Amin al-Husseini und die Kufiya

Amin al-Husseini (1893 – 1974) war eine der Schlüsselfiguren des 20. Jahrhunderts im „Nahen Osten“.  Amin al-Husseini  vergötterte den Holocaust, weil sein Lebensziel die Vernichtung der Juden war. Für die Ausbreitung des modernen Antisemitismus im arabischen Raum und die Zusammenarbeit  mit dem NS- Regime in Deutschland spielte er die entscheidende Rolle. Der extreme Antisemit war dreißig Jahre der politische Führer und sechzehn Jahre das religiöse Oberhaupt der palästinensischen Muslime. Zeitweilig war er der wichtigste Repräsentant der arabischen Welt. Er war Mitglied der „SS“ und betrieb NS-Propaganda für Deutschland in arabischer Sprache, er war persönlich verantwortlich für die Tötung von tausenden jüdischen  Kindern aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn im Holocaust. Über den deutschen Kurzwellensender Radio Zeesen rief der Mufti zum Dschihad gegen die Juden auf: „Ich erkläre einen heiligen Krieg, meine Brüder im Islam! Tötet die Juden! Tötet sie alle!“Unermüdlich nutzte al-Husseini sein Amt, um den Antizionismus zu islamisieren und den Hass auf Juden religiös zu motivieren. Offen und in vollem Wissen um Auschwitz propagierte er die Shoah. Während des 2. Weltkrieges mobilisierte der „Großmufti“ auf dem Balkan Muslime für die „Handschar“ Waffen-SS, die unter seinem Befehl durch ihre Gräueltaten traurige Berühmtheit erlangte. Außerdem beteiligte sich Amin al-Husseini an Pogromen gegen irakische Juden. Als der Kriegsverbrecher Amin al-Husseini im Juni 1946 aus französischer Gefangenschaft fliehen konnte wurden die arabischen Dörfer in Palästina mit Girlanden und Flaggen geschmückt. Indem die Alliierten, wegen der arabischen Ölvorkommen den Mufti amnestierten, wurde sein Antisemitismus rehabilitiert. Scharenweise strömten die in Europa gesuchten Nazis in die arabische Welt. Massenhaft wurden in den folgenden Jahrzehnten die „Protokolle der Weisen von Zion“ und Hitlers „Mein Kampf“ verbreitet. Die Araber sahen in der Straflosigkeit des Muftis nicht nur eine Schwäche der Europäer, sondern eine Absolution für geschehene und kommende Ereignisse, bemerkte 1947 Simon Wiesental.

1936 begann Amin al-Husseini, das sogenannte Palästinensertuch, die Kufiya  bei der männlichen Bevölkerung durchzusetzen, gleichzeitig wurde den Frauen der Schleier auferlegt. Der türkische Fez oder europäische Hüte wurden vom Mufti verboten. Wer sich weigerte die Kufiya zu tragen wurde von al-Husseinis Schergen gefoltert und/oder getötet. Die Kufiya war ursprünglich eine von vielen Kopfbedeckungen aus ländlichen arabischen Gebieten, die vor intensiver Sonneneinstrahlung und bei Wüstenstürmen getragen wurde. Bereits während des faschistischen Aufstandes von 1936 bis 1939 trugen die Truppen des Mufti von Jerusalem als Erkennungszeichen die Kufiya. Das Palästinensertuch war und ist ein Symbol für die gewünschte Vertreibung der Juden aus Palästina,  gegen die westliche Welt und gegen die Moderne. Seither steht das Palästinenser-Tuch politisch für gewalttätigen bis mörderischen Antisemitismus mit dem Ziel der Zerstörung Israels, sowie für die Unterdrückung von Frauen, von Homosexuellen und Kritikern der Islamisten. International bekannt wurde die Kufiya durch Amin al-Husseinis Neffen Jassir Arafat und andere Terroristen der PLO.  In den 1970er Jahren wurde die Kufiya das Markenzeichen der antiimperialistischen, antizionistischen Linken. Diese „Linken“ ignorierten offensichtlich, damals wie heute den offenkundigen mörderischen Antisemitismus der arabischen „Freiheitskämpfer“, wobei die Hitler-Bilder in den Ausbildungslagern der PLO so manchen RAF-Genossen der ersten Generation zum Umdenken veranlassten. Für viele „Linke“ in den siebziger Jahren sollte die Kufiya ihren „Widerstand“ gegen die USA und den Zionismus bis hin zur Solidarisierung, nach ihrer Meinung, „revolutionären“ PLO ausdrücken. In den neunziger Jahren entdeckten folgerichtig die Neo-Nazis das Palästinenser-Tuch als Symbol  ihrer Feindschaft gegen die Juden.

Wer heute in Deutschland dieses Tuch trägt, entscheidet sich für die antisemitische Seite im Nahostkonflikt. Jugendliche und Teenager dürften sich wenig mit dem Nahostkonflikt auseinandergesetzt haben, kennen vermutlich Amin al-Husseini überhaupt nicht, sie tragen wahrscheinlich mehrheitlich die Kufya um alternativ auszusehen. Ob diese Jugendlichen wollen oder nicht, wenn sie dieses Tuch tragen, symbolisieren sie ihr Einverständnis und ihre Unterstützung im antisemitischen Kampf gegen die Juden in Israel und die faschistischen Mittel, mit welchen dieser Kampf von Islamisten geführt wird, sowie die dazugehörige Ideologie dieser antizionistischen, antiwestlichen Kämpfer.

Ein Parlamentarier der Piratenpartei trägt nun nach dem triumphalen Einzug dieser Gruppierung im Abgeordnetenhaus von  Berlin die Kufiya. Auf die freundliche Kritik einer Holocaust-Überlebenden an seinem antizionistischen Outfit antwortete der Pirat: „Ich werde das Tuch erst ablegen – und dann mit sehr großer Freude – wenn beide Parteien im Nahost-Konflikt einen Kompromiss gefunden haben und Frieden herrscht“. Belegt der „Pirat“ damit nicht eindrucksvoll welch Geistes Kind er ist? Oder wie ist seine Aussage zu werten? Was sagen seine Parteifreunde zu Islamismus und Antisemitismus? Ist es sinnvoll die Piratenpartei zu wählen, wenn Abgeordnete dieser Partei anscheinend mit Amin al-Husseini, Jassir Arafat, deren Nachfolger und den Ansichten und Methoden dieser Judenhasser sympathisieren?

Quellen: Klaus Gensicke, Der Mufti von Jerusalem und die Nationalsozialisten – Robert S. Wistrich, Der alte Antisemitismus in neum Gewand

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Erstveröffentlichung mit Diskussion am 12.11.11 unter  http://thinktankboy.wordpress.com/2011/11/12/amin-al-husseini-und-die-kufiya/

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  1. #1 von M. Brunner am Dezember 10, 2011 - 19:13

    Über den deutschen Kurzwellensender Radio Zeesen rief der Mufti zum Dschihad gegen die Juden auf: „Ich erkläre einen heiligen Krieg, meine Brüder im Islam! Tötet die Juden! Tötet sie alle!“

    Es hat sich nicht viel geändert seit dieser Zeit

  2. #2 von Julia am Dezember 11, 2011 - 09:17

    Das Palituch ist ein Symbol, auch des bewaffneten und terroristischen Kampfes gegen Israel.
    Deshalb runter mit dem Palituch!

    http://jpberlin.de/antifa-pankow/keinpalituch/

  3. #3 von Claude am Mai 12, 2012 - 16:03

    Verfolgt von den Briten wegen ihrer Mitverantwortung für die Revolte und der Ermordung eines britischen Offiziers, mussten Kutub und der Mufti 1937 nach Beirut und 1939 in den Irak fliehen. In Palästina hatten sie zuvor Adolf Eichmann getroffen und wurden offenbar von den Nazis bezahlt. Am 1. April 1941 putschte mit deutscher Hilfe und Zustimmung Raschid Ali in Bagdad gegen König Faisal II., angeblich auf Initiative des Mufti. Doch die Briten schlugen zurück und so musste der Mufti zusammen mit Kutub erneut fliehen, diesmal nach Berlin.

    Am 21. September 1941 wird das „Islamische Zentralinstitut“ in Berlin eingerichtet und im Januar 1942 vom Großmufti Husseini übernommen. Am 28. November 1941 trifft der Großmufti Adolf Hitler in Berlin. Hitler verspricht ihm einen Aufruf zum „Dschihad“, sobald deutsche Truppen den Kaukasus erobert haben.

    Der Soziologe Karl Selent aus Duisburg schreibt dazu: „Tötet die Juden, wo immer ihr sie findet“, habe der Mufti von Jerusalem in einer Radioansprache für den Berliner Rundfunk am 1. März 1944 gefordert, „denn das ist im Sinne Gottes, der Geschichte und der Religion.“ Der Mufti war sich „schon zu einem frühen Zeitpunkt bewusst, dass die Juden Europas systematisch ermordet werden sollten. Er versuchte, die Achsenmächte zu überreden, ihr Vernichtungsprogramm auszudehnen und die Juden Palästinas, des Nahen Ostens und Nordafrikas einzuschließen. Als Teil des allgemeinen Kampfes gegen das ‚Weltjudentum‘ schlug Husseini mehrfach vor, die Luftwaffe sollte Tel Aviv bombardieren“.

    Weiter heißt es: „Legationsrat Melchers, ein Zeuge des Nürnberger Prozesses, beschrieb den Mufti als einen ‚Feind der Juden‘, der ‚keinen Hehl daraus machte, dass er sie am liebsten alle umgebracht sähe‘. Über die islamischen Hilfstruppen der Wehrmacht an der Ostfront sowie über die bosnisch-muslimische SS-Division ‚Handjar‘, für die er ‚in Rekordzeit‘ rund 20.000 Mann rekrutierte, war der Mufti direkt an der Verfolgung der Juden beteiligt. ‚Husseinis Männer nahmen an Trainingskursen der SS teil und besuchten das Konzentrationslager Sachsenhausen‘. Seine Soldaten ’schlossen sich freiwillig der Jagd auf Juden in Kroatien an‘. Dass Hadsch Amin al-Husseini nach dem Zweiten Weltkrieg nicht als Kriegsverbrecher angeklagt wurde, verdankte er der Furcht der Alliierten, es sich mit den arabischen Ölstaaten verderben zu können. Die Franzosen ließen den Mufti aus seinem komfortablen Hausarrest nach Ägypten entkommen.“

    http://www.israelnetz.com/themen/hintergruende/artikel-hintergrund/datum/2011/08/07/finstere-figur-der-deutsch-palaestinensischen-geschichte/

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