden Samaria (hebr. Shomron). Die Araber, die heute dort siedeln, nennen das Gebiet „Westbank“. Gemeint ist damit das Gebiet westlich des Rinnsales namens „Jordan“. „Palästina“ hingegen bedeutet „Land der Philister“. Die Philister sind zugewanderte Indo-Arier gewesen, die heute nicht mehr vorhanden sind. Die Araber bestehen darauf, wie die Juden als Semiten zu gelten und keine Indo-Arier zu sein, obwohl sie sich als „Palästinenser“ fühlen und sich auch so bezeichnen.

Nach dem 1. Weltkrieg nennen die siegreichen Britischen Eroberer ihre Eroberung (ihr Mandat) westlich und östlich des Flusses Jordan „Palästina“. Bald wird die „Eastbank“ oder „Transjordanien“, die 2/3 von Gesamt-Palästina einnimmt, vom britischen Mandatsgebiet abgetrennt und einem damals wie heute unwichtigem Wüstenkönig verschenkt, dessen männliche Nachfolger bis zum heutigen Tag Usurpatoren (Könige) von Jordanien sind. Der kleinere verbliebene britische Mandatsteil westlich des Flusses Jordan = Cisjordanien, wird nun auch Palästina genannt und soll eigentlich der Judenstaat (Staat der Juden) werden, zunächst unter den Namen Eretz Jisrael (Land Israel), später unter den Namen Medinat Jisrael (Staat Israel). Für Numismatiker: Zahlreiche schwer zu fälschende Münzen belegen dies!

Palästina und die Palästinenser: Eine Geschichte von der Nakba bis zur Gegenwart
von Muriel Asseburg
C.H.Beck 26. August 2021
365 Seiten 16,95 €
ISBN-10: ‎ 3406774776

Das zu besprechende Buch kann als Auftragsarbeit betrachtet werden, wobei es einen passenden Titel gäbe: Politik statt Wahrheit. Chaos, Morde und anderes Unbill in der arabischen Welt können mit dem Islam erklärt werden, nicht jedoch mit Juden oder Judentum, schon gar nicht mit Israel, der einzigen Demokratie weit und breit. Ich bin mir bewusst, dass für viele deutsche Leser nach der langen Friedenszeit Demokratie und Wahrheit keine schützenswerten oder gar unersetzlichen Werte mehr darstellen. Die allermeisten Araber, die nicht in Israel leben, kennen weder Demokratie, noch Wahrheit.

Den verlorenen Krieg gegen die Juden mit der erfolgreichen Gründung des Judenstaates Israels bezeichnen die aus Israel geflüchteten Araber und ihre zahlreichen Nachkommen bis heute als „Nakba“, was Unglück oder Unrecht bedeutet. Diese Araber, die sich nun „Palästinenser“ (= indo-arische Philister s.o.) nennen, werden wegen des militärischen Angriffs auf Israel von den arabischen Führern von Ägypten bis zum Irak aufgefordert, außer Landes zu fliehen, damit man die verbleibenden Juden, die nirgendwohin als ins Mittelmeer (arab. Slogan: Werft die Juden ins Meer!) fliehen können, mit weniger Aufwand liquidiert. Nach dem von Juden gewonnenen Befreiungskrieg erlaubt der Staat Israel 40.500 Arabern die Rückkehr nach Israel. Eine Rückkehr in die von Arabern eroberten Gebieten (Gazastreifen, Jerusalem-Altstadt, Judäa und Samaria) gestatten die Araber keinem einzigen Juden: Wie zuvor Deutschland soll Palästina judenrein werden. Selbst die seit Jahrhunderten in Hebron lebenden Juden dürfen nicht in ihre Heimatstadt zurückkehren. Sie werden die Gelegenheit hierzu nach 20 Jahren des Wartens erhalten (siegreicher 6-Tage-Krieg 1967).

Die 1949 militärisch unterlegenen Araber, die wie alle Kriegsverlierer zum Teil fliehen, zum Teil vertrieben werden, werden weder im angrenzenden Jordanien, noch im nahen Libanon aufgenommen und gelten somit bis heute als staatenlos. Jordanien erobert einen großen Teil Cisjoradaniens, der eigentlich für die Juden bestimmt gewesen ist (s.o.). Ägypten sperrt die arabischen Flüchtlinge im eroberten Gazastreifen ein. Seit mehr als 70 Jahren unterstützt die UN (UNRWA) die vertriebenen Araber und ihre überaus zahlreichen Nachkommen in der Absicht, den Hass auf Juden auf ewig zu verfestigen, koste es den dortigen Arabern was es wolle. Denn in den meisten arabischen Staaten dürfen die selbsternannten Palästinenser nicht arbeiten und kein Geld verdienen: sogar im palästinensischen Jordanien!

Das internationale Rückkehrrecht in die verlorene Heimat gilt nur für Araber und nicht für Juden mit der Ausnahme der deutschen Kontingentflüchtlinge. Nach dem Zerfall der Sowjetunion erlaubt Deutschland russischen Juden, sich in Deutschland anzusiedeln, um sie an einer Auswanderung nach Israel zu hindern. Von den anfänglichen 300.000 russischen Juden sind heute mit Nachkommen nur 100.000 in Deutschland vorhanden. Aus deutscher Sitz hat sich der finanzielle Einsatz rentiert.

Würde das Rückkehrrecht für Araber durchgesetzt werden, wozu sich deutsche und weitere europäische Pazifisten seit Generationen einsetzen, so hätten die Juden keinen eigenen Staat mehr, da sie von den Arabern zahlenmäßig überrannt worden wären. Man darf diesen pazifistischen Gedanken als bisher untauglichen Versuch werten, den Nationalsozialismus im Nachhinein zu legitimieren. Das hier besprochene Buch liebäugelt mit diesem Gedanken.

Man stelle sich vor, dass deutsche Staatsbürger bis heute die an Polen und Russland verlorenen ostdeutschen Gebiete als Unglück oder gar Unrecht (Nakba) öffentlich bezeichnen würden. Solche reaktionärere kriegslüsterne Deutsche würden wir anständigen Deutsche zu Recht als Kriegshetzer oder Nazis bezeichnen. Doch wenn es um die Ermordung von Juden durch Araber im Nahen Osten oder auch anderswo geht, werden die Deutschen und viele andere Völker äußerst tolerant. Glücklicherweise haben die Juden bisher alle Kriege im Nahen Osten gewonnen und überlebt, die Araber angezettelt haben.

Nun kann man einwenden, dass es auch Juden und Israelis gibt, die politisch auf Seiten der Araber (Palästinenser) stehen. Das erklärt man mit dem jüdischen Selbsthass, der nicht nur in Israel heimisch ist. Selbsthassende Juden betrachten das Judentun als Religion und nicht als Nationalität. Prof. Ilan Pape, der Israel verlassen hat und nun in GB lehrt und sein Juden hassendes Gift von dort aus verbreitet, ist hierfür ein hervorragendes Beispiel. Auch in Deutschland und zunehmend in den USA findet man jüdische Selbsthasser. Reden, Bücher und Zeitungsartikel selbsthassender Juden sind bedeutend interessanter als die von Nichtjuden verfassten Reden, Bücher und Zeitungsartikel. Das bestätigt sich auch in unserem Fall.

Im Jahre 1880 wird das palästinensische Volk erfunden (erstmals erwähnt). Zuvor nannten sie sich lediglich „Araber“, wie die anderen Araber auch in der nahen und weiteren Umgebung. Viele politisch und religiös einflussreiche Palästinenser folgen der NSDAP-Ideologie Hitlers. Selbst Ägyptens Nasser, der große und berühmte Israelhasser, erkennt nur ein arabisches und kein palästinensisches Volk an. Palästina betrachtet Nasser als koloniale Erfindung der Christen, was unrichtig ist, denn Palästina ist eine jüdische Erfindung!!! Der Ägypter Arafat, der sich als Palästinenser ausgibt, erfindet den palästinensischen Befreiungskampf. Er stirbt einsam und allein ohne seine geliebte Frau in einem Pariser Krankenhaus nachweislich an AIDS.

Die Befreiung Palästinas ist die Vernichtung Israels.

Der 1967 von Israel gewonnene 6-Tage-Krieg wird von mehreren arabischen Ländern (Ägypten, Syrien, Jordanien etc.) angezettelt. Nach Kriegsende beherrscht Israel das gesamte historische jüdische Land, das die Araber und viele andere Staaten bis heute fälschlicherweise als Palästina bezeichnen (s.o.). Jordanien zieht sich aus der „Westbank“ zurück, Restjordanien behält jedoch den alten siegreichen Namen, statt sich wie zuvor in „Transjordanien“ umzubenennen. Bald nach dem 6-Tage-Krieg werden politisch-religiöse Kompromisse zwischen Israel und Jordanien geschlossen. Bekannt werden die Verhandlungen unter dem Titel „Beten verboten!“: Juden und Christen, und auch deutsche Bischöfe, dürfen auf dem jüdischen Tempelberg nicht beten. Dies ist nur nachweislich beschnittenen Muslimen gestattet.

Eine von Judenhassern bevorzugten „2-Staaten-Lösung“ würde eine erneute Teilung Israels bedeuten. De facto handelt es sich nicht um eine 2-Staaten-Lösung, sondern um eine 4-Staaten-Lösung: Israel, Judäa/Samaria, Gazastreifen, Jordanien. Die palästinensischen Araber im heutigen Jordanien werden von einem saudischen König regiert. Sie bilden die große Mehrheit aller Jordanier. Jordanien ist somit de facto Palästina!

Israel ist ein Fremdkörper im Nahen Osten, weil es nicht korrupt ist. (s. Afghanistan). Wie klein ist Groß-Israel?

Als der spätere jüdische Ministerpräsident Israels Ariel Scharon es wagt, den jüdischen Tempelberg zu betreten, bricht die 2. Intifada (arab.: Volksaufstand) aus. Arabische bezahlte Mörder generieren viele Tote, nicht nur jüdische. Der kleine arabische Junge Mohammed al Durra wird im Gazastreifen von Arabern erschossen, um die Intifada einzuheizen. Tapfere Araber töten mehr jüdische Zivilisten als israelische Soldaten.

In Palästina, wie in manch anderen arabischen Gegenden, finden selten politische Wahlen statt. Die arabischen Machthaber scheuen das Risiko, Wahlen zu verlieren. Die nächsten palästinensischen Wahlen werden im August 2021 stattfinden (schon vorbei!). Die PLO behauptet, dass Israel kein Jüdischer Staat sei. In den selbstverwalteten arabische Gebieten herrscht Korruption, die die EU sponsert. Ein Arabischer Frühling fällt in Gaza aus. Juden, deren Vorfahren seit Jahrhunderten ununterbrochen und heute erneut in Hebron (Judäa) leben, werden von Arabern als Siedler beschimpft. Dank dem starken islamischen Zufluss wird es bald einige deutsche Städte geben, in denen Deutsch nicht gesprochen werden wird und Deutsche unerwünscht sind.

Israelische Araber sind keine Palästinenser, sondern stolze Israelis. Entsprechend den Afghanen (neu), Irakern, Syrern und Türken in Deutschland.

Mit Ausnahmen dürfen arabische Israelis freiwillig in der israelischen Armee dienen. Dürfen Taliban zur Bundeswehr? Araber leben gern in Israel. Israel ist die einzige Demokratie in der arabischen Welt und somit ein Fremdkörper. Eine Diktatur in Israel würden alle arabischen Staaten begrüßen. Juden sind ein Fremdkörper im Nahen Osten und haben schon wegen ihrer Demokratie kein Recht auf einen eigenen Staat.

Was ist der Sinn des besprochenen Buches? Die unmögliche Koexistenz der Hamas mit Israel? Der Ausblick des Buches ist bereits wenige Wochen nach Abschluss des Buches veraltet. Unabhängig davon entspricht das Buch nicht der Realität. Denn im Gegensatz zum Buch sitzen Araber nicht nur real im israelischen Parlament, sondern sind auch Mitglieder der Regierung Israels! In Deutschland hingegen werden Mitglieder der AfD wie Aussätzige behandelt, obwohl sie keine Einheimischen ermorden wollen. Schlussfolgerung des Buches: Tote Palästinenser werden gezielt von Juden ermordet, Juden kommen lediglich um.

In der EU-Diaspora werden Juden heutzutage nicht nur von Palästinensern und anderen Muslimen verfolgt und misshandelt. Europäische Politiker hingegen laben sich an KZ-Besuchen.

Dr. Nathan Warszawski studierte Humanmedizin, Mathematik und Philosophie in Würzburg. Er arbeitete als Radio-Onkologe und war jüdischer Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft zu Aachen. Nebenher fotografiert er monochrom (schwarzweiß).

gleichzeitig veröffentlicht bei Numeri 24:9

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Nur in Aachen möglich: Zigeuner-Abschiebung aus Deutschland in ein EU-Beitrittsland

Ein Gastbeitrag von Dr. Nathan Warszawski

Café Zuflucht ist in Aachen nicht nur bei Zuwanderern aus aller, nicht nur islamischer Welt bekannt und beliebt. Das Café Zuflucht ist eine legale und trotzdem angesehene Flüchtlingshilfe- und beratungseinrichtung: Neben der Beratung unterhält das Café Zuflucht eine Begegnungsstätte für Flüchtlinge.

Nun behauptet die Staatsanwaltschaft Aachen (zumindest ein Aachener Staatsanwalt), dass ein Mitarbeiter des Café Zuflucht, der vor Jahren selber mal ein Flüchtling (Rom, /damals:/ Zigeuner) aus Kumanovo in Nordmazedonien gewesen ist, anderen Romni aus Kumanovo wertvolle Tipps gegeben hat, wie sie legal (halblegal?, illegal?, sch…egal) an geldwerten Leistungen der BRD herankommen. Der nette Café-Zuflucht-Mitarbeiter soll nach Ansicht der Staatsanwaltschaft (des Staatsanwaltes) geholfen haben, die staatstragende Abschiebung der Romni zurück nach Nordmazedonien zu verzögern, indem er den Romni aus Kumanovo geraten hat, den zuständigen Behörden falsche Angaben zu hinterlassen. Diese falschen Angaben sind der Staatsanwaltschaft bereits vor vier Jahren aufgefallen. Nicht nur bei der Post geht`s nicht so schnell.

Nach jahrelangen Ermittlungen wegen Verstößen gegen das deutsche Aufenthaltsgesetz (/vulgo: /Aufenthaltsrecht) beklagt nun die Staatsanwaltschaft, dass der nordmazedonische Rom-Mitarbeiter insgesamt in 45 Fällen 45 Zigeuner, bzw. Romni auf Kosten der Steuern zahlenden Völkern falsch und verbotenerweise beraten habe. Andere Juristen sprechen von 32 Zigeunern, bzw. Romni.

Seit dem Jahre 2005 ist Nordmazedonien ein EU-Beitrittskandidat. Eine Migration von Flüchtlingen aus einem EU-Beitrittsland ist weder theoretisch, noch praktisch möglich – es sei denn, ein eifriger Beamter in Aachen hält Zigeuner aus Nordmazedonien für Islamisten aus Afghanistan. Rassismus: Nicht einmal die Hautfarbe passt!

Nicht der nette Café-Zuflucht-Mitarbeiter ist schuld, wenn es Gesetzeslöcher gibt, sondern die überforderten Politiker. Dabei ist die all gewärtige Pandemie zu Anfang noch nicht einmal bekannt gewesen!

Da gewählte Politiker niemals schuld sind (Ausnahme: Nachweis eines linken oder grünen Antisemitismus oder Rassismus), trägt somit aus Staatsraison den netten Nordmazedonier die volle, schlimme Schuld. Doch die Schuld liegt nachweislich beim EU-Land Griechenland, welches Alexander den Großen für sich allein reklamiert, obwohl Alexander der Große kein Grieche, sondern ein Mazedonier gewesen ist. Nordmazedonien ist Teil Mazedoniens und somit ist Alexander der Große auch Nordmazedonier!

Alexander der Große ist ein großer, berühmter Eroberer und Völkerbefreier, der selten zu Hause in Mazedonien schläft. Alexander stirbt in Babylon (heute Irak). Die mazedonischen Romni sind die Nachkommen der Soldaten, die die damals bekannte Welt mit Alexander dem Großen befreien und zivilisieren. Deutschland ist leider nicht dabei, befreit zu werden. Deshalb zieht es die heutigen Zigeuner nach Aachen. Hier können sie Karl den Großen verehren, einen geistigen Nachfahren Alexanders des Großen.

Und das werfen die Aachener den Mazedoniern vor?

Die wahren Zigeuner aus Mazedonien bringen keine Deutschen oder Mitglieder anderer friedfertigen Völker um, in der Absicht, damit ihren Aufenthalt in Deutschland zu begründen! Sie morden keine Ungläubigen! Hätten die Romni zumindest einmal jährlich einige Ungläubige gemordet, dann würde man ihnen in Deutschland mit allerhöchstem Respekt begegnen, in einem Dom gemeinsam beten und singen und wichtige politische Reden halten. Kein Staatsanwaltschaft würde dann auf den Gedanken kommen, die Romni wegen solcher Lappalien (Erschleichen von geldwerten Leistungen) anzuklagen. Obwohl viele Romni Muslime sind, sind sie ungefährlich. Das macht sie – im Gegensatz zu Islamisten – angreifbar. Letztere dürfen lebenslang in Deutschland ihre Zeit verbringen.

Schlussfolgerung:

Deutschland sollte niemals den Mord an Zigeunern durch deutsche Nationalsozialisten und deren Helfern vergessen. Unter den Zigeunermördern befanden sich damals viele Islamisten, die im Gegensatz zu den netten Zigeunern heute noch verehrt und gefürchtet werden: Allahu akbar! Nur wem dieser Ruf gefällt, darf sich gemeinsam mit Islamisten darum bemühen, Zigeuner aus Deutschland zu vertreiben.

Dr. Nathan Warszawski studierte Humanmedizin, Mathematik und Philosophie in Würzburg. Er arbeitete als Radio-Onkologe und war jüdischer Vorsitzender der Christlich-Jüdischen Gesellschaft zu Aachen. Nebenher fotografiert er monochrom (schwarzweiß).

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