Adorno, die „Große Göttin“ und der feministische Antisemitismus

femininAdorno und Horkheimer entwickelten mit der Kritischen Theorie, auf Grundlage der Psychoanalyse von Freud die subjektive Seite und die psychische Dynamik des Antisemitismus. Der autoritäre Charakter ist gekennzeichnet durch eine ausgeprägte Ich-Schwäche, ein externalisiertes Über-Ich und ein ich-fremdes Es. In der sogenannten F-Skala erfasst Adorno verschiedene Denkmuster die prädestiniert sind für antidemokratische, faschistische, antisemitische Tendenzen. Mangelnde emotionale Zuwendung in patriarchalischen Familien mit strenger Disziplinierung ist laut Freud verantwortlich für die misslungene Überichintegration der Kinder, die nicht in der Lage sind, ein festes „Ich“ herauszubilden. Typische Merkmale sind starre Konventionalität, Konformismus, Angst vor sozialer Abweichung, autoritäre Aggression, verkitschte Pseudoemotionalität, Stereotypie, Destruktivität und Zynismus, Aberglaube, Unfähigkeit zur Selbstreflektion, Anfälligkeit für Vorurteile, Fixierung auf Sexuelles (Beleidigungen auf sexueller Grundlage). In der kritischen Theorie heißt es, dass sich der moderne Antisemitismus zwar nicht von seinen religiös geprägten Vorformen trennen lässt, es aber trotzdem einen Unterschied zwischen dem religiösen Antijudaismus und dem modernen Antisemitismus gibt. Else Frenkel-Brunswik schreibt über die antisemitische Persönlichkeit in einer klinischen Untersuchung und bezieht sich dabei auf eine entsprechende Antisemitismusskala: Bei den Probandinnen mit extrem hohen Werten auf der Antisemitismusscala finden sich ferner Momente, die auf mögliche paranoide Züge hinweisen. Signifikant häufiger als Personen mit niedrigen Skalenwerten bejahen sie die folgenden Behauptungen: “Unser Leben wird in einem größeren Ausmaß, als das den meisten Menschen klar ist, durch Intrigen bestimmt, die die Politiker im geheimen anstecken“, und: „Heutzutage, wo so viele verschiedene Arten von Menschen sich so frei bewegen und mischen, muss man besonders vorsichtig sein, um sich vor Ansteckung und Krankheit zu schützen“. Interessant ist auch, dass die antisemitischen Probandinnen, aufgefordert, verwerfliche Praktiken aufzulisten, häufig das „neugierig sein“ an erster Stelle nennen. In ihren Geschichten hören wir von der „Stimme des Verdachts“ und von verhexten Häusern. Ausnahmezustände wie Wahnsinn, Trance, Bann, Verbindung mit den Toten und dergleichen werden oft erwähnt.“

Unter Sekundärem Antisemitismus ist ein Antisemitismus wegen Auschwitz zu verstehen, der sich gegen die Opfer von Auschwitz wendet. Es ist ein Antisemitismus nicht trotz, sondern wegen Auschwitz. Die Täter des Nationalsozialismus und deren Erben werden permanent an ihre Untaten und zugleich an ihr Versagen erinnert. Jeder lebende und überlebende Jude ist Zeuge und Vorwurf zugleich. Der sekundäre Antisemitismus beginnt mit der Verdrängung der Vergangenheit, dem leugnen oder dem relativieren der Verbrechen, im Versuch der Schuldumkehr, in der Ignoranz gegenüber dem Holocaust und endet mit der Renationalisierung die speziell nach 1989 in Deutschland stattgefunden hat. Die Täter-Opfer-Umkehr manifestiert sich in Aussagen, wie, die Deutschen sind die eigentlichen Opfer, von Krieg, Vertreibung, Bombardierung der deutschen Großstätte und so fort. Die Juden stehen diesen Antisemiten, für einen Schlussstrich unter die Vergangenheit, im Wege. Die nach Auschwitz zerstörte positive Identifikation mit „deutsch-nationaler Identität mit seinen kollektiv-narzistischen Beschädigungen“ soll überwunden werden. „Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen“, dieser Satz von Zwi Rex, einem jüdischen Arzt, ist der zentrale Punkt für die Beschreibung des Sekundären Antisemitismus. Das Zusammenspiel des DDR-Antizionismus mit dem Vorwurf der finanziellen „Ausbeutung“ der BRD prägte den sekundären Antisemitismus im geeinten Deutschland. Die massenhaften Vergleiche des Vorgehens der israelischen Armee mit Vokabeln aus der NS-Zeit lassen erkennen, dass der Wunsch besteht , auch die „Juden“ als Täter zu identifizieren, um damit Auschwitz zu relativieren, um die deutschen Verbrechen der NS-Zeit als „ein Verbrechen unter vielen anderen“ zu subsumieren. „Voraussetzung für die „Erlösung“, „der Befreiung des deutschen Nationalgefühls vom Judenmord“, ist aber eine Schuld der Juden, bzw. Israels. Die Opferfunktion der Juden muss für den Antisemiten außer Kraft gesetzt werden. Juden (Israelis), die als Täter denunziert  werden, erlauben es, das Schuldbewusstseins, das eigene Unbehagens durch Parteinahme gegen die Juden zu ersetzen. Die Dämonisierung und Delegitimierung des Staates Israels war und  ist zur „Wiedergutwerdung“ Deutschlands für Antisemiten deshalb nötig.

Sekundärer Antisemitismus ist gleichfalls in den esoterischen Zirkeln der Frauenbewegung zu beobachten. Diese Esoterikszene mit Ökofeministinnen, Matriarchatsforscherinnen und feministischen Theologinnen, praktizieren laut eigenen Angaben matriarchale Spiritualität, gehen von ehemaligen matriarchalen Zuständen, mit einem „sinnfrohen Polytheismus“ auf dieser Erde aus, in dessen Rahmen eine übergeordnete „Große Göttin“ verehrt wird. Diese feministische Szene ist davon überzeugt, dass es zu früheren Zeiten in vielen Kulturen Matriarchate gegeben hat. Johann Jacob Bachofens „Mutterrecht“ ist für die feministische Matriarchatsforschung von großer Bedeutung. Die Symbolik Bachofens, allem voran die Vorstellung von der „Großen Muttergottheit“ hat unter anderem auch die völkische und nationalsozialistische Rezeption der Matriarchatsidee geprägt. Verfolgt man die Genese der Matriarchatsidee von Bachofen bis heute, so liegt die These nahe, dass sie jeweils in Zeiten Konjunktur bekommt, in denen das Rollenverständnis der Geschlechter zur Diskussion steht. „In matriarchalen oder mutterrechtlichen Kulturen, „meint“ Christa Mulack, bildet die Frauengemeinschaft mit ihren Kindern den Mittelpunkt der Sippe. Die Verantwortung für die erniedrigte Stellung der Frau und somit für das Patriarchat der Einführung des Monotheismus, wird konkret dem Judentum zugeschrieben.“ Nebenbei sei erwähnt, dass in dieser „Große Göttin-Szene“ das Judentum für die Globalisierung verantwortlich gemacht wird. Die katholische Theologin Gerda Weiler ist davon überzeugt, dass das „vor 5000 Jahren noch weltumspannende Matriarchat vom Judentum vernichtet worden wäre“. Auch die evangelische Theologin Christa Mulack ist von dieser Matriarchatsthese überzeugt und nennt Jahwe den „Mörder der Göttinnen“. Christa Mulack vergleicht Judentum und Nazismus und schreibt in der Zeitschrift Schlangenbrut: “Sie sehe keinen Unterschied, ob der Gottvater im Buch Ezekiel die Ausrottung von Frauen, Kindern und alten Leuten aufgrund ihrer unterschiedlichen Religion befiehlt oder ob Hitler und seine Handlanger die Ermordung der Juden fordern. Ihr Anliegen sei es, die Analogie der Denkstrukturen aufzuzeigen. Schließlich sei der Holocaust nur eine von zahllosen Auswirkungen patriarchaler Denkstrukturen, die man nicht nur in der hebräischen Bibel finde und der nicht nur Juden zum Opfer gefallen seien, sondern vor allem Frauen. Sie alle seien in gleicher Weise tragische Opfer des Patriarchats“. Die, mit Sicherheit von vielen „Fundamentalfeministinnen“ verehrte, Matriarchatsforscherin Gerda Weiler schreibt in ihrem Buch, „Das verborgene Matriarchat im Alten Testament“: “Für unsere moderne Problematik hat die Geschichte des ‚auserwählten Volkes‘ exemplarischen Charakter: Herausgelöst aus seinem Urgrund, verlässt dieses Volk die tolerante Weltanschauung seiner Mütter, verteufelt die alles durchdringende Liebe der matriarchalen Religion, spaltet zerstörerische Aggressionen ab und erkämpft mit einem brutalen ‚Ausmordungsprogramm‘ die Vormacht im Vorderen Orient. Auf der Kehrseite der Macht wartet die Ohnmacht. Israel wird verwüstet und hört als Staat auf zu existieren. Wir können diesen Weg als ein Lehrstück begreifen, das zeigt, wie der totale Machtanspruch zu Un-Heil und zu völliger Vernichtung führen muss.“ Die antisemitischen Stereotype und Projektionen sind unübersehbar: „Die Juden seien aus ihrem Urgrund herausgelöst, also wurzellos; nicht die Antisemiten, sondern die Juden spalteten zerstörerische Aggressionen ab und seien selbst schuld an ihrer Vernichtung.“  Hierbei handelt es sich sozusagen um einen genuin feministischen Antisemitismus.

Die generelle Abwertung des Männlichen durch die beschriebenen Feministinnen ist der Versuch für Machtzuwachs und um die angebliche moralische Überlegenheit zu demonstrieren. Hinter dem leidenschaftlichen Anspruch, dass Frauen das bessere Geschlecht seien, trat in Deutschland unter Feministinnen der Versuch zutage, die Mitwirkung der Frauen im Nationalsozialismus der kritischen Betrachtung zu entziehen. Gewisse Kreise innerhalb der Szene versuchen, jede Beteiligung der Frauen am Nationalsozialismus und der Shoah zu verleugnen. Im Gegensatz dazu waren in nahezu allen Bereichen des nationalsozialistischen Staates Frauen nicht nur als Täterinnen aktiv, sondern zählten zugleich auch zu den Profiteurinnen der Vernichtung: Mehrere Tausend Frauen arbeiteten als KZ-Aufseherinnen. Sie werden durchgehend als unvorstellbar sadistisch und grausam beschrieben und standen ihren männlichen Kollegen bei der Vernichtung hunderttausender Menschen in nichts nach – was die These von der friedfertigen Frau, die bloß für Aufseherinnendienste instrumentalisiert wurde, widerlegt. Innerhalb nur weniger Wochen wurden Frauen zu jeder nur erdenklichen Grausamkeit bereit. Auch bei den völlig eigeninitiativen Todesmärschen in der Endphase des NS-Regimes, als keine Befehle mehr von oben kamen, handelten die Aufseherinnen nach der antisemitischen Devise, noch möglichst viele Jüdinnen umzubringen. Frauen beteiligten sich als Ärztinnen an medizinischen Menschenversuchen und Zwangssterilisationen, sie nahmen als SS-Ehefrauen an den Raubzügen durch die Ghettos in den besetzten Gebieten teil und bereicherten sich an den Häftlingen, sie trugen als Pflegerinnen in den diversen Tötungsanstalten die Verantwortung für die Vernichtung „unwerten Lebens“, sie exekutierten als Fürsorgerinnen das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ und sie lieferten als Denunziantinnen Juden, Roma, Homosexuelle dem Zugriff der Gestapo aus. „Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Ansicht, die Frauenbewegung hätte 1933 zu existieren aufgehört, kommt Claudia Koonz zu folgendem Ergebnis: „Im NS-Deutschland hatten Frauen die Möglichkeit gehabt, die größte Frauenorganisation der Geschichte aufzubauen, und zwar mit dem Segen der so offensichtlich männlich-chauvinistischen NSDAP. Die Vision vieler Frauenrechtlerinnen des 19. Jahrhunderts war hier auf eine alptraumhafte Weise Realität geworden.„, schreibt Ljiljana Radonic in „Deutscher Feminismus und Antisemitismus“. All dies hören die Anhängerinnen der „Großen Göttin“ nicht gerne, mit ihrer Verweigerung von Einfühlung den wirklichen Opfern des Nationalsozialismus gegenüber, hängt mit der Verleugnung jeglicher eigener Schuld des weiblichen Geschlechts an Nationalsozialismus und Antisemitismus zusammen.

In linksliberalen Foren, wie „Zeit-Online“ oder „derFreitag“ sind viele dieser „Betonfeministinnen“ aktiv. Eine dieser Bloggerinnen, laut eigenen Angaben eine Juristin, leidet scheinbar unter der von Freud beschriebenen „Ich-Schwäche“ und der beschriebenen Fixierung auf Sexualität. Diese Schreiberin, die oft von ihren  „Weiblichen Göttlichen“ referiert, sich der „feministischen Exegese“ verschrieben hat, vergleicht Israel mit dem Apartheidstaat Südafrika und versucht mit Kommentaren wie, „…männer stehen auf nem balkon und holen sich einen runter“ oder „dass du deinen schwengel für die einzig wahre gesetzesquelle hältst“ oder du „Ziegenficker“ usw., ihre religiösen Ansichten, nebst ihrer Israelfeindschaft, durchzusetzen. Eine mit ihr befreundete Schreiberin die neben ihrer Israelgegnerschaft, die Menschenzuchttheorien von Silvio Gesell verehrt, meint beispielsweise im „Freitagsforum“: “Israel hat sich die Hamas gezüchtet“ oder “Ich wäre stolz Felicia Langer zu sein„ oder „Zu demselben Ergebnis kommt man, wenn man das Naturweib, das wie eine Königin über die Natur ringsum verfügt, mit unseren armseligen Fabrikarbeiterinnen vergleicht. Diesen Ansatz würde ich zu den mutterrechtlichen Strömungen, die sich auf  Bachofen berufen, zurückführen“ oder „Was heute reaktionär erscheint, war damals emanzipatorisch, [..] Bei Gesell hat er ja sogar den ausgesprochen emanzipatorischen Aspekt, in Liebesdingen von der ewigen Geldabhängkeit weg zu kommen. Die Schrift Bachofens über das Mutterrecht, gab dazu Impulse“. Eine dritte dieser „feministischen Theologinnen“ schreibt beispielshalber: “Scharia-konforme ‘Finanzprodukte’ sind ausgesprochen interessant, waren von der Finanzkrise relativ wenig betroffen und werfen ein weiteres kleines Lichtlein auf das sehr weite Feld Scharia“. Diese „Betonfeministinnen“, die einerseits Israel das Verteidigungsrecht absprechen, Israel mit dem Apartheidstaat Südafrika vergleichen, Boykottaufrufe gegen Israel fordern, aber andererseits das iranische Regime sehr wohlwollend beurteilen und gar Teile der Scharia in Deutschland gerne eingeführt sähen, belegen mit ihrem sekundären Antisemitismus die Thesen  der  „Frankfurter Schule“. Ihr Glaube an das Mutterrecht Bachofens, an das Matriarchat, an die „Weiblichen Göttlichen“, ihr Hass gegen Israel verbindet sie, quasi als unsichtbares Band, in ihren meist gemeinsamen „Auftritten“. Bemerkenswert dabei sind die mitdiskutierenden Männer, die scheinbar den Wahn dieser Frauen nicht erkennend, nur durch die gemeinsame Gegnerschaft zu Israel ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren „Geschlechtsgegnerinnen“ pflegen. Während die Moderation von „Zeit-Online“ gewisse Grenzen für die beschriebenen „Betonfeministinnen“ absteckt, können diese scheinbar in der Community des „Freitag„, im Widerspruch zu den eigenen AGB, nach Belieben schalten und walten.

Quellen: Ljiljana Radonic – Deutscher Feminismus und Antisemitismus

Theodor W. Adorno – Studien zum autoritären Charakter

Else Frenkel-Brunswik – Die antisemitische Persönlichkeit

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  1. #1 von derSamstag am Dezember 4, 2010 - 09:54

    Die „Fixierung auf Sexuelles“ in vielen Kommentaren der Freitagsbloggerin Rahab wurde sehr schön erklärt. Vielen Dank dafür!

  2. #2 von B. Schmidt am Dezember 4, 2010 - 10:36

    Philipp Gessler schreibt in seiner Arbeit, Der neue Antisemitismus, die er von Helen Fein übernommen hat: „Antisemitismus ist demnach eine anhaltende latente Struktur feindseliger Überzeugungen gegenüber den Juden als Kollektiv, die sich bei Individuen als Haltung, in der Kultur als Mythos, Ideologie, Folklore sowie Einbildung und in Handlungen manifestieren – soziale oder rechtliche Diskriminierung, politische Mobilisierung gegen Juden und kollektive oder staatliche Gewalt – die dazu führen und/oder darauf abzielen Juden als Juden zu entfernen, zu verdrängen oder zu zerstören.“

  3. #3 von fidelche am Dezember 4, 2010 - 11:21

    Ich habe vergessen mit Zitaten von Felicia Langer, deren „Weltbild“ zu belegen, was ich hier nachhole:
    1)„Der israelische Abzug aus Gaza war reine Propaganda!”
    2) „Israel hat in Gaza eine Politik der verbrannten Erde hinterlassen!”
    3) „Israel braucht palästinensisches Blut für die bevorstehenden Wahlen!”
    4) „Israel hat gerade dann Gaza bombardiert, wenn die Kinder aus den Schulen kamen!”
    5) „Israel wollte in diesem Krieg nur seine neuen Waffen testen!”
    6) „Gerade wir als Deutsche müssen Israel kritisieren, denn wir haben schon einmal geschwiegen!”
    7)„Israel erpreßt das deutsche Volk mit dem Holocaust und funktionalisiert bewußt deutsche Schuldgefühle!”
    8)„Man muß die Deutschen endlich von ihren Schuldgefühlen befreien!”
    9) „Israel allein fördert den Antisemitismus in der ganzen Welt!”
    10) „Ich habe mich politisch bewusst für Deutschland entschieden. Es ist eine Herausforderung für mich, weil ich verstanden habe, wie brutal und raffiniert Israel die Schuld der Deutschen ausnutzt. Wenn jemand in Deutschland seinen Mund aufmacht, nennt man ihn gleich einen Antisemiten und sagt: Wie kann man als Deutscher es wagen, uns zu kritisieren, mit der Last solcher Vergangenheit auf den Schultern? Die israelische Regierung missbraucht das Blut unserer Mütter und Väter.“

    Wer schreibt, “Ich wäre stolz Felicia Langer zu sein„, offenbart damit sein eigenes Weltbild!

  4. #4 von skeptikerin am Dezember 4, 2010 - 12:22

    Die Anhängerinnen des Matriarchats gehen davon aus, dass die weiblichen Gottheiten Fruchtbarkeitsgöttinnen sind. Matriarchale Kulte erhoffen sich vordergründig, also scheinbar eine polygame und selbstbestimmte Sexualität. Die Frau wird stärker mit dem Bedürfnis nach Sexualität in Verbindung gebracht als der Mann. Die Kehrseite dieser Ideologie ist repressiv und frauenfeindlich – siehe die Organisation ZEEG – siehe Silvio Gesells Menschenzucht. Das alles hat nichts mit freier Liebe zu tun. Es ist frauenfeindlich und reaktionär! Die verbindende Klammer ist tatsächlich der Antisemitismus.

    • #5 von Anaxagoras am Dezember 6, 2010 - 11:00

      Auf der Suche nach einer ursprünglichen Religion, einer “theologia naturalis“, fanden einige „Denker“ Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts ein romantisches Staatskonzept, in dem der Volksbegriff mythisiert und die „Nation des Blutes“ heiliggesprochen wurde. In dieser ursprungsmythischen Trias Religion=Recht=Kultur ist dieser Mythos mütterlich. Der Philosoph und spätere NS-Wirtschaftspolitiker Alfred Baeumler schrieb 1926 die Einleitung zu Bachofens Mutterrecht (Bachofen der Mythologe der Romantik). Seine ehrfürchtige Haltung gegenüber dem unbewusst-empfangenden, weiblich-gebärdenden Natürlichen. Die national-konservativen Tendenzen, die als konservative Revolution bezeichnet werden kann, ging bekanntlich sehr schnell in die nationalsozialistische „Revolution“ über. Führende Anwälte des Mutterrechts, wie Ludwig Klages oder Alfred Bäumler einte dieselbe Ideologie. In seinem Buch von 1926 wirf Bäumler die Frage auf, wie bemächtigen wir uns dieses Mythos, wird nun der Führer der nationalsozialistischen Bewegung, Adolf Hitler, das integrative Symbol von Volk, Rasse und Religion? Alfred Bäumler war Leiter der Dienststelle für die Überwachung der gesamten geistlichen und weltanschaulichen Schulung der NSDAP, von Alfred Rosenbergs. Baeumler war eng mit Ernst Niekisch befreundet, der bekanntlich Silvio Gesell 1919 zum „Finanzmann“ vorschlug!

      Die damalige und die aktuelle feministische Theologie mit ihrer religionswissenschaftlichen Patriarchatskritik birgt zweifellos offenen und versteckten Antijudaismus und Antisemitismus. Die in obigem Text erwähnten „Theologinnen“ sind scheinbar davon infiziert.

      • #6 von B. Schmidt am Dezember 6, 2010 - 12:33

        Als Muttergöttin bezeichnet man weibliche Gottheiten, die schon in vorgeschichtlicher Zeit als Lebensspenderin oder auch Mutter von Göttern oder als beides verehrt wurden. Sie werden auch als Große Göttin oder Mutter Erde, bzw. Erdmutter bezeichnet. In moderner Zeit thematisierte Johann Jakob Bachofen (1815-1887) als einer der Ersten im Rahmen der Matriarchatsforschung bei seinen Untersuchungen zum Mutterrecht die Existenz einer Urreligion, in der weibliche Göttinnen als Muttergöttinnen im Zentrum der religiösen Wahrnehmung standen, die sich entscheidend auf die Stellung der Frau auswirkten.
        Ausgangspunkt für den spirituellen Ökofeminismus ist im Sinne C.G. Jungs Archetypenlehre die Annahme eines „Archetypus der wilden Frau“, die eine weibliche Schöpferkraft, ein weibliches Urwissen besäße. In dieser Urkraft seien die Wesenszüge einer „Urfrau“, bzw. einer „universellen Mutter“ enthalten. Diese Ansichten, zu lesen u.a. in dem zum Klassiker avancierten Buch „Die Wolfsfrau. Die Kraft der weiblichen Urinstinkte“ von Clarissa Pinkola Estés finden ihre wissenschaftliche Entsprechung in der sogenannten Matriarchatsforschung.

        http://de.wikipedia.org/wiki/Mutterg%C3%B6ttin
        http://www.cyborgsociety.org/n/index.php?article_id=16&clang=0

      • #7 von fidelche am Dezember 6, 2010 - 18:06

        Die Verbindung Baeumler-Rosenberg-Niekisch-Gesell ist interessannt. Darüber würde ein Blog lohnen.

  5. #8 von boedele am Dezember 5, 2010 - 11:11

    Lieber fidelche,

    ein schöner möglicher Zusammenhang, den ich ebenfalls schon bruchstückhaft sah und jetzt noch klarer sehe.

    Ob die Thesen der Frankfurter Schule tatsächlich belegt sind, kann durch die zumindest sehr gut passenden Puzzlestücke nur vermutet werden. Insbesondere das Stück „Fixierung auf Sexuelles“ ist sehr anschlussfähig an den neuen Antisemitismus und wurde tadellos zusammengefügt.
    Der Schluss, dass das Stück der „Ich-Schwäche“ ebenso passt, kann aus meiner Sicht nicht oder ggf. nur indirekt gezogen werden. Geht man nämlich davon aus, dass die besser passenden Teile „Destruktivität“, „autoritäre Aggression“ und „Aberglaube“ (die mir aus eigener Erfahrung in diversen Freitag-Blogs ins Auge fielen, das letzte Puzzleteil besonders im Blog „Marx, Luther, Lessing und das „Opium des Volks“), für die es unzählige Kommentar-Beispiele gibt, nur aus kompensatorischen Gründen einer „verhüllten Ich-Schwäche“ ans Tageslicht kommen, wird das rücksichtslose, dominate und herrisch-gebieterische Auftreten dieser Bloggerinnen verständlich.

    Insgesamt bleiben bei dem 3-Damen-Puzzle nur noch sehr wenige bislang nicht passende Teile übrig!

    Beste Grüße

    dr.b

    • #9 von Manfred Breitenberger am Dezember 6, 2010 - 13:24

      Hallo Dr. Boedele, sehr richtig das „Betonbild“ rundet sich langsam ab. Rahab verwies im Religionsblog von fidelche, gleich im ersten Kommentar auf „feministische Exegese“. In der dortigen Linkliste darf natürlich die BetonZeitschrift „Schlangenbrut“ mit Christa Mulack nicht fehlen.

    • #10 von fidelche am Dezember 6, 2010 - 18:04

      Lieber Dr. Boedele,
      sehr richtig was du schreibst. Letzlich muss vieles vermutet werden. Rahab schrieb mir seinerzeit: „@ nicht nur! fidelche gern würde ich dir sagen, so wie jener Jesche, von dem einige annehmen, er könne vielleicht raw gewesen sein: dein glaube hat dir geholfen! allein, selbst wenn ich dir solches sagte, hätte dein glaube weder dir noch den weiblichen göttlichen zu existenz verholfen. letzteres finde ich übrigens bedauerlicher als ersteres…“

      Es gibt in unserer Zeit viele verwirrte Menschen, die an den „Osterhasen“, „heilende Steine“, „Feen und Kobolde“oder an „Weibliche Göttliche“ glauben. Das halte ich weiter auch nicht für verwerflich. Problematisch wird es, wenn die betreffenden „Betonfeministinnen“ mit ihren männlichen Adepten, auch an Silvio Gesell, Felicia Langer, Norman Paech, und die Jungs von Hamas und Hisbollah „glauben“. So wie ich es sehe, ist das „Damen“ – Puzzle ziemlich aufgelöst.

      Beste Grüße
      fidelche

  6. #11 von Manfred Breitenberger am Dezember 6, 2010 - 13:17

    Im Freitags-Blog von J-AP -Israel und sein Existenzrecht hat mir „thinktankgirl“ am 30.09.2010 um 18:25 geschrieben:“Bierl schreibt einen ziemlichen Murks über die Lebensreformbewegung. Schon die Zeitangabe ist falsch! Der Rest scheint auch nicht besser zu sein. Ich habe mich mal mit dem Thema ziemlich ausführlich beschäftigt und lege dir mal meine Literaturliste bei, damit du dir ein Zweitbuch aussuchen kannst. Ja, ich habe jedes Buch in der Hand gehabt, habe jedes tlws. oder vollständig gelesen: …Franz, Marie-Louise von: C. G. Jung. Sein Mythos in unserer Zeit. Frauenfeld / Stuttgart 1972 … Fritz, Helmut: Die erotische Rebellion. Das Leben der Franziska Gräfin zu Reventlow. Frankfurt 1980…“

    Neben dem Esoterik-Spinner C. G. Jung listete Freitagsbloggerin „thinktankgirl“ noch eine Menge an Büchern aus der Esoterik-Szene auf. Die Münchner Kosmiker um Gräfin zu Reventlow, die sozialdarwinistischen Rassentheorien aus dem okkulten Untergrund des Kaiserreiches, der völkische Antisemitismus des Kaiserreichs, die völkisch-rassischen Siedlungen der Lebensreformbewegung passen sehr gut zu ihren Ansichten über Bachofens „Mutterrecht“ und Silvio Gesells „Menschenzucht“.

    • #12 von F. Wolf am Dezember 9, 2010 - 16:33

      Es scheint, als ob sich so gut wie alle dieser feministischen Esoterikerinnen dieser Republik im „Freitag“ verabredet hätten.

  7. #13 von thinktankboy am Dezember 6, 2010 - 14:43


    Gesehen bei Hermanitou, ich finde das Bild und was dazugehört, hat was mit dem „Betonthema“ zu tun.

    • #14 von Silvia am Dezember 6, 2010 - 17:13

      eine schöne Erinnerung…

  8. #15 von Margarete B. am Dezember 7, 2010 - 00:53

    Innerhalb dieser Szene gibt es viele verrückte Frauen. Es verwundert daher nicht, dass „Esos“ glauben die Juden hätten ihre Göttin ermordet.

    Wir leben in einer schwierigen Zeit.

  9. #16 von Hotte am Dezember 7, 2010 - 02:06

    Ich bin über einen Facebook-Link hier gelandet. Kannte bisher dieses „Freitagsforum“ nicht. Es ist „beachtlich“, besser beängstigend, was in diesem Forum an Kommentaren geschrieben wurde. Die „St.Pauli Nachrichten“ dürften ein bedeutend höheres Niveau als dieser „Freitag“ aus Berlin haben!

  10. #17 von cat am Dezember 7, 2010 - 08:58

    In den 80er Jahren war es ein großes Thema innerhalb der Feministinnen, als der Vorwurf laut wurde, antisemitische Denkmuster beherrschten viele ihrer Texte. Ich stelle ein beträchtliches Geschichtsdefizit bei den beschriebenen Frauen fest.

  11. #18 von E. S. am Dezember 7, 2010 - 14:59

    eine ganz miese diffamierung von feministischer exegese ist das hier. widerlich! feministinnen sind nicht antisemitisch! alles hier zeugt von patriarchalismus aus dem letzten jahrhundert!

  12. #19 von deragnostiker am Dezember 16, 2010 - 12:20

    Religion ist das Opium des Volkes!

  13. #20 von goreflex am Januar 6, 2011 - 16:52

    „…Gewisse Kreise innerhalb der Szene versuchen, jede Beteiligung der Frauen am Nationalsozialismus und der Shoah zu verleugnen. …“ es gibt z.b. auch gewisse feministinnen, die nazi-(horror-)(s)exploitation-filme ablehnen mit der „keule“, diese seien angeblich frauenfeindlich. im grunde verstecken sie sich vor der tatsache, dass diese (sub-)genres u.a. auf lebensborn und kz-aufseherinnen und deren sadismus anspielen. da wären z.b. irma grese, ilse koch, ilse lothe, hilde lohbauer, … (l`ultima orgia del terzo reich; ilsa, she wolf of the ss;…) alles fauen, die freiwillig gefoltert und gemordet haben!

  14. #21 von goreflex am Januar 6, 2011 - 16:54

    …sie wollen im grunde mit dieser keule davon ablenken, dass diese frauen freiwillig gefoltert haben – und eben nicht von männern dazu gezwungen wurden.

    • #22 von fidelche am Januar 9, 2011 - 00:01

      ..stimmt, Goreflex, solche Frauen soll es geben. Sie sind aber „Gott sei Dank“ die Ausnahme.

  15. #23 von realprinz am Januar 14, 2011 - 19:13

    Naja, ein paar pauschalitäten hätteste dir schon sparen können.
    Dass da behauptet wird, die patriarchalischen juden hätten seinerzeit das matriarchat abgeschafft, kannst du nicht einfach so als antisemitisch ansehen (was anderes ist der aspekt, es auf die ganze welt zu beziehen), da ist nämlich was dran. Hab grad keinen besseren link zur hand:
    http://jungle-world.com/artikel/2010/36/41695.html
    Zitat:
    „Die Bibel sei eigentlich eine Sammlung »ehemaliger Überlieferungen des jüdischen Volkes«, die »von der jüdischen Priesterkaste« zusammengetragen und »zum Wort Gottes‹ hochstilisiert« worden seien, wobei »ältere Bedeutungsebenen von der zunehmend etablierten Priesterschaft systematisch verfälscht wurden«. In den Anmerkungen, die Crumb zu vielen Genesis-Kapiteln verfasst hat, wird seine Position klarer. Der Zeichner hat sich mit der historisch-kritischen Forschung zum Thema beschäftigt und kritisiert die Tilgung der matriarchalen Bezüge durch die Priester. Viele Bibelstellen ließen sich nur mit diesem Hintergrundwissen überhaupt verstehen.
    Der Gott der Bibel muss also »in seiner ex­trem patriarchalischen Art« (Crumb) dargestellt werden – als solchen haben ihn die Verfasser nun mal gewollt. Das Alte Testament spiegelt für Crumb den Sieg des Patriarchats über das Matriarchat in Mesopotamien und Ägypten seit dem Jahr 2000 v.u.Z. wider, nachdem die beiden Strömungen dort lange Zeit neben- und miteinander existiert hatten.“

    Diese polemik hier ist auch eher holzschnittartig, zumal die „-zeichen nicht klar sind – wen zitierst du da?!
    „Die Juden seien aus ihrem Urgrund herausgelöst, also wurzellos; nicht die Antisemiten, sondern die Juden spalteten zerstörerische Aggressionen ab und seien selbst schuld an ihrer Vernichtung.“ ;

    Vielleicht liegt hier sogar ein missverständnis vor. Meint die autorin in der vorhergehenden passage nicht das alte israel? Als die zerstreuung in die diaspora begann? Du scheinst es als prophezeihung für den heutigen staat israel zu lesen.

    Alles in allem find ich, dass du es dir zu einfach machst, wie du feministische matriarchatsforschung/-glaube, spirituelle perspektiven und verschiedene antisemitismus-facetten so pauschal zu einem bild zusammenbringst. Krass diese passage:
    „Die generelle Abwertung des Männlichen durch die beschriebenen Feministinnen ist der Versuch für Machtzuwachs und um die angebliche moralische Überlegenheit zu demonstrieren. Hinter dem leidenschaftlichen Anspruch, dass Frauen das bessere Geschlecht seien, trat in Deutschland unter Feministinnen der Versuch zutage, die Mitwirkung der Frauen im Nationalsozialismus der kritischen Betrachtung zu entziehen. Gewisse Kreise innerhalb der Szene versuchen, jede Beteiligung der Frauen am Nationalsozialismus und der Shoah zu verleugnen.“

    Wieso generelle abwertung des männlichen? Das ist kulturgeschichte! Wir sind nun mal von einer langen geschichte geprägt, und evtl ja auch vom patriarchat, meinste nicht? Das mit dem machtzuwachs verstehe ich gar nicht, finde ich lächerlich. Die Worte „unter“ und „gewisse kreise“ zeigen zudem, dass es hier mit der analyse vorbei ist, denn du beschränkst dich auf beispiele, die dir in den kram passen.

    • #24 von fidelche am Januar 15, 2011 - 14:28

      Hi realprinz,
      ich gehe jetzt mal davon aus, dass du nicht mir der identisch bist über die ich im Artikel gesprochen habe, der Einfachheit halber.
      Deinem Kommentar kann ich nicht grundlegend wiedersprechen. Ich gestehe außerdem, nicht viel über die „Große Göttin“ zu wissen. Ich hab nur mal einen Vortrag von Ljiljana Radonic und später ihren Text, „Deutscher Feminismus und Antisemitismus“ gelesen. Bis vor einem Jahr wusste ich überhaupt nicht, dass es Menschen gibt die an solche Dinge glauben könnten. Ich war Blogger im „Freitag“ und wurde mit den Ansichten dieser, in meinen Augen Betonfeministinnen konfrontiert. Ich wurde hundertfach beleidigt. Von den Anhängerinnen der „Großen Göttin“ meist mit sexuellem Hintergrund. Beispielsweise wurde ich mit Mengele und Eichmann verglichen, weil ich die völkischen Menschenzuchttheorien von Silvio Gesell nicht emanzipatorisch empfand. Vielleicht bin ich deshalb etwas voreingenommen gegen die Anhängerinnen der „feministischen Bibelexegese“. Zitiert habe ich Gerda Weiler, auf die die genannten Feministinnen gerne verlinkt haben. Wenn jemand Jahwe den „Mörder der Göttinnen“ nennt und in der Jetztzeit, Israel mit dem Apartheitsstaat Südafrika vergleicht und Boykottmaßnahmen gegen Israel, nach dem alten Motto, „Deutsche wehrt euch, kauft nicht bei Juden“, fordert, dürfen sich diese Leute nicht wundern, wenn ich widerspreche. Die generelle Abwertung des männlichen wird in der „Freitags-Community“ unter dem Schutz der Moderation täglich zelebriert. Diese „Damen“ sind auch im „Zeit-Online-Forum“ unterwegs. Der Unterschied ist, dass ihnen in diesem Forum Grenzen gesetzt werden. Mein Artikel bezieht sich also genau auf diese „Damen“. Ach ja, das stimmt, die Beispiele haben mir in den Kram gepasst. Ich hätte aber noch hunderte vergleichbare Beispiele anführen können. Bei Bedarf sind einige davon hier und hier und hier und hier abzurufen.

  16. #25 von Rahab am Januar 23, 2011 - 10:59

    bei ‚mission impossible‘ postete ich am 21/01/2011 20:29
    (und frag mich: mission impossible – ist der name programm für den umgang mit einwänden?)

    Was mich am blog-artikel so ungemein erheitert:

    Nach Freud wäre den frauen garnicht vorwerfbar, wenn/dass sie anti-judaistisch/antisemitisch denken und handeln, weil bei dem guten alten Siggi nicht vorgesehen war (ist), dass frauen dieselbe psychische apparatur entwickeln wie ein mann. an diesem schönheitsfehler leidet in der folge auch das modell des autoritären charakters wie auch den ausführungen von Ljiljana Radonic die anlehnung an ausschließlich Freud nicht gut bekommt.
    Mit dem artikel verhält es sich ebenso: er versucht etwas zu diagnostizieren, was es garnicht geben soll – und das es nur geben könnte, wenn es frauen gelänge, sich zu richtigen menschen, also solchen mit männlicher psychischer apparatur, zu entwickeln – was sie aber nicht können, weil ihre biologie nun mal ihr schicksal ist, dem sie unentrinnbar ausgeliefert sind

    Das ist übrigens keine exkulpation sondern ein methodologischer einwand.

    Im weiteren – und da nimmt meine erheiterung weiter zu – arbeitet der psychische apparat des autors so, wie er nach Freud soll. Was wohl daran liegt, dass der autor daran glaubt…. und glaube kann ja bekanntlich berge versetzen!

    • #26 von fidelche am Januar 23, 2011 - 12:31

      Rahab, zu deiner Frage nach „MI“ lasse ich am besten thinktankboy antworten, die auch in seinen FAQ nachlesbar ist:“3. Frage: Warum „mission impossible“?
      3. Antwort: Mir war von vorne herein klar, dass es unmöglich ist, irrationale Antisemiten, Esoteriker und völkische Gesellianer von ihrem Wahn zu befreien. Trotz dieses Wissens wagte ich die Aktion, setzte einige Blogs und viele Kommentare. Die Freitags-Redaktion deaktivierte mich weil ich ein Blog über das Mutterkreuz und NS-Lebensborn einstellte. Beide Blogs waren im Prinzip Wikipedia Kopien. Als ich kurz darauf ein Blog über Silvio Gesell (Zitiert nach fidelchescosmos) einstellte wurde ich einige Minuten danach, am 29.7.2010, deaktiviert und alle meine Blogs und Kommentare von der Freitags-Redaktion gelöscht. Ich brachte es auf 10 Beiträge und 121 Kommentare. Das letzte Blog enthielt keinen einzigen Kommentar. Die Redaktionschrieb mir:, „Lieber Thinktankboy, Wir sehen uns gezwungen, Sie aufgrund wiederholter Provokationen anderer User zu sperren. Mit freundlichem Gruß, Ihr Community-Team.“ Das Blog über Gesell war also die entscheidende Provokation. Eine Kritik am nationalsozialistischen Mutterkreuz, eine Kritik am nationalsozialistischen Lebensborn e.V. und eine Kritik an den antisemitischen, sozialdarwinistischen und völkischen Theorien Silvio Gesells ist eine Provokation für Freitags-User (thinktankgirl).“

      Rahab, du weißt doch, dass ich nur an Gremliza glaube und an mich, den „Großen Vorsitzenden“.

    • #27 von fidelche am Januar 23, 2011 - 17:54

      Rahab, ich verstehe nicht wieso du scheinbar nicht verstehen kannst, dass ich wissen möchte wieso du mich im „Freitag“ permanent mit sexuell orientierten Kommentaren beleidigt hast, ohne dass ich dich jemals persönlich angegriffen habe, geschweige denn sexuell orientiert beleidigt habe. Deine Ansichten über „ feministische Bibelexegese“, deine Haltung im Nahostkonflikt, deine Solidarität zu „thinktankgirls“ sozialdarwinistischer, völkischer Menschenzucht, und deine Position zum Kopftuchstreit und Scharia taten ein Übriges. Das Blog der „Große Göttin“ war ein Versuch diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Die von Freud beschriebene „Ich-Schwäche“ wäre ein möglicher Lösungsansatz.

      Die typischen Merkmale, wie starre Konventionalität, Konformismus, Angst vor sozialer Abweichung, autoritäre Aggression, verkitschte Pseudoemotionalität, Stereotypie, Destruktivität und Zynismus, Aberglaube, Unfähigkeit zur Selbstreflektion, Anfälligkeit für Vorurteile, Fixierung auf Sexuelles (Beleidigungen auf sexueller Grundlage) habe ich teilweise bei dir und deinen „Damen“ feststellen müssen, weshalb mir diese Begründung schlüssig erschien. Jedoch muss ich zugeben mir noch kein abschließendes Urteil gebildet zu haben. Die „Freitagsmoderation“ ist, aus meiner Sicht, an dieser Problematik mit schuldig. „Thinktankgirl“ wird nie lernen, dass sie mit ihren irren Thesen auf dem Holzweg ist, wenn die Moderation alle rauswirft oder verwarnt, die ihr widersprechen. Diese schwere Schuld hat der „Freitag“, wahrscheinlich unwiderruflich, auf sich geladen.
      Wenn du dich von Weiler und Mulack nun distanziert finde ich dies schon mal einen Schritt in die richtige Richtung. Als nächstes würde ich eine klare Aussage bezüglich Silvio Gesells Menschenzucht und seiner eifrigsten Adeptin begrüßen. Aber sag bitte nicht thinktankgirl hat das alles nicht so gemeint wie sie es geschrieben hat.

  17. #28 von Rahab am Januar 23, 2011 - 13:29

    fidelche:
    allmählich gelange ich zu der überzeugung, dass du den beton-oskar gewinnen solltest!

    ich schreib dir was zur kritik an Bachofen – du erklärst mich zur gläubigen dieses knödels
    ich schreib dir u.a. aus religionshistorischer sicht was zu deiner vorsintflutlichen religionskritik – du erklärst mich zur gläubigen an die männliche erfindung der fruchtbarkeitsgöttinnen
    ich schreib überhaupt nix zu Weiler und Mulack – du erklärst mich zur esoterikerin in deren gefolge (dabei ist das einzig brauchbare, was ich bislang von Weiler gelesen habe, das, was sie zu den historischen bezügen der geschichte von Tamar und Juda herausgefummelt hat …. und Mulack? hallehulja! ich ‚glaub ja nicht mal alles, was ich bei lectio difficilior http://www.lectio.unibe.ch/ zu lesen finde … u.a. deshalb, weil es mir nicht um glauben geht, denn: wie du in meinem bloghttp://www.freitag.de/community/blogs/rahab/himmelspfort nachlesen kannst, glaub ich an garnichts jenseitiges, sondern renn mir nur ab und zu im hier-seits die birne ein)
    ich schreib dir ab und an eine auf körperlichkeit bezogene flapsige bemerkung – du machst (sogar aus dem rohr, von welchem bekannt ist, dass es für den backofen der weiland koch-maschine steht) daraus ne sexuelle beleidung
    und attestierst mir ich-schwäche – obwohl diese nun eindeutig bei deinem werten ego zu konstatieren ist

    und nun kommst du wieder mit der geschichte deines martyriums!
    statt dich mit meinem einwand zu brauchbarkeit der psychoanalyse, wie sie bei dir zur anwendung gekommen sein soll, auseinanderzusetzen

    da könnt ich ja glatt wieder mal was zum zusammenhang von dumm und brumm …

  18. #29 von Rahab am Januar 24, 2011 - 12:47

    und ich verstehe nicht, wie du manna (also ne jute jabe jottes) im backofen für eine sexuelle anspielung halten kannst!
    wie ich auch nicht verstehe, was dummheit mit sexuellem begehren zu tun haben soll

    junge – üb mal nen bißchen frei assoziieren!

    • #30 von fidelche am Januar 24, 2011 - 13:24

      Es geht um beispielsweise solche sexuell orientierten Beleidigungen. Von Bachofen hab ich in dem Zusammenhang nicht gesprochen.

      Auf mission impossible schreibst du: „um’s mal etwas konkreter zu machen: darf ich einen, der mal eben einer anderen ein mutterkreuz umhängt, einen mengele nennen?“

      Ich hab nicht mal eben einer das Mutterkreuz umgehängt, gebenedeite Rahab, sondern erst nachdem thinktankgirl die völkischen, sozialdarwinistischen Menschenzuchttheorien von Silvio Gesell emanzipatorisch bezeichnet hat. Kapierst du das? Und du hast mich, erst viel später, nicht nur mit Mengele verglichen sondern mit Eichmann und Dr. Mengele!

      • #31 von Rahab am Januar 24, 2011 - 13:48

        stimmt, auf Bachofen bist du sowieso erst gekommen, weil ttg ihn erwähnt hatte, als eine der quellen, aus denen Gesell seine ‚emanzipatorischen‘ ideen bezog
        – wie übrigens auch Friedrich Engels (aber das schrieb ich dir ja schon) und etliche andere, Erich Neumann in „die große Mutter“ beispielsweise … und einen C.G.Jung hab ich zwar grad nicht zur hand, aber dennoch: auch der hat sich von Bachofen inspirieren lassen ….Darwin erst mal wohl nicht, dafür aber Spencer ganz sicherlich

        das war also eine idee/vorstellung, die in aller munde war. und lange dort geblieben ist.
        schließlich ist sie ja auch noch an deinem verständnis von emanzipation ablesbar

        und zum letzten mal: meine bemerkungen zielen überhaupt nicht auf sex ab, sondern auf den zusammenhang von imaginierter männlichkeit und macht
        angenommener, vorgestellter macht
        oder auch privileg, das einer meint zu haben und deshalb nicht aufgeben will

        • #32 von fidelche am Januar 24, 2011 - 14:51

          „Wer auf Gesell abfährt, hat auf einem sich als „linksliberal“ verstehenden Forum nix verloren – außer Werbe-Gesellenbriefen für rechte Anarchisten und / oder Ökofaschisten. Gesells „Eden“, das 1938 von den Nazis mit einem „Gaudiplom“ für „hervorragende Leistungen“ als „nationalsozialistischer Musterbetrieb“ ausgezeichnet wurde, mauserte sich just in der Zeit seines Wirkens dort zum Hort von völkischem und neuheidnischem Gedöns. Der Trend der Zeit, in dem „Thinktankgirl“ sich als Trendsetterin bewegt, geht zu den Zwischengrößen-Nazis und Anpassungskünstlerinnen mit lebensreformerischen Ansätzen – morbide German Dance-Queens, okkultistische Spinner, Patrioten und Bellizisten, heimwehkranke Heimatschriftstellerinnen, die sich mit dem Nazi-Regime arrangierten, Maler, die der NSDAP schon 1932 beitraten, deren esoterische Pinselführung aber später von den Nazis nicht gebührend goutiert wurde etc. Fehlt nur noch Mussolin-Fan Ezra Pound, der ebenfalls für Gesell schwärmte.“, schrieb einst h.vannna im „Freitag“.

          Das Problematische an der Affäre ist, dass der „Freitag“ diesen völkischen Sozialdarwinismus schützt, in dem er die Widersacher rauswirft und die Diskussion abwürgt und auch nicht mehr zulässt.

        • #33 von fidelche am Januar 24, 2011 - 15:08

          Ich habe vor einigen Tagen geträumt, dass in ferner Zukunft im „Freitag“ ein „Panzermädchen“ schreibt, dass Hitler aber die Autobahnen gebaut hat, dass die Familienpolitik der Nazis emanzipatorisch gewesen wäre und dass in der Judenvernichtung auch interessante Gedanken enthalten gewesen wären. Darauf schreibt dann irgendjemand, wer den Nationalsozialismus emanzipatorisch nennt, disqualifiziert sich. Alle in der Community sind darauf hin außer sich und rufen die Moderation an. Nach einstimmigem Beschluss der Redaktion wird dieser Irgendjemand unverzüglich rausgeworfen, weil er unmenschliches gegen thinktankgirl vorgebracht hat. Das war natürlich nur ein rein spekulativer Traum von mir, allerdings aufbauend auf meine Erfahrungen im „Freitag“, denke ich mir als kleiner „Hobbypsychologe“.

        • #34 von Rahab am Januar 24, 2011 - 15:08

          zum gefühlt 753.mal:
          ttg fährt nicht auf Gesell ab
          (ich übrigens auch nicht)

          ist dir noch nicht untergekommen, dass du dich auch mit weniger angenehmer literatur beschäftigen mußt, wenn du der frage nach den voraussetzungen eines denken/gedankens, einer idee/vorstellung nachgehst?

          ich bezichtige dich doch auch nicht, ein fan von Gesell zu sein, nur weil du was von ihm zitierst!
          im unterschied zu dir erwarte ich allerdings nicht, dass du vor jedem zitat ne distanzierungsarie schreibst

          du erinnerst mich immer mal wieder an die asylrichter, die nach der maxime verfahren: die lügen doch alle und dem hier werden wir das auch nachweisen – ein vorgehen, das ich für ausgesprochen ‚krank‘ halte!

        • #35 von Rahab am Januar 24, 2011 - 15:11

          es wird ja immer dussliger!

          du hobby-psychologe solltest wirklich mal eigene erfahrungen auf der couch machen
          vielleicht ginge dir dann auf, was du mit deinen unterstellungen andern gegenüber von dir/aus dir selbst versuchst wegzuschieben

        • #36 von fidelche am Januar 24, 2011 - 15:30

          Gebenedeite Rahab, logisch ist dein „thinktankgirl“ Gesellianerin. Ich präsentiere dir hier mal ein paar Zitate von „thinktankgirl“:

          „Was heute reaktionär erscheint, war damals emanzipatorisch, (..) Bei Gesell hat er ja sogar den ausgesprochen emanzipatorischen Aspekt, in Liebesdingen von der ewigen Geldabhängkeit weg zu kommen. (18.05.2010 um 09:09)“

          „Das ist wie mit Silvio Gesell: es sind alles Kinder ihrer Zeit, in der gewisse Moden vorherrschten, die heute in einem kritischen Licht betrachtet werden. Und trotzdem brachten sie beachtenswerte Ideen und Gedanken hervor, obwohl sie Frauen als Wesen ohne Vernunft, Farbige als geistig rückständig betrachteten.(28.09.2010 um 15:14)“

          „Belege doch einfach mal, wo Gesell Mutterkreuz und Lebensborn propagiert. Wenn dir die Phantasie durchgeht , ist das nicht mein Problem (will heissen, ich bin nicht für deine kruden Assoziationen verantwortlich)! (29.09.2010 um 23:40)“

          „Also muss ich doch Nachhilfe geben:In den obigen Zitaten von Gesell fehlt das Entscheidende, um ihn mit der Nazi-Ideologie zu verbinden, nämlich die arische/kaukasische/oder_was_auch_immer Rasse, als höher- und den Rest als minderwertig zu klassifizieren. Gesells Hochzucht betrifft das ganze Menschengeschlecht und dahinter verbirgt sich die Entwicklungsidee des Hegelschen Weltgeistes, der sein biologisches Pendant in der Darwinschen Evolutionstheorie gefunden hatte, die wiederum Gesell und seine Zeigenossen beeinflusst hatte.Im Unterschied zu den Nazis wünscht sich Gesell für alle Menschen eine Höherentwicklung wie auch seine Mutterrente für alle Mütter gelten soll: „6. Das Pachtgeld fließt in die Staatskasse und wird restlos in Monatsbeträgen unter die Mütter nach der Zahl der Kinder verteilt. Keine Mutter, einerlei woher sie kommt, kann von diesen Bezügen ausgeschlossen werden.“ Zudem habe ich bis jetzt kein Zitat von Gesell gesehen, in dem er sich gegen die Juden ausspricht, im Gegenteil: -Hat Herr Stöcker ein Recht die Juden zu verfolgen? Ist nicht das Geld eine öffentliche Einrichtung? Kann nicht jeder, wenn er dazu befähigt ist, den Juden Konkurrenz machen? Die Judenhetzerei ist eine kolossale Ungerechtigkeit und eine Folge einer ungerechten Einrichtung, eine Folge des heutigen Münzwesens. – Wäre dieser Schachergeist ein spezifischer Charakterzug der Juden (was er nach unserer Beobachtung durchaus nicht ist), so könnte man die Behauptung der Antisemiten, dass das deutsche Volk verjüdelt sei, gelten lassen. Aber die ‚Verjüdelung’ haben weniger die Juden als die Reichsbank verursacht. Auch spricht er sich gegen Rassenreinheit aus: Die von mancher Seite angestrebte Rassereinheit mag für viele Dinge, namentlich für die Uniform- und Schuhleistenfabriken einen Vorteil haben, hat aber auch wieder manchen Nachteil. Die Menschheit braucht eine möglichst große Mannigfaltigkeit in den körperlichen und geistigen Eigenschaften; das besorgt schon allein die Arbeitsteilung. … Die Erfahrung spricht also eher für als gegen die Rassenmischung. … Zudem hatte Gesell einen universalistischen Menschenbegriff: 2. Der Erde, der Erdkugel gegenüber sollen alle Menschen gleichberechtigt sein, und unter Menschen verstehen wir ausnahmslos alle Menschen – ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der Bildung und körperlichen Verfassung. Er unterscheidet den Wert der Menschen nicht nach der Rasse!Also belästige mich nicht weiter mit deinen unausgegorenen Assoziationen und wenn du ein Haßobjekt brauchst, suche dir mal ein paar echte Neonazis. Aber dort traust du dich ja nicht, dein Maul aufzumachen. (30.09.2010 um 14:13)“

          „Bierl schreibt einen ziemlichen Murks über die Lebensreformbewegung. Schon die Zeitangabe ist falsch! Der Rest scheint auch nicht besser zu sein. Ich habe mich mal mit dem Thema ziemlich ausführlich beschäftigt und lege dir mal meine Literaturliste bei, damit du dir ein Zweitbuch aussuchen kannst.Ja, ich habe jedes Buch in der Hand gehabt, habe jedes tlws. oder vollständig gelesen: Alimadad-Mensch, Faranak: Gabrielle Reuter. Porträt einer Schriftstellerin. Bern 1984 (=Europäische Hochschulschriften. Reihe 1. Dtsch. Sprache und Literatur. Bd.674) Anz, Thomas / Stark, Michael (Hrsg.): Expressionismus. Manifeste und Dokumente zur deutschen Literatur 1910-1920. Stuttgart 1982 Anz, Thomas: Jemand mußte Otto G. verleumdet haben. In: Akzente, Zeitschrift für Literatur, hrsg. v. Michael Krüger, 31.Jg., 1984, H.2, S. 184-192 Barck, Karlheinz / Schleustedt, Dieter / Thierse, Wolfgang (Hrsg.): Künstlerische Avantgarde. Annäherungen an ein unabgeschlossenes Kapitel. Berlin 1979 (….) (30.09.2010 um 18:25)“

          „Das Pachtgeld fließt in die Staatskasse und wird restlos in Monatsbeträgen unter die Mütter nach der Zahl der Kinder verteilt. Keine Mutter, einerlei woher sie kommt, kann von diesen Bezügen ausgeschlossen werden.[..]Bei der Gattenwahl würden die geistigen, körperlichen, die vererbungsfähigcn Vorzüge statt des Geldsackes den Ausschlag geben. So kämen die Frauen wieder zu ihrem Wahlrecht, und zwar nicht zum wesenlosen politischen Wahlrecht, sondern zum großen Zuchtwahlrecht.Hier geht es nicht um eugenische Ziele, denen sich die Frauen zu unterwerfen haben, sondern darum, ohne Versorgungsprostiution mit Männern, die sexy sind, Kinder zu machen. Frauen wird ja heute immer wieder vorgeworfen, daß sie zwar mit den interessanten wilden Kerlen gerne rummachen, aber sich dann in die Versorgungsehe flüchten, um das Kuckuckskind aufzuziehen. (25.05.2010 um 21:02)“

          „@ fidelche 25.05.2010 00:22 Auszüge aus der damaligen Verteidigungsrede Gesells: .. Daß diese Räteregierung mich als Finanzmann erwählte, war für mich ein Beweis, daß es sich nicht oder noch nicht um Bolschewismus oder Kommunismus handelte .. Denn eine Teilung des Volkes in hohe, mittlere und niedre Schichten bedeutet völkischen Verfall. Völkisches Empfinden duldet keine Zinsknechtung anderer oder gar die Beteiligung daran. Wer noch etwas rassisches, völkisches Empfinden verspürt, der gehe in sich, tue Buße; der gestehe, daß er und seine Ahnen Verrat begingen am eigenen Volk, am eigenen Blut. .. Irgend ein Verrat an Parteibestrebungen lag hier nicht vor. Niekisch und Landauer, die meine Wahl vorgeschlagen, wußten, was sie taten, wußten, daß ich keine Puppe bin. Sie kannten meine Ziele, die den Kapitalismus, die Zinsknechtschaft bekämpfen, aber eben so sehr den Kommunismus, die Gemeinwirtschaft. Können Sie mir für diese Rede eine seriöse Quelle nennen? Im Internet finde ich ca. 10 Webseiten (alle antisemitisch und antifreigeld) die exakt diesen Absatz zitieren, ohne einen Vorspann oder Nachspann, d.h. ohne weiteren Text und Kontext. Selbst die Auslassungszeichen sind dieselben. Ohne Hinweis, wo diese Rede gehalten und veröffentlicht wurde. Das genügt mir nicht als Quellenangabe. Und bitte nur Primärquellen!“ (25.05.2010 um 18:51)

          „…Es gab und gibt viele Spielarten der Kritik am Kapitalismus, die auch immer vom herrschenden Zeitgeist beeinflusst sind. Gsell: so unterliegt es keinem Zweifel, daß die Mütter das meiste Anrecht auf die Grundrente haben. Zu demselben Ergebnis kommt man, wenn man das Naturweib, das wie eine Königin über die Natur ringsum verfügt, mit unseren armseligen Fabrikarbeiterinnen vergleicht. Diesen Ansatz würde ich zu den mutterrechtlichen Strömungen, die sich auf Bachofen berufen, zurückführen. (16.05.2010 um 21:29)

        • #37 von Rahab am Januar 24, 2011 - 15:50

          kommt jetzt wieder dein scheiß mit gebenedeit? oijabroch zu meinen juren!

          und? wo hat sie geschrieben, sie finde Gesell ganz toll? nirgends!
          sie hat allerdings zum thema emanzipation etwas genauer rausgefummelt als du abschreiber und zusammenfasser, welche ideen im einzelnen Gesell so propagierte

          ideen, die übrigens bis heute nicht ausgestorben sind und gerade von männern gern als das gelbe vom ei der frauen-emanzipation verkauft werden.
          zu denen du ja auch zählst, wenn du statt nach täubchen nach o.b. rufst! der reinlichkeit wegen…

        • #38 von fidelche am Januar 24, 2011 - 16:09

          Rahab, die „Zauberworte“ sind: emanzipatorisch, Kind seiner Zeit, beachtenswerte Ideen und Gedanken, Gattenwahl, Zuchtwahlrecht, Naturweib, Kuckuckskind, Quellenangabe!

          Wenn du es immer noch nicht kapiert, kann ich dir nicht mehr helfen. Seinerzeit hat du in Richtung „thinktankgirl“ geschrieben: „ich würd den Gesell, wenn ich ihn denn läse, auch nicht als gelungene emanzipatorische utopie lesen. sondern als dystopie.“ Dem konnte ich mich anschließen. Alles was du jetzt abziehst ist lächerlich.

        • #39 von Rahab am Januar 24, 2011 - 16:29

          irrtum – dass ich den Gesell als dystopie läse, das war dir gesagt!
          ttg muß ich das nicht sagen, die weiß das

          ne, fidelche, worum es geht ist, dass ttg den finger in den wunden punkt gelegt hatte, nämlich die verbindung zu heutigem denken, was denn emanzipation sei, hergestellt hatte
          da haben dann die ‚zauberworte‘ ganz schnell bewirkt, dass sich deine abwehr formierte

          und diese deine abwehr kannst du nicht zurückfahren
          das ist dir nämlich eine frage von ‚ehre‘ ( ;-))

        • #40 von fidelche am Januar 24, 2011 - 16:43

          Damian Bold schrieb am 26.05.2010 um 08:58 Na, dann Züchten Sie mal die Zuchtwahl der blanken Etymologie ohne Sprach-, Theorie- und Gesellschaftskritik weiter. Ich werde die Diskussion nun wegen Geht-ja-gar-nicht-mehr! verlassen. Gute Nacht (heute morgen metaphorisch + etymologisch)

          Rahab schrieb am 26.05.2010 um 09:09 weißte, d.b. ich würd den Gesell, wenn ich ihn denn läse, auch nicht als gelungene emanzipatorische utopie lesen. sondern als dystopie. aber damit kämen wir in ganz andere zusammenhänge. und die interessieren f. nicht. hier und jetzt nicht. und sonst vermutlich auch nicht.

          Quelle: Silvio Gesell, Rudolf Steiner und die „braune Soße“

        • #41 von Rahab am Januar 24, 2011 - 16:48

          na siehste
          jetzt hast du die richtung ganz genau

          und wer war damian bold gleich noch mal?

          ach ja, auch einer, der sich nur für den sitz von ettiketten interessiert
          und von wirkungsgeschichte lieber die finger und hirnwindungen läßt

        • #42 von fidelche am Januar 24, 2011 - 16:57

          fidelche schrieb am 26.05.2010 um 17:17 @Rahab schrieb am 26.05.2010 um 09:09 „ich würd den Gesell, wenn ich ihn denn läse, auch nicht als gelungene emanzipatorische utopie lesen. sondern als dystopie.“ Das freut mich Rahab, dass Du die Kurve gekriegt hast. Vielleicht kannst Du Deinem thinktankgirl und unserem Uwe aus der Patsche helfen. PS: Frag doch mal was Sie ganz konkret bei Gesell meint, wenn Sie schreibt „Was heute reaktionär erscheint, war damals emanzipatorisch“ Schönen Gruß fidelche

          Rahab schrieb am 26.05.2010 um 17:29 auch dazu: ach du mein kachelmann! dies mal als schleimer. kannste dir – na, weißte ja…

          Quelle: Silvio Gesell, Rudolf Steiner und die „braune Soße“

        • #43 von Rahab am Januar 24, 2011 - 17:01

          nu
          damals wie heute ist mir ein lob von deiner seite so hoch wie breit
          mindestens

          und wenn du mich zu oft lobst, dann, da bin ich sicher, hab ich was falsch gemacht

        • #44 von fidelche am Januar 24, 2011 - 17:44

          Gut dass du mich nie lobst, Rahab, nicht nur deshalb weiß ich, dass ich „richtig liege“. Übrigens könnt ihr gerne weiterhin eure antisemitischen, völkischen, sozialdarwinistischen, nationalbolschewistischen Theorien im „Freitag“ ausbreiten. Bald dürfte niemand mehr in diesem Forum sein, der widerspricht. Dann könnt ihr euch so richtig wohlig fühlen. Den Zusammenhang des „Denkens“ von Otto Strasser, Ernst Niekisch, Silvio Gesell und Karl Radek wirst du wahrscheinlich, wie die überwiegende Mehrheit der „Freitags-Community“, nicht verstanden haben. Deine übrigen „Damen“ mit „Luggi“ „Uwe“ und Co sowieso nicht. Das macht aber nichts. Die „halbe Welt“ lacht über euch, Es wäre deshalb schade wenn es einen Kurswechsel oder ein Umdenken gäbe. Jeder Aufklärungsversuch in der „Freitags-Community“ wäre „Perlen vor die Säue“!

    • #45 von Rahab am Januar 24, 2011 - 17:58

      obiges ist ein wunderbares beispiel dafür, wie es fidelche gelingt, immer wieder auf seine alte leier zu kommen
      wenn das nicht autoritären charakter offenbart!

    • #46 von fidelche am Januar 25, 2011 - 12:27

      Obige Diskussion mit Rahab zeigt eindrucksvoll, dass sie sehr wenig bis überhaupt nichts entgegnen kann, wenn es um die Menschenzuchttheorien Silvio Gesells und ihrer eifrigsten Adeptin „thinktankgirl“ und der schützenden Hand, die die Freitagsmoderation über diese widerlichen Theorien hält, geht. Wer gegen völkischen, sozialdarwinistischen, antisemitischen, nationalbolschewistischen Wahnsinn anschreibt ist konsequent, aber nicht autoritär. Autoritärer Charakter zeichnet sich unter anderem aus, durch starre Konventionalität, Angst vor sozialer Abweichung, autoritäre Aggression, verkitschte Pseudoemotionalität, Stereotypie, Destruktivität und Zynismus, Aberglaube, Unfähigkeit zur Selbstreflektion, Anfälligkeit für Vorurteile, Fixierung auf Sexuelles.

      • #47 von Rahab am Januar 25, 2011 - 13:10

        die durchsicht deiner postings zeigt: starre Konventionalität, Angst vor sozialer Abweichung, autoritäre Aggression, verkitschte Pseudoemotionalität, Stereotypie, Destruktivität und Zynismus, Aberglaube, Unfähigkeit zur Selbstreflektion, Anfälligkeit für Vorurteile, Fixierung auf Sexuelles.

        kurzum: autoritärer charakter, männlich

  19. #48 von Rahab am Januar 26, 2011 - 11:03

    wat ick noch sarjen wollte….
    lesen hilft (sagen manche)
    ich empfehle: Judith Butler, Kritik der ethischen Gewalt (Adorno-Vorlesungen 2002), bei suhrkamp erschienen

  20. #49 von helensson am Februar 27, 2021 - 01:24

    Vorbei an Qassel-Strippen direkt an M. B. alias fidelche: Bedanke mich + erlaube mir, zum stellenweise etwas misogyn-vulgär geratenen Beitrag auf diesen wirklich erhellenden + beachtenswerten Artikel hinzuweisen > Radonic, Ljiljana / Frauenbewegung vom Nationalsozialismus bis zur Postmoderne – jw 2014
    https://jungle.world/artikel/2014/21/deutsche-therapie-ist-irgendwie-universell

    • #50 von M. Breitenberger am Februar 27, 2021 - 09:56

      Vielen Dank. Auch für den beachtenswerten Artikel von Ljiljana Radonic aus der Jungle World, den ich bisher nicht kannte.

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