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Anständig geblieben

Am 4. Oktober 1943 hielt der Reichsführer SS, Heinrich Himmler in Posen vor den SS-Gruppenführern seine berühmt-berüchtigte Rede, worin er die Mannschaften dafür lobt bei der „Ausrottung des jüdischen Volkes anständig geblieben zu sein“: „Ich meine jetzt die Judenevakuierung, die Ausrottung des jüdischen Volkes. Es gehört zu den Dingen, die man leicht ausspricht. – „Das jüdische Volk wird ausgerottet“, sagt ein jeder Parteigenosse, ganz klar, steht in unserem Programm, Ausschaltung der Juden, Ausrottung, machen wir. (..) Von Euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte, …“

Als Hitler 1940 auf dem Höhepunkt seiner Macht, die Zustimmung der Deutschen zu Hitlers Politik so groß wie nie zuvor war, kam der Propagandafilm Jud Süß in die deutschen Kinos. Die 19 Millionen Besucher von „Jud Süß“ wurden nicht gezwungen diesen Film anzusehen, sie wollten den Film sehen, weil sie entsprechend fühlten und dachten. Jud Süß mit seiner grotesken antisemitischen Verzerrung über den Aufstieg und Fall des Hofjuden Joseph Süß Oppenheimer wurde im Osten immer dann der ansässigen „arischen“ Bevölkerung gezeigt, wenn eine „Aussiedlung“ oder eine Liquidation in den jüdischen Gettos bevorstand.

Ohne die innere Logik dieser Moral wäre der Holocaust, die systematische und fabrikmäßig durchgeführte Ermordung von sechs Millionen Juden nicht möglich gewesen.  So schreibt Raphael Gross in „Anständig geblieben“: „Die Kernbegriffe der NS-Ideologie unterscheiden sich grundlegend von denjenigen der marxistischen Ideologie. Während im Marxismus Begriffe wie Kapital, Mehrwert, Klassenkampf, Profit, Dialektik im Vordergrund stehen, kreisen die Ideologeme der NS-Theoretiker und -Politiker nicht um ökonomische, sondern vor allem um moralische Begriffe oder solche mit einer starken moralischen Aufladung: Ehre, Treue, Anstand, Kameradschaft etc.“  Die Grundlage für den NS-Antisemitismus, das Kernelement der NS-Ideologie, wurden im wilhelminischen Kaiserreich und während der Weimarer Republik gelegt. Der Antisemitismus wurde großen Teilen der deutschen Bevölkerung mit der Muttermilch eingegeben und so war die deutsche Volksgemeinschaft, ungeachtet den eigenen Selbsterhaltungsinteressen, bereitwillig dem Befehl von Massenmord und Krieg gefolgt. Um den Betrieb von Auschwitz zu ermöglichen wurden kriegswichtige Ressourcen nicht für den Krieg gegen die Alliierten, sondern für die Vernichtung der Juden verwendet. Die Ermordung der Juden stand für Hitlers willige Vollstrecker an erster Stelle.

Nach 1945 ging der Kampf gegen die Juden im Nahen Osten weiter und dauert bis heute an. Verbündet mit unzähligen geflohenen NS-Größen versuchten die durch den Islam geprägten Araber die „Endlösung“ zu vollenden. Die Verknüpfung traditioneller islamischer Judenfeindlichkeit mit dem modernen Antisemitismus stellt bis heute die wesentlichen Gefahren für Juden weltweit, insbesondere für die Juden im Nahen Osten dar. In der Konstellation des Kalten Krieges mutierten die Vertreter der ohnehin strukturell antisemitischen marxistisch-leninistischen Ideologie, unter dem Deckmantel eines pervertierten Antifaschismus und Antiimperialismus, zu Kombattanten für die Fortführung des Kampfes gegen die Juden. Panarabische Nationalisten und islamistische Despoten vereinigten sich mit der UdSSR, der DDR und anderen Staaten des Ostblocks zu einem offiziellen politischen antisemitischen Bündnis gegen Juden und insbesondere gegen den Staat Israel. Seit der Gründung Israels versuchen seine Nachbarn, die Mullahs im Iran und diverse Terrorgruppen die Juden zu errmorden. Beleg dafür sind diverse Angriffskriege gegen Israel, in die Luft gesprengte israelische Schulbusse und Bomben in voll besetzten  Diskotheken und unzählige Terrorangriffe gegen schlafenden Familien und israelische Zivilisten. In Rammalah wurden im Jahr 2000 Vadim Nurzhitz und Yossi Avrahami vom palästinensischen Mob gelyncht.

Die Antisemiten dieser Welt sind nun seit über 70 Jahren fassungslos, dass Juden durch den Staat Israel beschützt werden. Die Juden haben seitdem die Möglichkeit sich effektiv zu wehren. Der Staat Israel beschützt seine Bevölkerung und als Juden im Juni 1976 von deutschen linken Terroristen während einer Flugzeugentführung in Entebbe vom Tod bedroht waren, flog eine israelische Sondereinheit 4000 Kilometer unter dem Radar und befreite die 103 jüdischen Geiseln, 83 Israelis sowie 20 französische Juden in der Aktion Thunderbolt. Der Aufschrei und die Wut der weltweiten Antisemiten bei jeder israelischen Befreiungs- oder Verteidigungsaktion ist riesengroß, denn Antisemiten können ihre Wut auf Juden sehr schlecht verbergen.

Nach 1945 wirkten freilich auch in Deutschland und in Europa die nationalsozialistischen Normen und Urteilsformen weiter, Himmlers Begriff der Anständigkeit fand sich in den deutschen Spruchkammern der Nachkriegszeit genauso wieder wie in Martin Walsers Paulskirchenrede bis hin zu den „israelkritischen“ Reden der postkolonialen Linken. Die systematische antisemitische Propaganda, die durch arabische oder türkische TV-Sendungen, im Internet, in Moschee-Predigten, durch Äußerungen islamischer Autoritäten oder bei Asylbewerbern in Schulbüchern der Herkunftsländer vermittelt werden, wird in der Mitte Europas seit Jahrzenten schulterzuckend hingenommen. Das Schicksal des jüdischen Staates, die Vertreibungen, Enteignungen und Diskriminierungen von Juden in der arabischen Welt tangieren die meisten Menschen des Westens kaum. Westliche linksradikale Organisationen und Terroristen von der RAF bis zu den „Revolutionären Zellen“ beteiligten sich an antisemitischer Propaganda und Terrorakten gegen den jüdischen Staat, die antizionistische Kumpanei vor allem von links, aber auch von rechts mit antisemitischen Islamisten sind seitjeher traurige Realität.

Waren Holocaustleugnung und Relativierung bis in die 1980er Jahre noch überwiegend der rechtsextremen Szene und Historikern wie Ernst Nolte vorbehalten, so sind diese „Ansichten“ heutzutage linken „israelkritischen“ BDS-Befürwortern und anderen Kritikern der Moderne, vor allem im akademischen Bereich, bis hin zum Mainstream vorbehalten. Einer der Wendepunkte war 1987 der Prozess gegen den „Schlächter von Lyon“, den SS-Obersturmführer Klaus Barbie. Die drei linken Verteidiger Barbies, der Kongolese M’Bemba, der Algerier Bouaita und der Franzose Vergès traten im Prozess selbst als Ankläger auf. Die linken Anwälte relativierten während des Prozesses den Mord an den Juden um auf das „viel größere Verbrechen“ des  Rassismus abzulenken, „dass die Vernichtung der Juden ein Verbrechen von allenfalls lokalem Interesse, ein Blutstropfen Europas im Ozean des menschlichen Leidens sei und folglich allein das Gewissen der Weißen zu beunruhigen habe“, während in Wahrheit der unerklärte und von keinem Gericht geahndete Krieg der imperialistischen Staaten gegen die Dritte Welt den Gang der Geschichte bestimme: „Als Weiße vergießt ihr Tränen über das weiße Schicksal. Als Europäer bläht ihr einen Familienzwist zum Weltkonflikt und unverjährbaren Verbrechen auf. ..Durch uns lacht die ganze Menschheit über euch und erklärt, dass euer Desaster nicht ihre Sache ist.“

Die Singularität von Auschwitz wird heute vor allem von den Vertretern der postkolonialen Theorie bestritten, Holocaustrelativierung ist heute vor allem von BDS-Aktivisten, der „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“, Literaturwissenschaftlern wie Michael Rothberg oder „Historikern“ wie Achille Mbembe zu vernehmen. Postkoloniale „Antirassisten“ und andere Islam-Apologeten, die jeden islamischen Terror ignorieren, rechtfertigen oder sogar gutheißen, gehen oftmals soweit Muslime im Allgemeinen oder islamische Flüchtlinge im Speziellen als die Juden unserer Zeit zu bezeichnen. In den öffentlich-rechtlichen Medien werden der islamische Terror und die Zumutungen des Islam wie der islamische Antisemitismus seit Jahren verharmlost oder verschwiegen. In ARD und ZDF machen Journalisten mit Migrationshintergrund nicht trotz ihrer antiisraelischen und islamistischen Ansichten Karriere, sondern aus Gründen der Diversität genau deshalb. Die „Israelkritikerin“ und Teilnehmerin des antisemitischen al-Quds-Marsches Nemi El-Hassan oder Feyza-Yasmin Ayhan, die antisemitische Karikaturen, die Juden mit Hakennase zeigten postete und gleichzeitig das Ende Israels herbeisehnte, stehen beispielsweise aktuell auf der Lohnliste des ZDF. Die Kritik am Antisemitismus dieser „Damen“ empfinden postkoloniale, „antirassistische“, islamophile Holocaustrelativierer naturgemäß als rassistisch.

Für die postkolonialen „Antirassisten“ und Holocaustrelativierer ist der Antisemitismus nur eine Unterform des Rassismus und der Holocaust nur eine kleine Episode der Kolonialverbrechen. Für „Antirassisten“ sind die Muslime die Juden von heute und so gut wie jede berechtigte Kritik am politischen Islam ein rassistisches Sakrileg. Ingo Elbe stellt dazu treffend fest: „Wer keinen Begriff von Antisemitismus hat, der kann auch keinen von der Shoah entwickeln. Und so lässt sich denn für die Protagonisten des akademischen Antirassismus eine erschreckende Unkenntnis und Relativierung der Präzedenzlosigkeit und Besonderheit des Holocaust feststellen. Die Spezifik der Shoah besteht weder in der Methode des Tötens, noch in der Zahl der Opfer, sondern in der Intention einer vollständigen Vernichtung aller als Juden bestimmten Individuen aufgrund einer Ideologie, die in den Juden das gemeinschaftszersetzende, egoistische, materialistische, abstrakte, böse Element schlechthin sieht.“

Im NS-Antisemitismus sollte jeder einzelne jüdische Mensch vernichtet werden, weil er Teil einer verderblichen, verborgenen, abstrakten und übermächtigen Gegenrasse betrachtet wurde. Im kolonialen Rassismus gibt es keine Entsprechungen zu dieser Zuschreibung.  Antisemitismus und Rassismus sind nicht kommensurabel, und damit kann Antisemitismus auch keine Unterform von oder kein Beispiel für Rassismus sein. Während das Phantasma von der jüdischen Weltherrschaft eine reine Erfindung ist sind Drohungen radikaler Islamisten, die die Dominanz eines rigiden Islam über die ganze Welt als ihr Endziel benennen, Legion, sagt nicht nur Matthias Küntzel. Während alle den Juden zugeschriebenen Verbrechen, von der Brunnenvergiftung bis zur „Hostienschändung“ nur in der Phantasie von Antisemiten existieren, sind die Zumutungen des Islam von der Unterdrückung der Frau bis hin zu den unzähligen islamischen Terroranschlägen Realität. Es gab nie ein muslimisches oder arabisches Auschwitz, es gab keine jahrhundertelange Verfolgung, keine Pogrome gegen Muslimen weil sie Muslime sind.  „Holocaustrelativierung ist allerdings weit mehr als nur ein wissenschaftlicher faux pas und muss in komparativ-postkolonialen Auseinandersetzungen mit diesem Themenkomplex ernst genommen werden. Denn abgesehen von wissenschaftlicher Ungenauigkeit bedeutet eine Relativierung der Spezifika des Holocausts an erster Stelle eine Relativierung der Erfahrungen von Nachkommen und Überlebenden. Die Behauptung, die Shoa unterscheide sich qualitativ und strukturell nicht, sondern nur quantitativ und graduell von kolonialen Genoziden ist unzutreffend und relativiert den unbedingten wahnhaften Willen der Nationalsozialistinnen, die ersehnte ausschließlich arische Welt von allem Jüdischen zu befreien. Es finden sich keine Entsprechungen in kolonialrassistischer Ideologie – ohne dabei die Grausamkeit, Brutalität und Gnadenlosigkeit der von Europäerinnen verübten Kolonialverbrechen, Massenmorden, Genoziden zu unterschlagen“ schreibt Steffen Klävers in seinem Buch „Decolonizing Auschwitz?“

Bereits im Dezember 1945 beschrieb Jean Paul Sartre den Antisemiten in seinen „Réflexions sur la question juive“ als „Verbrecher aus guter Absicht.“ Der in Himmlers Rede zum Ausdruck kommende Rechtfertigungsmodus einer verfolgenden Unschuld wurde in Sartres Essay als ein Aspekt des Antisemitismus beschrieben. Der Antisemit hat „ein Mittel gefunden seine Mordgelüste zu befriedigen, ohne sie sich einzugestehen.“ Nicht der Charakter des Juden macht den Antisemitismus, sondern im Gegenteil der Antisemit schafft den Juden. Der Antisemit sieht sich als Verteidiger seines Volkes gegen die vermeintlichen Angriffe der „jüdischen Parasiten“ und seine Taten sind erforderlich, sinnvoll und seine Pflicht. Der Antisemitismus ist laut Sartre ein „Rückschrittliches soziales Gebilde“, „eine noch nicht auf Logik aufgebaute Weltanschauung“ mit sehr viel Leidenschaft:

„Der Antisemit anerkennt bereitwillig, dass der Jude intelligent und fleißig ist; er wird sogar einräumen, ihm in dieser Hinsicht unterlegen zu sein. Dieses Zugeständnis kostet ihn nicht viel: er hat diese Eigenschaften eingeklammert. Oder genauer, sie erhalten ihren Wert vom dem, der sie besitzt: je mehr Tugenden der Jude hat, desto gefährlicher ist er. Der Antisemit macht sich keine Illusionen über sich selbst. Er betrachtet sich als Durchschnittsmenschen, als einen Menschen des unteren Durchschnitts, im Grunde als Mittelmaß; es gibt kein Beispiel dafür, dass ein Antisemit behauptet, den Juden individuell überlegen zu sein. Doch sollte man nicht annehmen, er schäme sich seiner Mittelmäßigkeit: er gefällt sich im Gegenteil in ihr; ich würde sogar sagen, er hat sie gewählt. (..) Sind die Juden nicht die Börsianer der Nation? Alles, was der Verstand, was das Geld erwerben kann, überlassen wir ihnen; es ist flüchtig wie der Wind. Was zählt, sind allein die irrationalen Werte, und eben diese sind es, die ihnen ewig verschlossen bleiben.

So bekennt sich der Antisemit von Anfang an zu einem faktischen Irrationalismus. Er stellt sich in einen Gegensatz zum Juden wie das Gefühl zum Verstand, wie das Besondere zum Allgemeinen, wie die Vergangenheit zur Gegenwart, wie das Konkrete zum Abstrakten, wie der Grundbesitzer zum Eigentümer von Immobilien. (..) Der Antisemitismus ist nicht nur die Freude am Hass; er verschafft auch positive Lust: indem ich den Juden als ein niederes und schändliches Wesen behandle, behaupte ich zugleich, einer Elite anzugehören. Und ganz im Unterschied zu den modernen Eliten, die auf Verdienst oder Arbeit beruhen, gleicht diese in jeder Hinsicht einem Geburtsadel. Ich brauche nichts zu tun, um meine Höherwertigkeit zu verdienen, und ich kann sie auch nicht verlieren. Sie ist mir ein für alle Mal gegeben: sie ist ein Ding. (..)

Da das Böse für den Antisemiten von diesen hilflosen und so wenig furchterregenden Menschen verkörpert wird, ist er nie in der, peinlichen Lage, ein Held sein zu müssen: es ist amüsant, Antisemit zu sein. Furchtlos kann man die Juden schlagen und foltern: schlimmstenfalls werden sie die Gesetze der Republik anrufen; die Gesetze jedoch sind milde. Der sadistische Hang des Antisemiten zum Juden ist so stark, dass diese eingeschworenen Judenfeinde sich nicht selten mit jüdischen Freunden umgeben. Natürlich taufen sie sie „Ausnahmejuden“ und betonen: „Die sind nicht wie die anderen.“ (..)

Zerstörer aus Berufung, Sadist reinen Herzens, ist der Antisemit in der Tiefe seines Herzens ein Verbrecher. Was er wünscht, was er vorbereitet, ist der Tod des Juden. Gewiss fordern nicht alle Feinde des Juden lauthals seinen Tod, die Maßnahmen jedoch, die sie vorschlagen und die alle auf seine Erniedrigung, seine Demütigung, seine Verbannung abzielen, sind ein Ersatz für den Mord, den sie im Sinn haben: es sind symbolische Morde. Der Antisemit hat jedoch ein gutes Gewissen: er ist Verbrecher aus guter Absicht. Es ist schließlich nicht seine Schuld, wenn er dazu ausersehen wurde, das Böse durch das Böse zu vernichten; …“

Acht Jahrzehnte nach der Reichspogromnacht wird im Namen des Antirassismus und des „Kampfes gegen den Rechtsruck“ der politische Islam mit seinem mörderischen Antisemitismus von jeder Kritik verschont, der Antisemitismus wird begrifflich eingeebnet, der Holocaust relativiert. Der Staat Israel, die einzige Selbstschutzinstanz der Juden, die einzige Demokratie des Nahen Ostens wird dämonisiert und delegitimiert. Der Zionismus war die Antwort auf den Antisemitismus der letzen Jahrhunderte und so stellt der Antizionismus nicht nur den Staat Israel, sondern auch die Sicherheit und Existenz aller Juden in Frage. Die aktuellen Antisemiten, von der Hamas, den iranischen Machthabern, der Hisbollah, den Dschihadisten von Paris mit ihren postkolonialen „antirassistischen“ Verteidigern bis hin zu den hiesigen Islam-Apologeten dürften wie ihre Vorläufer trotz ihres Hasses auf Juden ein gutes Gewissen und abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen, trotz ihrer menschenfeindlichen Taten und Reden am Ende des Tages das Gefühl haben, anständig geblieben zu sein.

Quellen: Jean Paul Sartre – Betrachtungen zur Judenfrage, 1944 | Steffen Klävers – Decolonizing Auschwitz?: Komparativ-postkoloniale Ansätze in der Holocaustforschung, 2021 | Ingo Elbe – Gestalten der Gegenaufklärung: Untersuchungen zu Konservatismus, politischem Existentialismus und Postmoderne, 2021 | Raphael Gross – Anständig geblieben: Nationalsozialistische Moral (Zeit des Nationalsozialismus), 2010  | Léon Poliakov – Geschichte des Antisemitismus, 8 Bände, 1991 | Thomas Haury, Antisemitismus von links. Kommunistische Ideologie, Nationalismus und Antizionismus in der frühen DDR, 2002 | Henryk M. Broder – Der ewige Antisemit: Über Sinn und Funktion eines beständigen Gefühls, 2002 | Jean Améry – Der ehrbare Antisemitismus, 1968 | Jean Améry – Aufsätze zu Politik und Zeitgeschichte, Werke Band 7, 2012 | Eike Geisel – Die Banalität der Guten, 1992 | Jeffrey Herf – Unerklärte Kriege gegen Israel: Die DDR und die westdeutsche radikale Linke, 1967-1989, 2019 | Matthias Küntzel – Djihad und Judenhaß, 2003 | Alain Finkielkraut – Die vergebliche Erinnerung. Vom Verbrechen gegen die Menschheit, 1989 | Alain Finkielkraut – Die Niederlage des Denkens, 1990

Bereits veröffentlicht bei Mission Impossible

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Ein Kommentar

Nolte, Finkelstein, Zuckermann und die „Auschwitzkeule“

AntizionismusAls dem linksliberalen Historiker Hans Mommsen vom Ullstein-Verlag der Vertrag gekündigt wurde, den Band 9 der Propyläen Geschichte Deutschlands über das Dritte Reich (Von Weimar nach Auschwitz) zu schreiben, weil der Verlag die Geschichtsschreibung dem rechten Nachwuchshistoriker Karlheinz Weißmann überlassen wollte, befand man sich auf dem Höhepunkt des sogenannten Historikerstreits. Einige umstrittene Publikationen des Historikers Ernst Nolte über den „Europäischen Bürgerkrieg“ folgten. Ernst Nolte war der Auffassung, dass sich die Nationalsozialisten als Opfer begriffen haben könnten und verglich den sowjetischen Gulag mit Auschwitz. Nolte fragte:“ Vollbrachten die Nationalsozialisten, vollbrachte Hitler eine „asiatische“ Tat vielleicht nur deshalb, weil sie sich und ihres gleichen als potentielle oder wirkliche Opfer einer „asiatischen“ Tat betrachteten? War nicht der Archipel Gulag ursprünglicher als Auschwitz?“ Nolte machte den Versuch Auschwitz zu entschuldigen, da angeblich die Juden den Massenmord während der sowjetischen Oktoberrevolution an Bürgern und Bauern befahlen. Einige Jahre später im Jahre 1998 lehnte der angeblich „links“ eingestellte Martin Walser anlässlich der Verleihung des Friedenspreises in der Paulskirche eine „Instrumentalisierung des Holocaust“ ab. Walser meinte, die NS-Verbrechen würden dazu missbraucht werden, den Deutschen „weh zu tun“ und um politische Forderungen zu stützen. Laut Walser fühle sich derjenige, der ständig diese Verbrechen thematisiert, den Mitmenschen moralisch überlegen. Martin Walser prägte den Begriff der „Moralkeule“: „Auschwitz dürfe aber nicht zur „Moralkeule“ verkommen, gerade wegen seiner großen Bedeutung“. Laut dem kürzlich verstorbenen Günter Amendt, der Walser 1978 in der Konkret-Redaktion nach einem Bob Dylan Konzert traf, fragte dieser „nicht ohne einen aggressiven Unterton“, „was eigentlich an diesem ‘herumzigeunernden Israeliten’ Besonderes wäre.“  Es war die Zeit des Versuches der deutschen Geschichtsumschreibung die bis heute anhält.

Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Norman G. Finkelstein meinte 2009 in einem Interview mit der „Wiener Zeitung“: „Israel und jüdische Organisationen“ hätten „den Holocaust instrumentalisiert, um Geld für die Überlebenden zu erpressen“. Adolf Eichmann sei erst gefasst worden, „nachdem Israel sich dazu entschlossen hatte, eine große Holocaust-Show zu inszenieren“; das Simon-Wiesenthal-Center sei „wahrscheinlich die größte Gaunerei auf Gottes Erden“. Wer Gerechtigkeit wolle, solle „nach Israel gehen und die gesamte Regierung festnehmen“, die in Gaza eine „Kristallnacht“ veranstaltet und das Gebiet in „ein großes Konzentrationslager“ verwandelt habe“ Auf des Webseite des jüdischen Antisemiten Norman Finkelstein wird hemmungslos für die islamfaschistische Hizbollah geworben, die Reden Nasrallahs sind dort nachzulesen. Norman Finkelstein meint beispielsweise: „Im Rückblick bedaure ich vor allem, dass ich nicht noch energischer öffentlich die Hizbollah gegen terroristische Einschüchterungen und Angriffe verteidigt habe.“ So ist es nicht verwunderlich, dass die extreme Rechte Finkelstein als  den „jüdischen David Irving“ preist. Finkelstein wurde in Deutschland bekannt, weil er sich gegen Goldhagens Thesen wandte. Gelobt wir Finkelstein allerdings auch von der antizionistischen Linken. Finkelstein historisiert Goldhagens Thesen als Beiträge einer, zionistischen Ideologie. Finkelstein verkehrt Opfer und Täter. Bei Finkelstein werden die Juden  als die Täter und die Nichtjuden als deren Opfer gezeichnet. Die „Holocaust-Studies“, so Finkelsteins zentrale These, verfolgten das Interesse, allen Nicht-Juden ein potentielles Interesse am Judenmord zu unterstellen, um so dem Staate Israel eine “totale Lizenz” für “Aggression und Folter” ausstellen zu können. Die Frage ist nun wieso Finkelstein in Deutschland so beliebt ist. Weil er als jüdischer Kronzeuge eine deutsche Antwort auf Goldhagen gibt, die selbst zu formulieren sich noch die meisten deutschen Historiker sich heute noch nicht trauen. In seinem Buch, “Antisemitismus als politische Waffe“, in dem die Antisemitin Felicia Langer das Vorwort zelebrierte, schreibt Finkelstein in der Allgemeinen Einführung:“ Erstens nutzt Israel das unsagbare Leid, das den Juden während des Zweiten Weltkriegs angetan wurde, aus, um seine Verbrechen an den Palästinensern zu rechtfertigen.“ Finkelstein ist ein jüdischer Kronzeuge für die Israelgegner Deutschlands, deshalb ist er so beliebt bei den deutschen Israelgegnern. Vergleichbar ist seine Beliebtheit mit der von Moshe Zuckermann.

Moshe Zuckermann ist ein israelischer Soziologe und Professor für Geschichte und Philosophie an der Universität Tel Aviv. In Zuckermanns neuestem Buch geht es um dasselbe Thema. Das Buch heißt „Antisemit“ – „Ein Vorwurf als Herrschaftsinstrument“. In seinen „Auskünften eines marxistischen Juden“ in dem Buch „Zweierlei Israel“, sagte Zuckermann noch: “Dass sich im linken Antizionismus ein Stück Antisemitismus codieren mag, steht für mich außer Zweifel. Die Frage ist, was sich da codiert, und da bin ich mir nicht sicher. Warum bedürfen Linke, die emanzipatorisch denken, des Antisemitismus? Erste Antwort: Sie sind antisemitisch. Nächste Frage: Kann man emanzipativ sein, wenn man antisemitisch ist. Meine Antwort, kategorisch: Nein.“ Das war im Jahre 2003, Zuckermann blieb bereits damals viele Antworten schuldig, beispielsweise die Fragen von Konkret  nach Jean Améry  und seiner Aussage von „Israel als den Zufluchtsort aller Juden“ und dem „ehrbaren Antisemitismus“.  Bereits kurze Zeit später traf sich Zuckermann mit Ludwig Watzal, Felicia Langer, Norbert Blüm in Köln zur Anti-Israel-Konferenz „Stop the Wall“. In der anschließenden „Kölner Erklärung“ stand später: „Nach den Plänen der Sharon-Regierung soll diese die Bürger Israels vor Terrorismus schützen, nach Auffassung der Kritiker ist sie aber völkerrechtswidrig und dient dazu, palästinensisches Land zu annektieren“. In seinem Buch „Antisemit“ schreibt Zuckermann: “Der Zionismus wurde aus dem Antisemitismus geboren“. So weit, so richtig. Später schreibt er: “Wenn Zionismus im Kern die Überwindung der Diaspora zum Inhalt hatte, musste dies negativ konnotiert werden, und zwar so, dass der Gegensatz zum Jüdischsein und nichtjüdischer Umwelt zum Paradigma existentieller Bedrohung für Juden heranwuchs. (..) Nichts lässt sich in den polemischen Schlachten der zionistischen Ideologie effektvoller instrumentalisieren, nichts geriet ihr zur besseren strategischen Waffe, als der Antisemitismus. Darin weiß sich der Zionismus gewiss –kann er doch stets mit einem unschlagbarem Beleg aufwarten: der Shoah.“ Auf die Idee, dass Israel ein Staat ist, der den verfolgten Juden in dieser Welt  gestern, heute und morgen Zuflucht bieten könnte, kommt Zuckermann offenbar nicht. Dass die Shoah, mit einem Staat Israel, so nicht hätte stattfinden können, kommt Zuckermann offenbar nicht in den Sinn. Er wirft den Juden dagegen die Instrumentalisierung der Shoah vor.

In „Eine UNO Rede“ schreibt er: “Dass Israel so leicht handeln kann, wie es die reale Konstellation des Okkupationszustandes gebietet, hat wenig mit den in Netanjahus Rede beschuldigten Palästinensern zu tun, viel hingegen mit der inneren Sackgasse, in die sich das Land manövriert hat: Israel kann den Rückzug aus den besetzten Gebieten vollziehen, dabei aber einen innerisraelischen Bürgerkrieg riskieren; es kann hingegen beschließen diese Gebiete nicht mehr zu verlassen, in welchem Fall es der objektiven Entstehung einer bilateralen Struktur nolens volens Hilfe leisten würde.“ Mit der Räumung von jüdischen Siedlungen auf palästinensischem Gebiet würden eventuell die europäischen Friedensfreunde besänftigt werden. Das nächste Etappenziel dürfte eine judenfreie Westbank sein. Als Sharon mit der einseitigen  Geste den Gazastreifen von israelischen Siedlungen räumen ließ, „bedankte“ sich die Hamas mit tausendfachem Raketenbeschuss. Die Absicht der radikal-islamistischen Hamas ist es, Israel von der Landkarte verschwinden zu lassen. Den Hass auf Israel, den antisemitischen Vernichtungswillen der Mörderbanden, der sich aus seiner eigenen Ideologie artikuliert und fast täglich in die Tat umgesetzt wird, will Moshe Zuckermann scheinbar nicht sehen. Im Abschnitt „Israelische Realitäten“ feiert Zuckermann den antiisraelischen Goldstone-Bericht. Offenbar hat Zuckermann keine Ahnung wie die UNO und sein Menschenrechtsrat zusammengesetzt ist und funktioniert. Die Qualität der internationalen Menschenrechtspolitik ist eine Frage der Mehrheit. Diese Mehrheit haben die islamischen Staaten mit ihren Verbündeten. So war es nicht verwunderlich, dass der Goldstone-Bericht Israel „Kriegsverbrechen“ und „Verbrechen gegen die Menschheit“ vorwarf. Verwundert hat viel mehr, dass der Bericht nicht mit „Allahu akbar“ unterzeichnet wurde. In diesem Menschenrechtsrat darf im Übrigen nicht über die Scharia mit ihren mittelalterlichen Strafen wie Hände abhacken bei Diebstahl oder Steinigung bei außerehelichem Geschlechtsverkehr diskutiert werden, da die Scharia Teil der islamischen Religion ist und eine Kritik an der islamischen Religion Rassismus sei.  Israel hat sich also aus guten Gründen geweigert mit der Goldstone-Kommission zusammenzuarbeiten. Dass Zuckermann dieses israelische Verhalten  kritisiert, aber nicht die UNO und ihre antisemitischen Vasallen, verwundert nicht. Sein  Vorwurf, Israel sei für den Terror, den sie als souveräner Staat mit legitimen Sicherheitsbedürfnissen erleiden müssen, selbst verantwortlich,  erinnert an das antisemitische Klischee vom Juden, der an allem schuld sei.

Als Wolfgang Benz  am Zentrum für Antisemitismusforschung im Dezember 2009 Antisemitismus und Islamophobie nicht nur verglich sondern auch gleichsetze, was Micha Brumlik unterstützte, gab es Proteste von Matthias Küntzel und Hendrik M. Broder.  Moshe Zuckermann sieht, in seinem Exkurs, „Anmerkungen zum Antisemitismus“, nachdem er Adornos „neuen kategorischen Imperativ“ sinnlos zitierte,  kein Problem bei diesem Vergleich, er fragt: “Wenn Antisemitismus nicht in vergleichende Nähe der Islamophobie gerückt werden darf, wie kommt es, dass die heftigen Attacken der islamischen Welt gegen Israel leichterhand als Antisemitismus eingestuft werden? Anders gefragt: Wenn Auschwitz das Kriterium für die von diesen Autoren vorgenommene Unterscheidung des Antisemitismus von Islamfeindschaft abgibt, müsste nicht ebendieses Kriterium als Unterscheidungsmerkmal zwischen dem abendländischen Antisemitismus und der Zionismus- bzw. Israelfeindschaft vieler in der islamischen Welt herangezogen werden? Die Antwort darauf tangiert ein weit verbreitetes, dafür umso effektiverer kaschiertes Missverständnis: Das was sich in der arabischen Welt heute an antisemitischen Strukturen gebildet hat, hat mit dem abendländischen Judenhass und mit dem sich in seiner Folge bildenden modernen Antisemitismus nichts zu tun; vielmehr wurzelt es in dem seit über ein Jahrhundert ausgetragenen Konflikt in und um Palästina, der im Laufe der Jahre zum so genannten Nahostkonflikt gereift ist.“ Zuckermann übersieht dabei, neben vielen weiteren Unterschieden, dass antisemitische Verschwörungstheorien ausschließlich aus kranken Hirnen entstanden sind und entstehen, während Verschwörungen im Bereich des radikalen Islam tatsächlich bestehen.  Von den Terroranschlägen islamischer Terroristen, von den islamischen Ehrenmorden, von islamischen Kinderehen, über Steinigungen von Ehebrecherinnen, vom Aufhängen von Homosexuellen im Iran hat Zuckermann offenbar noch nichts gehört oder er verdrängt es. Diesen realen islamischen „Begebenheiten“ wäre noch der Umgang mit den eigenen Dissidenten wie beispielsweise  Salman Rushdie, Ayaan Hirsi Ali hinzuzufügen. Aber diese „Dinge“ blendet der „Dialektiker“ aus. Im Kapitel „Ausufernde Hysterie“  rechtfertigt Zuckermann die Verhinderung von Claude Lanzmanns Film „Warum Israel“. Laut Zuckermann „ist es schlimm genug“, dass die Palästinenser nicht in dem Film vorkommen, „es ist aber nicht das einzige Manko des Films.“ Immerhin empfindet Zuckermann Lanzmanns Film „Shoa“ als Meisterwerk. Klar in dem Film geht es in erster Linie um die toten Juden, für die überlebenden Juden hat er scheinbar weniger übrig. Andererseits schreibt Zuckermann ein paar Zeilen weiter über Lanzmann: “Er, gerade, er erwies sich als ein schäbiger Banalisierer der Shoah, als er die Lage die Lage der souveränen israelischen Regierung  mit der Lage der Judenräte im Ausnahmezustand und Israels wie immer diffizile Situation der von europäischen Juden im Jahre 1940, „ als sich alle Grenzen Europas schlossen“, gleich setzte.“ Am Ende des Kapitels „Nachträge“ schreibt Zuckermann: “Man kann in der Tat nur müde lächeln, wenn ein Broder, ein Weinthal oder ein Süsskind meinen, Uri Avnery, Felicia Langer oder jedem anderen Israeli  ihres Kalibers, die für Israels Anstand und Moralität lebensgeschichtlich unendlich mehr getan haben, als was ihre deutsch-jüdischen Besudler je für Israels „Sicherheit“ phantasiert haben „Selbsthass“ vorwerfen dürfen.“ Felicia Langer hat beispielsweise die antisemitische Hetzrede von Ahmadinejad bei der Durban-Konferenz,  „als einen Beitrag zum Frieden gelobt“, mit Zitaten wie  „Israel allein fördert den Antisemitismus in der ganzen Welt!” oder „Der israelische Abzug aus Gaza war reine Propaganda!” eindrucksvoll ihren Antisemitismus belegt. Wenn Zuckermann Langers Antisemitismus mit dem Wort Moralität positiv in Zusammenhang bringt, desavouiert er sich aufs Neue. Gegen Ende seines Buches schreibt Zuckermann über das „falsche israelische Bewusstsein:“ Mag der sich selbst zersetzende  Judenstaat zugrunde gehen – Hauptsache, es wird dabei noch kräftig “Terror“ gebrüllt. Das gesamte zionistische Projekt kann kollabieren – wenn dabei nur „Antisemitismus“ gekreischt werden darf.“

In einem Interview mit Radio Dreyeckland meinte Zuckermann, dass im israelischen Staat die „Faschisierung“ voranschreite und was dort geschehe mit nichts dem nachstehe was in Deutschland 1933 gang und gäbe gewesen ist. In Israel sei laut Zuckermann die Rassenbiologie ungebremst auf dem Vormarsch und der arabische Antisemitismus sei von Israel selbst verursacht. Zuckermann vergleicht also die funktionierende Demokratie Israel mit dem Hitlerdeutschland von 1933. Dass Zuckermann, Finkelstein und Co. entweder in rechtsradikalen oder nationalbolschewistischen Medien, wie „Muslimmarkt“, „Junge Welt“ oder „der Freitag“  publizieren ist konsequent. Hermann L. Gremliza schrieb an Mosche Zuckermann bezüglich der „Kölner Veranstaltung“ im Jahre 2005: „ …was keiner, ob Freund oder Feind, mit mir anstellen wird: mich dazu kriegen, gegenüber Antisemiten, zumal deutschen – in jedwedem Zusammenhang, und speziell in einem Israel betreffenden -, ein Auge zuzudrücken.“

Dass die Linke in Israel marginalisiert ist verwundert nicht, wenn man die Thesen von Moshe Zuckermann betrachtet. Zuckermann und seine deutschen Friedensfreunde verkennen die ideologischen Gründe für die Feinseligkeiten der arabischen Welt gegenüber Israel. Sie Verkennen die Veränderung des arabischen Antisemitismus während der 1930er Jahre, als Hitler anfing den Großmufti von Jerusalem, ideologisch, finanziell und militärisch für ein judenfreies Palästina zu unterstützten. Arafat war der Nachfolger von Husseini, er führte die Politik des Muftis weiter, es folgten die Verteidigungskriege Israels auf die Angriffskriege der arabischen Staaten und den Terror der Palästinenser. Israel ist kein „imperialistischer Kolonialstaat“, die Antreiber der Gewaltspirale sind die arabischen Antisemiten, mit ihren europäischen Verbündeten. Die politischen Ziele von Hamas, Hisbollah und vieler arabischen Staaten sind auf eine Elimination nicht nur Israels, sondern auch der jüdischen Bevölkerung Israels ausgerichtet. Ist es der jüdische Selbsthass, wie ihn Theodor Lessing bereits 1930 beschrieben hat, der Zuckermann, Finkelstein, Langer und Co. umtreibt, oder sind die begeisterten Leser der „Jungen Welt“, des „Freitag“, der „Nationalzeitung“ und des „Muslimmarkts“ die Motivation für ihren antiisraelischen Kampf? Oder ist es ganz einfach nur Antisemitismus mit einer gehörigen Portion tödlicher Naivität? Der israelische Historiker Yaacov Lozowick schreibt über Moshe Zuckermann:“ In einer vernünftigen Welt würde von Zuckermann niemand Notiz nehmen oder gar seiner Meinung Beachtung schenken“. Ich füge hinzu: In einer vernünftigen Welt würde von Zuckermann, Nolte, Walser, Finkelstein, Langer und „Konsorten“ niemand Notiz nehmen oder gar ihrer Meinung Beachtung schenken.

Quellen: Norman G. Finkelstein – Antisemitismus als politische Waffe
Moshe Zuckermann - „Antisemit!“
Moshe Zuckermann - Zweierlei Israel?
Yaacov Lozowick – Israels Existenzkampf- Eine moralische Verteidigung seiner Kriege

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