Deutschland, einig Vaterland

Gesehen in Hamburg im August 2011

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler nach demokratischen Wahlen auf legalem Wege zum Reichskanzler ernannt. Mit Unterstützung der deutschen Bevölkerung und seinen deutschen willigen Vollstreckern wurden die Ziele des Nationalsozialismus in die Tat umgesetzt. Nach den Blitzkriegen gegen Frankreich und Polen kam es zum ideologischen Weltanschauungs- und rassebiologischen Vernichtungskrieg gegen die kommunistische Sowjetunion, bei dem nach neuesten Schätzungen 27 Millionen Sowjetbürger ermordet wurden, dabei mehr als die Hälfte hinter der Front. Gleichzeitig ermordeten die deutschen „Herrenmenschen“ fabrikmäßig sechs Millionen der europäischen Juden unter anderem in Konzentrationslagern und Vernichtungslagern, wie beispielsweise Auschwitz-Birkenau, Treblinka, Sobibor oder Majdanek. In den Zyklon B-Gaskammern der Deutschen sagten jüdische Mütter zu ihren Kindern, nachdem sie ihre Kinder umarmten,  sie mögen schnell und tief einatmen, damit sie nicht lange leiden müssten.

Dieser bisher größte Zivilisationsbruch der Menschheitsgeschichte wurde nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland nicht gerne gehört und somit schnell verdrängt und vom sogenannten „Kalten Krieg“ bald überlagert. In Jalta trafen sich im Februar 1945 Stalin, Roosevelt und Churchill zur Neuaufteilung Deutschlands und der Welt.

Während in der Bundesrepublik Deutschland eine gewisse Kontinuität eingehalten wurde – Hans Globke und Hans Filbinger standen für viele Karrieren im westlichen Nachkriegsdeutschland – wurde in der DDR ein Neuanfang gewagt. Die DDR verstand sich als antifaschistischer Staat, Kommunisten waren schließlich die ersten Opfer der nationalsozialistischen Barbarei. Anstatt nationalsozialistischer Lehrer oder Juristen wurden, meist ungelernte, Pädagogen oder Juristen in der DDR an die entsprechenden Positionen beordert. Viele Überlebende der Konzentrationslager wollten helfen, den neuen deutschen Staat aufzubauen. Exilanten wie beispielsweise Bertolt Brecht, Arnold Zweig oder Anna Seghers siedelten nach Ostdeutschland, zogen die DDR der BRD vor und erwarben die entsprechende Staatsbürgerschaft. Heinrich Mann wurde 1949 zum Präsidenten der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin gewählt, starb aber kurz vor seiner geplanten Einreise in die DDR. Die DDR trug die materielle Hauptlast Deutschlands nach dem verlorenen Weltkrieg, die Reparationszahlungen an die Sowjetunion waren ungleich höher als die entsprechenden der BRD. Die DDR versuchte trotz widrigster Startbedingungen eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Die Ziele der Sozialpolitik der DDR waren Sicherung der Vollbeschäftigung, Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen, Brechung des Bildungsmonopols der besitzenden Klassen, Sicherung der Gleichberechtigung der Frauen, ausgebautes Kinderbetreuungssystem, Versorgung der Bevölkerung mit Wohnungen mit sehr geringen Mieten.

Das Einkommensgefälle in der DDR war im Gegensatz zum Westen sehr gering. So konnte ein gut ausgebildeter Arzt oder Facharbeiter aus der DDR in der Bundesrepublik das Vielfache verdienen, was ein wichtiger Grund für eine Republikflucht aus der DDR bis 1961 war. Die gut ausgebildeten jungen Flüchtlinge bedrohten die Wirtschaftskraft der DDR. Der Mauerbau von 1961 war die logische Konsequenz. Die Toten an der Mauer sind zu bedauern und die Verantwortlichen zu verurteilen wie die Toten an den Grenzen von BRD/Österreich, BRD/Schweiz, USA/Mexiko, Libyen/Italien zu bedauern und die Verantwortlichen zu verurteilen sind. Mit der Berliner Mauer wurden die alliierten Verträge von Jalta und Potsdam zementiert. Der britische Premierminister MacMillan und der amerikanische Präsident Kennedy sahen im Bau der Mauer nichts Gesetzwidriges. Die Berliner Mauer war das Symbol des „Kalten Krieges“, ein Jahr später zeigte sich während der „Kuba-Krise“, dass der „Kalte Krieg“ auch heiß werden könnte, was später in Vietnam und der „unrechtmäßigen“ amerikanischen Kriegsführung dort noch deutlicher wurde. Angesichts des sehr hohen Anteils der Sozialausgaben am Staatshaushalt und einer im Vergleich zum Westen geringen Arbeitsproduktivität, ohne demokratische Öffentlichkeit, ohne demokratische Willensbildung, ohne das Austragen von Interessenkonflikten scheiterte in einer äußerst feindlichen Umgebung die Politik der DDR-Funktionäre. 1983 half der Kalte Krieger Franz Josef Strauß mit einem Milliardenkredit der DDR aus der finanziellen Klemme, was die wirtschaftliche Talfahrt bis 1989 allerdings nicht beendete, höchstens etwas abmildern konnte.

Dass die DDR Funktionäre um Egon Krenz noch spießiger waren als die BRD Politiker von Adenauer bis Kohl bewies ihr Handeln bei der sogenannten Maueröffnung. Um dem bundesrepublikanischen Klassenfeind das letzte Gefecht zu liefern, hätten Krenz und Co. allen DDR Bürger anbieten sollen, die Staatsbürgerschaft abzulegen und in ein Land ihrer Wahl auszuwandern. Zum gleichen Zeitpunkt hätte die DDR ihre Grenzen für Verfolgte aus allen Teilen der Welt öffnen können, beispielsweise für Tamilen, Kurden, Ghanaer, Palästinenser, Chilenen, Panamesen, Iren, Armenier oder Vietnamesen. Sie alle und viele mehr wären eingeladen gewesen, die Plätze der Auswanderer einzunehmen und, wenn sie möchten, auf Dauer Bürger der DDR zu werden. Für diesen kurzen Zeitraum hätte die Mauer geöffnet werden müssen.  Den zehnten Platz der größten Industriestaaten hätte die DDR zwar dann nicht mehr halten können, dafür aber hätten sie das humanistische Erbe der Aufklärung, der frühen Kommunisten, des Widerstands gegen Faschismus und Rassismus angenommen und den Spießbürgern des Westens einen Schlag versetzt an dem sie noch heute beißen würden. Es kam anders und mit der sogenannten Wiedervereinigung hat Hitler den Krieg nachträglich gewonnen, sein Ziel der deutschen Vormachtstellung in Europa ist heute Wirklichkeit. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus konnte der Kapitalismus weltweit agieren, da das Bollwerk gegen die ungehemmte Marktwirtschaft nicht mehr existent war und die neuen Märkte schließlich aufgeteilt werden mussten. McDonalds gibt es nun auch in Moskau, Warschau und in Erfurt, das Zimmermädchen arbeitet nun nicht nur in Hamburger Luxushotels sondern auch in Ostberlin für 2,30 Euro in der Stunde, dafür hat der Zahnarzt aus Magdeburg seine Jacht in St. Tropez.

Als am 9. November in Berlin die Mauer fiel, sangen in Bonn die Abgeordneten im Bundestag spontan über alle Parteigrenzen hinweg die Nationalhymne.  Zuletzt war dies am 17. Mai 1933 der Fall. Nach der außenpolitischen Erklärung des Führers und Reichskanzlers verbanden sich die Abgeordneten der NSDAP, des Zentrums und auch der Sozialdemokratie spontan zum Gesang des “Deutschland, Deutschland über alles“. Kommunisten gehörten dem Parlament schon damals nicht mehr an, sie waren auf dem Weg in die Konzentrationslager. Die Sozialdemokraten wurden erst beim Verlassen des Reichstages von der Gestapo abgefangen.

Nach der deutschen Vereinigung und dem vorherigen Mauerfall startete am 24.03.1999 die rot-grüne Regierung den Unrechts-Angriffskrieg gegen Jugoslawien, unter Missachtung des Grundgesetzes, des Völkerrechts, der Genfer Konvention, des Nato-Vertrages und gegen die 2+4- Verträge. Der Außenminister der Partei „Die Grünen“, Joschka Fischer, begründete diesen Krieg mit Auschwitz! Weil die Deutschen in Auschwitz sechs Millionen Juden fabrikmäßig ermordeten, waren sie nun scheinbar gezwungen zum dritten Male im 20. Jahrhundert Serbien zu überfallen und in Schutt und Asche legen. Die deutschen Tornados flogen in knapp drei Monaten 390 Einsätze und schossen 244 Harm-Raketen ab. Im Verbund mit amerikanischen und britischen Bombern ermordeten Schröders, Scharpings und  Fischers Soldaten Kinder in Schulbussen, bombten auf zivile Ziele, auf Produktionsstätten von Autos, Kühlschränken oder auf die chinesische Botschaft um die faschistische albanische UCK zu unterstützen. Obwohl serbische Mütter verzweifelt  die abgerissenen Arme und Beine ihrer ermordeten Kinder suchten, protestierten gegen die 78-tägige Jugoslawienbombardierung kaum deutsche friedensbewegte Menschen, im krassen Gegensatz zum amerikanischen Irakkrieg. Die deutschen Medien waren vor und während der Jugoslawienbombardierung  freiwillig gleichgeschaltet und so gut wie alle Deutschen glaubten gerne an Scharpings Märchen vom „Hufeisenplan“ oder vom angeblichen Racak-Massaker, wie sie auch ansonsten gerne an Märchen glauben, wenn an Deutschland die Welt genesen könnte.

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  1. #1 von Peter P. am August 23, 2011 - 13:27

    Radikal, aber gut.

  2. #2 von Slime am August 23, 2011 - 14:42

    …..“Das Amtsgericht verurteilte den Beschwerdeführer wegen einer Straftat nach § 90 a StGB zu einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu je 25 DM. Er habe durch Abspielen des Liedes bei einer Versammlung die Bundesrepublik Deutschland beschimpft und böswillig verächtlich gemacht. Dies ergebe sich aus dem eindeutigen Wortlaut des Liedtextes und den konkreten Umständen des Abspielens. Die Strafbarkeit des Beschwerdeführers nach § 90 a Abs. 1 StGB sei auch dann begründet, wenn das Abspielen des Liedes im Verlauf der Demonstration dem so genannten Wirkbereich eines Kunstwerkes zugerechnet werde, so dass der Schutzbereich der Kunstfreiheit, dem der Beschwerdeführer auch als bloßer Vermittler eines Kunstwerkes unterliege, berührt sei. Als rechtsstaatlich verfasste Demokratie sei die Bundesrepublik Deutschland in ihrem von der inneren Zustimmung ihrer Bürger abhängigen Bestand auf ein Mindestmaß an Achtung dieser Bürger ihr gegenüber angewiesen, auch um die Grundrechtsausübung und damit die Kunstfreiheit selbst wirksam gewährleisten zu können. Darin liege ein verfassungsrechtlich, aber auch durch § 90 a StGB geschütztes Rechtsgut, das im vorliegenden Fall betroffen sei und gegenüber dem die Berufung auf die Kunstfreiheit unter den konkreten Umständen versage. Die Berufung des Beschwerdeführers gegen dieses Urteil wurde vom Landgericht verworfen. Nach den tatsächlichen Feststellungen habe sich der Beschwerdeführer einer Straftat nach § 90 a Abs. 1 StGB schuldig gemacht. Er könne sich auch nicht auf die „Kunst- und Meinungsfreiheit“ berufen. Der Schutzbereich dieser Grundrechte sei durch § 90 a Abs. 1 StGB eingeschränkt. Die vom Beschwerdeführer zum Kammergericht eingelegte Revision blieb ohne Erfolg. Die Prüfung des Urteils auf die allein erhobene allgemeine Sachrüge decke zum Schuldspruch keinen Rechtsfehler auf.“

    http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rk20001103_1bvr058100.html

  3. #3 von Petri am August 24, 2011 - 19:03

    Super Artikel, alles klar und deutlich auf den Punkt gebracht.

  4. #4 von Pantrino am August 25, 2011 - 11:04

    1996 trat die UCK erstmals öffentlich in Aktion und schon diese erste Aktion war typisch für ihren Stil: 5 serbische Flüchtlingsdörfer wurden zeitgleich mit Bombenanschlägen attackiert. Es ist kein Zufall, dass schon diese erste Aktion die Handschrift der alten kosovo-albanischen SS-Division „Skanderbeg“ von 1944 trug. Denn sowohl den „Skanderbeg“- wie auch den UCK-Militanten ging es niemals um individuelle Selbstbestimmung oder um die Erkämpfung eines irgendwie gearteten eigenen Staates, sondern stets um einen „ethnisch gesäuberten“ Staat. Der Freiheitsbegriff der UCK war von Anfang an und ist bis heute an der Großalbanien-Realität zwischen 1941 und 1944 und somit am nationalsozialistischen „frei von“ orientiert: Frei von Juden, frei von Roma, frei von Serben, von Türken und mazedonischen Slawen. Schon in den frühen 80er Jahren hat dieser radikale kosovo-albanische Nationalismus das Konzept der „ethnischen Reinheit“ propagiert und praktiziert: lange bevor es einen Milosevic auf der politischen Bühne überhaupt gab.Doch trotz ihres völkisch-faschistoiden Gesellschaftsmodell haben deutsche Geheimdienststellen den Aufbau der UCK von Anfang an unterstützt. Der BND und der MAD „haben sich beim Training und bei der Ausrüstung der Rebellen engagiert, um deutschen Einfluss in der Balkanregion zu zementieren”, berichtete etwa die Zeitschrift The European.

    http://www.matthiaskuentzel.de/contents/welche-schuld-hat-deutschland-am-jugoslawienkrieg

  5. #5 von Sapien am August 25, 2011 - 18:05

  6. #6 von Achim Westermann am August 25, 2011 - 22:22

    Wäre die Aufarbeitung des Nationalsozialismus so umfangreich gewesen wie die Aufarbeitung des DDR Staates, dann hätten wir heute weniger Antisemitismus

  7. #7 von Gretener am August 26, 2011 - 12:19

    Stimmt, die DDR Funktionäre um Egon Krenz waren noch spießiger als die BRD Politiker von Adenauer bis Kohl.

  8. #8 von Ingeborg am August 26, 2011 - 14:21

    „Die Berliner Mauer war das Symbol des „Kalten Krieges“, ein Jahr später zeigte sich während der „Kuba-Krise“, dass der „Kalte Krieg“ auch heiß werden könnte, was später in Vietnam und der „unrechtmäßigen“ amerikanischen Kriegsführung dort noch deutlicher wurde. Angesichts des sehr hohen Anteils der Sozialausgaben am Staatshaushalt und einer im Vergleich zum Westen geringen Arbeitsproduktivität, ohne demokratische Öffentlichkeit, ohne demokratische Willensbildung, ohne das Austragen von Interessenkonflikten scheiterte in einer äußerst feindlichen Umgebung die Politik der DDR-Funktionäre.“

    Da stimme ich zu!

  9. #9 von Peter am August 31, 2011 - 13:31

    Was für eine beschissene Verklärung!Ihr Kommies seid Geschichte!! Ihr seid wie das Licht der längst verloschenen Sterne deren Licht noch leuchtet obwohl der Stern schon längst implodiert ist.Hier die DDR als einen humanistischen Staat zu beschreiben is ein HOhn für dienjenigen die ihe Angehörigen an der Scheissmauer verloren haben.Menschen wurden ermordert nur weil sie von Erfurt nach, sagen wir mal, Köln fahren wollten.Ein Staat der seine Bürger einsperrt ist niemals humanistisch und die BRD wurde von jeden der die WAHL hatte vorgezogen und hättte Mann lange genug gelebt hätte er sich auch mit Grausen von dieser Diktatur abgewendet.Für die Menschen im Osten gab es keine Freiheit die neuen Unterdrücker haben nur ihre Farben gewechselt.Aus Braun wurde Rot!

  10. #11 von fidelche am August 31, 2011 - 13:58

    Zum Thema Jugoslawienbombardierung mein Kommentar am 24/08/2011 09:45 bei MI:

    @derDonnerstag
    Kein Problem, natürlich darfst du eine andere Meinung haben. Die Mauer ist ein Symbol des „Kalten Krieges“ und sie wurde letztendlich in Jalta beschlossen. Ohne den 2. Weltkrieg und die entsprechenden deutschen Verbrechen hätte es Jalta nicht gegeben! Ich finde, dass unterschlägst du in deiner Analyse. Die Welt wurde durch den „Eisernen Vorhang“ getrennt, in eine kapitalistische Welt und in eine kommunistische Welt, eine Konsequenz des 2. Weltkrieges und des „Kalten Krieges“. Alles Jammern darüber hilft nichts, die Verantwortlichen suche ich offenbar woanders als du. Wer über die Mauer urteilt sollte den Marshall-Plan, die Truman-Doktrin, den Korea-Krieg, die „Schweinebucht-Invasion“ auf Kuba, die Kuba-Krise, den Vietnamkrieg, Nicaragua usw. nicht unterschlagen! Über die Verbrechen des „Westens“ im „Kalten Krieg“ möchte ich mich hier nicht auslassen, weil es den Rahmen sprengen würde.

    Die Idee einer Maueröffnung mit einem Austausch der ausreisewilligen DDR-Bevölkerung mit den Asylanten dieser Welt stammt nicht von mir sondern von Gremliza und seiner Kolumne „Ein Vorschlag zur Güte“. Ich stimme dir zu, bei dieser „Auswechslung“ hätte die DDR wohl ein „schlechtes Geschäft“ gemacht, was ich aber mit der Bemerkung, dass sie dann auch nicht mehr unter den zehn führenden Wirtschaftmächten der Welt zu finden sei angedeutet habe.

    Ich habe nie geschrieben, dass es Hitlers Ziel war McDonalds in Moskau zu installieren. Ich habe geschrieben, dass sein Ziel die deutsche Vormachtstellung in Europa war, und die wirst du ja wohl nicht bestreiten, beim Exportweltmeister Deutschland. Mein „McDonalds Satz“ bezog sich auf den Zusammenbruch des Kommunismus.

    Bereits unter BND Chef- Kinkel wurde von deutscher Seite gleich nach Titos Tod alles unternommen um Jugoslawien zu zerschlagen. (Der Schattenkrieger – Schmidt-Eenboom) Deutschland war die treibende Kraft bei der Zerschlagung Jugoslawiens, weil Deutschland am meisten davon profitierte. Der sogenannte Hufeisenplan war eine Erfindung von Scharping um die deutsche Bevölkerung für die Notwendigkeit der Bombardierung vorzubereiten. (Heinz Loquai: Der Kosovo-Konflikt) Vor dem 1. Weltkrieg bekam Serbien ein Ultimatum, dass kein Land der Welt akzeptiert hätte, genau so war es 1999 mit dem Rambouillet-Ultimatum, was Fischers Idee war. Dazu kam, dass die Öffentlichkeit über die entscheidende unannehmbare Klausel nicht informiert wurde. Angelika Beer, die damalige verteidigungspolitische Sprecherin der Grünen sagte später wenn sie den Text gekannt hätte, hätte sie niemals zugestimmt. Gegen den Widerstand der restlichen EU Staaten hat Kohl und Genscher Kroatien und Slowenien als erstes Land anerkannt! „Serbien muss sterbien“ war die Parole im 1. Weltkrieg, im 2.Weltkrieg war die deutsche Wehrmacht mit den Ustascha-Faschisten Kroatiens genauso verbündet wie 1999. In Franjo Tudmans Regierung waren viele alte Ustascha-Kämpfer. Ähnlich war es mit den rechten Kräften in Bosnien (SS-Handschar) und im Kosovo (UCK- SS-Division Skanderbeg). Die Ziele waren insoweit nicht identisch, da Hitler einen Bodenkrieg führte und die NATO 1999 aus ein paar tausend Metern Höhe ihre Bombenteppiche legte.

    Sobald es meine Zeit erlaubt werde ich ein detailliertes Blog über die deutschen Kriegsverbrechen von 1999 und davor in Jugoslawien schreiben. Vorab so viel, im Büro (Salon) von Moritz Hunzinger berieten Scharping und die bundesrepublikanischen Unternehmer welche Fabriken in Jugoslawien besaßen, wo die Nato-Bomber bomben sollten und wo nicht. Firmen in Jugoslawien mit deutscher Beteiligung wurden verschont. Im Übrigen begann der „2. Kalte Krieg“ in diesem Jugoslawienkrieg, es gab Streit über die Aufteilung der Beute Jugoslawien vor allem zwischen den USA und Deutschland.

    Nebenbei: Moritz Hunzinger hat mit Zoran Djindjic in Deutschland gemeinsam studiert, mit Zoran Djindjic, dem serbischen Ministerpräsidenten von 2001–2003, den Hunziger laut eigener Aussage „schon ewig kennt“.

  11. #12 von fidelche am August 31, 2011 - 14:00

    Zum Thema Jugoslawienbombardierung mein Kommentar am 25/08/2011 17:21 bei MI:

    @derDonnerstag 24.08.2011 um 22:40
    „Und es kommt mir komisch vor, dass die „ethnischen Säuberungen“ der Serben, die man durchaus als faschistisch bezeichnen könnte, mit keinem Wort erwähnt werden.“

    Richtig, ich habe nichts von „ethnischen Säuberungen der Serben“ geschrieben. Aus gutem Grund, denn Verbrechen gab es auf beiden Seiten. Die größte „ethnische Säuberung“ begingen im Jugoslawienkonflikt die Kroaten, indem sie knapp 300.000 Serben aus der Krajina, die dort seit Jahrhunderten lebten, ermordet oder vertrieben haben. Das stand natürlich zum Zeitpunkt dieser „ethnischen Säuberungen“ nicht in den deutschen Zeitungen. Erst lange Zeit nach den Nato-Bomben wurde das Ausmaß dieses Verbrechens bekannt.

    Nicht geschrieben habe ich auch, dass Bin Laden mit seinen islamfaschistischen Djihadisten in Bosnien gegen die Serben gekämpft hat. Was die Djihadisten mit serbischen Kriegsgefangenen angestellt haben, will ich hier niemandem zumuten. Nicht zuletzt deshalb hat Ariel Sharon Serbiens Milosevic mit Waffen unterstützt, da er sehr schnell merkte wie der „Hase läuft“ in diesem Konflikt. Deutschland und die Nato hatten mit den reaktionären Kräften aus Kroatien, mit den Islamisten aus Bosnien und mit der faschistischen UCK paktiert, wie 60 Jahre zuvor die Wehrmacht Adolf Hitlers. Die Gründe dafür sind sicherlich andere gewesen, was aber nichts an diesem Fakt ändert.

    Das kroatische Vernichtungslager Jasenovac in dem um die 100.000 (700.000 nach Angaben der Opfergruppen) Serben, Sinti, Roma und Juden von den kroatischen NS-Kollaborateuren mit Messern oder Holzhammern ermordet oder lebendig verbrannt wurden, erhielt in Titos Amtszeit ein Memorial. Dieses Memorial für die Opfer von Jasenovac wurde während des jugoslawischen Bürgerkrieges von Kroaten zerstört.

    Vor der Nato Bombardierung im Kosovo wurden 79 Menschen ermordet. 39 davon waren Kosovo Albaner und 40 waren Serben, die alle von der Terrororganisation UCK ermordet wurden. Von den 39 Albanern war der überwiegende Teil Mitglied der UCK. Trotzdem ergriff Deutschland und die Nato einseitig Partei in diesem Konflikt. Nach der Nato-Bombardierung begann das „große Sterben“, für das Deutschland und die NATO verantwortlich waren. Die UCK wurde im Übrigen von Deutschland in den Jahren zuvor militärisch ausgerüstet. Hashim Thaci, der spätere Premierminister des Kosovo und frühere Terroranführer der UCK war der Wunschkandidat Deutschlands, der gegen den Willen der USA durchgedrückt wurde.

    Nach der „Militäraktion“ von Fischer, Scharping und Schröder gab es im Kosovo so gut wie keine Serben mehr, ein kleiner Teil lebt dort noch an der serbischen Grenze. Alle Juden, Sinti und Roma wurden aus dem Kosovo vertrieben!! Joschka Fischer, Rudolf Scharping und Gerhard Schröder hätten also nach Vollzug und den „ethnischen Säuberungen“ ihrer Verbündeten ihrem Wähler-Anhang melden können: Das Kosovo ist judenfrei!

    Während der Bombardierung Jugoslawiens war die Linke die einzige Partei im Bundestag die protestierte. Solange die Linkspartei sich nicht von ihren schlimmsten Antisemiten trennt, was sie nicht machen wird, ist sie für mich unwählbar. Die SPD und die Grünen sind für mich seit ihrer Verbrechen während des Jugoslawienkrieges unwählbar.

  12. #13 von fidelche am August 31, 2011 - 14:02

    Bei MI schrieb ich folgenden Kommentar am 27/08/2011 12:49 :

    Die kommunistischen und Systeme und Politiker der untergegangenen real sozialistischen Länder sind scharf zu kritisieren. Ich habe dies beispielsweise in dem Blog „Slánský, Stalin und der linke Antisemitismus“ und „Was ist heute links“ gemacht. Stalin hat mehr Verbrechen begangen als Lenin. Mao Tse Tung hat mehr Verbrechen begangen als Fidel Castro. Salvador Allende hat weniger Verbrechen begangen als Pol Pot. Die Bilanz von Bundeskanzler Gerhard Schröder bezüglich, Verbrechen, Humanismus und soziale Verbesserungen sieht schlechter aus als die von Fidel Castro. In der Amtszeit von Fidel Castro tat dieser mehr für soziale Gerechtigkeit und Humanismus als alle Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland zusammen.

    Wer vom „roten Holocaust“ spricht, dabei Auschwitz relativiert, wer vom Verteidigungskrieg Nazideutschlands gegen die Sowjetunion schwadroniert, wer die Chronologie „Weltverbrecher Kommunismus 1917-1986“ von Michael Palomino mit Aussagen wie, „und da fehlt noch ein „Nürnberg“ für die „USA“, und ein Kniefall des „amerikanischen“ Präsidenten in Vietnam, und ein Kniefall des englischen Präsidenten in Dresden etc. etc. …“, empfiehlt, der verteidigt und relativiert den Zivilisationsbruch des deutschen Nationalsozialismus. Wer mit der sogenannten Totalitarismus-Theorie versucht die realsozialistischen Länder zu desavouieren, der relativiert und rechtfertigt die 27 Millionen von Nazideutschland ermordeten Sowjetbürger. Wer bestreitet, dass die Sowjetunion Auschwitz und halb Europa befreit hat, der leugnet die Geschichte, betreibt Geschichtsklitterung. Wer die Verbrechen des vereinten Deutschlands während der Zerschlagung und Bombardierung Jugoslawiens mit angeblichen Demokratiedefiziten Israels relativieren will, hat offenbar Objektivitätsprobleme.

    Ich habe in dem Artikel „Deutschland, einig Vaterland“ die Politik der DDR nicht blind verteidigt, ich schrieb von der fehlenden Demokratie dieses Systems, von fehlender demokratischer Willensbildung, von fehlender demokratischer Öffentlichkeit. Ich habe auf einige Tatsachen aufmerksam gemacht, die vielen Antikommunisten nicht passen, das war mir klar, damit müssen Antikommunisten leben, dass sie Widerspruch erfahren, so ist das eben in einer Demokratie in der Meinungsfreiheit herrscht. Zweierlei Maß, das gerne in Deutschland und seinen Mainstream-Medien vorherrscht, wird der Wahrheit nicht gerecht. Nationalisten kehren nie gerne vor der eigenen Türe, sie zeigen gerne auf andere umso von den „eigenen“ Verbrechen abzulenken, das war so und das wird vermutlich immer so bleiben.

    Bisher wurde kein Satz in dem Artikel widerlegt. Ich warte immer noch auf Argumente die obigen Artikel wenigstens teilweise wiederlegen. Antisemitische, antiisraelische Filme, rechtsradikale Zitate von Hillgruber und Nolte überzeugen mich jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil!

  13. #14 von fidelche am August 31, 2011 - 14:05

    Zu Jugoslawienbombardierung schrieb ich am 30/08/2011 10:42 bei MI zu dem Blogthema:

    @ed2murrow am 29/08/2011 18:15

    1. In einem Krieg gibt es meistens Verbrechen auf beiden Seiten. Lord Owen, der ehemalige britische Außenminister sagte 2004 im Den Haager Prozess, dass die Anerkennung von Slowenien, Kroatien und Bosnien durch die EU ein schweren Fehler war, er charakterisiert die jugoslawischen Kriege als Bürgerkriege und nicht als serbische Aggression, die bosnischen Muslime sind in seinen Augen keineswegs nur Opfer und den kroatischen Präsidenten Franjo Tudsman hielt er für weit schlimmer als Milosevic.

    2. Der Prozess in Den Haag gegen Milosevic entpuppte sich als Fehlschlag, der zu erwartende Schuldspruch wäre ein Fiasko für die Richter geworden, so dass der Tod Milosevics, durch die unterlassene notwendige Operation, nicht ungelegen kam. Germinal Civikov schriebt in „Pannen der Anklage“ über den Milosevic-Prozess: “… Der vorläufig letzte Insider, Zoran Lilic, Präsident von Jugoslawien in den Jahren 1993-97, tritt zweimal als Zeuge auf: am 18. Juni und 9. Juli 2003. Seine Aussagen als Zeuge der Anklage entlasten den Angeklagten in dreierlei Hinsicht. Erstens habe Milosevic als serbischer Präsident die jugoslawische Armee nicht alleine kontrolliert. Sie unterstand dem Verteidigungsrat, dessen Mitglied Milosevic und dessen Vorsitzender der jugoslawische Präsident Lilic war. Zweitens bestätigt Lilic die Aussage des Zeugen Vasiljevic, derzufolge paramilitärische Verbände nicht von Milosevic, sondern von politischen Gegnern Milosevics organisiert worden seien. Sobald Armeeoffiziere mit ihnen Kontakt unterhielten, seien sie entlassen worden. Drittens habe Milosevic auch mit den Ereignissen in Srebrenica nicht in Zusammenhang gestanden. Lilic berichtet als Augenzeuge, daß der Angeklagte auf die Nachricht vom Massenmord bestürzt reagiert habe. Im Laufe seiner beiden Auftritte als Zeuge der Anklage beschreibt Lilic diese Szene dreimal detailliert und verneint den Einwand des Richters May, es handele sich hierbei wohl lediglich um seine persönliche Meinung. „

    3. Um die Interessenlage bei der Zerschlagung Jugoslawiens abzuschätzen ist nur ein Blick auf die politischen Karten Europas vor und nach dem Zusammenbruch der SU nötig.

    4. Der große wirtschaftliche Nutznießer dieses Krieges war Deutschland

    5. Im Sommer 1995 wurden 300.000 Serben (die größte ethische Säuberung des Krieges)aus der Krajina ermordet oder vertrieben und zwar mit Hilfe deutscher Waffenlieferungen die vor allem, aber nicht nur, aus 1990 aufgelösten NVA-Beständen bestanden.

    6. Djihadisten aus aller Welt, unter anderen Mitglieder der Hisbollah, der Hamas und der iranischen Revolutionären Garden, sowie Osama Bin Laden kämpften in Bosnien gegen die Serben, wo sie sie nicht zuletzt in der Gegend um Srebrenica verbrannte Erde und verstümmelte Leichen hinterließen. Deren Hass auf Serben steht denen deutscher Nazis auf Juden in Nichts nach.

    7. Nach der Nato-Bombardierung wurden alle Juden, Sinti und Roma und fast alle Serben von der UCK ermordet oder vertrieben. Das Kosovo war mit deutscher Hilfe judenfrei. Der Hass der muslimischen UCK auf Serben, Sinti und Roma und Juden steht denen deutscher Nazis auf Juden in Nichts nach.

    8. Der Bosnier Naser Orić, der militärischer Kommandeur der ostbosnischen Stadt Srebrenica, einer der schlimmsten Kriegsverbrecher unserer Zeit, war verantwortlich auf die Übergriffe auf Serben in Srebrenica, (vor dem „Massaker von Srebrenica“) Abgebrannte serbische Häuser und kopflose serbische Männer, ihre Körper zu einem schockierenden Haufen gestapelt sind auf 21-Inch-Sony-Videofilmen zu sehen, die Naser Orić als Kriegstrophäen gesammelt hat. Man kann nicht sagen, dass Naser Orić ungestraft davongekommen ist, er bekam eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren. Sein Hass auf Serben steht dem deutscher Nazis auf Juden in Nichts nach.

    9. Es ist kein Zufall, dass gerade mit jenen Staaten und den Nachfolgern jener Bewegungen, mit denen die Deutschen in der Nazizeit zusammengearbeitet haben, die Beziehungen besonders gut sind. Das galt für Kroatien und den alten Ustaschen Tudjman, sowie für den islamistischen Antisemiten Izetbegovic, Der Hass von Tudjman und Izetbegovic auf Serben steht dem deutscher Nazis auf Juden in Nichts nach.

    10. Mein Artikel „Deutschland, einig Vaterland bezieht sich in erster Linie auf das deutsche „Unrecht“ seit 1933 und die damit einhergehende Relativierung und Geschichtsklitterung. Bereits seit Titos Tod hat der BND unter Klaus Kinkel die Zerschlagung Jugoslawiens aktiv auf die Agenda gesetzt. Bei diesem Projekt hat Deutschland auf seine alten Kontakte gesetzt und mit allen reaktionären, faschistischen und islamistischen Kräften Jugoslawiens an dieser Zerschlagung gearbeitet. Im letzten Abschnitt meines Artikels beschäftige ich mich in erster Linie um den Zeitraum von „Rambouillet“ bis zu den Bombardierungen, da das Thema sehr umfangreich ist. Wären die Grünen nicht in der Regierung gewesen, hätten sie gegen diesen Krieg demonstriert, davon bin ich überzeugt, weil ich zu dem Zeitpunkt sehr nahe am „Geschehen“ war.

  14. #15 von Peter am September 2, 2011 - 10:15

    Hey Fidelche!
    Wie profitiert denn Deutschland von der „Zerschlagung“ Serbiens ganz genau? Das Wort Zerschlagung ist ja wohl nicht ganz richtig, oder? So wie ich mich erinnere wolltern die Teilrepubliken raus aus dem Bund, raus aus der serbischen Bevormundung.Die deutschen Anerkennungen kamen DAnach, nach den Deklerationen der einzelnen Staaten und nicht vorher.Auch habe ich noch die Bilder im Kopf die der NATO-Bombardierung vorausgegangen sind,die endlosen Flüchtlingskolonnen die zerstörten Dörfer.Die serbische Soldateska war ja auch nicht zimperlich und wie gesagt es war ein Entschluß der NATO nicht D. allein oder behauptest Du gar dass D. soviel Macht hat dass NATO tut was D.sagt?

    • #16 von fidelche am September 2, 2011 - 18:04

      Hey Peter,

      In wirtschaftlicher Hinsicht war Deutschland der Hauptprofiteur. Bereits kurz nach Titos Tod arbeitete der BND unter Klaus Kinkel an der Destabilisierung Jugoslawiens. (Der Schattenkrieger – Erich Schmidt-Eenboom) Deutschland und die USA waren die treibenden Kräfte für dieses Nato Einsatz, mit dem Endergebnis, das das Kosovo judenfrei wurde. Roma und Sinti, sowie so gut wie alle Serben wurden ebenfalls aus dem Kosovo von der UCK vertrieben und ermordet. Die UCK wurde von Deutschland aufgerüstet, obwohl sie offiziell als Terrororganisation galt. Die Nato war Verbündeter der UCK. Die Vertreibungen und die Morde begannen vor allem während der Bombardierungen, nicht zuvor.

  15. #17 von Beobachter am September 2, 2011 - 16:42

    Mal abgesehen vom Rest des Artikels, eine DDR-Staatsbürgerschaft hat es nie gegeben. Das waren nur Ost-Berliner Hirngespinste.

    • #18 von fidelche am September 2, 2011 - 18:05

      Klar, die DDR war auch nur ein Hirngespinst.

  16. #19 von Peter am September 4, 2011 - 13:24

    Hey Fidelche
    Klar da ist ja auch soviel zu holen gewesen in Jugoslavien.So wie Du das beschreibst musste ja Deutschland eine Supermacht sein die mit der NATO macht was es will.Die treibende Kraft war wie immer die USA nachdem man jahrelang zugesehen hat wie die Euros sich ausser den Mund fusselig reden nichts taten um den Krieg zu beenden.Man denke nur an die glorreiche holländische Truppe die so tapfer Srebrenica verteidigt.Ich werde hier nicht die Kosovaren verteidigen, sie sind nicht gerade meine Freunde aber wer das Sagen in Kosovo hat das wurde schon lange vorher entschieden.Demographisch um genau zu sein.Wie hoch war der Anteil der Serben an Kosovo vor dem Krieg?5-10%? Wiki sagt dass es bereits 1912 eine nichtserbische Mehrheit gab.Also was nützt es dass man einen historischen Anspruch auf ein Land hat wenn die Menschen nicht mehr da sind?Du hast ja auch nichts gesagt was man hätte anders machen sollen.Einfach weiterzugucken während die Serben ihr Großserbien auf Kosten der anderen schaffen?Ich sag ja nicht dass Milosovic ein zweiter Hitler war wie das viele andere taten aber für den Friedensnobelpreis würde ich ihn auch nicht vorschlagen.
    PS;Du meintest wohl „Serbenfrei“ und nicht „Judenfrei“, oder?

  17. #20 von Peter am September 4, 2011 - 14:00

    Fidelche
    Da war ja auch soviel zu holen für D. in Jugoslavien.Und D. war nicht die treibende Kraft es waren wie immer die USA nachdem sie jahrelang den tatenlosen Euros zugeschaut haben ohne dass was passierte.Man denke nur an Srebrenica und die tapferen holländischen Truppen die nich eine Hand zum Schutz der Zivilbevölkerung gehoben haben.Zur Kosovo; ich bin kein großer Freund der Kosovaren sprich Albaner aber den Kosovo haben die Serben demographisch verloren, es waren doch höchstens 10% der Bevölkerung die Serben waren in Kosovo.Also unabhängig von ihren historischen Recht haben sie das Land an die Albaner verloren.Wie sollten sich die paar Serben in Kosovo halten?Du hast ja auch nicht gesagt was man machen sollte oder wie man hätte den Krieg beenden können oder hätte man Milosovic gewähren sollen.Immerhin wurde er als Kriegsverbrechen angeklagt.Ausserdem es war nicht nur D. es war viele europäische Staaten daran beteiligt einschließlich Briten und Franzosen ohne Bodentruppen wohlgemerkt deswegen kann man uns schlecht für irgendwelche Vertreibungen verantwortlich machen.Vertreibungen gab es von allen Seiten.
    PS;Du meintest wohl „Judenfrei“ und nicht „Serbenfrei“, oder?

    • #21 von fidelche am September 7, 2011 - 09:30

      Hey Peter,
      richtig, die Serben waren eine Minderheit im Kosovo, und? Minderheiten gibt es viele in Europa. Jugoslawien war ein Vielvölkerstaat. Wer sich die verschiedenen Nationalitäten in Bosnien und die hunderten Enklaven der jeweiligen Ethnien ansah weiß das. Wer die treibende Kraft war, darüber wird gestritten. Die USA oder Deutschland. Jedenfalls hat Deutschland Kroatien und Slowenien sofort anerkannt und das gegen den Widerstand der USA und Resteuropas. Ohne diese Anerkennung wäre die Kriegsgefahr schon einmal niedriger gewesen. Der Konflikt wurde von außen geschürt, von Deutschland massiv bereits nach Titos Tod.

      Deutschland wollte diesen Krieg, weil es sich viel Profit in dem neuen zu erwartenden Wirtschaftsraum Jugoslawien versprach, weil das gesteigerte Nationalgefühl nach der „Wiedervereinigung“ quasi nach neuen Aufgaben schrie um die neue große Rolle Deutschlands in der Welt zu belegen. „Zu einer Zeit als die anderen Nato-Mitgliedsländer noch nicht daran dachten, machte sich die deutsche Politik zu einer Speerspitze für einen direkten militärischen Einsatz im Kosovo“ schrieb in dem Zusammenhang der deutsche Brigadegeneral Heinz Loquai.

      Für die Vertreibungen der Serben, der Juden und der Sinti und Roma mache ich sehr wohl die Nato verantwortlich, sie war faktisch der Bündnispartner der UCK, die UCK stand während der Verbindungen mit der Nato in Verbindung, wusste wo die Bomben explodierten und außerdem waren während der späteren Vertreibungen auch 40.000 Nato Soldaten im Kosovo stationiert.

      Ich meinte Judenfrei. Aus dem Kosovo wurden nicht nur viele Serben vertrieben, sondern auch alle Sinti und Roma und alle Juden. Die UCK war eine faschistische Terrorgruppe. Wann und nach welchen Indizien hat Serbien ein Großserbien versucht zu schaffen? Für den Friedensnobelpreis würde ich Milosevic auch nicht vorschlagen, aber auf die Anklagebank in Den Hag hätten vor ihm andere gemusst.

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